Kiel bis Stralsund – Tag 7 – Von Allinge-Sandvig bis Balka Strand: 93km

Heute starte ich ohne Gepäck und zur Abwechslung mal mit Frühstück. Da ich zwei Nächte in der selben Unterkunft bleibe kann ich alles etwas entspannter angehen. Was nicht so entspannt ist, ist dass ich mit mega Rückenschmerzen aufgewacht bin. Hatte bisher noch kein vernünftiges Bett auf Tour leider. Ausser Kopenhagen, das war super. So fuhr es sich nicht wirklich entspannt heute.

Ich wollte allerdings früh los weil ich gewissermaßen Zeitdruck hatte. Habe noch kurzfristig umgeplant weil der Wind zu krass war und ich Nicht wusste ob und wie ich zurück komme. Um 16 Uhr begann der Beerwalk da hab ich mich schon so sehr drauf gefreut. Ich wollte aber auch unbedingt an den Strand. Freizeit struggle 🤪

Bin um 8:10 Uhr los und es war noch recht frisch. Nach 5 km hab ich die Jacke aber schon ausgezogen. Der wind war extrem und ich hatte vorher schon die Richtung gecheckt. Deshalb habe ich auch nach den 5m km nochmal umgeplant und etwas kürzer von der Kilometeranzahl. Ich wollte bis Nexø und dann da an den Strand. Vorher noch durch Svaneke wo auch das Bier herkommt. Der wind kam größtenteils von der Seite. Solange ich auf der Gegenseite aber auch Radfahrer sah die easypeasy voranzukommen schienen dacht ich ok. Die Steigungen waren extrem. Genauso die Abfahrten. Nach jeder abfahrt dachte ich direkt ok Krass da musst du auf der Rückfahrt gegen den Wind wieder hochschrauben.

Ich fuhr bis zum Balka Strand und legte mich ein bisschen in die sonne. Im Internet stand schon dass es Teilwiese sehr talgig sein kann. Ich setze mich an ein Stück wo auch schon eine Familie im Wasser war. Es waren gar nicht die großen Algen die störten sondern vielmehr die winzig kleinen im gesamten Wasser. Und es was schweinekalt. Als ich gerade 2min aus dem Wasser draußen war, drehte ich mich rum und sah die Riesen schwarze Wolke auf mich zukommen. Plötzlich packten alle zusammen und sprangen auf. Ich dann auch. Übrigens lustig, dass einige an denen ich heute vorbeigefahren bin wie im tiefsten Winter gekleidet waren und dann daneben so Leute wie ich die Einfach permanent kurz tragen, einfach nur weil wir Urlaub haben. Ich finde im Juli muss einfach kurzes Trikot sein. Und Jacke bremst nur. 

Schon auf der Hintour gab es einige abzweige off-road. Als ich vom Strand wieder weg bin musste ich noch die Rücktour planen. Ich dachte mir ok der Wind ist der krass extrem wenn du pünktlich zurück sein willst fahr besser durchs Inland. Die wie es dir Tante Karin schon für Texel geraten hatte. Die Route war auch entsprechend länger. 50km sollten es sein. Die ersten 5 km waren schon ein harter Kampf. Der Wind hatte so extreme Böen drin dass fast nix mehr ging. Ich hab schon überlegt ob ich wen anhalten soll dass er mich mitnimmt. Ich hab gekämpft. Und dann nochmal umgeplant dass ich möglichst wieder an die Küste komme, wo ich wusste, dass ich Busse fahren. Meine Route führte dann  durch ein riesiges Waldgebiet. Auch hier die ganze zeit rauf und runter aber nicht so starker wind. Ich sah auch einige die Ihre Räder kontrollierten und flickten. Ich hoffe sehr, dass ich ohne Panne durchkomme. Durch das ganze geäst kann man ja nicht so sicher sein. Mir begegneten auch sehr viele Wanderer mit großen Rucksäcken. Die hab ich schon auf der Fähre wahrgenommen. Scheint auch bei Rucksacktouristen beliebt zu sein die Insel. 

Ich hab Panik geschoben dass ich pünktlich komme. Dann den Weg durch die Wälder war ich aber dann wirklich schon um kurz vor 15 Uhr wieder am Hotel nachdem ich sogar noch kurz beim Bäcker angehalten hatte.

Wollte noch zum Leuchtturm aber der weg ist doch etwas länger als gedacht. Hab mich dann noch kurz an den Strand gesetzt bevor ich zum Bierwalk los bin. Das war wirklich ne coole Sache, ich bin froh dass ich das so gebucht habe. Alle anderen waren Dänen. Deshalb sprach der Guide dann für mich englisch. Fand ich aber ganz nett so mit Einheimischen unterwegs zu sein. Eine hat hier ein Häuschen und ist hier aufgewachsen, lebt aber in Kopenhagen. Der Guide war auch super nett. Es gab 5 Biersorten. Am Ende eins mit 11% was ich eigentlich nie so mag aber das war echt interessant weil es mit Kaffee war. Die kleinen Probiergläschen durften wird behalten. Zuerst dacht ich noch ja ist klar nur so mini Dinger ich hab Durst Junge. Und am Ende war ich dann doch sehr gut dabei haha. Wir gingen eine kleine Runde durch Allinge. Und wir durften auch kurz in einen berühmten Konzertplatz rein. Wer hier auftritt wird mal ganz groß rauskommen. Fand ich sehr beeindruckend zu hören wer hier schon alles groß geworden ist. Platz für 1000 Euro in dem Garten und wohl alles legendär. Wir hätten dann in der Startkneipe noch weiter trinken können. Da gab es noch 18 Sorten Bornholm Bier vom fass. Ich musste aber etwas essen. Und bin dann scheinbar in den teuersten Laden der Stadt. Super lecker. Sambas mit Knobi-Öl und danach Hecht mit Erbsen und Kartoffeln. Sehr gut!

Für morgen muss ich noch planen wie ich es mache. Muss ja hier auschecken und woanders wieder ein. Das geht aber erst nachmittags. Hab schon ne grobe Route geplant. Mal schauen. Jetzt erst mal Füße hoch und erholen von dieser Bergetappe. 

Ich hab übrigens diesmal auch Videomaterial gesammelt mit noch mehr persönlichen Einblicken. Kommt aber erst nach der Tour online. also stay tuned.

P.S. Die Bilder laden hier irgendwie nicht. Versuche ich morgen nochmal. Hab jetzt keinen Bock drauf zu warten und das zu fixen.

Kiel bis Stralsund – Tag 4 – Von Tappernøje nach Vesterbro Kopenhagen – 105 km (+16km City)

Während ich im Kopenhagener Brauhaus sitze, schreibe ich den Bericht. Ich hoffe ich mache nicht zu viel Tippfehler :-p

Heute morgen war ich wirklich unentschlossen ob ich die strecke abkürzen soll. Es hing eine riesige Tieffront über der Region wo ich durch wollte. Das Bett war super weich sodass ich nicht wirklich gut geschlafen habe und morgens gern noch was liegen geblieben wär. Aber nützt ja nix. Ich hab 3x umgeplant und überlegt ob ich Stevens Klint rausstreichen soll. Wären 30km die ich eingespart hätte. Aber nach einem kurzen Austausch mit meinem guten Freund Jörg Runge war klar: Nix wird gestrichen, ich will zum Steilküste/ Kreidefelsen. Auf los ging es los. Es war etwas am nieseln aber vollkommen ok. Hatte meine Regenjacke an und die Kapuze unterm Helm. Mein Bike rollte erstaunlich gut. Der Wind kam etwas aus Rückenrichtung. Teilweise fühlte ich mich als würde ich Rennrad fahren. Auf gerader Strecke 29 km/h… verrückt. Ich lieb mein TREK einfach.

Als ich an eine kleine Bucht kam wo man auch am Strand ins Wasser hätte springen können war so ein richtiger „hach“-Moment. Sowas einfach jeden Tag haben. Durchatmen und beste Meeresluft einsaugen. Herrlich. 

Ich glaube übrigens dass mich Radfahren auch deshalb so anspricht, weil es auch total schön anzuschauen ist. Irgendwie sind alle Radfahrer auch ein Stück weit Design-Fanatiker. Alles so ästhetisch irgendwie. 

Ich glaub bis zur Steilküste waren es so circa 39km. Kurz davor war noch ein kleiner Ort wo ich kurz vorher umgeplant hatte und doch auch die Hafenrunde machte. Rodvig Hafen hat einen super Aussichtspunkt auf die Kreidefelsen. Ich wollte schon weiter fahren, als ich sah, dass man auch auf den mini-leuchtturm hochsteigen konnte. Also wieder umgekehrt und dann das coolste Foto überhaupt gemacht. Die Turmwächterin sah mich mit der Kamera runter kommen und fragte nach. Ich zeigte ihr das Foto und sie meinte: Can I have it? Sure! Habs ihr gemailt. Vermutlich hänge ich ab nächster Woche im Turmmuseum aus :-p 

War schon etwas frisch wenn man so rumlief ohne sich groß zu bewegen. Deshalb schnell weiter.

Stent Klint war nicht mehr so weit. Ich parkte mein Rad und lief dann die extrem steile Treppe runter. Mit der insta360 lässt sich einfach überall ein gutes Bild machen (unbezahlte Werbung). Ls ich wieder hoch kam, war da eine Fotografin am rumwuseln und Hochzeitsdeko wurde stressig umhergetragen. Das stelle ich mir auch sehr schön vor dort zu heiraten.

 In Koge war gerade Rose Rose Festival. Das gab es auch einige Ortschaften drum herum. Sah super nett aus. Alle liefen mit Weingläsern durch die Stadt. Generell eine schöne Stadt die mich ein wenig an Robe erinnert mit ihren teilweise sehr alten Häusern. Ich wollte eigentlich am Bäcker anhalten und ne Karnelstang kaufen. Dachte mir aber dann ach das kannst du auch in Kopenhagen… was sich letztelendes als dumm herausstellte.

Das Bike rollte die ganze zeit mega gut. Hat wirklich Spaß gemacht. Ein bisschen Rückenwind ist schon was feines. Gerne morgen wieder. Ich kam pünktlich am Hotel an bevor der kräftigere Regen los ging. Das Hotel ist etwas kurios. Es gibt Wartemarken für den Checkin und die ganze Lobby steht voll mit wuselnden Menschen.Die Zimmer sind in Gebäude eingeteilt und man musste durch ziemlich viele Türen gehen bin man am Zeil war. Erinnerte mich eher an ein deutsches Amt… 

An er Rezeption stand auch ein Kühlschrank mit Bier. Ich sag bitte noch ein Carlsberg dazu buchen. Schlappe 6,50 €. Ich war nicht lang auf dem Zimmer, aber als ich wieder unten war regnete es richtig. Hab mir das Regenradar angeschaut und gesehen dass es gleich aufhört. Also bin ich schonmal los zur kleinen Meerjungfrau. Da waren zwar etliche Busse die ankamen und wegfuhren, aber nur sehr wenige bei der Statue. So konnte ich entspannter mein Foto machen. Danach bin ich noch zum Palast. Die königliche Familie ist aber scheinbar gerade nicht zu Hause. 

Ich hatte schon vorher zuhause gesucht und war auf eine kleine Hippe Brauerei gestoßen. Das war mir fast schon zu kompliziert da etwas zu bestellen. Letzten Endes aber doch geschafft. Auf dem Rückweg wollte ich noch zum Supermarkt. Ich fuhr intuitiv zum Hotel. Aber irgendwie musste ich noch 3x im Kreis fahren, bis ein Supermarkt kam. Der hat mich auch nicht so wirklich überzeugt. Muss morgen noch mal wo anhalten um Verpflegung für den tag zu holen. 

Bin heute sehr müde. Das muss diesmal reichen. Ansonsten hole ich alles weiter morgen nach.

Abfahrt Tour Nr. 2/2023

Köln Hauptbahnhof Pride month

Es geht los! In wenigen Minuten erreiche ich Kiel. Von da aus startet meine zweite Tour in diesem Jahr. Es geht über Rostock nach Kopenhagen, rüber nach Schweden, runter nach Bornholm und wird in Stralsund enden.

Ich freu mich auf 9 schöne Biketage mit hoffentlich wenig Nässe von oben, Wind nur von hinten und Sonne mindestens im Herzen.

Lets Go!

Tag 4 – Noordwijk nach Texel 60km

Tag 4 – Noordwijk nach Texel 54km

Ich hab es versucht. Hab gekämpft und alles alles gegeben was so ging. Der Wind war zu heftig und mein Wohlbefinden ließ zu wünschen übrig. 

Am liebsten wäre ich heute morgen noch mal baden gegangen. Aber dann wäre ich gar nicht weggekommen. Das hat meinen Beinen aber richtig gut getan die heisse Wanne. Bin schon erst um 9:30 Uhr diesmal los, weil es ja noch Frühstück gab und ich mich nochmal rumdrehen musste. Wenn ich im Sommer fahre komme ich manchmal schon um 7:30 los, weil das Wetter einfach anders motiviert. Das Frühstück war ganz nice. Gab auch frisches Obst und richtig geil einen Kuchen mit Zimt. So wie in Dänemark ähnlich. Hab ich direkt mal 2 Stücke gegessen wegen der Kraftmässigkeit. 

Trotz Sonne war es bitter kalt. Ein Glück habe ich die dicken Handschuhe eingepackt… die inzwischen auch wieder trocken waren. Schon die ersten Meter dacht ich Holla die Waldfee ich bin kapott und es ist extrem windig. Ca. 2 Km weiter kam ein Hotel was speziell für Läufer und Radfahrer scheinbar war. Da kamen auf einmal super viele Sportler auf die Strecke. Generell sehr viele Rennradfahrer in aerodynamischen Trikots unterwegs. Das scheint ne sehr beliebte Strecke zu sein um sich auszupowern. Ohne Gepäck, windschnittig und mit dünnen Reifen bestimmt mega. 

Nach 12km kam ich in Zandvoort an und hab den ersten Supermarkt angesteuert der kam. Äpfel, nen Shot und Protein-Drinks. Wobei mir im Laden echt schummrig war und ich dachte wenn ich jetzt das oder das essen würde kam es wieder raus. Ich bin nicht fit und irgendwas stimmt nicht. Hoffe es ist kein Corona. Ich vermute auch dass ich ne Blasenentzündung dazu entwickel nach den Regentagen auch kein Wunder eigentlich. Mir war streckenweise echt schlecht. Das hatte ich ja schon von Tag 1 an. Genauso das komische Gefühl im Hals.

Dazwischen wieder die ganzen Ebikes. Am schlimmsten waren alle die mir komplett gechillt entgegenkamen, weil Rückenwind. Am liebsten hätte ich mich einfach auch wieder umgedreht und hätte mit schieben lassen. 

Mitten im Naturschutzgebiet super cool, kam plötzlich ein Anschieber von hinten. Einfach ein Mountainbiker der mich hinten am Rücken gepackt und am Berg angeschoben hat. Das ging auf einmal so flott. Ich wollt schon fragen ob er das bis Den Helder bitte machen kann. Vor allem habe ich kein Akku gesehen. Der war so flott dass ich dachte da muss doch Unterstützung am Start sein… Falls wirklich nicht, dann Respekt! 

Der Weg bis zur ersten Fähre hat sich echt gezogen. Ich dachte das kommt nach 20km schon waren aber dann 31km. Musste nur 5 Min warten und es war scheinbar auch umsonst. Hatte schon geschaut bezüglich Bahnanschlüssen. Der nächste Ort hatte einen Bahnhof, aber dann hab ich gesehen dass Alkmaar nur 20km entfernt ist und ich hab mich entschlossen das Stück noch durchzuziehen. Also kurzerhand umgeplant was mit Komoot ja kein Problem ist. Was schon gut im Landesinneren zu fahren. Aber der Wind war auch da noch heftig. Wie mir ein Freund eben erzählte sind gestern bei einem Radrennen aber auch super viele Leute nicht ins Ziel gekommen weil das Wetter einfach zu heftig war. Das relativiert mein schlechtes Gewissen etwas. Es tut mir auch sehr leid, dass das hier diesmal kein happy sunshine gute Laune blog ist. So läuft es halt manchmal… da muss ich ja nix vorspielen. Kannte ich so nicht nicht, aber auch die Erfahrung muss Frau scheinbar mal machen. Ich war heute so geschwächt, dass ich noch nicht mal für Fotomotive anhalten wollte. Nur wenn ich mir vorgaukeln musste dass ne pause grad eh gut wäre. Aber immer absteigen, Handschuhe aus und wieder Antreten ist halt ein Grund auf Fotos zu verzichten und einfach nur kurz alles on Point zu genießen.

In Alkmaar am Bahnhof musste ich mich erstmal zurecht finden. Bahnfahren in Holland funktioniert so, dass man sich ein Ticket kauft, dann durch die Schranke geht mit eingescanntem Ticket, dann merkt dass man von hier gar nicht auf Gleis 2 kommt, wieder raus geht und den netten Sicherheitsmann/ Polizist fragt wie man darüber kommt und dann mit dem Lift einfach rüber fährt. Hat eigentlich gut funktioniert. Für 18 € mit Fahrrad für 50km war in Ordnung. Manchmal muss Frau einfach vernünftig sein und auf ihren Körper hören. Ich hätte es im Leben nicht geschafft noch weiter 50km gegen den Wind anzufahren. Und wenn dann hätte ich noch ein Problem mit der letzten Fähre nach Texel bekommen wie ich mich kenne. So war es wesentlich entspannter und ich hatte noch etwas vom Abend irgendwie.

Vom Bahnhof Den Helder waren es noch 2km bis zur Fähre und mein Navi wollte mich nicht lotsen. Habs trotzdem gefunden. War aber extrem heftig da noch mal anzutreten auf dem Stück. Der Ort war ausgestorben, ist ja Sonntag. Die Fähre ist ganz gut beschildert wo sich Fahrräder einzufinden haben. Für 5 Euro kann man nix sagen. Und auf der Toilette empfängt einen Möwengeschrei und Wellenrauschen. Beim Anlegen hatte ich kurz Probleme mit meinem Schloss. Ich sah mich schon zurück fahren mit der Fähre weil ich das Schloss nicht aufbekomme. Die Frau neben mir hatte ein ähnliches Problem. Die hatte ein Mietrad was elektronisch verriegelt war. Wir haben es aber dann beide geschafft. 

4km bis zum Bed & Breakfast. Sehr versteckt in einer Häusersiedlung. Super nette Vermieter. Haben mir alles erklärt und sprachen trotz des etwas höheren Alters gut englisch. Ein Korb stand auch bereit mit Frühstücks Utensilien für morgen Früh. Muss ich noch Hochschleppen :-p Ok nein muss ich nicht dass haben sie schon für mich gemacht 😉

Bin ne Runde durch den Ort gelaufen. Der SPAR hatte leider schon zu. Ist eine kleine Ortschaft und halt Sonntag. Die Gastro allerdings auf Hochbetrieb. Ich hab mir das KLIFF23 ausgesucht. Sehr gute Entscheidung. Nen Veggi Burger und Inselbier. Geht wieder. Wobei der Schleier in meinem Kopp noch dezent da ist. Übrigens gibt es hier sehr viele Geschäfte oder Services wo man ausschließlich mit Karte bezahlen kann. Ich Liebs grad eh einfach das handy hinzuhalten mit Apple Pay zack alles erledigt.

Tag 2 – Helmond bis Dortrecht 98 KM

Die Nacht im Bed & Breakfast „Hush“ war ganz angenehm. Ich konnte nur nicht so wirklich schlafen. War eigentlich todmüde bin aber immer wieder aufgewacht und war auch schweißgebadet. Schon auf den letzten Metern gestern hatte ich Sodbrennen und irgendwie Schluckbescherden. Hals tut so nicht weh nur wenn ich was esse oder trinke. Sehr komisch. Vermutlich brühte ich etwas aus. Ich hoffe ich muss die Tour nicht abbrechen.

Frühstück heute Morgen was sehr liebevoll zurecht gemacht. Ich hatte ja gesagt ich brauch nicht viel. Kaffee und Ei und ich bin glücklich. Hat er aber natürlich noch ne Schippe draufgelegt. Ich hab mir was für die Fahrt mitgenommen, um nicht zu viel liegen zu lassen. Das Omelett war hervorragend.

Während des Frühstücks ging draußen schon die Post ab. Kam richtig was runter und ich hatte schon angst dass ich nicht wegkomme wenn das nicht abebbt. Hörte dann aber kurz auf…. Zwar kam ich nur 3 Ecken weit bis es wieder los ging aber hey ich konnte trocken Aufsitzen. Das Bike lief gut und ich war guter dinge, weil die Tour heute die ganze Zeit am Kanal langführte. Hielt leider nicht so lang die Freude. Der Regen wurde heftiger, ich fuhr weiter. Der Wind wurde stärker, ich fuhr weiter. Die Wind-Regen-Kombi fegte mich fast vom Rad, ich fing an zu fluchen und zu heulen… womit habe ich das verdient? Ich hatte schon geschaut dass es drei Möglichkeiten für eine Bahn-Option gibt. Da es kenne Möglichkeit zum Unterstellen gab (gibt es hier grundsätzlich nie) wusste ich dass ich bis Best mindestens durchtreten musste. Ich kam nach 15km in den ersten Ort und sah einen Dachvorsprung. Habe mich kurz untergestellt um mich zu orientieren. Noch 8 Km bis Best und der Regen wurde nicht weniger. Ich begann zu frieren, weil mein kompletter Unterkörper und meine Hände nass waren. Unter der Regenjacke war ich durch die Anstrengung komplett verschwitzt. Also hilft nur weiterfahren um warm zu bleiben.

Meine Devise war heut ich fahr von Bahnhof zu Bahnhof solang es eben nicht mehr geht. Auf dem Weg nach Best hörte es tatsächlich kurz auf bzw. nieselte nur noch. ich musste immer die Kanalseite hin und her wechseln. Bei einem Übergang war es so schön, dass ich kurz doch die Kamera auspacken musste. Während ich rumfriemelte hupte es hinter mir. hatte nicht bemerkt dass das ne Brücke für Auto ist weil ziemlich eng. Sogar ein Reisebus zwängte sich aber rüber :-p Trotz Regen war es wunderschön anzuschauen und ich glaube wenn man die Strecke im Sommer fährt wenn auch alle Bäume dicht mit Blättern bewachsen sind ist es ein Träumchen. In Best packte mich der Ehrgeiz. Es nieselte nur noch, ich war eh schon nass aber gut im Tritt und eben wunderschön am Kanal. Also entschied ich gar nicht den Weg zum Bahnhof zu nehmen sondern direkt weiter gerade aus Richtung Tilburg zu nehmen.

Da kam tatsächlich auch noch kurz die Sonne raus. Der Wind war solange ich von Bäumen umringt war auszuhalten. Aber wehe ich fuhr durch freies Feld – PAMM! Ende mit Entspannung. Bis Tilburg lief es recht gut. Das Regenradar meinte ich könnte es noch ohne extremen Regen nach Breda schaffen. Von dort aus wäre auch eine direkte Zugverbindung möglich gewesen. Ich war noch nicht aus Tilburg raus da regnete es schon wieder mehr. Bis Breda waren es noch mal 25km. Auf halber Strecke regnete es wieder so doll, dass ich mich am liebsten unterstellen wollte. und zwar natürlich schräg von der Seite. So konnte man gut sehen woher der Wind kam. Also brachte es auch nix sich auf meiner Fahrseite an einen Baum oder so zu stellen (den es eh nicht gab) weil der Wind alles an mich ranknallte.

Also fuhr ich weiter. Das blöde ist immer wenn man das handy mal checken muss wenn das Navi Blödsinn erzählt. Immer die nassen Handschuhe aus und nachher in nasse Handschuhe wieder rein. Ich wollt sie aber nicht aus lassen weil kalt. und meine Finger frieren ja eh so schnell ein. Ich kam schon am Ortsschild von Breda an aber der Regen wurde so heftig, dass ich eine Brückengelegenheit zum Unterstellen nutzte. Das mit dem Warm bleiben lief nicht so gut. relativ schnell war mir wieder ultra kalt. Also wigger. Noch 4,5km zum Bahnhof immer mit dem Gedanken ans Warme und einen heißen Kaffee.

Im Bahnhof gab es Sitzbänke und einen Starbucks. Und irgendwo wurde warme Luft reingeblasen. Göttlich! Der Regen wurde mal weniger und dann wieder mehr. Das Radar sagte erst um 15 Uhr soll es aufhören, dann 15:30. um 20 nach fuhr ich wieder los. Scheiss auf den Regen. Der Kaffee mit extra Shot hat mir nen Extra Kick verpasst. Noch 28km bis Dortrecht und ich hatte mir erhofft, dass die Windrichtung für mich auf diesem Abschnitt gut stand. Teilweise stimmte das. Dann gab es aber eine Biegung nach Links und volle Breitseite Orkanböen. Also einfach ein paar Gänge runtergeschaltet und im Schneckentempo gegen den Wind angefahren… weil bloss nicht Absteigen und schieben! Die nächste Biegung schien tausende Kilometer entfernt. Irgendwie hab ich es aber wieder geschafft und ein bisschen wind von schräg unten in den Rücken bekommen auf den letzten 18km. wenn ich sage ein bisschen, meine ich ein bisschen. Aber alles was nicht ausbremst fühlt sich gerade gut an.

Wenn der werte Herr Wiltscheck das hier ließt wird er schimpfen. Aber ich habe auf Tour unterwegs immer ne richtige Nackenstarre. Wenn ich den Kopf nach unten senke knackt es mehrfach. Nicht besonders gesund den kopf die ganze zeit in einer Radfahrer Position zu halten. Abends schmier ich mir immer Pferdesalbe auf Nacken und Knie. Keine Ahnung obs hilft aber es wird schön warm.

Apropro warm. Im Hotel angekommen hab ich erstmal gecheckt ob es einen Unterstellplatz für mein Bike gibt. Ein Holzschuppen ums Haus den man abschließen kann, wunderbar. Fragt die Rezeptionistin allen ernstes ob es Regnen würde… ich war kurz davor zu sagen, ne ich bin eben nur in einen Pool gefallen mitsamt Klamotten und Gepäck. Meine Zimmerkarte funktionierte irgendwie nicht. musste zweimal runter die neu aktivieren lassen. Mein ersten Mal stand eine Familie mit 5 Kindern da die natürlich was länger brauchen zum Einchecken und irgendwie komplett nervig waren, weil ich wollte heiß duschen und zwar sofort! Das war einfach fantastisch. Mit Regenwasserfallduschkopf und 40 Grad heißem Wasser einfach mal 20 Minuten drunter stehen geblieben. Musste sein, sorry fürs Klima, aber sonst wär ich erfroren. Ausserdem war das Hotelzimmer teuer genug, da ist das wohl drin.

Nebenan gibt es wieder keinen Supermarkt aber ne Tanke. Wollte ich noch kurz Getränke kaufen. Was ist das für ein Mist, dass man hier in Holland kein Bier an der Tanke bekommt? Spinnen die? An jeder Ecke gibts Drogen, aber an ner Tanke wo eh nur 18 Jährige halten Fehlanzeige. hab ich halt wieder nur Wasser mitgenommen. Und Minzbonbons wegen meinem Sodbrennen und Halsschmerzen. 

Hab mir zum Dinner nen Tisch reserviert. Das Hotel hat ein sehr gutes Restaurant. Ich wohne heute im Postillion Hotel Dortrecht. Es gab ein 2- oder 3-Gang Menü oder a la cart. Ich hab ne Mischung genommen und zu Hauptgericht und Dessert noch eine Möhrensuppe von der Karte. Meine Augen waren zu groß. Ich war schon nach der Suppe satt. Entsprechend voltgefressen war ich später. Danach hab ich noch meine Klamotten trocken geföhnt. Hier gibt es nur so ne blöde Klima. Ich brauch aber doch nen Heizkörper man. Die Schuhe werden auf gar keinen fall trocken. Hab Zeitungen reingestopft. Naja morgen gibt es ja auch noch mal Regen also so what. Mein Schlafshirt war von der Schwitzattacke in der Nacht noch nass. musste ich auch föhnen. Läuft hier also alles. Ich hoffe sehr dass ich nicht richtig krank werde.

Morgen geht es endlich BIS ANS MEER! Da darf gern bei Ankunft auch kurz die Sonne rauskommen. Ich hoffe ich kann heut entspannter Schlafen. Gute Nacht! Hier noch ein Bild aus Venlo 🙂

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Holland-Tour 2023 – Tag 1 (127 Km)

So… dies war der erste Streich… und weil alles so viel länger gedauert hat folgt der nächste wohl zugleich :-p

Aber fangen wir mal von vorne an. Nach einer kurzen Nacht war ich um 8 Uhr parat. Musste aber noch 3x an allen Gepäckstücken zubbeln bis alles gut sass. Es war so warm, dass ich die Regenjacke direkt wieder ausgezogen habe. Gefühl habe ich irgendwie sehr wenig, oder gar noch weniger als sonst dabei. kann aber nicht sagen was fehlt… ok eine Sache schon, das fiel mir nach 20km ein. Für mein Macbook, was ja nicht unerheblich vom Gewicht her ist, lag das Netzteil natürlich noch zu Hause. urplötzlich dacht ich Driss das Kabel hattest du beim packen nicht in der Hand. Wollte dann zuerst jemanden schicken das mir meins zuhause holt und bringt… hab mich aber dann doch für Neuanschaffung entschieden, weil ich ja durch Mönchengladbach fuhr. Später dazu mehr.

Die ersten Kilometer aus der Stadt raus waren etwas komisch, weil ich öfter mal die Venloerstroß er’s bis Stommeln fahre. Heute aber no Point of return. Tatsächlich bin ich vergangenen Spätsommer sogar für einen Job mit dem Rad bis Grevenbroich gefahren daher kannte ich die Strecke sogar bis dahin. Was mir auch gut bekannt ist, ist die leichte Steigung bei Stommeln, die nicht so tragisch wäre, wenn da nicht einfach IMMER Wind drauf stehen würde. So auch heute. Beinmuskeln zum ersten strapaziert. Als das Stück geschafft war, dacht ich ok geil Check höher gehts heut nicht mehr. Denkste. So Abschnitte kamen noch mehrfach in identischem Ausmaße PLUS Orkanartige Regen-Windböen. Mein Rad bewegte sich im Schneckentempo, Autofahrer dachten vermutlich ich kipp gleich auf der Stelle stehend um. Der Größte Mist auch dass immer wenn diese starken Regenergüsse kamen einfach NIE NIE NIE etwas zum Unterstellen in Sicht war! auf dem letzten Abschnitt passierte das im Minutentakt. Sonne, Regen, Sonne, Regen, was nie weg ging, war der Wind, das arschige Kind!

Ich weiß nicht warum, aber ab Stommeln hatte ich das Gefühl ich komm nicht mehr vorwärts. Die Kilometer auf meiner Uhr wurden einfach nicht mehr. Also natürlich weiß ich warum, wegen dem Wind. Aber obwohl ich da anfangs noch die ganze zeit irgendwie getreten hab wie blöd, war die Geschwindigkeit der ersten 20km fott. Ich hab dann gedacht, ok schau halt nicht ständig auf die Garmin. Macht Frau aber unweigerlich.

Bis Mönchengladbach zog es sich dementsprechend elendigst und ich durfte mir bis dahin schon 3x eine Regenpackung abholen. Was sich wirklich gelohnt hat, war der Kauf einer wasserdichten Regenjacke. Ne Hose wär auch noch nice gewesen, aber bei dem Wetterwechsel wär ich da bekloppt geworden. MG Dach ich hat nen Mediamarkt und die werden garantiert das Netzteil haben… genau nämlich nicht. ich hatte mir eins geschnappt und war schon auf dem weg zur Kasse, da hatte ich ne kleine Eingebung und dachte ich frage lieber einen Verkäufer ob das das richtige ist. Natürlich nicht. Aber er hat mir einen Apple Reseller empfohlen. Da hab ich schlauer Fuchs vorher angerufen und bin nach Bestätigung hingefahren. Kabel hatte ich natürlich auch nicht dabei, also KATSCHING 110€ gelatzt für meine Dummheit. Lädt ausgezeichnet!

Mit meiner 360 Gradkamera und meiner GoPro habe ich auch noch Fotos und videos gemacht die glaube ich auch sehr geil geworden sind. ich hab aber jetzt keinen Nerz mehr dafür die noch zu bearbeiten. Maybe morgen dann ,-) Sofern mich das Wetter nicht nochmal so lange ärgert.

Das war wirklich die längste Tagesetappe EVER! Ich wollt auch schon 3x aufgeben. Die ersten 50km haben schon richtig geschlaucht. heißt noch vor erreichen der Hälfte war ich eigentlich komplett erschöpft und abgefuckt. Aufgeben ist für mich aber nur in absoluten Ausnahmesituationen eine Option. Beispiel Schweden im Dauerregen wo plötzlich noch Gewitter einsetzte. Und dann war zufällig Bus und Bahn erreichbar. hier gab es auch eine Bahn, aber die Stationen waren in sehr großen Abständen und ich hätte keine Ahnung ob dann auch die passende gekommen wär. Am Ende wo ich wirklich gar nix mehr konnte, gab es natürlich weder Bahn noch Bus um mich rum und ich spielte schon mit dem Gedanken einen Transporter zu stoppen für ne Mitfahrgelegenheit. Aber der Schweinehund war stärker grrrrrr.

Mit Überqueren der Grenze war meine Laune för ne Moment ganz prächtig. Schon ein paar Meter davor war überall ZOLL zu sehen und ich dacht ok dann kommt gleich der Übergang… ich fuhr aber wieder wie 2015 einfach über nen Schleichweg und nur weil mein Navi auf einmal holländische Straßennamen versuchte auszusprechen wusste ich dass ich in meinem Zielland angekommen war. 2015 bin ich original durch ein Waldstück gelotst worden da hatte ich etwas schiss dass ich gleich vom Zoll gestoppt werde. Eine kurze Phase Sonnenschein. BAP singt von Rotterdam, Annenmaykantereit vom Meer und BRINGS davon dass man seine Träume einfach mal leben und wahrmachen sollte. Meine Playlist war on Point mit Ankunft in Venlo. Ich hatte mir gemerkt dass nach 80km die Abfahrt kommt die mich wieder in flacherer Gefilde katapultiert aber nicht nachgeschaut wo das kommt. Als ich kurz nach Grenzüberqueren dann auf eine Abfahrt zufuhr war mir direkt klar aha jetz kütt et. Venlo bediente erstmal jedes Klischee. Marihuana Duft in der Luft, bunte Zebrastreifen, begrünte Architektur und mega coole Radwege. ich mags.

was dann passierte war ich nicht vorbereitet. Das Navi meinte bitte auf den Radfernweg abbiegen. Frau Drewke freut sich weil das grundsätzlich cool ist… jo aber weit und breit nur Radweg über mehrere Kilometer und meine Getränke waren leer. Zwischendrin natürlich wieder Platzregen. Die letzten 40 km waren wie Kaugummi. ich musste alle paar km anhalten und kurz ausruhen. was mich natürlich auch ausm Tritt gebracht hat, aber bei dem Wind kann man gar nicht von Tritt reden. Während ich halb am verdursten war setzte der nächste Regen ein, ich stelle mich an ein kleines Bäumchen mit Efeuzaun und der Regengott Peitsche alles noch heftiger zu mir. Bin dann an die einzige Häuserfront geflüchtet war aber schon drissnass weil auf dem Weg dahin einfach alles runterkam war ging.

In AMERICA habe ich dann endlich einen Supermarkt gefunden auf der Strecke und habe mit nen Liter Coke geholt. Hat das Ziel nicht mehr erreicht und danach war mir schlecht. Das letzte Stück fuhr man an einem Kanal vorbei, war landschaftlich sehr schön, aber alle 5 Minuten Platzregen und auch hier kein Tempo möglich wegen wind.

In Helmont habe ich mich natürlich noch kurz verfahren, war klar. Und am Ziel long Story short: ich bekam kein richtiges Essen und auch kein Bier. Das muss morgen besser werden! Das Bed & Breakfast ist ganz süß. Das einzige was mich stört ist dass die Toilette die Treppe runter in der Waschküche ist. Wenn ich nachts muss mag ich keine Nachwanderung machen. Das Paar ist aber ganz nett und das Bett ist bequem. Habe schön heiß geduscht und liege gemütlich im Bett während ich das tippe. Es gibt auch einen Pool und eine Sauna. Hätte auch mir gegönnt wenn ich wie ursprünglich geplant um 15 Uhr statt 19:30 hier eingetroffen wäre.

So. Morgen bitte Wind abschalten sonst frech ich zusammen. Danke.

Mehr Bilder folgen 😉 War heute sehr mit mir selbst beschäftigt.

Tag 11 – Padborg bis Heide (91km)

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Ein letztes Mal heißt es alles zusammen packen und aufsitzen auf dieser Tour. Heute wurde auch mal der extra neu gekaufte Drybag gefüllt und angeschnallt. Passt perfekt. 

Das Wetter war sehr bewölkt aber stellenweise sonnig. Bin trotzdem mit Jacke gefahren weil war schon sehr frisch. Ich war guter Hoffnung, dass ich dem Regen davon fahren kann und nicht nass in die Bahn steigen muss. 

Die Grenze war gut 7km entfernt. Bin über die Grenzroute gefahren. Der Fahrradweg nach drüben war gesperrt also hab ich mein Rad an den Grenzpolizisten vorbei geschoben. Hinter mir kamen noch zwei Radler die fuhren einfach locker geschmeidig durch. Schienen auf dem Weg zur Arbeit zu sein. 

Was fällt als erstes auf wenn man in Deutschland ist? Die Auf- und Abfahrt zu Fahrradwegen ist nicht erleichtert durch kleine Rampen, nein man darf einfach rauf und runter knallen. In Dänemark wird sogar bei kurzfristigen Baustellen mit Umleitung darauf geachtet dass Radfahrer easy die Wege kreuzen können. Ich wollte eigentlich an der ersten Tanke halten und nen Kaffee kaufen. Kam aber irgendwie keine. Nach 25km dann ein Supermarkt mit Bäcker. Ich super, freu, reingestürmt. Stehen da 3 Muttis in der Schlange, können sich nicht entscheiden und die Verkäuferin verzweifelt. Ich auch auch Dreh mich wieder um und fahr weiter. Mega Kontrast auch plötzlich wieder Maske tragen zu müssen nach 1,5 Wochen ohne. War auch nicht nötig, ich saß ja den ganzen Tag aufm Rad an der frischen Luft. Und im Supermarkt war nie viel los, keine Menschenmassen auf der Tour. Nur in Aarhus in der Einkaufspassage. 

Bin dann weitergefahren und dachte ich stopp halt in Husum für nen Kaffee. Der Weg dorthin war echt nicht schön. Alle paar Meter Schilder dass der Radweg Schäden aufweist. Das seh ich selbst liebe Leute, da braucht es kein Schild. Vor allem merk ich es. Ein geholper sondergleichen. Da fährt man sich echt das Rad kaputt. Nach 20km bin ich auf die Straße gewechselt, das war wesentlich entspannter. Nach gut 7km winkt mich ne Polizeikontrolle rechts raus 😳🙄 das hatten wir doch schon am ersten Tag der Tour haha. Ich soll bitte den Radweg benutzen. Ich sag guter Mann das ist eine Zumutung, da kann man nicht fahren. Er sagt er kennt das Problem er wohnt ein paar Meter weiter und will da demnächst eine Eingabe zu machen. Trotzdem wäre es zu gefährlich für mich auf der Straße und ich soll bitte wieder auf den Fahrradweg. Fragte noch wo ich herkomme und ob ich ganz alleine reise. Jo, Veri ist ganz allein 1.144 km in 11 Tagen gereist. 

Nach 60km hab ich dann endlich mal für Kaffee gestoppt. Wäre sonst auch viel zu früh am Bahnhof gewesen. Noch nen Proteinriegel reingepfiffen und wigger. Das schlug mir allerdings irgendwie auf ne Magen…

6km vorm Ziel gabs nen spontanen Platzregen. Gott sei Dank fuhr ich gerade durch eine Baumallee und konnte mich kurz unterstellen. 

Am Bahnhof angekommen hatte ich noch etwas mehr als ne Stunde Zeit. Bin noch mal durchs Städtchen und hab mir später am Bahnhof nen grossen Café Crema geholt. Die Bahn war pünktlich und bis jetzt gibt es auch keine Komplikationen. Ich hoffe dieses Jahr komm ich ohne Verzögerung zurück nach köln. 

War eine schöne Tour, aber irgendwie doch zu kurz. Ging alles viel zu schnell. Dadurch dass ich die Unterkünfte nicht so flexibel buchen konnte war ich natürlich etwas eingeschränkt. Es ist einfach immer wieder wunderschön im Norden. Auch wenn das Wetter nicht immer mitspielt. Auf dem bike ist es natürlich schöner wenn die Sonne scheint, es trocken ist und der Wind nicht zu stark ist. 

Im RE war ne Frau die stieg schon mit vollgepisster Botz ein mit rollator. Setzte sich dann ins Fahrrad Abteil weil da viel Platz ist. 1,5 std fahrt. Ich hab immer geschaut ob was tropft nebenan. Als wir aussteigen mussten und sie aufstand plätscherte ne Pfütze vom Sitz mega ekelhaft! Sind ja stoffsitze. Jetzt frag ich mich immer ob schon jemand draufgepinkelt hat bevor ich mich setzte… 

Der Ausstieg war links so dass wir alle man eine Tür nach vorne mussten. Mit meinem breiten Lenker und Gepäck etwas schwierig aber irgendwie hat’s geklappt. War schon leicht panisch weil wir eh 7min Verspätung hatten. War sogar noch zeit um im Rewe2go Bierchen und Brezeln für die Fahrt zu kaufen. 

Der IC stand schon aufm Gleis, ist ja ein Kopfbahnhof. Allerdings waren Wagen 5 und 6 vertauscht so dass die Reservierungsnummern alle nicht stimmten. Hat mich leicht verwirrt. Das nächste Paar mit Rad was Einstieg meinte das passiert öfter einfach irgendwo das Rad aufhängen und hinsetzen. Schaffner hat auch nix gesagt. Ein netter Herr hat auch ungefragt direkt beim Reinwuchten des Rades angepackt. Super lieb. Jetzt sitz ich im mega schnell fahrenden Zug und schau noch mal alle Bilder der Tour durch. Vielleicht schaff ich es dieses Jahr ein Rückblick-Video zu erstellen. 

Bleibt zuletzt die Hoffnung dass ich gleich am Gaffel ein kühles Kölsch noch bekomme. 

Tag 10 – Kolding bis Padborg (74km + 12km)

Ich hab mega gut geschlafen und bereit für den Tag. Meine sieben Sachen waren wieder schnell gepackt. Vor der Abfahrt musste ich aber noch die Rezeption suchen und zahlen. Wieder so ein Laden der nur Dancards nimmt oder Visa. Ohne Visa kann man hier manchmal aufgeschmissen sein, wie sich etwas später am Tag erneut bestätigte. 

Da ich kein Frühstück gebucht hatte, wollte ich irgendwo anhalten und nen Kaffee trinken. Wenn ich aber einmal im Tritt bin ist das mit dem Angalten aber gar nicht so einfach, weil ich weiß dass ich mich dann wieder warm fahren muss. Also fuhr ich immer weiter und wollte dann in aabenraa am Strand halten. Auf dem Weg dahin überholten mich an einem Hügel klingelnd zwei Omis auf ihren e-bikes mit Spiegel am Lenker. Frechheit. Und auf gerader Strecke schleichen sie dann vor mir her. Hab ich einfach zurück überholt mit Muskelkraft. Als ich kurz anhielt und die Route zu checken fuhren sie wieder an mir vorbei und kreuzten dann vor mir die Straße sodass ich erstmal 2 Minuten auf verkehrsberuhigte Zone warten musste. Dauerte aber nicht lang da hatte ich sie wieder ein.

Hab mir an der Tanke bei bestem Wetter nen Kaffee geholt und bi. Rüber zum Strand. Schau ich nach links kommt ne Riesen dunkle Regenwolke an. Und dann tröpfelt es auch noch. Hab schnell die Jacke angezogen und bin rüber auf die andere Straßenseite in ein Bushäuschen. Die Pause hab ich für ein Telefonat genutzt. Leider aber den Stopp-Knopf an meiner Garmin nicht richtig gedrückt. Hat natürlich meinen Schnitt heut versaut.

Die restlichen 25km bis zum Motel zog die dicke Wolke vor mir her. Blieb Gott sei dann trocken aber man sah dass es überwall heftig geregnet hatte vorher. 

Das Motel liegt wie Motels so liegen an der Hauptstraße im nirgendwo. Ist komplett verlassen. Hab ne Mail bekommen mit einem Bezahllink. Wenn man über den die Zahlung tätigt bekommt man den Schlüssel Code für die Box. Großartig. Man kann wieder nur mit dancard, Visa oder Maestro zahlen. Meine Visa war nicht fürs mobile Banking freigeschaltet, musste ich mich umständlich über den Browser erstmal reinhacken. Hab glaube ich ne Dreiviertelstunde hier vertrödelt bis ich mal drin war. Jeder hat ne eigene Wohneinheit mit Bad und TV. Ich denk ich schlaf oben 🙂 

Als ich gerade wieder losziehen wollte stand n minihündchen in meiner Tür. Wollte sich mal umschauen. Bin die 6km zur Bucht gefahren und hab mir vorher im Rema1000 noch was zum snacken geholt. Ist wieder bergab. Kann ich gleich wieder Hochstrampeln. Hier ist es richtig schön. Mein Handy meint ich wär schon wieder in Deutschland. Die Grenze liegt vor mir im Wasser. Hab hier einfach 2,5 Stunden in der Sonne gechillt. 

Am Supermarkt nochmal kurz gehalten und n paar dänische Goodies zum mitnehmen gekauft. Bisschen schade dass es hier nur nen Rema gibt. Der hat allerdings das Müsli was ich so liebe. Draußen standen zwei Mädels sagt die eine zur anderen: schau mal solche dicken Reifen hätten wir gebraucht eben auf der sandigen Strecke… :-p Ausnahmsweise mal deutsche. Kurz danach kam ein Mann und staunte über mein Monsterschloss. Musste er sogar anfassen haha. Ja ja, ich weil ich hab schon nen geilen scheiss am Start :-p

Am Motel hab ich mich noch auf die Picknickbank in der sonne gesetzt und meine Kanelstang genossen. Meine direkten Nachbarn sind glaube ich Hardcore Alkoholiker. Den ganzen Kofferraum voll wein und Bier und nach dem Ausladen wurde erst mal n Schnaps getrunken. Er grüßt mich mit besoffski rotem kopp. Kurz darauf steigen sie wieder ins auto und fahren vermutlich essen… gut ohne Auto bekommt man hier auch nix zu essen mehr, aber schon sehr bedenklich.

Ich hätte heute eigentlich gerne noch mal so ein Essen wie gestern. Das war ultra gut. Ich hab übrigens noch mal nachgeschaut, die nette Bedienung hat mir tatsächlich nur das eine kleine Bier berechnet. Das große fehlt. Danke, es war köstlich. Mir würde übrigens in Köln im Traum nicht einfallen für ein normales Bier 7-9€ zu bezahlen. Hier vollkommen normal :-p und im Supermarkt kostet es grad mal 1€. Ganz Schöner Gastroaufschlag. 

So, morgen ist der Finaltag. Noch 90 km über die Grenze und bis Heide. Dann ab in den Zug zurück nach Köln. Ich hoffe es bleibt trocken. Mag nicht drissnass 6 Stunden Bahn fahren 😦 

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Tag 9 – Aarhus bis Kolding

Heute gibt es gar nicht so viel zu berichten. Ich bin um 7 aufgestanden und wollte zeitig los, weil ich wusste, dass es anstrengend wird. Mit 660 Höhenmetern und Wind aus der falschen Richtung ist nicht zu spaßen. Bevor ich losfuhr hab ich noch kurz ein Telefonat geführt. Es war relativ frisch so dass ich leicht verkühlt losfuhr. Es dauerte 11km um aus der City rauszukommen. Hier bin ich ja Gestern schon langgefahren. Heute morgen kam es mir leider noch ein wenig schmutziger vor als gestern. Aarhus ist cool, aber ich glaube man muss sich mehr mit der Stadt befassen. Ich war jetzt glaube ich schon 4x hier. Immer nur für eine Nacht. Es ist ein bisschen Klein-Kopenhagen. Aber irgendwie war mir auch schon wieder zu wuselig, weil eben Großstadt. Auf dieser Tour liebe ich die kleinen Ortschaften mit ihrem besonderen Charme. Insgesamt fand ich dieses Jahr leider etwas ernüchternd, weil ich gar nicht richtig am Strand und im Meer war. Das Wetter hat nicht wirklich mitgespielt leider. 

Als ich aus der Stadt raus war führte mich mein Navi auf die große Strasse. Gab noch ne Nebenroute bis zum nächsten Ort aber danach musste man wieder darauf. Ne Alternative gab es nicht groß. Nach 20 km musste ich noch mal telefonieren. Das hat mich gedanklich und körperlich etwas rausgerissen. Bei Wind und Hügeln wieder antreten kann manchmal ziemlich schmerzhaft sein. 

Horsens war der Nacht größere Ort wo ich Rast machen wollte. Da gab es richtig große Sterne Hotels und es schien mir auch eine Art Regierungsgebäude. Bin einmal durchgefahren und hab dann gestoppt für ne kurze Pause. Kam echt nur langsam voran heute. Mega mies. Nach 35km wollte ich schon aufgeben weil ich nicht mehr konnte. 

In Veijle gibt es die größte Steigung Dänemarks. Das Bild was mein Navi anzeigte hat mich gestern schon in Angst un schrecken versetzt. Einmal von 100m runter auf null und dann direkt wieder hochdrehten. Die Abfahrt war richtig geil. Auch ein schönes Städtchen irgendwie. Ich hatte allerdings Angst vor der Auffahrt. Die erwies sich als gar nicht soooooo schlimm. Ich hatte mir schon überlegt sonst abzusteigen. Aber diese Blöße geb ich mir natürlich äußerst ungern. Die nächste Rast wollte ich erst nach dem Kampf nach oben machen. Gab noch nen zweiten „Aufstieg“ da konnte ich aber auch gut hochschrauben. Für Rennradfahrer ist es wohl ein Traum. 

Das letzte Stück bis Kolding war ok. Noch einige Abfahrten und Aufstiege. Ich hatte noch kurz die Strecke etwas umgestellt, was mich plötzlich vor einem Riesen Transformer stehen ließ. Monströs gut. Kolding liegt natürlich auch in einem Tal. Problem: Mein Hotel liegt schon wieder ausserhalb, also muss ich erstmal wieder aus dem Tal raus. Diese Hügel machen mich fertig. Besonders so kurz vorm Ziel. Das Hotel liegt etwas versteckt. Wegen Corona liegen die Schlüssel wieder in einer Schlüsselbox. Das Zimmer ist sehr geräumig. Ich denke ich werde mein bike gleich mit rein nehmen. Sehr sportlich sich das Sporthotel nicht aus. Man kann wohl nebenan Bowling spielen und das Fitnesscenter benutzen. Ich hatte heute aber genug Fitness 🙂 

Bin nochmal runter in die City gefahren, weil ich noch was unter Leute wollte. Da wo ich letztes Jahr gegessen hatte ist gegenüber ein Cafe am Fluss das sieht sehr einladend aus. Bin einmal ne Runde gelaufen, hab im Foxe was eingekauft und bin jetzt da eingekehrt und genieße noch ein wenig die Sonne bei einem Bierchen. Und zum Abend gibt es klassisch dänisch Skjernskund (Scholle, Lachs, Krabben auf Brot). Wollte zuerst nix hier essen, aber ist wohl die letzte Möglichkeit schätze ich. Das blöde: gleich muss ich voltgefressen den Berg wieder hoch :-/ 

Morgen gibt es nur eine kleine Tour bevor es am Donnerstag wieder über die Grenze geht. Ich weiß auf jeden Fall jetzt schon, dass ich so eine Tour zukünftig lieber wieder an der Westküste enden lassen möchte.

Puh… zwei Bier und Drewke ist hinüber. Zuviel Sport und frische Luft verdirbt den Bier-Charakter :-p 

Tag 8 – Hals bis Aarhus (105 + 9km)

Auf die Strecke heute hatte ich nicht so wirklich Lust. Wind aus der falschen Richtung, Hügel rauf und runter und am Ende eine scheiss Unterkunft. 

Deshalb bin ich auch nicht so motiviert aus dem Bett gesprungen wie sonst. Bevor ich zum Frühstück ging, fiel mir auf, dass ich meine Fahrradhandschuhe gar nicht auf die Heizung gelegt hatte. Waren natürlich noch klitschnass, super. Also Heizung nochmal volle pulle an und hoffen dass es was bringt bis zur Abfahrt. 

Das Frühstücksbuffet war super. Vor allem gab es „echte“, frische Brötchen und nicht so nen Aufbackscheiss. Und ne mega leckere Kuchenstange. Und ich weiß nicht ob ich es schon mal erwähnt habe, aber ich liiiiiebe dänischen Honig. Ja der schmeckt besser als deutscher! 

Die Inhaberin wuselte rum und beglückwünschte mich zu meinem tollen Bike. Wieviel Kilometer ich fahre und wo ich herkomme. Lustigerweise kannte sie Köln, aber nicht Cologne. Sie hat glaube ich 10x gesagt wie mega mein Bike ist. Das zieht echt alle Aufmerksamkeit auf sich, langsam bekomm ich Minderwertigkeitskomplexe. Jetzt gerade im Hostel kam auch ein Mann und wollte es sich mal genauer anschauen weil es so mega ist…

Als ich losfuhr waren die Handschuhe leider immer noch nass. Meine Schuhe auch ein wenig. Es hat aber auch geschüttet Gestern. Echt fiese Pfützen stellenweise weil das Wasser gar nicht abfloss. Hab die Handschuhe dann vorne draufgeschnallt und bin erstmal ohne gefahren. Meine neuen Griffe sind echt mega entspannt zu fahren. Überhaupt keine Taubheitsgefühle oder so. War letztes Jahr echt ein Problem. Das Navi hatte heute übrigens nen richtig easy Job. Nur 1x die Stunde ne Ansage, dass ich weiter geradeaus fahren soll… ach was :-p

Ich war keine 500m gefahren da musste ich schon wieder absteigen. War doch keine Brücke sondern ne Fähre. Aber natürlich wieder umsonst die Überfahrt. Und der Himmel war strahlenblau. Hab dann direkt nach der Überfahrt die Jacke schon ausgezogen. Die heutige Fahrt führte nach MIDT – also Midt-Jylland quasi ins Landesinnere. Mein Bike  hat sich aus dem Seitenwind nix gemacht. Wir fuhren ziemlich Speed die ersten 20km. Da ging es hin und wieder sehr dicht am Meer vorbei. Richtig schön. Um ein paar Kilometer zu sparen und auf einer befestigten Straße zu fahren, habe ich nicht den Ostkystvej gewählt sondern die etwas größere direkte Straße. War natürlich nicht so schön zu fahren mit den Autos daneben. Pause wollte ich da auch nicht machen, gab nix schönes zum Anhalten. Zuerst wollte ich nach 50km pause machen, weil vorher ein zickzack stück gegen den Wind war. Dann zog es sich aber zu sodass ich die Jacke wieder anzog und auch nicht halten wollte. Dann sagte ich mir ok bei 60km. Und dann kam das Schild, dass Randers in 20 km liegt… gut, also bis Randers voll durchgezogen, obwohl es nach 50km sehr Hügelig und anstrengend wurde. Erstaunlicherweise waren meine Beine und mein Hintern fit und schmerzfrei. Mit Randers bringe ich seit meiner ersten Dänemarktour auch prinzipiell immer Bundesstraße und Hügel in Verbindung. Da fuhr ich einmal quer durchs Land von Ringkoebbing aus und hatte an dem Tag ausnahmsweise Rückenwind. Ich weiß aber noch genau wie sehr es rauf und runter ging und ich etwas erschrocken war, weil ich Dänemark bis dahin nur flach kannte. Es scheint egal zu sein aus welcher Richtung man kommt, immer Hügel. In Randers gibt es auch diese tollen Geländer wo Radfahrer an der Ampel easy anhalten können. Wünsch ich mir in jeder Stadt.

Von Aarhus wusste ich ja auch schon dass es in einem mega Tal liegt und mich schon öfter zum Schwitzen gebracht hat wenn es wieder rauf ging. Das Gute an Hügeln ist aber, dass es geile Abfahrten gibt. Ging ganz schön ab. Mir fällt gerade ein, ich sehe unwahrscheinlich viele Tandem-Paare reisen. Ist das ein neuer Trend? Muss ich mir das leichter oder schwerer vorstellen? Würde das ja gerne mal ausprobieren. So viele Radreisende sind mir bisher noch nicht begegnet, aber sind schon einige unterwegs. Die Inhaberin vom Hotel meinte das heute morgen auch. Dieses Jahr sind Radreisen im Trend. Manchmal schaue ich während der Fahrt an meinem Bike rauf und runter und denk mir man ist das geil dass ich einfach alles festschnallen und losfahren kann wohin ich will. Und mein Bike löst das wirklich ausgezeichnet. Danke, dass wir bisher noch keine Panne dieses Jahr hatten!!!

Die zweite Hälfte der Tagesetappe verlief dann auch auf einem Radweg. Der Gamle Aahusvej war schön zu fahren. Von Randers (wo ich ein paar Regentropfen während der Pause abbekam), waren es nur noch 35km. Die ganze Zeit durch Felder, rauf und runter. Das Wolkenspiel war interessant. Auf den Regen folgte direkt wieder blauer Himmel, aber dicke graue Wolken folgten mir noch eine Weile. Gott sei dank nicht über mir aufgeplatzt. Kurz vor Aarhus konnte ich die Jacke auch wieder ausziehen. Da ist echt ne heftige Abfahrt und direkt  auch wieder ne kleine Steigung wen man in die Stadt will. Ist schön so kurz vorm finale noch mal ranklotzen. 

Die Unterkunft ist wieder ein Danhostel und liegt quasi im Wald wie ein kleines Zeltlager. Ist restlos ausgebucht. Als ich ankam war ein Schild, dass erst um 16 Uhr die Rezeption wieder besetzt ist. Toll. Also erstmal 40 Minuten auf der Bank gechillt. Der Junge an der Rezeption war sehr nett. Meinte er hätte 3 Jahre deutsch in der Schule gehabt, aber viel hängen geblieben wäre nicht. Mein Zimmer hat 4 Betten und einen Tisch. Zeigt Richtung Wald, sodass durch das Fenster kein licht kommt. Das Bad für Frauen ist um 3 Ecken, das für Herren nebenan. Ätzend. Fühle mich null wohl hier. Ist wie Feriencamp ohne coole Freunde mit denen man den ganzen Tag so viel scheiss macht dass einem am ende des Tages egal ist wo man schläft. Ich bin noch verwöhnt von gestern, menno. Umbuchen ging nicht mehr. Egal. Hab meinen Badeanzug drunter gezogen und wollte zu diesem Strand 1km weiter runter. Ist irgendwie eine geführte Badestelle. War aber blöd hinzukommen und ich wollte erstmal noch in die Stadt wenn ich schon hier bin. Dachte vielleicht ist es gleich noch so warm dass ich mit ein bisschen Food noch hingehe und dort den Abend ausklingen lasse. Nach dem Spaziergang durch die überfüllte City war mir aber ultra kalt. Sitze jetzt im Hof des Hostels, hatte Joghurt mit Müsli und ne Tassensuppe. Und natürlich nem Bier. Das war sehr gut. Ein Dark Ale. Überleg noch ob ich heute hier duschen mag, ist alles so bäh. Stinken tue ich heut jedenfalls nicht, wäre also nicht so dramatisch.

Heut zahlt sich wieder mein MacBook aus. Hier ist nix los und es gibt keinen TV. Kann ich gleich schön im Hochbett noch netflixen. Und morgen steh ich früh auf und hau hier schnell ab :-p Aufs morgige Hotel bin ich echt gespannt. Ein Sporthotel. Ich hoffe ich kann auch noch kurz ins Wasser in Kolding. War da schon mal am Strand. Wenn das Wetter passt mach ich das auf jeden Fall.

Tag 7 – Skagen bis Hals (99 km)

So dann stellen wir uns mal dem Regentag. Anders als die anderen Tage war heute wirklich konstant Regen gemeldet und mir blieb keine andere Wahl als da durch. Ich hatte ja mit den ersten Tagen noch richtig Glück. Wirklich viel bin ich nicht nass geworden. Das sollte sich heute ändern…

Gestern Abend habe ich mein Rad noch 3x hin und her geschoben um den Perfekten Platz zu finden, wo es so wenig Regen wie möglich abbekommt. Ich wäre ein richtig guter Pfadfinder geworden glaube ich. Hab geschaut von wo kommt der Wind, welche Wand bekommt am wenigsten ab. Als es dann anfing zu regnen als ich gerade duschen war, schaut ich aus dem Fenster und sah dass mein bike halbwegs trocken blieb – ich Fuchs. Heute Morgen regnete es beim Aufstehen unerwarteterweise noch nicht. Hab mich angezogen und fertig zum Frühstück gemacht und bin kurz runter um die Gin-Flasche in der Rahmentasche zu verstauen. Ich denke dort ist am wenigsten Eruption unterwegs. Hab mich entschieden doch nicht zum Outdoorladen um 10 zu fahren, sondern erst mal 55km bis Saeby durchzuziehen und dann dort in die Filiale zu hüpfen. Hatte soweit alles gut verstaut. Als ich grad wieder gut aufm Zimmer war kam natürlich ne schauer runter. Wenn man sich zu früh freut. Das Frühstücksbuffet war wieder super. Zwei andere deutsche Radreisende waren zeitgleich mit mir frühstücken. eins der Räder ist aber auf jeden fall mit E betrieben. Ließen sich ne große Kanne Kaffee füllen. Wär mich viel zu schwer mitzuschleppen. Ich konzentrier mich lieber auf Gin :-p 

Als ich losfuhr war nur so Nieselfieselregen. War auszuhalten. So nach 15km wurde es aber stärker, sodass ich nach kurzer zeit Driss nass war. Zu allem Überfluss habe ich heute morgen vergessen die Popocreme draufzuschmieren. Die ist so fettig dass man sich eigentlich immer die Finger danach waschen muss. Deshalb wollte ich erst unterwegs und komplett nass nicht anhalten. Nach 30  km kam ne Tunnelunterführung da hab ich mich untergestellt und mal kurz die Hose runtergelassen. Natürlich war die creme ganz ganz unten in den Taschen. Aber bevor ich mir nen Wolf fahre lieber das in kauf nehmen. Als ich aus dem Tunnel rausfuhr hörte es kurz auf zu regnen. Das war angenehm. Dauerte aber nicht lang. Neben dem regen kam auch der wind stärker sodass ich kaum vorwärts kam. In Saeby war es kurz trocken und ich habe sogar meinen Drybag bekommen. Winzig klein. Will da jetzt alles reinpacken wo ich weiß ich packs nicht mehr aus. bzw. am letzten Tag noch ein paar Einkäufe verstauen. 

Die gesamte Strecke war auf einer Nebenstraße wo es keine Unterstellmöglichkeiten gab. Vor allem wenn man auf so einem Stück bei dem Wetter im Wald anhält, wissen wir was passiert. Die Stecher kommen und zerfleischen dir die ganzen Beine. Sind sehr aggressiv hier. Als ich noch 26km vor mir hatte uns es mal kurz Regenstopp war, machte ich ein paar Diensttelefonate. Das war ein Fehler. Die letzten 25km schüttete es aus Eimern. Mega ekelhaft. 2 Rennradreisende kamen an mir vorbei mit sehr stylischen Socken und grüßten mich nett. Sie hatten nur Arschraketen angeschnallt. Wenn ich mein Macbook nicht mitschleppen würde, würde ich auch so easy reisen. 

Ich habs dann irgendwie zum Hotel geschafft. Bin erst dran vorbeigefahren weil mein Navi mir nicht sagte dass ich angekommen bin. 

Der Ort, Hals, ist ein kleiner Fischerort mit Hafen. Stehen kleine Segelboote neben Riesenschiffen. Ist ein bisschen ausgestorben habe ich den Eindruck. Kann aber auch am Regen liegen. Bin jetzt in der Pizzeria essen weil ich schon seit heute mittag bock auf pizza hatte. Allerdings mit dem mega ultra Riesen fail! Die Bedienung kam und ich war noch nicht ganz fertig mit Entscheiden. Ich dachte aber irgendwie dass Peperoni pizza hier diesmal wirklich Peperoni also Chili meint…. Nope! Ich bekam ne Salami-pizza… für nen Vegetarier natürlich nicht so super. Normalerweise würde ich auch nix essen wo salami schon mal drauf lag weil das auch so nen markanten Geschmack hat. Habs aber einfach untergepopelt, weil Hunger treibt es rein. Die Bedienung fragte schon ob ich was falsches bekommen hätte… ich sag nein ich war nur zu blöd. 

Jetzt Regnet es wieder. Werde auf dem Weg zum Hotel wieder ultra nass. Gott sei Dank funktioniert die Heizung. Bis morgen ist alles wieder trocken. Gleich richtig heiss duschen und ab ins Bettchen. 

Die Ostkystroute bzw. Ostseeseite ist mir nicht so lieb wie die Vestkyst. Drüben ist irgendwie alles gechillter, mehr hygge. Kann es nicht beschreiben, aber halt ähnlich wie die Meere. Hier ist auch alles Grüner und industrieller. Im Westen ist es heidiger und dörflicher… finde ich. Die Tour andersherum ist für mein Gemüt wohl besser. Langsam steigern und der Höhepunkt kommt dann oben an der Wende von Ost nach West. Die Westküste runter kommt für mich ein Highlight nach dem anderen. Hier an der Ostküste liebe ich Aarhus. Das ist genau meine Stadt. Super urban und hipp. Mein morgiges Ziel. Allerdings wohne ich leider etwas ausserhalb weil nichts anderes frei war. Also, hier im Ort gibt es ein Fahrradmuseum. Aber leider schon zu und mir war auch eher der Sinn nach Nahrungsaufnahme :-p 

ok, super, jetzt konnte man in dem Laden nur mit dänischer Karte bezahlen. Musste ich schnell drüben noch Bargeld ziehen. bis jetzt nirgendwo gebraucht. ich dachte schon ich komme ohne Bares durch die 10 Tage.

Tag 6 – Hirtshals bis Skagen (60 km)

Die kürzeste Etappe der Tour stand heut auf dem Plan. Nur knapp 60km bis Skagen. Ich hab so gut geschlafen wie lange nicht mehr. Bin aber ja auch schon echt früh in dieses gemütliche Bett gefallen. Das B&B war echt jeden Cent wert. Mit Liebe eingerichtet und geführt. Das Frühstück ein Traum. Vieles frisch selbstgemacht und auch hier sehr darauf bedacht dass alle Gäste sich vor dem Gang zum Buffet desinfizieren. Es gab mega gute Eier, die in Kuchenform präsentiert wurden. Muss ich mir merken wenn ich mal zum Frühstück einlade. Pancakes und geilen Käse gab auch. Ich hab natürlich zu viel gegessen, aber es war zu gut. Die Inhaberin kam mit einer Schnapsflasche zu meinem Tisch und fragte ob ich gerne mal eine Hirtshals-Spezialität probieren möchte. Ich sag zum Frühstück? Ja sicher… okeeee. War gar nicht so stark. Die Geschichte dahinter ist süß. Damals gab es natürlich noch nicht so viel Medizin wie heute und dann hat ein altes Mütterchen in der Umgebung Kräuter gesammelt und diese mit Aquavit versetzt. Hilft gegen alles. Wer ihr eine Flasche klaren Aquavit brachte, dem verwandelte wie die Flasche in ihren Zaubertrunk. Wer heute eine Flasche mit ins Museum hier bringt, bekommt auch ein Flasche von dem Bjesk im Tausch. Konnte ich jetzt leider nicht mitnehmen. Aber mal im Hinterkopf gehalten fürs nächste Mal. 

Bin um 9 erst los, hatte ja genug zeit. War leider sehr stürmisch und zugezogen. Mir war morgens schon klar, dass ich keinen schönen Fotos in Skagen machen kann. Letztes Jahr war hier Bullenhitze und ich war so froh da ins Wasser zu können. Aber zurück zur Tour. Schön finde ich hier immer wenn mein Navi sagt: Jetzt links auf den Radfernweg. Sowas sagt es in Deutschland nie. Ein Radfernweg ich echt ne prima Sache. Extra für weite Strecken mit dem Rad ausgelegt. Hier geht man halt davon aus, dass auch etwas weitere Wege mit dem Rad getätigt werden statt immer mit dem Auto. Die ersten Kilometer führten durch den Wald. Sehr entspannt, nur Fahrräder und Jogger. Der Weg ging in eine Dünenlandschaft über und ich fuhr total euphorisch immer weiter. Das Navi sagte links, ich mach grad noch ein Video, auf einmal steh ich am Sandstrand und ich soll rechts weiter fahren. Ja ne is klar. Da ist kein Weg. Gott sei Dank ist mein Bike mit den breiten Reifen ja für solche Fälle bestens ausgestattet. Bin also einfach mal auf den Strand gerollt. Da war aber kein Weg. Ich sah wo das Navi hinwollte, dafür musste man aber über einen Fluss. Mir war aber klar wo der Abzweig dahin war. Ich schon also wieder zurück und dann über ein neu angelegtes Steg und Brückensystem. Immer äusserst flexibel wenn mal was nicht so klappt wie geplant. Fun Fact: In der Zufallswiedergabe auf meinen in Ears lief gerade „Vamos a la playa“… kannste dir nicht ausdenken.

Kurz danach ging es durch einen kurzen Wald-Single-Trail über Wurzeln und Hügel. Genial. Hier bin ich auch schon mal auf einer anderen Tour langgefahren mein ich. 

Als ich gestern so auf Hirtshals zufuhr hatte ich auch ne super Playlist auf den Ohren. Plötzlich Kölsche Tön und Frau Drewke fängt an zo kriesche. Jo dann schleiht et Kölsche Hätz su wie n dicke Trumm. Jo dann hüpp dat Kölsche Hätz un kritt sich mit mit in, su muss es sin. Morgen befinde ich mich ja schon wieder auf der Retour. Gibt doch nix schöneres als wieder nach Köln nach Hause zu kommen oder? 

Auf dem Weg durch die Heide hab ich mich irgendwann kurz umgedreht. Da war hinter mir eine riiiiiiiesengroße schwarze Wolke. Gott sei Dank nicht aufgeplatzt. Aber wenn man bei Sonnenschein da lang fährt ist es 3 Zillionen mal schöner. Als ich gerade in Skagen rein fuhr bekam ich eine sms dass mein Zimmer fertig sei. Fand ich perfekt getimed. Laut Plan sollte das nämlich erst in 2 Stunden bezugsfertig sein und ich wollte meine Klamotten nicht mit zur Spitze nehmen. Also kurz eingecheckt. Ist ein Hotel mit Bar. Süßes kleines Zimmerchen mit Gemeinschaftsbad. Hab meinen Badeanzug angezogen weil ich eigentlich noch ins Wasser hüpfen wollte. War allerdings arg kalt und ich hatte das im Hotel schon abgeschrieben. Trotzdem mal los. Die Sonne zeigte sich kurz, aber wirklich nur ganz kurz leider. Als ich grad am Wasser ankam wars schon wieder zugezogen und stürmisch. Egal trotzdem weiter bis Grenen (der Punkt wo Nord- und Ostsee aufeinander treffen). Ich hab meine Schuhe ausgezogen und lief die 3km durchs Ostseewasser. Meine Füße waren schnell taub vor kalte. Aber ist bestimmt gesund für die Fööss. Ich glaube es pilgerten ungefähr 500 Leute dorthin, der Strand war voll mit menschen, obwohl das Wetter so scheisse war. Oben angekommen tummelten sich alle an der Spitze und machten Selfies. Ich natürlich auch. Ich hatte immer noch die Hoffnung, dass die Sonne mal für nen kurzen Moment durchkommt. Total faszinierend finde ich, dass die Ostsee ultra rau und kalt ist. Die Wellen schlagen hoch es stürmt. Auf der Nordeseeseite, also 1m entfernt, ist das Wasser ruhig und fast mild. Die beiden Meere knallen unaufhörlich die ganze Zeit zusammen und keins der beiden gibt nach. Find ich ultra interessant. Die 3km laufen tat ganz gut. Aber meine Füße waren echt Eisklötze. Auf der Nordseeseite wäre ich glatt mal kurz ganz reingehüpft, aber es war echt zu kalt. Und dazu kommt, dass Baden dort oben verboten ist wegen der Strömung. Dabei ist das Wasser dort richtig türkis und karibisch, auch wenn die Sonne nicht scheint. Ich mag diesen Ort. Als ich auf dem Parkplatz zurück war, war ein paar Meter weiter eine Dame an einem Fahrradschloss am sägen. Komischer Moment. Aber ich glaube es gehörte ihr und sie hat den Schlüssel verloren. Wirkte leicht verzweifelt. 

Zurück in Skagen war ich kurz Getränke kaufen. Im Supermarkt gab es eine mega gute Gin Auswahl. Ich musste leider einen mitnehmen, den ich so in Deutschland nicht bekommen würde. Die Flasche ist dunkelblau und wenn man sie aufs licht stellt leuchtet sie hellblau. Mattiertes Glas. Bin gespannt wie er schmeckt. Blöd nur dass ich es jetzt noch 4 Tage mitschleppen muss. Und vor allem morgen, wenn es regnet ätzend. Ich wollte im Ort noch einen Drybag für die rechte bike Seite kaufen, dachte aber 1. eh nicht dass es hier sowas gibt und 2. dachte ich die Geschäfte haben noch ne Weile offen. Steh ich auf einmal eisschleckend vor einem outdoorladen soeben geschlossen mit drybags im Fenster. Scheisse! Könnte ich morgen echt gut gebrauchen für den Kram den ich eigentlich sowieso nicht mehr auspacken muss die Tage. Wie Gin und Honig oder die Loggins die ich unnötigerweise mitgenommen habe. Der Laden macht morgen früh erst um 10 auf. Ich überlege dann etwas später loszufahren. Das blöde ist nur, dass ich dann schon Driss nass sein werde bis ich an dem laden ankomme :-/ 

Im Ort ist ein Restaurant neben dem anderen und scheinbar ist Live musik gerade willkommen. In jedem Laden gab es Musiker mit Livemusik die scheinbar einmal Reih um gereicht wurden. Bisschen Nieselregen gab es. Woran erkennt man die blöden Touristen? Dass sie dafür einen Schirm aufspannen :-p Aber es sind wirklich fast nur Dänen hier. Ich habe selten so wenig deutsch gehört wenn ich in typischen Urlaubsregionen hier bin. 

Ich hab mir einen Laden ausgesucht wo ich Fish and chips essen wollte. Die hatten nämlich eine große Bierkarte. Der Durst ist mir allerdings vergangen, weil das scheinbar ein Laden ist, wo man nur Einheimische bedient. Hab super lang gewartet, mich sogar noch umgesetzt und erst als ich jemanden direkt fragen konnte bekam ich die Karte. Dahingegen ein Rudel junger Dänen, alles Herren, setzt sich an den Tisch, der Kellner kommt mit Karten und wischt den Tisch, kurz darauf kommen die Drinks. Und das obwohl ich noch gar nicht den Mund aufgemacht hatte. Scheinbar sah man mir das touristische an… hab ich so noch nie nie niemals in Dänemark wahrgenommen. Vielleicht lag es auch woanders dran. Aber die beiden süßen Kellnerboys haben mich ganz klar eiskalt ignoriert. 

Jetzt bin ich nach einem Bier wieder im Hotel und muss mich jetzt noch um einen Duschslot bemühen. Das Nebenzimmer duscht gerade alle nacheinander… und laut sind sie auch. 

Drückt mir die Daumen dass ich morgen wenigstens trocken zu dem Laden mit dem Sack komme. Dann kann es meinetwegen den ganzen Tag weiter regnen. Was nicht schön ist aber scheinbar unvermeidbar. 

(c) by Vera Drewke http://www.facebook.com/diedrewke http://www.veradrewke.photography

Tag 5 – Thisted bis Hirtshals (130km)

Halbzeit! 5 Tage sind rum, knapp 600 Kilometer stecken in meinen Beinen und ich bin kurz vorm Ende der Welt Ähm Dänemark angekommen. 

Da ich erst um 8:30 auschecken und bezahlen konnte hab ich bis dahin schon mal alles gepackt und aufs Rad geschnallt . Sodass ich dann direkt aufsitzen konnte. Die Dame an der Rezeption meinte „Drewke“ wäre für Dänen very schwer auszusprechen…. ok… 🙂 vor dem Hostel knallte die Sonne schon. Als ich 5km weiter war zog es sich mega zu und ich hatte schon Angst dass es regen geben würde. Da ich so schnell strampelte war mir in jedem Fall trotzdem ordentlich warm. Heute hatte ich Glück mit dem Wind ausnahmsweise. Bei den ganzen Hügeln die ich rauf und runter musste war ich sehr dankbar für Wind von schräg hinten oder der Seite. Waren einige coole Abfahrten dabei schon direkt bei den ersten Kilometern. Kam dann irgendwann auf den Aalborgvej also ne größere Straße und dachte schon ich müsste die 130km jetzt hier rauf bleiben. Kam an der Jammerbucht vorbei – total schön. Bin dann irgendwann von der großen Straße auf eine etwas kleinere und entspanntere. Übrigens immer wieder interessant wer einen so grüßt. Ich glaube Radreisende grüßen sich immer, weil man auf Tour einfach auch die ganze Zeit happy ist und weiß cool der andere hat auch ne gute Zeit. Heute grüßte mich auch ein Opi auf seinem Rad sehr euphorisch und ein kleiner Junge. Dahingegen sind Rennradfahrer meist eher verhalten, weil sie sich oft für was geileres halten… 

Ich hab den Eindruck, dass dieses Jahr viele Dänen im eigenen Land Urlaub machen. Mehr Dänen als Deutsche trifft man in den Hochburgen wo ich einkehre. 

Bei Lokken hab ich mit meinen Eltern schon mal vor sich Jahren Urlaub gemacht. Da sind wir in dem Jahr hier oben auch ziemlich viel abgefahren und haben viele Ausflüge gemacht. Ich bin nur an dem Weg vorbeigefahren wo wir gewohnt haben aber nicht in den Ort rein, weil ich ja noch zum Leuchtturm wollte. In diesem Weg durfte ich mal kurz ans Steuer in dem Jahr wo ich meinen Führerschein gemacht habe. Das weiß ich noch. Und zum Bäcker war es immer so weit dass wir meist das Auto nahmen und nur manchmal das Rad… Die Kante hier oben verwirrt mich immer. Ich komm immer durcheinander in welcher Reihenfolge die Orte kommen. Aber mein Navi führt mich schon.

Nach 40km hab ich ne kleine Proteinriegelpause gemacht, nach 80 ne Apfelpause weil ich bis zum Leuchtturm durchfahren wollte, der so ca. Bei Kilometer 108 erst kam. Kurz bevor ich dort ankam, zog es sich leider zu. Deshalb sind die Fotos leider Wolkenverhangen. Schade. Ich hab mein Bike brav unten geparkt und darauf gehofft, dass trotz massivem Touristenstrom niemand mein Bike anfasst. Ein Bikereisender fuhr nachher an mir vorbei bis ganz vorne. Ich dachte das wäre verboten und hab lieber vorne abgestellt. War auch besser, da hinten gab es nicht wirklich was zum Anlehnen und ich will die Natur ja nicht zerstören. Bin einmal kurz hochgelaufen aber nicht lange geblieben, wurde echt frisch. Als ich zurück kam begutachteten zwei Herren mein Bike. Es zieht schon wirklich große Aufmerksamkeit auf sich :-p 

Waren noch 23km bis zum Ziel. Auf der nächsten Bergkuppel habe ich lieber die Regenjacke mal ausgepackt. Fing leicht an zu nieseln. Wurde aber Gott sei dank nicht mehr. 10m bevor ich am Bed & Breakfast ankam klingelte mein Handy mit einer dänischen Nummer. War nicht drangegangen aber die Inhaberin kam direkt raus und meinte sie war der Anruf und wollt nur fragen wann ich komme, aber da bin ich ja schon. Super netter Empfang. Hat mich rumgeführt und alles gezeigt. Ist mit 9 Sternen ausgezeichnet bei Booking und ich finds auch sehr ansprechend. Liegt direkt am Meer. Sie fragte direkt, wo ich denn heute hergekommen bin. Als ich sagte Thisted riss sie die Augen auf und fragte: alles mit dem Rad?!? Jo… 

Mein Bike kann ich im Innenhof parken. Als ich raus ging um das Rad um die Ecke zu fahren, sprachen mich zwei Norweger draussen an, weil mein Equipment sehr imposant wäre. Wo ich denn herkomme und wo ich hinfahre. Sie waren heute mit dem Auto in Skagen. Haben bisschen gequatscht, war sehr nett. Hab mich kurz ins Badeoutfit geworfen und bin runter zum Meer. War schon sehr frisch aber ich wollte unbedingt. Leider war vorne an alles veralgt und viele Quallen. Bin noch ein Stück gelaufen, dachte ich Versuchs einfach und bin dann mal ein Stück reingelatscht. Nicht schön, aber hey: MEER!!!! Tat meinen brennenden Beinen ganz gut denke ich. War gut kalt aber wenn man einmal drin war ging’s. Hab mich direkt wieder angezogen und wollte im Ort noch was rumlaufen und schauen wo mein Fischrestaurant für heute Abend ist.

Natürlich stand da schon um 17 Uhr ne lange schlänge vor. Die hatten ein take away eingerichtet. Sah aber so aus als gäbe es drinnen mit Bedienung. Bin dann noch einkaufen gegangen und habe mir ein softeis geholt. Kurz zum Hotel zurück und dann wieder los. Mein Tisch war tatsächlich reserviert… aber man musste sich trotzdem draussen am Fenster anstellen, so ein Dreck. So langsam wie die sich bewegten hätte ich da noch ne Stunde gestanden und das Bier gab es auch nur aus Plastikbechern. Hab mich dann rumgedreht und bin zum Kro oben gegangen was ich vorher auch ganz ansprechend fand. Waren noch genug platze draußen frei. War aber auch echt frisch. Fisch and Chips und ein Fassbier Classic und was soll ich sagen, es war mega gut. Waren keine kleinen Fischnuggets sondern ein großer Filetklotz dazu Erbsen, wildkräutersalat und Remoulade. Ausgezeichnet! Und das Essen kam innerhalb kürzester zeit. Durch dieses Chaos kommt mein Bericht jetzt erst später als sonst. 

Meine Garmin meinte ich soll mich 38 Stunden ausruhen… ja ne is klar. Morgen geht es weiter. Aber nur ne Kleine Runde bis Skagen. Da hoffe ich sehr auf gutes Wetter damit ich mich am Meer was hinlegen kann. Ich hätte gerne eine Beinmassage. Kann das bitte jemand organisieren? Muskelkater heißt hier übrigens Sportskater hab ich heute gelernt. 

Das Bed & Breakfast hat keine Fernseher auf den Zimmern. Aber wie schlau von mir mein Macbook mitzuschleppen. So hab ich immer mein Netflix am Start und kann nach einer heißen dusche gleich schön wegdösen. 

Tag 4 – Hvide Sande bis Thisted (135km)

Wenn man weiß, dass man für die heutige Tour mal eben 9-10 Stunden aufm Bock sitzen wird, steht man mal lieber was früher auf. Ich war aber eh wach. Komischerweise kann ich auf Tour super früh aus dem Bett springen und bin fit. 

In der Nacht haben mich die kreischenden Möwen wachgehalten. Viel Schlaf bekomm ich aktuell nicht. Bin um 7:45 Uhr los bei bestem Wetter direkt ohne Jacke. Als ich über die kleine Brücke in Hvide Sande fahre, was seh ich da? Genau wie vermutet waren da drüben noch mehr Restaurants und auch noch ein Fischrestaurant. Naja… 

Als ich gestern in den Ort fuhr hat mich übrigens fast so ein Hans-Guck-in-die-Luft umgefahren. Kam mit hohem Tempo auf mich zu, schaute aber lieber die Häuser linksuni rechts statt die Fahrbahn an. Ich also laut HE gebrüllt, da ist er aufgewacht. Aber ich sah mich natürlich schon da liegen. Ich mach mir auch eher ums bike sorgen als um nicht haha. 

Heute war ein bisschen mein Landstraßen-Move. Die Wege waren nicht schön, weil man oft aufpassen musste. Das hielt einen aber auch wach und fit. Andererseits aber halt auch landschaftlich extrem schön. Links hohe Dünen, die ein bisschen den Wind aufhielten, Rechts der Fjord und weite Weidewiesen. Und dann fährt man einfach monoton auf dem kleinen Fahrbahnstreifen ganz aussen und versucht auszublenden wieviele Kilometer noch vor einem liegen. Nach gut 25km und einem kurzen Waldstück, kam ich an einem Badehotel raus und dachte das kommt dir bekannt vor. Na klar, hier hab ich letztes Jahr geschlafen. hatte nur nicht mehr aufm Schirm dass das hier war :-p 

Ein langes Stück führte über Schotterwege, Sandstraßen und durch Wald und Heide. Wenn ich sehe, dass ich auf eine Schotterstraße abbiegen soll, bekomm ich schon nen Anfall. Da rollt man halt nicht so gut und das zerstört den ganzen Zeitplan. Aber diesmal ging es eigentlich. Dann ging es wieder auf die Hauptstraße. Ich wollte durchziehen bis zur Fähre. In Thorsminde habe ich zeitgleich mit einem MTB-Paar an einer Schleuse gestoppt um ein Foto zu machen. Sie fragte dann direkt ob sie von mir auch ein Foto mit meinem Handy machen sollte. Ich hab dann in retour eins von ihnen gemacht. Ich bin zwar vor denen wieder weiter, aber sie sind ziemlich zügig wieder an mir vorbeigezogen. Ich bin schon nen 22er Schnitt gefahren. Mit Gepäck ist konstanter Speed aber echt hart. 

Nach 64 km und einigen zahlreichen Hügeln die ich rauf und runter gefahren war, hielt ich kurz für nen Apfel an. Stärkung war auch gut, weil kurz darauf kamen schottrige Hügel. Die Fähre lag 84km entfernt. Ich bin im vergangenen Jahr Teilabschnitte auch gefahren, nur eben anders herum. Da sieht vieles direkt sehr anders aus auf den ersten Blick. Letztes Jahr bin ich zum Beispiel  bei Fjaltring direkt an den Dünen gefahren. Da ist oben eine schöne Kirche und viele Paraglyder. Ausserdem haben sich meine Eltern in dem Ort verlobt munkelt man. Heute fuhr ich stur die Landstraße durch die Mitte. Zur Fähre führt ein langer Weg ohne viel drum herum. Zieht sich ein wenig. Leider war gerade keine Fähre da, sodass ich warten musste. Tat meinen Beinen aber ganz gut. Wollte einTicket ziehen und dann stand dort, dass Radler und Fußgänger im gesamten Juli gratis übersetzen. Ich hatte sowas gelesen, dachte aber dafür braucht man die Dänemarkkarte (neu wegen Corona). Scheinbar aber nicht. Einfach drauf und weiter.

Auf der anderen Seite bei Agger angekommen währt man erstmal so 11km durch ein Naturreservat, was viele Ornithologen anlockt. Ich könnte schwören hier war auch noch irgendwie eine Vogelbeobachtungsstation. Vielleicht verwechsle ich das aber mit einem anderen Reservat. Im Grunde ist ganz Dänemark ein Naturreservat. Mein Ziel liegt im Nationalpark Thy, quasi das wilde Dänemark. Ich hatte Glück, der Wind kam von der Seite schräg unten. Je nachdem in welcher Kurve man sich befand war es von Vorteil. Man fährt hier so oft rauf und runter, kreuz und quer, dass man total den Überblick verliert wo jetzt Norden ist und wo man lang muss. 

Die letzten 50 fuhren sich ganz gut. Mein Hintern war wieder gut dabei. Ich bin heut übrigens mal ohne Unterhose gefahren (für alle die diese Thematik interessiert). Man sollte Fahrradhosen ja immer ohne was drunter tragen, ich hab aber extra nahtlose Schlüpfer, denke immer das währe hygienischer und man muss die Hose mit dem dicken Polster nicht so oft waschen. Ich glaube aber dass da in der Tat was dran ist. Je weniger extra Reibung, desto besser.  In Thisted angekommen wollte ich schnell in den Supermarkt noch was zu essen und trinken holen, weil in meiner Unterkunft nix ist. Irgendwie hab ich die Einkäufe dann noch zusätzlich auf dem Bike balanciert bekommen bis ich dann 3,5km später am DANHOSTEL ankam. War bisschen spooky. Meine Schlüssel lagen im Umschlag parat, aber kein Mensch weit und breit zu sehen oder zu hören. Gibt Gemeinschaftsräume. Ich hab ein kleines Zimmer mit Bad. Nicht schön aber ok. Musste mir noch Handtücher und Bettwäsche kaufen, lag Gott sei Dank auch vorne bereit. Bezahlen kann ich leider erst morgen um 8:30 Uhr. Heißt ich komme später los. Morgen hab ich aber auch keine Fähre die mich aufhält. Mal schauen wann ich dann ankomme. Meine Cousine war so lieb und hat während ich am strampeln war für morgen Abend einen Tisch im Fiskehuus in Hirtshals für mich reserviert. Hab nicht noch mal Bock auf Schlange stehen und dann weggeschickt zu werden. So… ich schau gleich noch was Netflix und gehe sehr früh schlafen fürchte ich. Bin leicht kaputt. Gute Nacht!

Tag 3 – Esbjerg bis Hvide Sande (110km)

Heute war mein Lieblingstag, weil mein Lieblingsort auf dem Plan stand. Ih war relativ früh wach. Die Nacht war aber sehr unruhig. In dem Bed & Breakfast wat die ganze Nacht Action. Um 4 hörte es sich an als ob Handwerker irgendwas räumen würden. Generell alles sehr hellhörig. Und das Bett war sehr schmal, sodass ich mich die ganze Nacht hin und her gedreht hab. 

Als ich morgens die Jalousie hochzog – Regen. Allerdings kam auch direkt noch Sonne dazu. Ich ging erstmal Frühstücken. Die Dame die das Breakfast zubereitet hat schaut mich an und meinte „oh you Look Sporty!“ Ich wollte schon sagen ich seh nicht nur so aus haha. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Wollte eigentlich um 8 los, wurde dann viertel nach. Dafür war es dann trocken. Allerdings noch frisch, deshalb fuhr ich mit Jacke.

Bin nicht an den weißen Männern vorbei sondern über Tarp durchs Hinterland. Vor Ho durch Naturreservat, wo ich schon öfter durchgefahren bin. Letztes Jahr habe ich dort übernachtet. War eine schöne Unterkunft. Heute jedoch nicht mehr frei gewesen bzw. Passte von der Entfernung nicht in den Plan. War schon ziemlich windig, aber ich hb reingetreten damit ich zügig nach Blavand kam. Um 10 fuhr ich nach 40km in den Ort. Gestern bin ich erst nach 10 losgefahren. So kann’s gehen. 

Mein Navi so: fahr dort hoch…

Ach man ich würde gerne länger genau dort bleiben. 2 Stunden sind zu wenig. Bin direkt zum Leuchtturm durch. Erst Fotos gemacht dann eine Ticket gekauft für hoch. Dürfen gerade nur 15, also 20 min. Wartezeit. Bin noch ne Runde auf die Düne solange. Ich glaube rund um den Leuchtturm habe ich mir 3x die Hände desinfiziert, weil überall darauf hingewiesen wurde. Die Dänen setzen viel mehr auf Desinfektion als auf Aerosol Eindämmung. Wirklich alle Läden haben vorgesorgt. In Köln gibt es nur noch in den wenigsten Läden Desinfektionsmittel am Eingang. 

Bin dann einmal kurz hoch und danach noch zu unserem Strand mit den Pferdebunkern. Einmal Schuhe aus und ins Wasser musste auch sein. Kurz noch ein Äpfelchen gegessen und dann auch schon wieder weiter. Eigentlich wollte ich in Vejers oder Henne noch halten, aber über mir hingen Regenwolken, welche dann auch tatsächlich aufplatzte als ich gerade im Heidegebiet war. Also keine Möglichkeit unterzustellen. Naja. Ich liebe es übrigens dass es hier so mega gut nach Heide, Tannen, Sand und Meer riecht. Hab die ganze Zeit sehr tiefe Atemzüge genommen :-p 

Bin dann direkt weitergefahren Richtung Fjord. Auf dem Weg dahin war es schon sehr windig, deshalb hatte ich ein bisschen Angst wie es dann da unten wird. Eigentlich war der Plan auf der Straße zu fahren, bin dann aber doch auf den Radweg weil der so schön neu betoniert war und genau an der Straße langlief. Jetzt fragt ihr was ist daran besonders, das tun Fahrradwege immer. Ja… aber hier am Fjord kannte ich nur die Vestkystroute wer durch die Dünen im Slalom auf Schotter. Der schöne Weg hörte irgendwann auf und wurde genau dazu… Einerseits schön, andererseits viel schwerer zu fahren und durch die ganzen Kurven auch viel länger. Die eingesparten 5km hatte ich also durch die Wahl der Fahrradroute wieder drin. So 6km vor Heide Sande wurde der Weg wieder schön. Meine Knie sind aber durch das Ankämpfen gegen den Wind echt hinüber. Deshalb sehnte ich das Ziel herbei. Heute übrigens schon das zweite Mal eine Luft und Reparaturstelle für Bikes gesehen. Mitten in der Pampa. Die Dänen denken mit.

Bevor ich ins Hotel fuhr, musste erstmal ein Fischbrötchen her. Weil hier ist man direkt an der Quelle. Nebenan das Fisch-Auktionshaus. Früher lagen hier immer Haiköpfe vor der Tür. Als Kind wusste ich nicht so recht was ich davon halten sollte, aber irgendwie wars cool. Gab ein großes warmgeräuchertes Lachsbrötchen und dazu ein Bier aus der Brauerei nebenan. Sehr lecker. Mir war richtig kalt durch den Wind. Bin dann schnell ins Hotel. Meine Zimmerkarte hing schon am Board. Mein Bike hab ich aufm Hinterhof angekettet. Hoffe es steht morgen noch da. Gab keinen an der Rezeption um zu fragen ob es ne Garage gibt. 

Bin dann noch mal raus um Getränke zu kaufen. Und eigentlich hatte ich mich schon seit Tagen darauf gefreut hier Abend frischen Fisch essen zu gehen. Vor dem Fischrestaurant stand schon als ich aus Hotel rauskam ne lange schlänge. Bin kurz einkaufen. Danach war sie noch länger. Hab mich trotzdem mal angestellt. Leider wurden fast alle wieder weggeschickt, weil 45 Minuten Wartezeit, gibt keine freien Tische. Dabei war das Restaurant echt riesig. Bin rüber zu einem anderen Restaurant. Das war aber so ein Edelschuppen. Die Pizzeria hatte eine sehr komische Karte, sprach mich nicht an. Die Fisch-Räucherei hatte mittlerweile auch schon zu. Also ging ich nochmal zur Fischbude und hab mir noch ne Pommes mit Schollenfilets und Remoulade reingezogen. Hab ja genug Kalorien heute verbrannt. 

Softeis hätte ich eigentlich auch gewollt, aber erstens wars schon sehr frisch und zweitens wollt ich ja noch was richtiges essen. Normalerweise schreibe ich den Bericht immer beim Essen. Hier war der Tisch aber so üsselig da wollte ich mein Macbook nicht auspacken. Ausserdem sehr unentspannt. 

War eigentlich ne schöne Tour heute. War richtig froh dass in Blavand die Sonne so schön schien. Meist ist auf meinen Touren genau da scheiss Wetter. Danach war es schon kalt und teilweise nass, aber das war mir dann egal. Morgen steht die längste Tour an. Bin gespannt wie weit ich komme… 

Tag 2 – Dagebüll bis Esbjerg (115 km)

Let’s get ready for Regen-Rumble!!! Ich wusste ja gestern schon dass es heute ziemlich sicher ziemlich viel regnen wird. Ging Nachts um 3 los und wurde auch nicht besser bis zum Frühstück.

Das hatte ich gestern noch dazu gebucht. War doch nicht inklusive. Und dann fragt die Dame an der Rezeption doch tatsächlich ob ich Kaffee trinken würde. Als sie meinen Blick sah war ihr alles klar „okay, okay, es wird eine groooooße Kanne parat stehen“ :-p

Es schüttete echt aus Eimern, draußen vom Fenster blöckten die Schafe. Denen war es wohl auch zu nass. 

Ich hab sämtliche Wetterberichte und Regenradare gecheckt und kam zu dem Schluss, dass es um 10 weniger wird. Hätte ich auch noch was liegen bleiben können… Beim Frühstück sassen Dänen am Tisch neben mir. Das sollte schon mal auf den Tag einstimmen. Weil heute war Grenzüberquerungstag. Leider sind aktuell ja nur bestimmte Grenzposten geöffnet ich wäre sonst gerne über die westlichste gerollt. Musste umplanen und über Süderlügum fahren. Da bin ich schon mal über die Grenze allerdings über nen anderen Posten. Ich hatte mich drauf eingestellt, dass hier auch ein Grenzstein Deutschland und Dänemark teilt. War aber scheinbar an anderer stelle. Bin da damals auch erst über sehr viele Feldwege gehoppelt…

Also noch mal von vorn. Ich hab tatsächlich bis 10 gewartet und es rieselte nur noch ein wenig. Habe mir zwei 1L PET Flaschen in meinen Zweiten Haltegurt geschnallt. Mich vergewissert dass es gut hält und bin los. 

Über Niebüll wo auch der Sylt-Autoreisezug abfährt. Was ich in diesem Zusammenhang gestern noch sagen wollte: hier haben einige Ortsschilder immer die Hochdeutsche und dadrunter die nordfriesische Bezeichnung. Find ich gut, sollten wir in Köln auch einführen damit die Sprache und Kölsche Begrifflichkeit nicht aussterben. 

Bin halbwegs trocken bis zur Grenze gekommen. War echt gut zu warten. Bis zur Grenze führte ein Fahrradweg. Aber nur auf der Straße gab es das Dänemarkschild. Ausserdem war die Kontrolle auf der Strassenseite. Wollte ja nicht einfach vorbeiradeln. Die Autos wurden eigentlich alle durchgewinkt ohne Kontrolle. Ich wurde rausgewunken – völlig klar. War ganz lustig. Der Grenzpolizist sprach deutsch und meinte: Weißt du was das da drüben ist? Ich sag Deutschland? Er: ihm… ja und was noch? Ich sag ein Fahrradweg, da kam ich auch her, wollte euch aber guten Tag sagen. Ja ich sollte unbedingt vorsichtig sein, weil auf der Straße wäre es gefährlich für Fahrräder. Ausweis- und Buchungskontrolle hat er auch gemacht. Passt alles. Warum ich denn bei dem scheiss Wetter allein unterwegs wäre auf diesem Abenteuer. Ich sag wird gleich besser. Er: das sagen sie alle… ich hatte meine GoPro währenddessen laufen. Wer an dieser Comedyveranstalung interesse haben sollte, dem schick ich es :-p

Kurz hinter der Grenze fing es wieder an zu schütten. Einmal richtig heftig sodass mir das Wasser von der Nasenspitze tropfte. War dann immer ein hin und her. Mal viel Regen, mal nur ein bisschen und dann plötzlich wieder gar keiner. Die Regenwolken konnte man die ganze zeit wandern sehen. War wohl auch ganz gut dass heute keine knalle sonne war. Hab mich gestern schon leicht verbrannt. War nicht eingecremt weil es so frisch war. Die nordische Sonne knallt ganz schön.

Ich wollte bis Ribe durchfahren. Das wären so 78km. Ich hab aber nach 60 schon an ner Tanke angehalten, weil es a) regnete und b) dürft ihr 3x raten was mit meinen Trinkflaschen passiert ist… genau, ich weiß es auch nicht. Einfach noch vor der Grenze rausgefallen ohne dass ich es gemerkt habe. Eigentlich war das gar nicht möglich. Hab ich hinter der Grenze dann bemerkt. Das gute an Regentagen ist ja dass man nicht so viel Durst hat. Aber an der Tanke dacht ich komm ich hohl jetzt ne Coke. Hab mich kurz davor auf nen Stuhl im Trockenen gesetzt und gewartet bis der Regen nachließ. Dann weiter bis Ribe. Ich mag die Stadt total. Halt die älteste Dänemarks mit einer ganz besonderen Romantik. Sehr alte Häuser, eine Art Dom, die klassische dänische Einkaufspassage, kleine Gässchen mit schiefen Häuschen – schön. Da fällt mir ein, es war heut ja so richtig usselig und hier und da roch man Kaminfeuer. Da möchte man am liebsten absteigen und sich in ner Decke davon kuscheln. Geht aber ja leider nicht. Aus Ribe raus war auf der Straße über die ich musste ne Riesen Baustelle. Generell sind gerade auch hier viele Baustelllen die einem dem Weg versperren. Mein Navi ist dann immer verwirrt. Ich natürlich nicht :-p 

Die letzeten 30km waren wieder sehr anstrengend. Der Wind hatte gedreht und kam drückend von der Seite. Hab noch ne Apfelpause gemacht. Dann auf direktem Weg zum Fahrradladen, der ja 1km entfernt auf dem Weg zu meiner Unterkunft liegt. Ich hatte gedacht die hätten vielleicht mehr Auswahl. Leider nicht. Hab nur eine Flasche und einen Halter genommen, muss reichen. Ist die gleiche die ich letztes Jahr in Kopenhagen gekauft habe, die ist aber Driss. Der freundliche Verkäufer hat mir noch geholfen die Schrauben dran zudrehen. Das Hotel ist ein Bed and Breakfast. Sehr schöne Anlage. Schlüssel lagen im Safe draußen. Ich habe eine eigene Terrasse und es gibt eine Gemeinschaftsküche. Ich war noch kurz beim riesengroßen BILKA bisschen was zu essen holen. 

Steh ich vorm Bierkühlschrank fällt mir auf dass ich mein Geld noch draußen in der Fahrradtasche habe… ey Drewke voll verteilt. Wenn da jetzt jemand reingelangt hätte… habs dann schnell geholt und bin nochmal rein. Also eins muss ich sagen: Respekt an die Dänen. Alle super vorbildlich. Am Eingang ne riesige Desinfektionsstation und überall Abstandsschilder. Die brauchen keinen Mundschutz. Ich hatte trotzdem einen an und habe die Aufmerksamkeit uf mich gezogen… sorry. Hab mir zwei Salate mitgenommen. Morgen gibt es wieder frischen Fisch und was anständig warmes. 

So, ich hoffe ich hab nix vergessen. Sonst morgen noch ergänzen. Jetzt muss ich noch schnell duschen und dann bin ich von der frischen Luft auch schon bereit fürs Bett. Achse, in Esbjerg unten in der Stadt war ich jetzt nicht mehr. Hatte kurz überlegt noch mal runter zu fahren aber war schon so spät. Ich war ja schon öfter hier. Weiß gar nicht ob ich morgen früh durchfahre. Muss man schauen ob ich an den weißen Männern noch vorbei komme.

Tag 1 – Heide bis Dagebüll 90 km

Wo fang ich nur an? Zur Abfahrt habe ich ja bereits berichtet. Ich muss sagen ich hatte eine super gute Bahnverbindung. Kein Umstieg, Platz genau vorm Fahrradabteil, immer alles im Blick. Der Zug war in meinem Abteil bis Essen relativ leer. Die meisten stiegen in Hamburg dazu. Es war aber noch möglich alleine zu sitzen. Im restlichen Zug war es wohl stark überfüllt sodass durchsagen kamen man solle bitte die ganze zeit die Masken tragen, da der Mindestabstand nicht mehr gewährleistet werden könnte. 

Kaffee kostet jetzt 2,92€ freut sich die Trinkgeldkasse der Servierkraft. 

Auf der Strecke gab es keine Behinderungen, sodass wir pünktlich um 10:50 Uhr in Heide eintrafen. Um mit dem Rad vom Bahnhof weg zu kommen musste ich zwei Aufzüge benutzen. Erst runter und dann am anderen Tunnelende wieder hoch. Bekloppt. Dort war ein Bahnhofs-Kiosk, wo ich erst mal ne Flasche stilles Wasser gekauft habe für die Tour. 1 Liter ist natürlich etwas wenig , aber ich wollte auch keine zwei mitschleppen. Hab versucht es mir möglichst gut einzuteilen, hat irgendwie geklappt. Obwohl ich am Ende ziemlich entkräftet ankam. 

Die ersten 8 km hab ich gefühlt alle 250 Meter angehalten um irgendwas zu fotografieren oder mich zurechtzuzubbeln. 

Einen Großteil der heutigen Tour bin ich schon mal gefahren und kenn die Gegend recht gut. Der eigentliche Plan war ja von St Peter Ording zu fahren, dann hätte ich ne Streckenalternative gehabt. Natürlich bin ich dann auch durch Fedderingen gefahren, wo ich auf meiner ersten Dänemark Tour Christina im Regen traf. Erinnert ihr euch? Da fing der Tag schon mit Regen an, ich war unmotiviert dadurch, war kraftlos. Als der Regen heftiger wurde trafen wir uns in einer Baumallee und kamen ins Gespräch. Seitdem liest Sie begeistert all meine Reiseberichte. Lieben Gruß an dieser Stelle. 

Bis Husum wollte ich durchfahren bevor ich die erste Pause mache. Hab nur kurz nach 20 km nen Zwischenstopp eingelegt um mein GoMo Energielieferant in die Wasserflasche zu kippen. 

Kurz vor Husum kommt mir ne Familie entgegen. Der Vater weit zurück. Steht am Rand und pinkelt. Dafür steigt er noch nicht mal vom Rad ab. Mann müsst man sein, verstehste! 

In Husum war grad kein Meer mehr da, da Schleuse dicht. Ich hatte kurz überlegt dort schon mein Fischbrötchen zu essen, aber dann hätte ich dazu ein Fens gewollt und wäre keinen Kilometer mehr weiter gefahren. Also nur kurz ein Äpfelchen und n bisschen Social News gecheckt un wigger. Der Ort war mir auch ehrlich gesagt zu überlaufen am Hafen. Als gäbs kein Corona! 

Weiter ging es direkt Richtung Deich. Weil ich irgendwie dachte wäre schön den Bogen zu fahren. Grundsätzlich gilt: Deich = Wind…. Ich wusste es also von vorn herein schon besser und hab nicht auf mich gehört. Aber schön war es trotzdem. Ein Streckenabschnitt lief ziemlich easy, dann kam ne Biegung und der pralle Wind fegte über mich hinweg. Das fiese daran ist ja, dass alle 200m eine Deichschaafschleuse kommt. Also muss man die ganze Zeit kämpfen um im Tritt zu bleiben und darf dann absteigen und wieder neu reinkämpfen. Ich war mir auch nicht sicher ob die innen oder Aussenseite vom Deich besser ist. Hab die ganze zeit versucht den Wind und den Streckenverlauf zu lesen. War vollkommen Wurscht. überall wind. 20 km vorm Tagesziel hab ich mir noch nen Proteienriegel reingepfiffen und den Vorletzten Schluck Flüssigkeit :-p dann musste es so weiter gehen. Plötzlich war der Deich aber Baustelle und ich musste auf die Straße wechseln. Die bin ich auch schon öfter mit dem Auto gefahren, da kommt es einem entspannter vor. Jetzt dacht ich teilweise ich wäre die kompletten 600km mit dem Rad gefahren so fertig war ich. Mein Hintern geht noch, aber Beine wurden müde und ich hatte keine Lust mehr. Beziehungsweise ich hatte vorhergegoogelt, dass es in Dagebüll nen Fischladen mit Krabbenbrötchen gibt und ich sah es zusammen mit einem kühlen Flens schon sehr realistisch vor Augen. Das ist tödlich auf Tour. Noch 4km und mir war richtig schlecht vor Anstrengung. Bin direkt zum Koobmann und hab mir ne Coke und Wasser gekauft. Dann direkt zum Krabbenbrötchen und einfach nur genossen. Mit 6 Euro war es das teuerste Brötchen. Aber ich hab mir gesagt egal, irgendwer wird die Dinger ja gepuhlt haben und das ist diesen Preis auf jeden Fall wert. 

Die Unterkunft ist 2,5 km vom Hafen entfernt. Da war ich aber wieder sehr entspannt, weil sehr gesättigt. Als ich drauf zu fuhr las ich dass es nicht nur ein nettes Restaurant mit inkludiert hat, sondern auch eine Fischräucherei. Genial! Also wusste ich schon, dass ich nicht nochmal in den Ort fahren werde, sondern schön hier speise und dann einfach ins Bettchen fallen kann. 

Der Koch persönlich empfing mich und zeigte mir direkt die Garage für die Fahrräder. Mega gut! Die Treppe rauf gibt es mein ich 8 Zimmer, vielleicht auch mehr. Mein Zimmer ist super ausgestattet und hat sogar nen Kühlschrank mit 2 kühlen Flens als Betthupferl. 

Draußen standen 2 Tische hatte ich direkt ausgeheckt. Eigentlich ist da coronabedingt kein Service aber ich hab so nett gefragt. Super Platz in der Sonne. Variation von gebratenem Fisch: Katfisch, Lachs, Dorsch und Heilbutt gebraten dazu Salzkartoffeln und Dillsoße. Tammy. Dazu dunkles Flens in Bernsteinfarben. Ich liebe den Norden. Kulinarisch, Landschaftlich, Menschlich… die Mentalität ist ja ähnlich zu und kölschen finde ich. Einfach schön. 

Der Koch hat sich für meine GoPro interessiert, so kamen wir aufs Thema Fotografie und scheinbar hat er das Fotografen-Handwerk gelernt. Irgendwann aber die Lust verloren. Aber kochen kann er auch ganz gut. 

Irgendwas hatte ich noch unterwegs wo ich dachte muss ich berichten, hab ich ab er jetzt verdrängt. Meine Augen sind schwer und müde. Ich geh jetzt duschen und dann Füße hoch. Meine Eltern wiesen mich eben darauf hin, dass morgen 114km anstehen. Ich hatte bis eben irgendwie nur mit 84 geplant. Puh, wenns wieder so viele Gegenwind gibt könnt ihr mich begraben. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wie ich die Tage drauf 130 und 140 km  schaffen soll. Je höher desto windiger!

Naja irgendwie kriegt #DieDrewke das schon hin.

Gute Nacht!

Abfahrt 13.07.2020 / 4:55 Uhr

Der Wecker klingelte um 3:30 Uhr obwohl ich kaum geschlafen hatte. Die Aufregung war zu groß! Bloß nix vergessen, klappt auch wirklich alles, verschlafe ich nicht? Entsprechend kurz war die Nacht. Also rausgehüpft Checkliste noch mal durchgegangen und das Fahrrad beladen. Eine Sache sollte ich doch vergessen und die ist leider essentiell ich Depp! Hab noch kurz dem Karnevalsbrunnen tschö gesagt, nen letzten Gruß rauf zu den zwei Domspitzen, Maske auf und rein in den Bahnhof. Der Zug stand schon parat obwohl noch 25 Minuten zeit war.

Was gar nicht ging: 1m zwischen Gleis und Bahn zu überwinden! Hab’s dann irgendwie geschafft und meinen Platz gefunden. Und da fiel mir mein Riesen Fauxpas auf 😳 ich habe BEIDE Trinkflaschen zu Hause in der Küche stehen gelassen! Arrrrrgh! War nur kurz am Kühlschrank und hab mir ingwershots rausgeholt und die im dunklen stehenden Flaschen einfach ignoriert. Phantastisch! Problem ist auch: meine Halten sind magnetisch. Heißt ich kann nicht einfach irgend ne andere Flasche reinschieben. Brauche eine Klickflasche… werde mir gleich am Bahnhof wohl einfach ne Flasche Wasser kaufen und in den Taschen verstauen müssen. Morgen in Esbjerg schaue ich dann ob ich in einem bike Shop was neues finde. Im Zweifel kurz nen neuen halten montieren. Man bin ich dämlich!

Naja… ich bin euch noch die Story schuldig weshalb ich überhaupt mit der Bahn fahre. Geplant war ursprünglich mit meinem Smart nach Ast Peter Ording zu fahren, wofür ich mir extra einen Heckträger bestellt hatte. Super Sache wurde rechtzeitig geliefert und Smart konnte mich noch dazwischen schieben mit der Montage. Und dann nahm die Misere ihren Lauf. Als Smart Mittwoch das Packet öffnete stellten sie fest dass ein Teil fehlt. Kein Problem wurde per Express Donnerstag geliefert. War aber immer noch nicht vollständig. Freitag rief Smart an dass noch was fehlt. Der Hersteller des Trägers sitzt in Hamburg (Paulchen) und hat auf ganzer Linie versagt. Teil vergessen, Falsches Teil geliefert, Neulieferung falsch terminiert. Smart hatte extra Notdienst eingelegt um den Träger Samstag noch zu montieren. Leider kam nix an. Da ich Montag um 5 los wollte um dann noch meine 90km bis Dagebüll Mittags fahren zu können, musste ich mir wohl oder übel noch ein Bahnticket organisieren und komplett umplanen. Ätzend!

Probe-Pack Check!

Morgen ganz ganz früh geht es los. Es kam natürlich alles anders als ursprünglich geplant. Davon werde ich morgen auf der Fahrt berichten denn da habe ich ja nen Moment zeit für sowas 🙂

Basis
Mit Flaschenhalter, Luftpumpe, Satteltasche und gefüllter Rahmentasche

Ich habe gerade mal Probe gepackt – ganz final geht ja erst diese Nacht vor Abfahrt weil diverse Dinge bis zuletzt in Gebrauch sind.

Ich habe mit Sicherheit etwas vergessen, fragt sich nur was. Ich hab die komplette Bude auf den Kopf gestellt und finde leider mein Dänemark-Taschenmesser nicht mehr. Das fehlt in jedem Fall 😦 naja wird schon wieder auftauchen… nach der Tour!

Mit Frontroller und Seesack-Backroll

Typisch: ich hab extra neue Spanngurte für vorne gekauft… passt nicht. Naja ich hatte ja noch Reserve. Hoffen wir nur dass mir nicht wieder einer abspringt und in die Speichen knallt…

Morgen heißt es um 3:30 Uhr aufstehen, fertig machen und auf zum Bahnhof. Ich hoffe die Bahn kommt gut durch und macht mir nicht noch einen weiteren Strich durch meine Rechnung. Hab grad auch ne Probefahrt ein paar Meter gemacht… was soll ich sagen, es ist eine Maschine – ohne Motor wohl gemerkt. Fährt sich einfach wahnsinnig geil!

Gut… lassen wir uns überraschen was du Tour so Erlebnisse bereit hält. Let‘s Go!

Dreiländertour D-B-NL

Vatertag ist Ausflugstag… und dazu noch der heißeste Tag 2020 bis dato! Also hab ich gestern Abend noch einen Ultra genialen Bikeplan geschmiedet.

Nur nach Venlo war mir zu kurz, also suchte ich nach einer Alternative. Und fand die Markierung zum Dreiländereck! Das war mir auf direktem Weg auch zu wenig Kilometer. Also mal geschaut was man sonst noch so einbauen könnte. Richtung Erkelenz zum Skywalk Aussichtspunkt Garzweiler. Gesagt getan, rauf aufs Bike und los. Ok die Garmin findet kein GPS also nochmal bisschen rumfriemeln und zeit vertrödeln. Kann ich leiden wie Fusspilz sowas. Gut dann gestartet, Richtung Aachen natürlich über die Aachener Straße, völlig klar! Eigentlich wollte ich das Rennbike nehmen, aber gerade wegen der Aachener hat ich schon wieder kein Bock. Stellte sich allerdings als unbegründet heraus.

Die Strecke bis Bergheim bin ich schon öfter pedeliert. Hab die erste Stunde nen 25er schnitt gefahren. Eigentlich bis zum Skywalk. Danach kam der Wind nicht mehr von der Seite sondern von vorne. Wie das eben so ist… dat Ding ist schon interessant anzuschauen. Irgendwie wie in nem outerworld Film.

Danach ging es über Felder und Landstraßen. Sehr chillig aber auch extrem windig. Wenn ich weiß dass ich noch 60km gegen den Wind fahren muss bekomm ich ne Antistummung. Aber hey das Wetter war mega, ich hatte ein Ziel und jede Menge Zeit, also wigger!

In Aachen erstmal ne schöne Abfahrt. ABER: ich wusste ja dass zum 3Ländereck noch ne Steigung auf den letzten 10 km auf mich wartet. Das bestätigt wieder meine These: alle größeren Städte liegen in Tälern. Rein fährt man bergab, raus bergauf. Ätzend.

Dann hab ich mich noch verfahren weil die Navi-Fxxxxze nicht richtig navigiert hat aufm Ohr. Naja… das letzte Stück ist eigentlich ein Wanderweg. Ich hab immer den Aussichtsturm in der ferne gesucht um mich zu beruhigen dass ich die Steigung in wenigen Momenten besiegt habe. Gar nicht so leicht wenn man schon 95km in den Beinen hat, aber ging auch.

Und dann kommst am Point of no Return an un wat is? Keine Beflaggung wegen Drecks-Corona! Is klar. Jetzt denkt doch jeder ich steh einfach vor irgend nem uninteressanten Stein. Einmal mit Profis arbeiten ey. Hab mir ne Coke gegönnt und natürlich eine Souvenir Münze gedreht wenn ich schon mal hier bin 🙂

Der Turm war auch zu. Naja komm ich noch mal wieder.

Zurück ging’s nur noch bergab bis zum Bahnhof. Beim Aufstieg hat man die Steigung gar nicht soooooo extrem gemerkt. Dafür ging es richtig flott runter.

Am Bahnhof flott n Ticket gezogen. Noch n bisschen zeit, deshalb draußen am Kiosk noch n Bierchen geholt. Mein Horror war ja das keine Bahn zurück fährt wegen eingeschränktem Verkehr. Stündchen mit Mundschutz und Hitze bis Köln – Träumchen… nicht.

Vom Bahnhof in Köln angekommen ging ich zu Fuß nach Hause. Eigentlich wollt ich noch im Gaffel einkehren, aber die Dusche hat lauter nach mir geschrieen! Funfact, der eigentlich gar nicht so lustig ist: ich hab die ganze Fahrt über Unterleibsschmerzen gehabt und mich geärgert dass ich die ibus vergessen habe. Steh ich vor der Tür und hol den Schlüssel raus… ibus 🤦🏻‍♀️

So, dies war die Geschichte wie Frau Drewke zeitgleich auf 3 Grenzen stand. Mal schauen was wir morgen erleben.

Köln – Rösrath – Overath – Bergisch Gladbach

So… dann holen wir mal den rot-weißen Drahtesel raus an die frische Luft. Ist echt n super Rennbike. Aber mir fehlt die Routine im Klick, was dazu führt, dass ich immer panisch reagiere auf dem Weg aus der Stadt heraus. Zu viele Ampeln und Boardsteine, zu viele Menschen und Autos denen man ausweichen muss oder die einen zum Anhalten zwingen. Anhalten bedeutet bei Klick: den Fuß leicht nach außen raus drehen um sich zu lösen. Reagiert man zu langsam, klatscht man einfach wie ein Buch zur Seite, weil die Füße noch fixiert sind. Ist man einmal auf Kurs und aus der Stadt raus, ist es mega.

Ich war mit Frank unterwegs, der die Strecke regelmäßig fährt. Ich für normalerweise immer mit meinem MTB mit ihm und wusste noch nicht welche Steigungen mich erwarten. Und da wären wir wieder beim Klick: ich vertraue dem System noch zu wenig, weshalb mein Kopf vor einem Berg schon dicht macht und sagt in der Mitte verlässt dich die Kraft, die schaffst es nicht mehr aus der Pedale raus und knallst in der Steigung einfach zur Seite. Brichst dir vermutlich dabei noch ne Schulter und hängst mitten im Wald. Blende solche Gedanken mal einfach aus wenn du das Bike nicht so kennst. Insbesondere die Schaltung war mir noch suspekt. Muss mich noch eingrooven wie ich am effektivsten schalte. Demnach: ich mach aus dem Rennbiken noch eine zu große Kopfsache und steh mir selbst im Weg. Auf gerader Strecke ist aber locker 35km/h möglich, was an dem Ganzen richtig viel Bock macht!

Morgens war es noch frisch, weshalb ich ne dünne Jacke drüber zog. Beim Pfaffen angekommen war diese natürlich einfach nur lästig und viel zu warm. Ich hab sie mir umgebunden. Ging auch.

Das mein Trinkflaschenhalter die ganze Zeit schon locker war und deshalb so ruckelte, merkte ich dann 18km vor Ziel. Also kurz festgeschraubt. Werkzeug hat Frau ja immer dabei.

Frank musste zwischendurch seine gewohnten Pausen einlegen um Bananen zu futtern. Ich bin da ja eher die Durchfahrerin und werde von Pausen nur nervös. Danach wieder antreten ist furchtbar. Auf meinen Touren Versuch ich auch erst so nach 75km Pause zu machen und vielleicht mal n Äpfelchen zu futtern. Manchmal fahr ich auch einfach durch wenn unterwegs nichts interessantes auf der Strecke liegt. Auf Tagestouren ab Köln mach ich nie Pause wenn ich allein unterwegs bin. Naja pausen und Berge waren diesmal also für die miese Zeit verantwortlich!

Am Ende muss der gemeine Biker an sich natürlich an der Schmitzebud halten. Das tat gut! Nen Schlauch brauchte ich Gott sei Dank nicht!

Ich werd jetzt mal wieder öfter mit dem bike fahren. Kann man meinen was man will. Es ist ein Riesen Unterschied im Feeling welches Bike man fährt!

Köln – Bonn – Beuel – köln

Seit einer Woche rede ich davon, dass ich die Runde nach Bonn fahren will. Heut hab ich mich um 16 Uhr noch spontan aufs Bike gesetzt und bin los. Traumhaftes Wetter! Und ich stelle fest: ich bin definitiv ein Sommer-Biker! Ich liebe es wenn das Trikot nach 5Km bereits drissnass geschwitzt ist und man spürt dass man den Verbennungsmotor angeworfen hat.

Gut 70km sind es wenn man nicht die erst beste Brücke und auch nicht die Fähre nimmt. Super angenehm zu fahren da unten an der Bonner Rheinaue. Zwar auch sehr viele Corona-Sonnenanbeter aber irgendwie entspannter als in köln.

Vorausschauend wie ich bin, hab ich 2 Getränkeflaschen an Board. Die eine mit GoMo Drink gefüllt damit ich wach bleibe, die andere mit Elektrolyten (die wie eingeschlafene Füße schmeckten). Ich glaub es war auf meiner Holland Tour. Da hab ich mir selbst eine Regel auferlegt. Trinken darf ich immer erst wenn ich die ersten 15 km abgerissen habe… aus Angst dass ich es mir falsch einteile und am Ende der Tour halb verdurstet bin weil es nirgendwo was zu trinken gibt. Lacht nicht, in Schweden wäre es fast so weit gewesen obwohl gut eingeteilt. Manchmal kommt man einfach in Gegenden wo man nix auffüllen kann. Und heute hatte ich kein Geld dabei, muss also reichen, so oder so. Wobei die zweite Flasche echt eklig war aber die Flüssigkeit brauchte ich.

Ich wollte eigentlich mit meinem trek rennbike fahren hab mich aber dann doch fürs Focus MTB entschieden. Rollt ja auch mega gut 😊

Ich erwische mich super oft dabei wie ich mitten auf der Tour bis zur den Ohren breit grinse. Das ist immer der Moment wo der Endorphin Pegel sein Maximum erreicht hat und ich einfach nur glücklich bin auf dem Rad zu sitzen und durch die Gegend zu cruisen.

3 Stunden mal kein Corona, kein Mundschutz, keine Bad News. Auspowern fürs mentale Wohlbefinden.

So 15km vorm Ziel denke ich plötzlich an eiskaltes Bier. Ein Blick nach Vorn und da ist auch schon wieder das 18/1 Plakat mit den Bierhumpen was mich seit Tagen anlacht. Ab da kann ich nur noch an eins denken: wie goldenes Glück meine Kehle herabfließt! 15km können verdammt lang sein wenn man solche Gedanken entwickelt… ein Ansporn nochmal alle müden Muskeln ans arbeiten zu bringen und Gas zu geben.

Zuhause angekommen erwartet mich endlich die kühle Belohnung – ich hab’s mir verdient… ganz sicher 🥳🍺

Auf ins Bergische

Na gut… jetzt wo ich gerade ein wenig mehr Zeit habe (Danke Corona), kann ich mich ja auch mal wieder meinem bike Blog widmen und ein paar Touren dokumentieren.

Rund um köln kenne ich eigentlich schon alle Strecken und tu mich sehr schwer mich für eine Tour zu entscheiden bis es losgeht.

Heute fiel die Wahl aufs Bergische. Was wie der Name schon verrät sehr bergig ist. Das Gute: wenn man sich raufgekämpft hat und dem Drang einfach loszuheulen und aufzugeben nicht nachgegeben hat, erlebt man meist ne mega geile Abfahrt. So auch heute. Mit 50km/h bei Altenberg abgefahren wo für Autos nur 30 erlaubt war. In einer Kurve stand die Schmier als schön abgebremst…. bei Vosswinkel ging es nochmal ein Stück rauf und dann wieder ne nice Abfahrt. Die erste kleine Steigung gabs auf der bergischen Landstrasse wo eine Elektro-Funz – ja wenn man mit erhobener Nase an mir vorbeizieht kann man so bezeichnet werden – meinte sie wär die geilste. Aber was sie nicht weiß: MEINE Beine haben heute gearbeitet und haben sich die Couch heute wirklich verdient. Ich spüre meine Muskeln, sie hat vermutlich gar keine… ich hab sie dann auch wieder überholt, vermutlich war ihr Akku leer, haha.

Ich bin in Ansätzen schon mal diese Tour gefahren. Hatte aber trotzdem keinen Plan wo ich war zeitweise. Richtig schöne Tour! Wenn die Busse plötzlich Wupsi heißen weißte hier schlagen die Uhren in einem anderen Rhythmus. Interessant: irgendwo meinte mein Navi ich sollte rechts auf den „Stationsweg“ fahren. Stationsvej kenn ich sonst nur aus Dänemark. Typisch für Bahnhofs Straßen. Ohne mein Navi im Ohr hätt ich mich vermutlich 5x verfahren.

Das Wetter war Bombe. 24 Grad und Sonnenschein. Hier im Bergischen sind die Straßen ja so oder so etwas leerer. Innerhalb Kölns mag ich aktuell nicht fahren da sind zu viele Neue Freizeitsportler die wegen corona meinen sie müssten sich jetzt plötzlich auf meinen Straßen bewegen.

Wieder zu Hause angekommen gibt es ein kühles, isotonisches Erfrischungs-Bierchen. Weil gerade alle Tage wie Sonntage für mich sind, heute ein „Sunday“. Sehr lecker! Empfehlung!

Das letzte Ritzel, oder die Frage „woran hätt et jelejen?“

Nach der Tour ist vor der nächsten Tour… da muss man das Bike erst mal wieder fit machen.

Das Knacken was irgendwann auftauchte, hatte natürlich eine Ursache. Unterwegs dachte ich ja zuerst es wäre zu viel Öl drauf und dass es deshalb immer raushüpft. Nach 3 Tagen Öl abwischen kam ich zu dem logischen Schluss, dass ich das Ritzel kaputt gefahren haben muss. Hm. Machst unterwegs natürlich nix. Bin ich eben in anderen Gängen gefahren, was ziemlich blöd war, weil mir das selbst im schwersten Gang eigentlich zu leicht war teilweise.

Naja,… wieder zurück in köln bin ich direkt in die Werkstatt gerollt, hab mich 2,5 Stunden mit meinem Fahrradmechaniker des Vertrauens unterhalten und dann geduldig gewartet bis ich es wieder abholen konnte. Zuerst sah das Ritzel noch vollkommen in Ordnung aus. Aber nachdem alles nix half hat er es ausgetauscht. Warum ich dieses Bike jetzt noch mehr liebe? Man kann meine 2 meist gefahrenen Ritzel einzeln austauschen! Dä! Bei meinen anderen bikes war immer direkt die ganze Kassette tauschen angesagt! Das geht natürlich ins Geld. Ich hab mir das kleine Scheisserle (gereinigt) mitgeben lassen. Ganz besonderes Andenken an die Tour 2019! Was könnt ich denn daraus machen!? Jemand ne Idee?!

Lange Rede kurzer Sinn: mein Trek1120 ist wieder bereit für neue Abenteuer – wo soll’s hingehen?

FINALE – Kumm los mer heimjonn…

Das wars dann wohl mal wieder. 13 Tage sind irgendwie bisschen kurz. Ist man gerade richtig im Tritt, muss man schon wieder stoppen. Mit hat dieses Jahr ein bisschen Badezeit im Meer gefehlt leider. Hatte gehofft ich hätte bei besserem Wetter öfter die Gelegenheit dazu bekommen. Aber das Meer läuft ja nicht weg. Komm ich eben wieder 🙂

In Zeiten wie diesen ist dies doch eigentlich der einzige richtige Weg seinen Urlaub zu verbringen – klimaneutral mit eigenem Antrieb und ohne CO2 Rucksack. Ich nehm auch hin und wieder ein Flugzeug oder so wie jetzt zurück die Bahn. Aber hey: Radreisen sind nicht nur für unseren Planeten ganz okay. Bist du mit dem Rad unterwegs, siehst du viel mehr oder anders, als mit dem Auto. Nimmst andere Wege und bist den ganzen Tag in der weiten Natur unterwegs. Du bewegst dich den ganzen Tag, kannst abends richtig schlemmen was die Landesküche so hergibt und fällst totmüde ins Bett. Wachst jeden Morgen in einem anderen Ort auf, lernst Leute kennen die sich für das begeistern was du tust. Triffst du Gleichgesinnte wirst du von einem unheimlich starken Verbundenheitsgefühl durchströmt. Was Radreisende erleben, kann man nur nachempfinden, wenn man es selbst mal probiert hat (oder eben einem Radreisenen per Blog folgt höhö). Ne im Ernst: ich kann das nur empfehlen mal selbst zu probieren. Vorher aber vielleicht testen wieviele Kilometer so möglich sind pro Tag. Gepäck auf das nötigste reduzieren, nicht auf Werkzeug und Ersatzschlauch verzichten!

Positiver Nebeneffekt: man kommt wieder zurück mit mehr Muskeln, weniger Fettmasse und unter Umständen braun gebrannt. Man muss das nicht so Harakiri machen wie ich. Ich komm so aber ganz gut klar.

Ich mach das ganze ja schon ein paar Jahre. Hauptsächlich um den Kopf frei zu bekommen. Beim Biken kommen einem die besten Ideen, die Gedanken sind frei. Und ich teste mich selbst wie weit ich gehen kann. Was kann ich alleine schaffen, mit welchen Situationen komm ich klar. Erreiche ich die mir gesetzten Ziele oder neige ich zum vorzeitigen Aufgeben? Ich fordere mich gerne selbst heraus. Ob man das dann noch Urlaub nennen kann muss jeder für sich selbst beantworten. Für mich ist alles wo ich meinen Kopf frei bekomme gut.

Heute morgen bin ich sehr früh los. Die Bahn um 8:58 Uhr wollt ich auf gar keinen Fall verpassen. Neben der Panik einen platten zu haben, ist die zweite Panik einen Anschluss zu verpassen und dann da zu stehen. Diese Nacht hab ich die ganze zeit Geräusche gehört und dachte da wär jemand an meinem bike. Deshalb bin ich morgens auch zu aller erst hin um die Reifen zu fühlen. Bisschen beklopppt, aber wenn es jetzt platt gewesen wäre, hätte ich die Bahn Knicken können.

Ich fuhr durch das Naturreservat der Ho Bucht. Die Sonne stand noch sehr tief, die Felder dampften den Morgentau nach oben. Alles war in einen güldenen Schimmer gehüllt. Auf dem Weg überall Babykröten, sodass ich Zickzack fahren musste. Ich hoffe ich hab keine unter meinen Reifen erwischt. Echt super schön wenn keine Menschenseele da ist und die Natur gerade erwacht.

Bei den weißen Männern hab ich natürlich gestoppt für ein Foto… oder drölf. Ist schon imposant. Die „Menschen am Meer“ in Esbjerg sind eigentlich ideal für ein Tourabschluss-Foto. Noch ein letzter Blick aufs Meer und dann heißt es goodbye.

Den Bahnhof habe ich überpünktlich erreicht und könnte mir sogar noch nen Kaffee holen. Gab in dem Shop einen Coffee Cup Halter fürs bike. Blödsinniges Gimmik, aber ich musste es kaufen haha.

Jetzt Sitz ich schon im ersten Zug und denk nochmal zurück. Waren schon ganz schön weite Sprünge dieses Jahr. Und Bornholm ist echt wunderschön. Da muss ich wieder hin.

Jetzt drückt mir die Daumen dass ich alle Anschluss-Verbindungen bekomme. Und dann freu ich mich heut Abend auf ein kaltes Gaffelkölsch am Dom.

Ich musste auf der gesamten Reise übrigens kein einziges Mal meinen Ausweis vorzeigen. Es leben die offenen Grenzen!

In diesem Sinne: Danke fürs Folgen ihr Lieben 🥰 ich freu mich immer über Motivatoren auf der Reise.

Tag 13: Kolding bis Billum und Blavand 127 km

Heute ist der letzte Tour-Tag und der Wetterbericht meinte es würde nass, sehr nass! Leider hatte er recht 😦

Ich bin extra früh aufgestanden obwohl ich eine kurze Nacht hatte. Bin immer wieder wach geworden weil das Bett so schmal war dass ich dacht ich falle raus! Außerdem musste ich etwas Retterspitz auf meine Knie legen weil ich befürchtete dass sie heute sonst so weh tun dass ich gar nicht treten könnte.

Als ich losfuhr nieselte es schon leicht. Ich kam aber ein paar Kilometer weit ohne großartig nass zu werden. Die ersten paar Meter kam ich schwer in den Tritt. War müde und antriebslos. Und es ging halt bergauf wie gesagt.

Was mich außerdem tierisch aufregt, aber ja schon seit Tagen, ist dass wohl meine kleinstes Ritzel kaputt gefahren ist. Ich dachte ja immer es läg an zu viel Öl. Ne der größte Gang knallt einfach immer raus. Bzw. Überdreht irgendwie. So kann ich damit jedenfalls nicht mehr irgendwo im stehen antreten. Muss ich in köln reparieren lassen. Für die letzten paar Kilometer hab ich es unter Fluchen jetzt noch ertragen.

Nach so 18 km hat es angefangen etwas mehr zu regnen. Ein Blick auf die Wetterkarte verriet, dass ich mich gar nicht unterstellen brauch. Ich werde heute bis auf die Unterhose nass ankommen. Und so war es auch. Ich war um 13 Uhr an der Unterkunft klätsch nass.

Schuhe und alles konnte man auswringen. Mein Plan war eigentlich zeitig hier ankommen und dann direkt weiter nach Blåvand. Stattdessen musste ich erstmal heiss Duschen und trockene Klamotten anziehen. Und dann warten bis die Regenfront vorüber gezogen ist. Das hat leider bis 16:45 Uhr gedauert. Aber ich könnte mir in der Unterkunft ne Kanne Kaffee kochen. Genial!

Schuhe und Jacke waren noch nass als ich mich wieder aufs Bike setzte. Aber das musste ich jetzt wohl aushalten. Weil Blåvand auslassen geht gar nicht.

Ich wählte die offroad Route an der Ho Bucht lang. Bisschen sehr viel offroad weil war ja nass und matschig. Und ich kam nicht so schnell Vorwärts wie ich wollte. Und dann wollte das navi dass ich ins Militär Gebiet fahre. Wenn der rote Ball unten ist ja kein Problem. Trotzdem wollte ich lieber befestige Wege.

Nach 15km war ich endlich in meinem

geliebten Blåvand. Ich lieb es einfach.

Das ist fast Heimat. Wieviele Sommer hab ich hier schon glücklich verbracht? Unzählige.

Früher war hier natürlich alles ein bisschen „unschuldiger“, nicht so touristisch, neumodisch. Waren halt auch andere Zeiten damals. Ein Leben ohne Handy. Verrückt.

Ich hab das Blåvand Speed Programm gemacht: Bäcker angefahren um Kuchen zu kaufen. Gab es leider keinen mehr 😦 wie kann das angehen? Da fahr ich 1400 km für diesen Kuchen und es gibt keinen? Tzzzz! Das ist echt der beste Kuchen überhaupt. Man findet hier in Dänemark ja in allen Bäckereien diese geilen Kuchenstangen. Und man mag ja meinen dass eine Karnelstang überall gleich gebacken wird. Nein wird es nicht. Und wer einmal in der Blavand Bageri alle Stangen durchgetestet hat, der will nix anderes mehr. Ich hab eben im Supermarkt dann stattdessen ne wienerstang mitgenommen. Schmeckt nicht so gut wie vom Bäcker. Kann man natürlich nur essen wenn man vorher ein paar hundert Kilometer geradelt ist haha.

Nächster Programmpunkt: Leuchtturm. Zum hochklettern war keine Zeit, kein Wetter und geöffnet war wohl auch nicht mehr.

Weiter zum Strand. Natürlich zu dem der nicht ausgeschildert ist und die normalen Touristen nicht kennen. Da wo die Bunkerpferde stehen 😉

War leider zu stürmisch und ein Handtuch hatte ich auch nicht dabei, sonst wär ich mal kurz in die Fluten gesprungen.

Dann kurz in den Supermarkt und anschließend im fischrestaurant essen. Zum Nachtisch Softeis mit Salzlakritzstreuseln.

Puh, so vollgefressen musste ich dann noch 17km zurück radeln. Ich kenn die Gegend ja wie aus der Westentasche und liebe den Radweg hier sehr. Das letzte Stück durch die Ho Bucht, super schön und toll zum Abschalten.

Heute werde ich bestimmt gut schlafen, wenn auch nicht lang weil ich ja früh raus muss. Musste auf dem Rückweg ein paar sentimentale Tränchen verdrücken. Zu viele Erinnerungen an diesen Ort. Da muss man einfach immer wieder her kommen. Und irgendwann Kauf ich mir einfach ein Häuschen hier 😉

Jo das wars dann wohl wieder für dieses Jahr. Morgen noch 22km bis Esbjerg und dann sind es doch knapp 1500km. Morgan wenn ich in der Bahn sitze mehr 😉

Brrrr…. SCHIIIIIETTWEDDER!

Ich sag mal so… das Wasser steht in meinen Schuhen… 85km Regen! Brrrr. Dazu mehrere emotionale Wutausbrüche gegen mein bike weil ich das kleinste Ritzel scheinbar kapott gefahren habe… und nunja ich bin Ultra geh hier, sitze aber jetzt 3 Stunden fest bis der Regen aufgehört hat damit ich mit nassen Schuhen nach Blavand fahren kann. Aber immerhin: es gibt ne ganze Kanne Kaffee hier gleich für mich!

Tag 12: Landet bis Kolding 119km

Puh, was ein Tag! Ich hab die ganze Nacht gebetet, dass es heute morgen aufgehört hat zu regnen. Und darüber hab ich vergessen die Daumen zu drücken, dass ich keinen Platten auf dieser Tour bekomme. Dummer Fehler.

Ich hab mich fertig gemacht und wollte kurz ein paar Kleinigkeiten schon raus bringen um in die Rahmentasche zu stecken. Da sag ich das Übel! Vorderrad platt! Wovor ich immer Angst hatte! Und dann ist auch noch Sonntag morgen, 7:00 Uhr. Alles schläft und Läden öffnen erst Montag wieder… also hab ich erstmal Lene vom B&B gefragt ob sie jemanden kennt der helfen könnte Bzw ne anständige Pumpe hat. Weil Werkzeug und ersatzschlauch hab ich ja dabei. Sie war gerade fertig mit dem homemade ökölogisk breakfast und

meinte wir frühstücken erstmal. Okeeeee.

Und dann haben die Nachbarn sich gemeldet und wir konnten eine Pumpe abholen. Leider kein fähiger Mann in der Nähe der sich die Finger schmutzig machen wollte. Also muss die Drewke wohl selbst ran. Oh man, mein absoluter Horror. Ich hab noch nie allein ein Rad gewechselt. Auch wenn die Theorie ganz einfach ist… ich hab immer schiss was falsch zu machen und dann fährt es gar nicht mehr… aber: sag niemals nie und stell dich tapfer seinen Ängsten. Du wirst daran wachsen und reich an neuer Lebenserfahrung. Also in die Hände gespuckt und erstmal versucht den Schnellspanner zu lösen. Saß ziemlich fest. Mit schnell war da eher weniger. Irgendwann hatte ich dann aber endlich das Rad in der Hand. Und dann die Frage wie man jetzt mit dem Heber den Schlauch rausbekommt. Hätte ich kein Tutorial angeschaut wäre ich nie auf die Idee gekommen dass man den Heber in de Speiche fixieren kann. Auf jeden Fall ziemlich schlau von mir den zweigeteilten Heber zu besorgen vor der Fahrt. Der hat’s gebracht. So ein Billo Mini Teil hätte kläglich versagt.

Naja lange Rede kurzer Sinn: ich hab’s geschafft. Ganz allein. Ohne auf kleines dummer Mädchen zu machen, was nen Mann zu Hilfe ruft. Allerdings hab ich alle paar Kilometer mal nach gefühlt ob noch alles ok ist. Weil ich trau dem Braten nicht. Hab direkt nen neuen Schlauch reingemacht, weil ich bei dem alten auch gar kein Loch gefunden hatte. Gut dass ich alles dabei hatte.

Das Wetter war während der reperatur super sonnig und schön. Sonnengebete haben also geholfen. Ich kam 1,5 std später durch die Sache los. Und dann zog es sich wieder zu. Hab auf der Fahrt hin und wieder Nieselregen. Nicht schön, aber es ging. Was nicht ging war der Sturm! Mega windig! War echt anstrengend! Vor allem weil es eher ne Gebirgstour war! Sehr hügelig!

Teilweise kam der Wind dann auch von der Seite so heftig, dass ich fast ins Gebüsch an der Seite gedrückt wurde.

Aber: ich hab’s geschafft! Bin nach 119 km in Kolding angekommen. Wo ich kurz vorher noch mal ordentlich Höhenmeter machen durfte. Mir fiel dann ein, dass Kolding das klassische Bild in extreme darstellt: wenn man in eine reinfährt geht es erstmal bergab. Raus wieder bergauf. Jeder Ort liegt in einem Tal! Jeder! Kolding in einem sehr tiefen haha. Und da ich ja immer sehr vorausschauend bin… ist mir jetzt schon klar dass es morgen früh erst mal bergauf geht 😳

Nun denn…

Das Hotel ist ganz nett. Zleep Hotel wieder do Appartement like mehrere Eingänge im Caree. Hab mein bike wieder mit aufs Zimmer also genommen.

Es gab heute auf dem Weg die ganze zeit so Pöhler die mich an eine köstliche Erfrischung aus der rheinischen Heimat erinnert haben. Hatte tierisch Kölsch Durst haha. Deshalb musste ich mir eben auch ein 8€ Bier gönnen. Die niederländischen Tischnachbarn waren auch empört. Bestellen tun es trotzdem alle 😉 is ja Urlaub. Deshalb gabs auch noch King prawns und Lachs. Für Softeis fand ich es dann nachher zu frisch. Hätte auch erst den Laden noch suchen müssen.

Hier in der Stadt in der Einkaufspassage laufen alle Leute mit Habdy und powerbank bewaffnet rum. Reiner redet mit dem anderen und alle schauen aufs Display. Erinnert ein bisschen an die Pokémon mongos.

Morgen werde ich früh losfahren um dann hoffentlich zeitig in Blåvand zu sein. Soll allerdings wieder usselig werden leider 😦

Tag 11: Radsted bis Landet 100 Km

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Heute hatte ich nur wenig Kilometer laut plan auf dem Zettel und dazwischen noch eine entspannte Fähr-Überfahrt. Deshalb hatte ich morgens erstmal keine Eile aus dem Bett zu kommen. Trotzdem war ich um 8 fertig und bereit das Abenteuer an Tag 11 anzutreten.

Meine neuen niederländischen Freunde waren bereits um 6:50 Uhr losgefahren, deshalb gab es kein langes Goodbye mehr. So ne Riesenkrabben-Fischerei würde mich ja auch mal reizen… 

Die Dusche gestern Abend war übrigens kalt, hatte ich vergessen zu erwähnen. Freust dich auf ne schöne entspannende Dusche und wat is? Naja, nur die harten kommen in den Garten. 

Mein Bike hat immer noch zuviel Öl auf der Kette glaube ich. Ist immer wieder durchgeknallt. Muss da nochmal den Lappen ansetzen. So ist kein schönes Fahren wenn das immer knackt und knarzt.

Bis zur Fähre waren es gut 55 km. Ich hab versucht möglichst am Wasser zu fahren und wollte über Barnholm, was mir auch ein schönes Fischerdörfchen erschien. Ich fuhr entgegen dem Navi dann mal nach rechts weil es dort über den Knutenborg-Park ging. Ich dachte vielleicht ein schönes Naturreservat… ne es war ein Safari-Freizeit-Park, wo man scheinbar mit dem Auto durchfahren konnte wenn geöffnet und wenn bezahlt. Sah ganz nett aus, hatte aber halt noch geschlossen. Also fuhr ich aussen rum und dacht mir die ganze zeit dass die mauer nicht wirklich hoch ist und man da auch einfach so reinhülfen könnte. Aber wer weiß welches gefährliche Tier dann dahinter so lebt :-p 

Sah auf jeden Fall sehr schön aus. Barnholm auch. War auch alles schön zu fahren heute. Trotz anfänglich starkem Gegenwind. Und woran erkennt man hier schöne Strecken? Genau, an der Margarete die den Weg weißt. Hat man in Dänemark ja so einige. 

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Ich hatte gestern Abend noch geschaut und überlegt die Fähre vorzumachen. Es aber dann nicht getan, weil ich eigentlich ganz entspannt fahren wollte und nicht einschätzen konnte wann ich dort ankomme. Abfahrt war um 11:15 Uhr und ich kam um 11:11 Uhr dort an. Perfektes Timing haha. War allerdings ne lange schlänge mit Autos und es sah kurz so aus als ob ich nicht mehr mit drauf kommen würde. Aber bikes können sich ja easy mal dazwischen schummeln. Kam noch drauf und dank zweier anderer Bikepacker konnte ich mein Bike auch am Schiff festbinden damit es nicht umkippt bei Seegang. 

Oben hat es nach allem möglichen gerochen. Da gibt es ja auch Food. Deshalb bin ich lieber rausgegangen. War ja schön sonnig. 

Bezahlt hab ich jetzt nur 80 statt 90 Kronen. Und die Überfahrt dauerte 45 Minuten. Sehr entspannt also. 

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Langeland ist 50km lang und 11 km breit. Eigentlich wollte ich nur einmal kreuzen. Aber da ich eh so wenig Kilometer heute hatte, hab ich noch einen Abstecher zum Schloss gemacht. War gut 8Km rein ins Landesinnere. War ganz schön, aber scheinbar noch so bewohnt, dass man von aussen nicht viel sehen konnte. Überall abgesperrt für privat. Man konnte einen Rundweg des Schlossgartens buchen für 25 kronen. Aber da war ich grad nicht drauf eingestellt. Sah auch eher wie ne Art Skulpturenpark im Wald aus. Wollte ja wenn nur zum Schloss. 

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Zurück bin ich dann wieder über die Ostseeroute gefahren und dachte ok ich mach den 2km Abstecher zum Strand… super Idee… nicht. Weil als ich da ankam ist mir das gleich passiert wie vor 3 Jahren. Ich hab den Riesen Umweg gemacht und dann war da kein Strand zum hinlegen sondern eher so eine kleine Bucht wo man verweilen könnte. Also kein Beaching. 

Nun denn…. Wieder zurück auf die richtige Straße. Also noch gut 9km bis zur „Hauptstadt“ von Langeland. Da war gerade Festival angesagt. Überall Bierbuden und musizierende Menschen. Bin einmal drüber geschlendert durch die Einkaufsstraße und dann over the Bridge wieder ans Festland. Kurz vorher wurde ich noch von 2 Radreisenden gestoppt, die mich nach dem Weg fragten. Scheinen irgendwie so oldschool mit Karte oder so unterwegs gewesen zu sein. Der Mann meinte er hätte in diese Richtung so ein „Norden-Gefühl“ gehabt. Aber evtl. War es zu weit nördlich. Ich sag genau, weil die Bridge ist in die andere Richtung. Waren mir sehr dankbar für die Auskunft. Und dann schaut er runter und sagt oh you’ve got a Trek bike. Seems to be very heavy…. Ja sieht so aus…. isses aber absolut nicht. 13Kg sind mal so gar nicht schwer. Die Reifen wirken halt sehr massiv. Ich finds super. Über die Brücke waren es nur noch 10Km und dann war ich schon an der Unterkunft. So waren es in Summe dann doch 100Km, aber nur weil ich das Schloss noch besuchen musste.

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Ich übernachte in einem Bed & Breakfast in Landet. Die Besitzerin hatte mir noch geschrieben dass viel Verkehr auf den Straßen wäre und wenn ich mit dem Auto käme lieber nen Umweg fahren sollte um den Festivalstau zu umgehen. Ich hatte ihr angekündigt, dass ich so um 15 Uhr ankommen werde. Und ich kam auf den Punkt genau an. Dä!

Ich hab ein Zimmer für mich und ein Gemeinschaftsbad. Bin aber die einzige die hier übernachtet. Sie ist eine Art Homöopathin, Psychologin, Physiologin. Ihr Mann ist vor 26 Jahren gestorben, ihre Tochter gerade vor 2 Wochen nach Kopenhagen fürs Studium gezogen. Und dann dachte sie sich, macht sie ein B&B auf um ein bisschen Gesellschaft zu bekommen. Ich hatte gerade alle Akkus eingestöpselt, da kam sie zu mir und sagte, dass sie jetzt ne runde schwimmen gehen würde und ob ich mitkommen wollte. Ja aber sicher doch! Schnell den Badeanzug geschnappt und los. Sind mit ihrem Auto zu einem für Touristen unbekannten Beach gefahren mit einem Badesteg. Sie kommt hier einmal täglich wohl hin. Ich fand super. Und dann auch wirklich nur kurz rein, bisschen geplanscht, wieder raus und zurück nach hause. Super erfrischend nach diesem schwülen Tag. Sie fragte ob ich was zu essen hätte, oder essen gehen würde. Ich wollte eigentlich zum Supermarkt nebenan, weil sonst ist hier ja nix. Da fragt sie ob ich was von ihrer Pizza abhaben wollte die sie nachher machen will. Super nett. Ich hab mich noch was in den sehr schönen Garten gesetzt und mein gekauftes Bier genossen, da began es auch schon zu tropfen. War ja gemeldet. Ich hoffe, dass es sich in der Nacht ausregnet und ich morgen früh trocken bleibe.Pizza gab es dann im Wintergarten während das Unwetter langsam loslegte. Sehr, sehr lecker. Gut, jetzt hatte ich auf dieser Tour schon 3x Pizza, aber die hier war Homemade, super lecker und gar nicht fettig :-p Dazu noch nen Salat und wir haben uns gut unterhalten. Ich bin nur irgendwie nicht so wirklich im Englisch mood drin und mir fehlen teilweise so simple Begriffe. Wird doch Zeit, dass ich endlich nen Dänisch Kurs an der VHS belege. 

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Ich werd jetzt auch noch nen Film schauen und dann früh schlafen gehen denke ich. Morgen wieder 115 km bis nach Kolding. Wenn sich das Wetter hält will ich da auch nochmal an den Strand. Da war ich letztes Jahr auch in der Bucht und es war ultra heiß. Aktuell sind morgen aber noch schauern gemeldet .-( 

Und dann wars das auch schon fast wieder mit der Tour 😦 Kommt mir vor, als wär ich schon 3 Monate unterwegs. Aber wenn ich dann die Tage zähle, denke ich ne das war viel zu kurz. Eine Biketour sollte einfach niemals enden. Wobei ich zu Hause auch ganz viel vermisse und bestimmt sehr froh sein werde endlich die beiden Türme wiederzusehen… wer kennts nicht.

IMG_5897IMG_5895IMG_5896IMG_5894(c) by Vera Drewke www.facebook.com/diedrewke www.veradrewke.photography

Tag 10: Greve bis Radsted 115 km

Heut war ich wieder früh wach und bin vor 8 Uhr losgefahren. Es sah allerdings stark nach Regen aus 😦 bin trotzdem ohne Jacke losgefahren. Weil warm war es irgendwie trotzdem. Geregnet hat es den Tag über nicht wirklich. War eher schwül, weil sehr oft die Sonne raus kam.

Mein weg war heute eigentlich die ganze Zeit nur gerade aus. Genau bei der Hälfte wollte ich den Waldturm besuchen. Auf dem Weg dorthin fuhr irgendwann sehr langsam ein Marshall neben mir. Ich so: Panik! Was hab ich jetzt schon wieder angestellt? Nix eigentlich. Fahre auf nem Radweg. Plötzlich fahren 30 Rennradfahrer an mir vorbei. Inklusive Begleitfahrzeug… puh. Hielten kurz für ne pinkelpause an sodass ich vorbei ziehen konnte. So nach 5 km hatten sie mich wieder ein.

Es ist echt windig. Und ich bin scheinbar neben den rennradlern die einzige, die gegen den Wind fahren muss. Hab sehr viele Radreisende die mir mit Rückenwind entgegen kamen. Zwei größten sogar Schon aus der Ferne energisch winkend. Dass sich Radreisende grüßen ist eigentlich ein leises HighFive. Weil wir erleben halt geile Momente die uns keiner nehmen kann. Der Gruß sagt quasi „hey ich weiß wie es dir geht, mach wieder so du coole Socke! Da draußen warten noch massig Abenteuer auf dich!“

Mitten auf der Strecke hat mein Handy mal wieder nen Clown gefrühstückt. Spielte die Zufallswiedergabe plötzlich „jetz jeiht et Widder AJUJAAAA!“ herrlich! Und direkt Grinsekatzenmodus 🙂

Das Adventure Camp war ein bisschen ab von der Straße. Ich hatte beim navi irgendwie noch nen Umweg dorthin drin, weil ich Hausnummer 9 statt 9a eingegeben hatte. Turmbesteigung kostet 150 Kronen. Der Weg dorthin ist wundervoll entspannend über einen Pfad mitten durch den Wald. Super schöne Atmosphäre. Dazwischen kann man in den Baumwipfeln auch klettern. Wollt ich aber nicht. Ist irgendwie schöner als Panabora angelegt finde ich. Tolle Aussicht und so früh morgens noch nicht überlaufen. Ich schätze später aber schon. Auch hier eher keine Touristen anzutreffen.

Und dann ging es weiter die Straße entlang. Bis ich in einem Ort ankam wo ich dacht nanu hier warst du doch schon mal. Na klar! Vor 3 Jahren auf meiner ersten Dänemark Tour. Auf der Rücktour Richtung Fehmarn. Sicher war ich dann als die große Brücke kam. Damals meinte ich schon dass die irgendwie so DDR Charme hat und gut nen sozi Zuschuss für ne Sanierung gebrauchen könnte. Immer noch genau so marode irgendwie… gut 3,5km lang. Schon sehr beeindruckend. Aber auf so ner Brücke merkt man Wind immer noch was stärker 😦

Ich wusste noch genau wo ich auf dem Weg zur Fehmarn Fähre nen kleinen durchhänger hatte und n Energiepülverchen einschmeissen musste. Verrückt. Diesmal hab ich sowas gar nicht dabei. Die letzten 6 km waren irgendwie sehr sehr schleppend. Aber ich hab’s geschafft.

Hotel liegt etwas abgelegen. Gott sei dank dass ein sehr liebes Paar aus der Nähe von Amsterdam vor der Tür und hat mir gezeigt wo ich den Schlüssel und co finde. Haben kurz ein bisschen gequatscht und bevor ich in die Stadt fahren wollte um was zu essen zu kaufen, kam sie zu mir und fragte ob ich die Hälfte von ihrem Obstsalat haben möchte weil sie nicht alles schafft. Super lieb. Habe ich gerne angenommen.

Bin dann erstmal zum super Brugson und hab was zum Dinner eingekauft.

Als ich zurück kam saßen die beiden noch da und ich hab mich für 2 Stündchen dazugesetzt. Sehr gesellig haben uns gut unterhalten. Sie kommt ursprünglichstes Finnland. Und die beiden sind unterwegs nach ganz ganz weit oben um dort auf einem Schiff Riesenkrabben zu Fischen. Krasse Nummer. Bin gespannt auf die Bilder davon. Wir sind jetzt auf Facebook verbunden 😉 und das beste: meine Kette ist etwas zu ölig irgendwie. André, also der Niederländer, ging sofort zum Auto und holte ein altes Schmutztich für. Ich womit ich die Kette reinigen konnte. Und für den Rest der Tour haben sie es mir dann geschenkt. Dä!

Jetzt noch duschen und was essen und dann ist Tag 10 auch schon wieder rum. Übrigens: heute habe ich die 1000er Marke geknackt. 1.100km in 10 Tagen gefahren. BÄÄM!

Tag 09: Malmö bis Tune über Kopenhagen 53km

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Um 7:00 Uhr gab es Frühstück und es wurde darauf hingewiesen, dass das Hotel ausgebucht ist, dementsprechend sollte man sich zum Frühstück lieber früh einfinden statt zu den Stoßzeiten. Als ich um kurz nach 7 runter kam war schon ein Riesen Gewusel! War mir viel zu laut und zu voll! Warum schlaf ich auch in nem 4 Sterne Hotel mitten in der City? Was noch nicht mal richtiges wlan zustande bringt 🙄 

Naja mir kann man es aber eh nicht recht machen wie ihr später lesen werdet. Das heutige Hotel ist nämlich das komplette Gegenteil haha. 

Ich bin so kurz nach 8 mal Richtung Malmö Central Station gefahren, weil ich wusste, dass dort die sightseeing Schiffchen ablegen. Als ich ankam war noch alles verriegelt. Jetzt war ich schon so oft hier und nie hab ich ne Tourie Tour gemacht! Entweder hat es geregnet, oder ich hatte keine zeit, oder es war zu spät am Tag 😦 das erste Boot sollte erst um 10:30 Uhr ablegen. Ich wollte aber ja den Tag eigentlich in Kopenhagen verbringen. Das war mir dann zu spät. Ich bin so noch ein bisschen in der Stadt rumgelaufen. Kenn mich ja schon ein bisschen aus. Malmö ist auch voll auf Pride umgestellt. Überall bunte Flaggen. 

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Allerdings war überall Baustelle und alles nicht so schön anzuschauen.

Ich hab noch ein paar Fotos gemacht und dann entschieden zum Bahnhof zurück um ein Ticket für die Überfahrt zu kaufen. Kann ich mittlerweile auch schon ohne Hilfe… und ich hasse Bahnfahren! Ich bring es fertig auf den simpelsten Strecken in die falsche zu fahren. Deshalb auch so große Panik vor der Rückreise… we will See.

Bis Kopenhagen fährt man gut 30 Minuten . Das Ticket mit Bike kostet 180kr.

Drüben steigt man aus und ist direkt drin im Kopenhagener Gewusel! Am Tivoli steht eine Riesen Schlange. Ich war noch nie drin, aber wenn jemand Bock hat, würde ich mitkommen. 

Mir fiel dann noch genau pünktlich ein dass ich die Wachablösung diesmal sehen wollte. Hab ich auch immer verpasst. Diesmal nicht. Bis zu Amalienborg waren es 3km. Aber auch hier überall Baustelle. Das war bei meinem letzten Besuch irgendwie alles schöner 😦 

Bin ein bisschen ohne Plan gefahren. hatte zuerst überlegt ich schaffe die Meerjungfrau noch vor der Wache. War aber zu knapp. Was ein Zirkus diese Wachablösung. Und generell diese Figuren. Bloss nicht zu nahe kommen. Und die Show die die abziehen ist auch irgendwie unnötig. Wat soll dat? Neben mir stand eine Schwedin und ein Freund von ihr. Sie unterhielten sich auf englisch, weil er scheinbar woanders herkam. Und er fragte ob sie das schon mal live gesehen hätte… Antwort: ne nur im Fernsehen. Reine Touri Nummer :-p N Foto mit den Heinis musste ich dennoch machen haha.

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Dann ab zur Meerjungfrau. War ich ja auch schon mal, aber gehört doch irgendwie dazu hier mal Tach zu sagen und sich mit den anderen Touristen um den Platz für ein Foto kloppen. Sehr lustig war, dass einige meinten sie müssten zu ihr auf den Felsen klettern. 2 kleine Jungs sind natürlich ins Wasser gefallen und waren drissnass haha.

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Eigentlich wollte ich auch noch eine Sightseeing Bootstour machen. Hab ich auch schonmal. ich hab mich dann aber dagegen entschieden, weil ich merkte, wie mich dieses Touri ding müde macht und ich musste ja noch ein paar Kilometer radeln bis zur nächsten Unterkunft. Auf dem Weg wollte ich aber noch in einem Radladen anhalten um eine neue Trinkflasche zu kaufen. Gar nicht mal so einfach da einen coolen Laden zu finden am Rande der Stadt. Der erste Laden wo ich rein bin holte irgendwo aus dem Keller ne staubige Flasche. In der Zeit hatte ich die Design-Lampen entdeckt die ich hier im Museum gekauft hatte und mir dummerweise zusammen mit meinem Bike hab klauen lassen 😦 Also wunderbar. bitte auch einpacken. NOPE! Nur Cash oder dänische Kartenzahlung…. arggh. also alles liegen gelassen und den nächsten Laden angesteuert. Gleiches Prozedere. Der hat mir die Lampenhalterung sogar schon drangebaut, um dann festzustellen MÖPP nur dänische Karte oder Cash. Allerdings war dieser so pfiffig mir den Automaten auf der anderen Straßenseite zu zeigen. Wonderfull. Also bin ich wieder super ausgestattet. Und das beste: die Lampen haben diesmal sogar einen USB Ladeanschluss. Bei den anderen musste man noch blöde Knopfzellen einsetzen.

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War bis zur Unterkunft ja nur 33km, aber wieder sehr windig. und meine Beine taten trotz Sauna immer noch von gestern weh. Waren sehr müde und schlapp. Ich dachte ja ich könnt mich hier an den Strand hauen wenn ich ankomme. Aber die Karte hat mal wieder getäuscht: es waren 6,5Km vom Strand bis zur Unterkunft. also bin ich erst mal rauf gefahren, hab meine Sachen ausgepackt und ein Handtuch eingepackt und dann erst wieder runter zum Strand. Dazu aber noch folgende Sache: Das Hotel ist ein Schulungszentrum. Also gar kein Hotel, sondern eine Unterkunft. Als ich ankam, kein Mensch da. Der Schlüssel im Safe war aber Gott sei Dank hinterlegt. Gut 500 Zimmer für Tagungsgäste… und keine Menschenseele weit und breit zu sehen. Ich war allein. Also heute Morgen ein Hotel mit mehreren Hundert Menschen geteilt, heute allein. Was ist besser? Ich denke die Ruhe ist immer klar vorzuziehen. Wobei man eben in größeren Orten halt auch einen Supermarkt direkt nebenan hat in dem man sich versorgen kann. Das Zimmer ist ok. Wlan funktioniert natürlich eher im Aufenthaltsraum als auf dem Zimmer. Deshalb sitz ich auch genau da jetzt. TV spuckt nur dänisches Programm aus, versteh kein Wort. Meine Kontaktlinsen sind trocken und ich muss gleich aufhören zu schreiben. Mimimimi…

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Achse und bevor ich zum Strand runter bin, war heute noch Waschtag. Muss auch mal sein. Wenn man mit so wenig Zeug unterwegs ist, wie ich, sollte man auch mal durchwaschen. Wobei ich dieses Jahr gar nicht so stinke wie sonst. Kam aber trotzdem ne ganz schöne Brühe überall raus. Das schlimme ist: einmal anziehen und schon wieder nach 3km bereit für ne Wäsche :-p Ich hoffe es ist bis morgen früh alles trocken.

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Aber zuerst war ich eben halt noch am Strand. Sehr schön. Das Wasser auch rein und klar. Keine Algen. Aber der Wind war so frisch. hab mich nicht getraut komplett rein. Bin nur mit den Beinen, weil ich dachte ich erkälte mich sonst. War auch gar nicht kalt das Wasser. Angenehm eigentlich. Ein Kaltgetränk hatte ich mir noch geholt und lauschte ein bisschen dem Wellenrauschen. Wollte dann eigentlich in ein Fischrestaurant unten am Strand. War aber noch ne ganze Ecke weiter runter. Das war mir dann zweit, weil der Rückweg zum Hotel ja eh ne gute halbe stunde fahrt bedeutet hat. Im Umkreis war aber auch nichts was näher lag oder mich begeistern konnte. also fuhr ich zum Hotel, und dachte ich fahr ein Stück weiter zur Pizzeria. Dann stellte ich fest, dass der Ort auch noch  weiter rauf war als vermutet. Also hab ich ein bisschen gegoogelt und dann per Telefon bestellt. Allerdings war die Frage der Adresse etwas fraglich und so stand ich da vor der Einfahrt und betete dass die Pizza wirklich kommt. Und sie kam. Sogar vorgeschnitten, als hätte der nette Pizzamann gewusst dass ich kein Besteck habe haha. War ganz in Ordnung.

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Was mach ich eigentlich jeden Tag bevor ich losfahre und was mach ich sofort wenn ich ankomme? Zuerst lade ich meine Taschen auf, starte Runtastic und die Fitbit. Ausserdem wird Komoot geöffnet mit der aktuellen Tour. und dann? Ja dann der Griff an die Reifen um zu schauen ob hier nicht über nacht womöglich ein Platten alle Pläne zerstören wollte. Ich hoffe, dass die letzten 4 Tage jetzt auch noch gut gehen.

Und wenn ich ankomme? Dann Stöpsel ich diese praktische Verteilerdose ein und lade erstmal alle Geräte wieder auf. Ohne Saft geht gar nichts. Das Ding ist ultra praktisch, beste Anschaffung für so ne Tour überhaupt!

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Übrigens sehr praktisch: auf dem Weg hier nach Greve gab es an jeder Ampel so Halterungen für Radfahrer damit man nicht absteigen muss. Super gut!

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Tag 08: Allinge Bornholm bis Malmö – 29 + 68km

Da es keine richtigen Vorhänge gab, war ich mit Sonnenaufgang wach. Die Sonnenstrahlen hätten fast dazu verleitet dass ich vor dem Frühstück ins Meer hätte springen wollen. War aber sehr frisch. Bin ne runde zum Hafen gegangen, weil Frühstück gab es erst um 8.

Mit frisch gebackenem Brot, wachsweichen Eiern und Dänischer Käse – mega gut!

Musste mich aber beeilen, weil ich ja vor der fähre noch kurz zum Leuchtturm wollte. Krasser Zeitplan wieder. Für normal sterbliche kaum zu schaffen eigentlich.

Aber ich hab echt reingetreten und bin sogar Noch durch nen Wald gebrettert ohne Rücksicht auf Verluste. Da fahr ne Menge Trittkraft erforderlich. Super schöne Tour. Ich hab den ganzen Weg mit der GoPro im Zeitraffer. Mal schauen wie es aussieht. War auch ganz anders als gestern obwohl die Wege nur 700m auseinander Lage . Und ich hab’s geschafft. 10 min vor Abfahrt hab ich eingecheckt – BÄMM!

Die Fähre hatte diesmal wlan. Ich hab aber meine Taschen alle aufm Bike unter Deck gelassen. Waren ja nur 80 min Überfahrt.

Runter von der Fähre hat direkt der Wind wieder ohne Ende gepfiffen. Ich musste kurz auf die Bundesstraße und hab dann so umgeplant dass ich für den Rest die etwas ruhigere Nebenstraße befahre. Hat nicht komplett geklappt, einmal musste ich noch kurz drauf. Ich weiß nicht warum das navi solche Straßen nicht einfach für bikes ausschließt. Auf jeden Fall wieder typisch Schweden: rauf und runter. Irgendwann schau ich auf den Tacho und stelle fest dass gerade mal 20km hinter mir liegen. Und ich fühl mich wie 60. gut ich hatte schon morgens 30 also kommt das ungefähr hin. Aber hab ja ne lange Pause. Der Wind war einfach so heftig dass ich teilweise gar nicht voran kam. Sogar bergab musste man treten! SKANDAL!

Eine Straße war eher ein Weg. Mit Schotter, aber gut befahrbar. Zumindest mit meinem bike. Es ist einfach genial. Sagte ich das bereits?

Bei meiner Schwedentour hatte ich vor 2 Jahren die letzte Etappe mit der Bahn abgekürzt, deshalb kann ich nicht behaupten diesen Abschnitt von südschweden vorher bereits befahren zu haben. 66km nur Felder und Wälder. Rauf und runter. Die Sonne hat trotz dem heftigen Wind sehr gebrannt. Musste einmal anhalten zum neu eincremen. Glaub n bisschen Radfahrerbräune hab ich heut bekommen.

Die letzten Kilometer waren echt anstrengend. Ich konnt fast nicht mehr weiter ankämpfen 😦 Kennt ihr das wenn man mit dem Kopf schon im Entspannungdsmodus ist und dann nicht mehr bereit für Höchstleistung ist? Ich hab mich so auf die Sauna und das Meer gefreut, dass meine komplette Konzentration aus Fahren und meine Körperspannung weg waren. Ich wollt SOFORT ankommen. Und das schon nach den ersten 10 km eigentlich…

Dann hab ich mir einfach immer wieder gesagt, dass ich es durchziehen muss, weil wenn ich hier auf der Straße einfach anhalte dann gibt es ja gar nix mehr heute. Ganz einfach. Also immer wigger.

Wenn ich etwas ganz besonders hab, dann ist es Ehrgeiz und nen Stier-Sturkopp. Wenn ich etwas will, dann arbeite ich solange dran, bis ich es erreicht habe. Und da kann man mich dann auch nicht mehr von abhalten wenn ich mir was in den Kopp gesetzt habe…

Irgendwann kam ich also am Hotel an. Heute mal 4 Sterne. Frau gönnt sich ja sonst nix. Allerdings ein bekacktes wlan. Für die Fotos muss wohl mein Datenvolumen dran glauben…

Ich bin nur kurz aufs Zimmer, hab mir zwei Handtücher geschnappt und bin wieder los zu Ribersborg Kaldbadehus. Da war ich ja jetzt schon ein paar mal und ich finds immer wieder toll. Strikt getrennt Frauen rechts, Männer links. Und wenn man möchte darf man in der Mittleren Sauna zusammen sitzen. Zur Abkühlung springt man direkt ins kühle Meer. Die Schweden bauen schlauerweise immer Stege die weit genug hineinführen damit man den vorderen teil mit den Algen umgeht.

Es war herrlich! Und dann hat jeder sein eigenes kleines „Häuschen“ wo man seine Sachen lagern und davor sonnen kann. Das beste daran: keine Touristen! Erst beim duschen zum Schluss hab ich zwei Mädels deutsch reden gehört. Der Rest Einheimische.

Wusste nicht recht wo ich heut was essen gehen soll. War ja auch schon was später als ich fertig war mit Sauna. Deshalb hab ich einfach den Ica Supermarkt geplündert. Ausländische Supermärkte liebe ich einfach.

Morgen ist ein kleiner Off-Day. Nur sightseeing in Malmö und Kopenhagen und läppische 40 km bis zur Unterkunft… mal schauen was ich so anstellen kann 😉

Woran erkennt man übrigens eine Fahrradstadt? An dieser Anzeige und verfügbaren Pumpen.

Tag 07: Stralsund bis Sassnitz Fähre und Rönne bis Allinge auf Bornholm – 90KM

Heut war der große Tag endlich gekommen. Endlich geht es rüber nach Bornholm.

Gestartet wie immer um 8:00 Uhr an der Unterkunft. Praktisch war, dass ich mein Bike auf dem Zimmer beladen und fertig machen konnte. Draußen noch ein bisschen geölt. Springt irgendwie seit gestern immer leicht aus der Kette hin und wieder. blöd. Gestärkt mit einem Ingwer-Shot ging es dann erst mal wieder den gleichen Weg wie Abends runter nach Stralsund rein. Die Sonne kam kurz raus und sorgte für gute Laune. Leider nach wie vor viele Wolken drum herum, was es weiter herbstlich wirken lies. Ich kam schnell bei der Brücke an die Über Danholm nach Rügen überführt. Musste aber noch ein paar Minuten mit ein paar anderen Radreisenden warten, bis sie wieder unten war.

Der Radweg war ganz cool – ANFANGS… ich kam superschnell voran und dachte kacke ich werde viel zu früh an der Fähre sein. Also hab ich mir schon überlegt in Bergen nen Abstecher zu machen und dann noch weiter an die Küste zu fahren bevor es auf die Fähre geht. Und dann wechselt der Radweg auf die Bundesstrasse und ich dacht kacke. Waren gut 10km und es war fast Autobahn like. Wenn da nicht explizit ein Schild gesagt hätte bitte hier auf der Straße weiter fahren, hätt ich gedacht gleich kommt die Polizei und sagt junge Frau verlassen sie bitte dieses Schnellstraße. Und im Radio der Klassiker: Achtung Fahrradfahrer auf der Autobahn. Ich war froh als ich nach Bergen abbiegen konnte.

Weiß jemand warum Bergen Bergen heißt? Weil die fucking Kirche auf nem richtig krassen Berg steht… vermute ich. Aber ich hab mich hochgekämpft. Dä! War relativ unspektakulär und auf dem Markplatz wurde gerade ne Kirmes abgebaut. Toll! Ich bin mal kurz ins Touribüro um mich zu erkundigen ob beim Rest der Strecke mit einem Radweg zu rechnen ist oder weiter Bundesstraße. Sagt die Dame allen Ernstes „Rügen ist keine Fahrradinsel, ich weiß auch nicht warum das immer so angeboten wird“. Und ich sag nur „Danke, ich Merks“. Oh man. Aber es ging dann tatsächlich und es gab einen richtigen Weg. Krasse Hügel durch den Wald inklusive.

Auf dem Weg standen plötzlich zwei kleine Rehkitze. Total süß. Hopsten dann in den Wald nebenan. Hatte leider kurz vorher mein handy weggepackt sonst hätt ich natürlich ein Foto gemacht.

Warum enden hier eigentlich alle Orte auf „vitz“ „nitz“ „ritz“? Bisschen strange.

Ich bin dann erst mal zur Fähre um mich zu erkundigen, ob die Überfahrt wirklich 2 Stunden später erst erfolgt. Jo. Und ich soll bitte ne Stunde früher wieder hier sein. Gesagt getan. Also rauf aufs Bike und Richtung Sassnitz Stadt. War ein Kampf gegen den Wind und ich dacht die ganze zeit fuck du bist zu langsam du schaffst es nicht zu den Kreidefelsen. Runter nach Sassnitz konnte man rollen lassen. Gut für den Moment, schlecht wenn man weiß, dass man da nachher wieder hochstrampeln muss… gegen den Wind versteht sich.

Wen der Ort zu Ende ist, gibt es große Parkplätze um dann durch den Nationalpark zu wandern. Ich fuhr bis zur letzten Möglichkeit mit befestigter Straße und donnerte dann in den Wald hinein. Geiles Bike! Ich sags gern täglich :-p Geländetauglich auf jeden Fall. Dann musste ich es aber abstellen und eine steile Holztreppe runter zum Strand. Unten angekommen dacht ich „und wo sind jetzt die Kreidefelsen?“ Ich war natürlich nur ganz am Anfang. Und massig Touristen in Sicht. Alle zogen rauf zu den klippen. Ein Foto ohne andere Menschen schien unmöglich. Ein Blick auf die Uhr, im Sinn der lange weg zurück… ok schnell noch ein Stück weiter und versuchen mehr von den Felsen zu sehen. Selfiestick, Gopro, Handy… alles ander Frau um schnell ein paar Bilder für den Bericht einzufangen. Genießen geht anders.

Ejal… das schlimmste was passieren könnte, wäre wenn ich die Fähre verpasse. Weil fährt ja nur einmal am Tag und wurde ja schon verschoben. Verpassen bedeutet Abbruch der Tour im schlimmsten Fall. Mit Panik im Nacken schob ich das Bike wieder den Hügel im Wald hoch, schwang mich oben direkt drauf und fuhr wie vom Teufel besessen… also wie immer haha.

Irgendwann vor mir 2 andere Radreisende die aber irgendwie ganz in ruhe fuhren. Zwar in nem kleinen Gang, aber scheinbar ohne große Anstrengung. Ich war am kämpfen wie blöd gegen den Wind. Aber immer noch gut im Tritt. Ich wusste sobald es links wieder runter ging, konnte ich 6km ohne Wind fahren. Aber da musste ich erstmal hin. An der Abbiegeampel angekommen, fix und fertig, neben mir die anderen beiden… total entspannt. Warum? E-bikes na klar. Das mag zwar entspannter sein. Aber das wirkliche Rad-Abenteuer kennt keinen Motor, das bezwingt man mit Beinmuskeln und einem sehr starken Willen. Aber ich finds dennoch gut, dass es die Möglichkeit gibt auf E umzusteigen, weil einige durch Knieprobleme und Co sonst gar kein Rad mehr fahren könnten. Ich hoff ich Brauchs noch ne ganze weile nicht.

Fakt ist: ich hatte 25 Minuten um zur Fähre zu kommen and I did it! Hinweg 45 Minuten haha. Und ich fuhr den Elektro-Heinis davon. Ich sag ja: teilweise ist mir das bike unheimlich so geil fährt es.

An der Fähre war kurz ein bisschen Nieselregen, aber nix wildes. Konnte mit ein paar anderen relativ zügig mit den Bikes einschiffen. Sehr entspannt. Oben hab ich mir einen Fensterplatz gesucht. Man sah allerdings nicht wirklich viel. Hab mir nen Kaffee geholt und stellt fest, dass es kein Wlan und auch kein wirklich gutes Netz an Ort und Stelle gibt. Toll. Also bin ich mal ne Etage höher und raus gegangen. Da war sie wieder: die Sonne! Herrlich! Also bin ich hierhin umgezogen und konnte an den Kreidefelsen nochmal entspannt vorbeiziehen. Der Kaffee war dringend notwendig, sind ja auch 3 Stunden Fahrt zu überbrücken. Als ich den Preis gesehen hab dacht ich allerdings die spinnen. War mir egal, ich hatte sowas von Kaffeedurst! Dann sagt der nette Däne an der Kasse „Und Nachfüllen ist dann gratis!“ WHAT? Wenn ich von Board gehe werden sie diese Regel vermutlich wieder ändern. Der weiß nicht wieviel Kaffee ich trinken kann haha.

Jetzt bin ich also wieder in meinem geliebten Dänemark. Hach… also auch zeit für mein Dänemark Portemonnaie. Das was ich vor 30 Jahren von meinem Opa bekommen habe und in jeden Dänemark-Ulraub mit musste. Daran auch diverse Schutzengel und Glücksbringer für die Tour. Den Dom hab ich natürlich auch immer mit em Jepäck.

Interessant übrigens: ich hab jetzt 7 Tage mein Steißbein auf dem Bike fasst gar nicht gemerkt. Jetzt sitz ich auf der Fähre in der Sonne und zack tut wieder weh. Normal sitzen ist halt nix. Ich hab kurz gedacht ich wäre geheilt.

Die Fähre konnte nicht direkt anlegen weil die andere noch am Anlegt parkte. Also drehten wir lustig kreise vor Bornholm in der Zeit. Ne Durchsage gab es nicht. Mussten erst mal alle Rätsel raten was los ist. Die Überfahrt war echt kurzweilig. Hab oben auf Deck in der sonne gelegen. Sonnencreme natürlich in der Tasche die im Unterdeck geblieben ist.

Und dann roll ich von der Fähre runter und fühle direkt dass ich hier richtig bin. In meinen Adern fließt irgendwie nicht nur kölsches sondern auch dänisches Blut glaube ich. Ich lieb es einfach! Bis zur Unterkunft waren es 25km einmal die ganze Insel hoch. Und jetzt ungelogen: ich sitz auf dem bike und trete rein und denk mir: an der Küste gab es auch einen weg, der ist bestimmt schöner. Aber ich sag mir ich möchte unbedingt so schnell wie möglich nach oben und dann da noch was an die Küste, also keine Umwege… 2 Min. Später: oh hier gibts ne schöne Abzweigung zum Meer runter… zack war ich auf dem ultra-mega-schönsten-Radweg in der ganzen Welt und natürlich kein Weg mehr zurück zur Schnellstraße. Also… gab es schon, aber ich wollt unten bleiben. Auch in dem Bewusstsein, dass der Weg irgendwann endet und ich ein Stück Fußweg nutzen muss. Fußweg bedeutete in diesem Fall eine Steilklippe mit Bike hochkraxeln und nach einem Sauerstoffzelt rufen! Hat es sich gelohnt? Aber sowas von! Und weil ich immer noch nicht auf den normalen Weg wollte, landete ich auf nem Single trail, der mein Bike mal richtig gefordert hat. Ohne Gepäck gar nicht so anspruchsvoll. So aber schon. 17% Gefälle, dann das ganze wieder rauf, 14% Gefälle und wieder rauf… alles auf Schotterweg und dem Bewusstsein, dass der Fahrradmann in Bremen gesagt hat dass die Bremsleitung beschädigt sein könnte und hartes bremsen zu dem Riss führen könnte… Ejal.

Also es war paradiesisch. Diese Landschaft. Unbeschreiblich schön. Toll, dass die Sonne extra rauskam heute das hat es nochmal extra schön gemacht. Für die letzten 3Km bin ich wieder auf die normale Straße. Und dann fährt man runter auf Allinge zu. Rollt durch die kleinen Sträßchen mit den strahlend bunten Häuschen. Herrlich. Das Hotel ist ganz nett. Klein und romantisch mit einem großen Innenhof wo gerade ein großes BBQ stattfand als ich ankam.

Ich bin noch kurz in den Brugsen (ich liebe dänische Supermärkte!!!) und dann runter zur Räucherei, wo ich gesehen hatte, dass es ein großes Fisch-Buffet dort gab. Hab ich mir gegönnt, yammy. Als Dessert konnte man sich Softeis selbst zapfen und mit Streuseln dekorieren. Love it!

Was mich jetzt schon traurig macht: ich bin gerade mal ein paar Stunden hier und muss morgen quasi direkt zur Fähre fahren. Die fährt halt auch nur alle paar Stunden. Die 3. Fährt erst um 13:30 Uhr, das ist mir zu spät. Ich will morgen ja bis Malmö und dann schön im Kaltbadehus versacken. Da freu ich mich schon die ganze zeit drauf. Aber eines steht jetzt schon fest: Bornholm ich komme wieder!

Tag 06: Wismar bis Stralsund 127km (+12km Altstadt)

Geschlafen hab ich eigentlich ganz gut. Außer diese fiesen Mückenstiche die seit Tagen Jucken ohne Ende.

Als ich nachts mal aufgewacht bin hab ich die Nachricht von Horst Köning gelesen und dachte das könnte helfen… der Lenker scheint ja richtig eingestellt zu sein, aber beim Sattel kann man noch was machen. Gesagt getan: nachdem ich alles eingepackt hatte bin ich raus mein Bike beladen und mal kurz ein bisschen Ölen und Schrauben… Sattel etwas nach vorne mal schauen ob es hilft. Ich hatte zumindest den Eindruck dass es ein bisschen besser ist.

Heute war es ganz schön windig und herbstlich. Zwischenzeitlich hab ich mir schon lange Handschuhe gewünscht. Da hilft nur treten, treten, treten um warm zu werden.

Die Strecke war nur semi schön. War weitestgehend Bundesstraße. Und der Radweg nebenan wird gerade noch gebaut. Naja. Solche Strecken kenn ich ja schon von anderen Touren. Bei so trübem Wetter zieht einen so ne Route aber irgendwie runter. Ist auch sehr anstrengend, weil ständig LKWs an einem vorbeirauschen und man sehr aufmerksam fahren muss.

Unterwegs hab ich ein reh vorbeihopsen sehen. Super flink.

Nach 35 km hab ich an nem Netto gehalten. Endlich neue Äpfel – Kind glücklich!

Bin bis Rostock gefahren und hab nen Schlenker durch die Altstadt/ Südstadt gemacht. Auch sehr schön eigentlich. Und dann ist mir etwas sehr peinliches passiert… gestern im Hotel sagte die Dame ich kann morgen einfach den Schlüssel auf dem Zimmer liegen lassen wenn ich gehe. Hat aber auch nicht abgerechnet beim Check-in. Das heißt für mich irgendwie dass mit meiner hinterlegten Kreditkarte abgebucht wird. Ich reserviere alle Hotels auf der Tour immer bei Booking.com vor. Manche bezahlt man vor Ort, manche werden abgebucht. Naja ich bin jedenfalls einfach gefahren heut morgen ohne das nochmal zu hinterfragen. Und bei Rostock rief mich dann das Hotel an, weil ich nicht bezahlt hätte 🙈🤦🏻‍♀️ ich wär aber nicht die einzige bei der das so passiert. Kleiner Tipp: vielleicht das Modell mal überdenken und beim Einchecken abkassieren. Hab’s dann eben überwiesen…

Hinter Rostock geht es eigentlich schnurstracks nach Stralsund. Immer gerade aus, 59km. Und mein Navi musste mir das auch liebenswerterweise alle paar Meter mitteilen: „in 180m geradeaus… jetzt geradeaus…“ gut, ich hätte es auch abstellen können. Aber wer weiß was ich dann für nen Schlenker verpasst hätte.

So Erdbeerfelder sind schon ziemlich pervers geil oder? Riecht hier unheimlich intensiv. Ich will regelmäßig absteigen und lospflücken. Aber dann käm ich leider nirgendwo mehr an. Und dann gibt es hier so Erdbeer-Erlebnishöfe! Sieht total genial aus. Da muss ich mal mit meinem Patenkind hin 😉 gibt bestimmt fun. Aus der Ferne dacht ich noch ist bestimmt n öder Hof für 1-3 jährige… nö!

An nem Heuballen hab ich dann auch mal gerastet da. War total krass – davor und dahin der megastau weil alle zum Park wollten. Bestimmt 3km in jede Richtung!

Absteigen wegen 12%?! Come on da fährt man doch erst recht!

Heute hab ich mir meine Trinkflasche mal genauer angeschaut. Wenn man merkt dass der Dreck gar nicht außen sondern innnen ist, hab man unterwegs ein Problem. Aber reinigt ja den Magen also rein damit. In Kopenhagen Kauf ich mir ne neue 😉

Die letzten Kilometer waren irgendwie sehr hart. Musste ein paar mal anhalten und hab’s mit ner Teinkpause getarnt haha. Ich merk heut Abend auch meine Oberschenkel – gegen den Wind und die Hügel haut das irgendwie rein.

Das Hotel ist ein wenig versteckt. Hatte dem navi keine Hausnummer gesagt und war kurz verunsichert wo denn hier ein Hotel sein soll. Hab’s dann aber gefunden. Ein VCH Hotel wie ich eben gelernt habe: Verband Christlicher Hoteliers… aha. Amen!

Ist sehr geräumig und ne Art Appartement. Gibt sogar nen Kühlschrank. Mein bike ist mit reingerollt. Wollt’s nicht draußen stehen lassen. Sind auf jeden Fall wieder einige weitere Radreisende hier. Allerdings: 6km von der Altstadt entfernt. Nach 127km irgendwie too much. Und in der Stadt bin ich dann an ner bed & Bike Unterkunft vorbei. Super. Ich lern es nie…

Hab kurz Akkus geladen, noch die letzte Gurke gegessen und dann los. Diesmal aber mit beiden Jacken. Und selbst das war zu kalt 😦 bin ein bisschen in der Altstadt rumgeschlendert und hab mich dann beim erst besten Laden niedergelassen der mir gefallen hat. Von essen her jetzt nicht das was ich mir erhofft hatte aber naja.

Dann ab zurück, schön heiß duschen und dick eingekuschelt den Bericht schreiben.

Morgen ist quasi Halbzeit. Dann verlasse ich Deutschland (für immer haha) und der skandinavische Teil der Reise beginnt. Ich freu mich drauf.

Tag 05: Stapelfeld bis Wismar 108 km

Heute Morgen aufgewacht, Vorhang auf Sonnenschein. Halbe Stunde später check ich aus: Regen! Bitte was? Das war nicht gemeldet ihr Spackos!
Hab erstmal was gewartet und bin dann trotzdem los. Mega ekelhaft. So Nieselregen der hin und weder stärker wurd.
Die gesamte Strecke war eigentlich sehr Schweden like – immer auf und ab. Nur nich ganz so extrem. 
Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich gestern ja nicht mehr einkaufen war, heute Sonntag ist und kein Laden geöffnet hat um mir ein äpfelchen zu kaufen. Ohne Apfel übersteh ich keine Tour. Und nur die Riegel reichen mir auch nicht. Ich brauch was frisches. Gab es aber nicht.
Apropos Riegel: ich reise nicht nur klimaneutral, nein ich Speise auch dazu noch clean! Sagt wer? COLOGNE LISTE! Aha. Man lernt nie aus 🙂
An ner Tanke hielt ich an und fragte ob es auch sowas wie Äpfel oder Obst gibt. Lacht die Dame mich aus und sagt haha ne sie sind hier an ner Tankstelle sowas gibt es hier nicht. Super. Hab ich nen Kaffee bestellt: sie nehmen sicher gerne Filterkaffee…. Ich sag gibts auch Crema? Ja gibts auch…. Dann nehmen sie  sicher Filter, oder? Was stimmt denn nicht mit dieser Frau?
Hab mich mit meinem Kaffee Crema draussen auf den Bordstein gesetzt und kurz gerastet. Kommt so ein alter rostiger Ami-Schlitten an und fährt genau auf mich zu. Hätte er die Bremse nicht richtig getroffen wäre die Drewke Matsch. Idiot! 
Der Regen hörte so nach 20 Km schon auf, es blieb aber herbstlich. Also heute immer mit Jacke unterwegs. Innen drin schön am Saften und dampfen. Aber hätt ich sie ausgezogen wär ich morgen krank 😦 
Irgendwo fängt so ein neuer Radweg an. Total super zu fahren und drum herum nur Felder entlang der Straße. Zog sich dann bis zum Schluss eigentlich. Lübeck, die elitäre Universitätsstadt, kann leider gar keine Radwege. Super durchzogen von Radwegschäden. Musste ich auf die Strasse wechseln, ging nicht anders. Und so fuhr ich immer tiefer in den Osten… so weit bis irgendwann an jeder Ecke DDR-Museen erschienen und Ossi-Ampelmännchen .-)
Ich hatte so Hunger auf was frisches, dass ich an jedem Hof reinspinkste ob es was zu kaufen gibt… gab es nicht. Bis…. Ja bis der kleine Stand mit Zucchini, Gurken und Co kam. Da hab ich zugeschlagen. Mega gut! Aber Obacht: Wer von euch kann sich merken von welcher Seite man zuerst in eine Gurke beissen muss damit sie nicht bitter ist? Na? Ich kann mir nie merken.
So 20Km vor dem Tagesziel wurde der Radweg nochmal richtig schön. Rechts ein Kornblumenfeld (Kornblumen blau… sing) und links ein Getreidefeld. Dazwischen jede Menge E-Biker und ich. Aber ich habs glaube ich erst ein paar mal erwähnt…. DIESES BIKE rollt so UNFASSBAR geil! Teilweise denke ich es hätte doch einen Motor :-p 
Das Hotel liegt etwas versteckt in einer Seitenstraße. Mit mir zusammen kamen einige andere Radreisegruppen an. Lustig. Es gibt eine extra Fahrradgarage. Sehr gut. Wlan bisschen fragwürdig, Zimmer aber ganz nett.
So…. Und wie ich bereits berichtet hatte, bin ich dann erstmal ins Sana-Hospital um mich durchchecken zu lassen. Ihc dacht vielleicht renkt mich jemand ein, packt mir n Tape drauf und gibt mir ne Spritze… ne… es ist Sonntag da gibt es kein MRT und auch kein Röntgen. Good to know: Sonntag bitte keine Notfälle mehr produzieren. Der notambulante Dienst hat mir extra einen Neurologen herbeigerufen der sich sehr lange und ausführlich für mich zeit genommen hat. Blut wurde abgenommen und Reflexe getestet. Stimmt soweit alles. Jetzt warten wir mal ab wie es sich entwickelt. Vielleicht ist es wirklich nur durch die neue Fahrradhaltung. Das würde mich aber schon sehr verwundern. Hatte ich sonst ja nie. Morgen halte ich auf jeden Fall in einer Apotheke und kaufe mir ein Heißes Pflaster. In Zeiten von WhatsApp weiß ja immer jeder direkt bescheid über alles, also erzählte meine Mutter, die zusammen mit meiner Tante auf Kreuzfahrt unterwegs ist von meiner Situation. Diese telefonierte gerade mit meinem Cousin und der sagte ohne zu zögern „Wo ist sie? Wenn sie abgeholt werden muss, fahre ich gleich los“ hach, Danke Nico :-* Auch für den Anruf. Dafür hat man Familie ❤ 
Ich war noch kurz am Hafen bisschen schauen und hab dann ein nettes Restaurant mit frischem fisch Ausschau gehalten. Natürlich fährt Frau Drewke direkt zu dem Laden wo groß BRAUHAUS draufsteht 😉 Es war sehr frisch, aber draußen sah es nett aus. Wollte nicht rein. Das war einerseits ein Fehler, weil ich nearly erfroren wäre, andererseits hätte ich sonst nicht wieder so ein nettes Paar kennengelernt. Wohnen in Büsum und sind mit dem Moped unterwegs. Er hatte aber irgendwie einen rheinischen Touch… ein ursprünglicher Wuppertaler. Dä! Da konnte man mal über Bier philosophieren höhö. Und über meine Tour natürlich berichten. Freu mich wenn sie mir folgen, oder mal reinlesen. War ein sehr geselliger Tagesausklang. 
Achso: noch was zum Essen. Ich hatte „Mecklenburger Ananas“ in meinem Gericht. Kennt das jemand? Ich dachte ich probiere mal eine Spezialität der Region. Hier die Aufklärung: 
Quasi so als würde ein Immi in Köln nen Halven Hahn bestellen und Fleisch erwarten…. Und ich dachte es gibt was fruchtiges :-p 
Brrr jetzt war es echt richtig frisch. Ich hoffe morgen auf der Fahrt wird es wärmer und vor allem trocken.

Öfter mal was neues…

Drewke goes Notaufnahme in Tour.

Meine tauben Finger und dazu die Wirbelschmerzen wurden eher schlechter statt besser. Deshalb dacht ich bevor ich die zweite Hälfte der Tour anbreche lass ich das mal checken. Ist aber eben Sonntag und da arbeiten die im Krankenhaus nur sporadisch.

Vielleicht liegt es wirklich nur an der Lenkerbelastung und nix dramatisches. Könnte aber auch Bandscheibe sein, man weiß es nicht.

Ich fahr erstmal weiter und schmeiß mir ne ibu mehr ein. Also alles gut soweit, Drewke fährt weiter…

Tag04 – BREMEN bis STAPELFELD – 130 KM

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So… heute morgen war das Wetter wieder mal so mittelprächtig. Bin dann erst um 8:30 Uhr los. Tief hängende wollen, usselig 😦 

Ich bin in Geographie ja ne Niete, aber wenn ich eine Strecke schon mal gefahren bin, dann erkenne ich sie auch wieder. Heute morgen aus Bremen raus, war mir direkt klar, dass ich letztes Jahr die Gleiche Strecke Gefahren bin. Und das Wetter war ähnlich bescheiden. Allerdings hatte ich Panik dass mich das navi auch wieder auf diesen steilen Erdhügel lotst, wo ich letztes Jahr schieben musste. Um dann auf nem Acker zu landen. Navi war aber brav diesmal 😉 fahre diese Jahr aber auch komplett in der Rennrad-Version, damit ich nur „gute“ Straßen habe ohne Überraschungen. 

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Der Nette Radmechaniker meinte gestern übrigens, dass er mir zutrauen würde auch nach Tibet zu radeln. Und das nachdem wir uns erst 10 min kannten. Gute Menschenkenntnis der Herr 🙈. Bekommt auf jeden Fall ne gute Bewertung. Cockpit auch gut eingestellt. Auch wenn meine Finger heut immer noch taub waren… aber ich glaub ich hab mir im Kreuz war verrenkt was dazu führt. Oder hat hier jemand andere Hinweise bei taubheitsgefühl an 2 Fingern einer Hand!? 

Heut kam ich mir bisschen seltsam vor. Schon kurz hinter Bremen liefen Leute in extrem bunten Kostümen rum. Ich dacht vielleicht n jga… aber echt überall auf der Strecke… hat mich sehr verwirrt. In Hamburg die Auflösung. Berichte ich nachher. 

In Buxtehude hab ich nach 76km mal Pause gemacht. Beine wieder etwas müde… 

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aber musste ja weiter gehen. Irgendwann kam ich endlich an die Fähre von Finkenwerder rüber zur Teufelsbrück. Ich musste kurz warten. Als ich ankam war ein Fischer mit Schlauchboot gerade dabei abzulegen. Sag mich mit meinem bike und sagte „na das ist ja mal n Bike! Wo kommst du her?! Ich hab auch Bock auf n neues Bike und so ne Tour…“ cooler Typ! Und mein bike ist halt überall DAS HIGHLIGHT 🙂 

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Ich hab auf der Fähre auch mal n Ticket gezogen. Ich glaub das machen nur die Touristen. Kontrolliert wurde jedenfalls nicht. Da kam nochmal richtig schön die Sonne raus. Also könnte ich mich ohne Jacke und mit Sonnenbrille auf nach HH-City machen. Schon ab Altona war irgendwie ne Sperrung offensichtlich und immer mehr kostümierte Leute… runter zu den Landungsbrücken: alles dicht! Wie Karneval in Kölle! Wahnsinn. Dachte zuerst der csd wäre hier ne Woche später. Aber alle hatten so Hippie Klamotten, schlaghosen, blumenketten an… die Antwort: Schlagermove 😳 bitte was?!? Jo… und dann ging es auch noch an zu regnen. Erst ein bisschen, dann Sintflut! 

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Hab mich bei nem Türken in klein-Köln-Kalk untergestellt mit 30 anderen. Es hörte einfach nicht auf. Also schön nen türkischen Tee bestellt und gewartet. 

Irgendwann wurde es weniger und ich dacht ich fahr… dieses Spiel hab ich ungefähr 10x gemacht…untergestellt, gewartet, 500m gefahren, wieder untergestellt. Ein Stopp and Go Regen! Richtig heftig! 

Hat mich gut 2 Stunden gekostet! Irgendwann dacht ich scheiss drauf und fahr… kam nochmal richtig was runter 🙄

Als es endlich ok war hatte ich noch 15km auf dem Tacho. Dacht ich ist ja schnell gefahren… hmm ja… aber nicht durchs Stapelfelder Moor… schön matschig. Und das Ziel zog sich… wenigstens kam auf den letzten Kilometern die Sonne raus… 

Und dann fahr ich auf das Hotel zu (Windmühle) sehe dass da RESTAURANT dran steht, freu mir nen Ast ab dass ich nicht mehr irgendwo zum essen weit hinfahren muss…. Und das sagt der Rezeptionist „Ruhetag, Koch in Urlaub“ WHAT!?!?

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Gut… also nur kurz Akkus geladen und dann wieder los. Wollte eigentlich zum Kaufmann, aber der hatte schon ein Stunden geschlossen…. Weil Land und Wochenende. Also blieb mir nur der Grieche nebenan. Ich bin ja nicht so der Freund von Griechisch. Aber der Hunger treibt rein. Wenn es denn einen freien Tisch gegeben hätte. Erstmal 20 Minuten am Eingang gewartet bis was frei war. Da schon mit einem netten Paar ins Gespräch gekommen, die ebenfalls hungrig warteten. Irgendwann bekamen wir dann quasi einen gemeinsamen Tisch. Bei diesem TOP-Griechen am Platz (weil auch der einzige mit Essen im ganzen Ort) konnte man echt gut essen. Solltet ihr mal in Stapelfeld sein, reserviert am besten bei CHRISTOS (wo sonst). 

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Da ich in Bike-Klamotten unterwegs war waren die beiden auch an meiner Tour interessiert und ich hab sehr gerne davon berichtet. Freu mich immer wenn ich meine Erlebnisse nicht nur hier schriftlich, sondern auch mal live erzählen darf. Wobei ich mittlerweile schon echt sehr, sehr viel erlebt habe, da weiß man gar nicht wo man anfangen und wo aufhören soll.

Jetzt endlich wieder in Hotel. Noch kurz dem Rezeptionisten mein Bike präsentiert… weil die Sabber schon runter tropfte. Sowas sehen die Herren nicht alle Tage hier. Ich glaub das Bike wird noch einige tolle Geschichten berichten können. 

Jetzt schau ich noch wo es mich morgen hintreibt und dann ist Regeneration angesagt.

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Tag 03: Bersenbrück bis Bremen – 105 km

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So… heut morgen erstmal gut gefrühstückt, weil war inklusive. Vielleicht lag es an den 3 Eiern, aber ich hatte heut Power für 10. 

vermutlich bin ich deshalb auch erstmal 6 km in die falsche Richtung gebrettert. Shame on me. Irgendwann dacht ich: warum spricht das navi eigentlich nicht… oh man. Naja aber irgendwie hab ich die zeit ja wieder aufgeholt. 

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Übrigens: Geize bei allem aber niemals bei der Popo-Salbe! Lebensnotwendiges Equipment eines Radfahrers! ohne bist du verloren. Jetzt beim Regen hatte ich kurz überlegt mich ganzkörper einzureiben damit es schon abperlt.

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Unterwegs sind mir 7 Mäuse und Maulwürfe begegnet. Immer quer über den Weg. Der eine Maulwurf hat seinen Blindenstock vergessen, da kam ich 5 cm vorher zum stehen. Und er ganz gemütlich weiter in die Erde und gemütlich eingebuddelt. 

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Ich bin losgefahren bei Sonnenschein und krassem Nebel. War sehr diesig. 

Irgendwann kam ich in einen Ort wo die Straße nass war. Das hat sich durchgezogen bis Bremen: ich hab den Regen quasi gejagt 😉 und selbst wirklich nur 3 Tropfen abbekommen.

Meine Schuhe hatte ich über Nacht auf die  Handtuch Heizung gelegt. Waren wieder wunderbar trocken heute morgen. 

Die Tour war relativ unspektakulär. Aber das Bike fährt einfach unfassbar geil. 

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Es gibt übrigens eine Bundeskanzler-Kohl-Straße mitten im Neubaugebiet und Wald. Ich war kurz verwundert haha. 

Ich hab nicht viel Pause gemacht heute. Lief alles zu gut. 

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Heute hab ich nur einen anderen Radreisenden gesehen. Gestern im Regen sogar ganze Gruppen. In ihren Regencapes. Alle immer freundlich gegrüßt. Ich liebe das. Radfahrer sind die besten! Heute der war voll beladen bis oben hin. Krass was manche an Gepäck mitschleppen. 

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Ich hab’s super pünktlich bis Bremen geschafft. Die letzten Kilometer waren identisch mit letzten Jahr. Kenn mich ja jetzt hier schon aus haha. 

Das Hotel ist ganz nett und ich kann mein bike in der garage parken. 

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Hab nur kurz Akkus geladen und Fotos aufs MacBook und dann los zu Becks! Problem: ich hab die Strapse meiner Rack pack vorne umgebunden. Auf dem Weg haben sie sich irgendwie abgewinkelt und dann um den Reifen rum. Eine Klemme ist abgesprungen und die 2 Strapse die das Bremskabel halten sind gesprungen. Nicht gut. Nach BECKS, sofern das Bike hier noch steht, muss ich wohl noch in einen Radladen aufsuchen. 

Hab mein bike vorne an der Brücke geparkt. Der Besuchereingang ist aber irgendwie noch 500m weiter gewesen 🙄

Das beste an der Führung war, dass man danach alles probieren konnte was die Brauerei anbietet. Also reichlich. Und was soll ich sagen? Ich hab natürlich bei der Blindverkostung richtig gelegen, als eine der wenigen. Biersommelier Drewke hat wieder alles gegeben. 

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Bike war danach noch an Ort und stelle. Hatte schon Panik. 

Und dann musste ich ja noch zum Bikeladen. Da kannste ja Glück oder Pech haben. Ich hatte mega Glück. Hab ihm alles gezeigt was problematisch war und er hat sich mit Freude allem angenommen. Das Cockpit einstellen liebt er. Mega gut. Ich musste nur das neue Gummi bezahlen. Alles andere war service. Dafür allein gibts schon ne gute Google Bewertung. Top Fahrradladen!!!

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Elke hat mir ja noch was tolles zum Essen empfohlen. Aber ich wollt noch kurz zu den Stadtmusikanten und dann fand ich es hier am platz wo ich auch letztes Jahr schon sass so nett, dass ich direkt hier auf der Stelle was zu essen ordern musste. Wenn man hier in der „Altstadt“ sitzt ist es sehr schön in Bremen. Ansonsten hab ich nen leicht kriminellen Eindruck von der Stadt. Der Fahrradladen bestätigte dies dummerweise.

Ich trink hier noch aus und dann gehts ins Bettchen.

Hab bestimmt 3000 Sachen vergessen aber dieses Becks killt irgendwie Gehirnzellen :-p 

Was ich allerdings noch weiß (auch dank Facebook), ich war letztes Jahr auf den Tag genau auch hier in Bremen. lustig. Also das Bier schmeckt ganz juut.

Ach kack. Gerade kam noch eine Nachricht von der Fähre nach Bornholm rein. Abfahrt um 14 Uhr statt 11:50 Uhr. Das heißt ich bin erst um 17:30 auf der Insel. Muss noch mind. ne Stunde mit dem Bike zur Unterkunft und dann hab ich quasi keine zeit die Insel zu erkunden. Mega dreck. Wegen Bornholm mach ich doch die ganze Reise 😦

Tag 02 – Heiden bis Bersenbrück – 127KM

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Geschlafen habe ich diese Nacht nicht sonderlich gut 😦 Musste mich mehrfach hin und her wälzen und aufstehen um mein Steißbein mit Retterspitz zu kühlen. Hatte dann irgendwann Sorge dass ich morgens viel zu übermüdet zum losfahren bin. Ging aber. 

Es ist übrigens so, dass bevor die Tour los geht sammel ich tagelang alles was ich mitnehmen möchte. Packe alles 50x ein und aus, streiche Sachen wieder weg um Gewicht zu reduzieren. Das Finale Packen ist am nervenaufreibendsten, weil ich ständig befürchte was zu vergessen. Ich stehe extra früh auf um nochmal alles zu prüfen. Aber sobald man einmal unterwegs ist… alles easy. Dann bleibt alles im Zimmer verstreut bis morgens. Und da muss ich einfach nur alles wieder zusammensuchen und in die vorgesehenen Taschen stopfen. Dieses Jahr fahre ich mit neuen Taschen, das muss sich erst mal einspielen. Aber die große Rack pack liebe ich jetzt schon. Genauso die Rahmentasche von Ortlieb! Einfach genial! 

was heut weniger genial war: Das Wetter 😦 die ganze Nacht hat es schon durchgeregnet. Ich wollte um 8 los, weil der Wetterbericht auch sagte dass es da nachlässt. Pustekuchen, da ging es nochmal richtig los. Aber nützt ja nix. viertel nach saß ich aufm Bike.

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Die Tour führte mich über viele kleine Nebenstraßen. An Kuhställen und Bauernhöfen vorbei. ne zeit lang ging es, da hingen die wölken nur so niedrig dass eine wirklich große Luftfeuchtigkeit herrschte.

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Daumen rauf für diese Aktion!

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Daumen runter für dieses Wetter.IMG_4217

Da wünscht man sich doch: nen DryLiner hahaha.

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Bis Coesfeld ging es einigermaßen. Das waren die ersten 25 km. Dann fing es natürlich wieder an zu regnen .-(

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Kurz bevor ich auf die Radbahn Münsterland abbiegen wollte, regnete es Bindfäden. ich hab mich unter einer Brücke untergestellt und nen Apfel gegessen. Netz war leider keines vorhanden. War mir aber natürlich wie immer zu blöd zu warten. Also bin ich irgendwann weiter…. trotz starken Regen….

Aber diese Radbahn ist wirklich wunderschön! ist eine stillgelegte Bahntrasse und überall auf dem Weg gibt es Picknickmöglichkeiten im Bahnhofsstyle. Ich bin bei Lutum bei Kilometer 66 auf die Bahn und war direkt schockverliebt. Sowas brauchen wir in köln auch. Weg mit der Bahn, hallo Radbahn 🙂

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Seit gestern komm ich immer wieder an Warmschildern an Bäumen vorbei: Vorsicht Prozesseichenspinner…. oder Eichen-Prozessspinner…. schon oft gehört, hier live vor Ort ne richtige Plage scheinbar. ich hoffe mich hat keines von den Viechern angesprungen. Da stand auch was von Allergie… bis jetzt merk ich nix.

Ansonsten roch es überall herrlich. Abgesehen vom frischen Sommerregen, konnte man am Erdbeerfeld köstliche Erdbeeren schnuppern. Es roch nach Birke, nach Kuhdung, Jauche, Fichten…. Natur halt.

Meine Schuhe waren echt super lang dicht. Aber als es so heftig wurde, lief es über die Socken natürlich komplett rein. Mega ekelhaft. Die Taschen konnten jetzt mal beweisen wie dicht sie wirklich sind. ich sag mal bestanden. Meine Jacke glaube ich nicht so ganz aber naja. Die war dafür schnell wieder trocken als der Regen irgendwann nachließ. ich war mir ziemlich sicher, dass es kurz vor Ankunft nochmal los gehen würde. Tat es aber gut sei dank nicht 🙂

In Rheine hab ich nochmal angehalten um kurz nen Riegel zu futtern. Meine Beine waren unheimlich müde. da waren aber noch 50km abzureißen. Das schlimmste, das wusste ich, kommt natürlich zum Schluss. So 15 km vor ziel gab es noch ne Steigung. Aber was ist bitte befriedigender, als sich einen Berg hochzukämpfen, völlig erschöpft oben anzukommen und dann einfach rollen lassen und die Abfahrt genießen. Herrlich. sowas gibt mir komischerweise immer nen Extrakick mit der nötigen Endpower 🙂 Drewke gegen Endgegner haha.

Arkum Schien auch ein nettes Städtchen. Aber ich musste noch einen Ort weiter bis Bersenbrück.

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Das Hotel sieht super aus und hat auch eine laufende Gaststädte. Prima, muss ich nicht mehr weit bis in den Ort zum Dinner. Ich bin nur kurz noch ein bisschen die Beine vertreten zum Aldi um ein paar Snacks für die Fahrt und etwas Wasser zu kaufen.

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Mein Bike darf heute nacht im Gewächshaus übernachten. Ich glaub es fühlt sich wohl. Mal schauen ob bis morgen ein bequemer Sattel gewachsen ist. Wobei: ich kann mich jetzt echt nicht beklagen. Die einen finden das Modell super unbequem… ich hab eigentlich keine Probleme. Klar, paar Reibungen wenn ich Abends ankomme, trotz Popo-Creme. und ich merk meine Po-Knochen nach ner weile schon arg. aber es gibt echt schlimmere Sattel. ich mag ihn.

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Mein Zimmer ist sehr schön. Generell tolles Hotel. Nur das Wlan aufm Zimmer ist grätig 😦 wäre kein Problem, aber hier aufm Land kommt auch mein Vodafone nicht viel weiter. Hier im Restaurant geht es, deshalb schreibe ich hier, während ich meinen Burger und n Bierchen genieße.

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Heut geht es früh ins Bett. Um 7:00 gibt es frühstück und dann muss ich mich Sputen, weil ich um 15 Uhr in Bremen eine Brauereiführung gebucht habe :-p is zwar Pils statt Kölsch aber nach der tour was isotonisches ist immer gut. ich hoffe ich komme ohne regen durch.

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Tag 01 – Köln bis Heiden – 123 km

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Pünktlich um 8:00 ging es los. Erstmal über Leverkusen raus aus der City. Das kann sich ganz schön ziehen. 

Ich hatte bei jeden Hubbel, jedem Bordstein und jeder Wurzel Angst um mein Macbook… ob das wirklich so gut ist, man weiß es nicht…

 

(c) by Vera Drewke www.facebook.com/diedrewke www.veradrewke.photographyDCIM100GOPROGOPR0737.JPGDCIM100GOPROGOPR0742.JPG

Bis Düsseldorf fuhr es sich recht entspannt. Bin ja nicht mittendurch gefahren sondern nur am Stadtrand entlang. Da hab ich dann auch endlich mal die Jacke ausgezogen. Vorher war es was frisch. Trage heute mal mein orangenes Trikot was ich mir damals für die Hollandtour geholt hatte. Passt wieder höhö. Und farblich optimal zum Bike… dieses orange und die Wuchtigkeit erinnert übrigens die ganze zeit an diese postcon Räder…. Schlimm!

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Weiter bis Mülheim an der Ruhr. Auch sehr schön an der Ruhr lang. Kurz am Wasserbahnhof mal abgebogen. Super nett dort. Generell sehr viele Flüsse heute gekreuzt… den Rhein, die Lippe, die Wupper, die Ruhr…, wer weiß welchen noch :-p

Ich bin quasi die „route Industriekultur“ lang gefahren, typisch Pott eben. In Oberhausen am CENTRO hab ich kurz überlegt ne Runde shoppen zu gehen… aber hätt ich nachher ja alles schleppen müssen. Bin ja froh wenn die Verbrauchsgüter wie Shampoo, Proteinriegel und Cremes leer sind am ende :-p

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Nach 80Km hab ich mich für ne Kurze Pause auf ne Bank gehockt. Meine Inears wieder aufgeladen, meinen eigenen Akku wieder aufgeladen und mal ein paar nachrichten gecheckt. Achso: und ich hatte seitdem ich losgefahren bin die Panik, dass ich meine Portemonnaies zuhause liegen gelassen hätte… hab ich dann nach 80km mal gecheckt. alles on board. Wollte schon in Leverkusen nachschauen, aber zurückfahren hätt ich dann ich nicht mehr gewollt.

Nach der Pause… was eigentlich nur ein Päuschen von max 15 Minuten war… musst ich erst mal wieder in den Tritt kommen.

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ist das Kunst oder kann das weg?IMG_4183

Übrigens:IMG_4184IMG_4187

Vorsicht Volksfest! Wenn wir das in Köln machen würden, wär die ganze Stadt zugepflastert hahah. Aber schon mit Fähnchen dekoriert für meine Durchfahrt 😉IMG_4188IMG_4189IMG_4190

Angekommen am Gutshof Grunewald, musste ich erstmal alle Akkus ein bisschen laden. Das Zimmer ist ganz nett und geräumig. Die Besitzer sind sehr nett und zuvorkommend. Nebenan wohnt ne Familie die sich erstmal ne Stunde lang gezofft haben… lautes Gebrüll und Geheule. Ätzend. Jetzt ist Gott sei Dank Ruhe. Ich bin mal kurz nach Heiden reingefahren um was zu trinken zu kaufen und im Eiscafé ein Kännchen Kaffee und n Erdbeerbecher zur Belohnung. yammy. Leider fing es an zu regnen, bin dann wieder zurück gefahren. im Ort war eh tote Hose. Ausser ein paar Kiddies die laut riefen „WOOOOAH was für fette Reifen!!!!“ hahah diese Reaktion gibt es irgendwie überall.

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A propro: dieses Bike rollt einfach mega gut. Super Umsetzung. Teilweise bin ich so voll beladen ohne Mühe auf flacher Strecke 26km/h gefahren. Gefällt mir!

Was mir nicht gefällt: die Wetterprognose bis Samstag 😦 Muss ich wohl durch. Die nächsten Tage werden etwas feucht. ich hoffe damit ist es aber dann auch gut und es wird wieder besser. Aktuell regnet es sich schon ein. Wenn es morgen früh um 8:00 aufhört wäre ich sehr dankbar.IMG_4200

Hab mir noch was fettes zum Dinner bestellt. Wer arbeitet kann auch gut essen 😉 Sollte scharf sein, war es aber null… Falls Nicci mitliest: ich hätte mir gecrushete chilies gewünscht haha.

Ich check jetzt nochmal die Route von morgen und dann wird gechillt und früh geschlafen.

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Ready to Rumble…

Rahmentasche schon final befüllt mit Riegeln, Sonnencreme, Äpfeln und Schmiermitteln.

GoPro sitzt.

Lichter montiert.

WD40 letzte Ölung vor dem Start.

Jetzt noch 30x die anderen Taschen ein und auspacken und die Nerven beruhigen… und dann kann es auch schon los gehen.

Eben noch mal die Routen gecheckt. Sollte so passen.

Ist tatsächlich schon wieder ein Jahr vergangen seit der letzten Tour? Ich starte übrigens mit nur 600 getrackten km dieses Jahr… Trainiert kann man das nicht nennen. Schaun mer mal wie fit ich bin.

No way!

Also mal davon abgesehen dass diese ergonomisch, orthopädisch Korrekte Sitzfläsche super unbequem ist… es gibt einfach no goes im Leben einer Drewke und dazu zählt leider auch, dass Frau ihr bike nicht mit Hässlichkeiten sondergleichen verschandelt! Das Ding geht sofort retour, ich bleib bei meinem Schmalfott-Sattel!!! Steißbein hin oder her!

#BIKELIGHTS2019 – Noch T minus 3 Tage…

Weil die letzten Tage schon vermehrt die üblichen Fragen kamen, wie „Wann geht es los?“, „wie lange bist du unterwegs“, „wieviele Kilometer“, „und wo übernachtest du?“… will ich heute mal einen kurzen Überblick geben und meinen Blog wieder zum Leben erwecken.

Die Tour gestaltet sich wie folgt:

10.07.19 Köln bis Heiden 118 km – Unterkunft Borkener Strasse 33, Heiden

11.07.19 Heiden bis bersenbrück 125 km – Unterkunft: Neuenkirchener Str. 9,  49593 Bersenbrück

12.07.19 Bersenbrück bis Bremen 94 km – Findorffstr. 28-32, 28215 Bremen

13.07.19 Bremen bis Hamburg 126 km – Hauptstraße 99, 22145 Stapelfeld

14.07.2019 Hamburg bis Wismar 104 km – Bertramsweg 2, 23966 Wismar

15.07.19 Wismar bis Stralsund 125 km – Am Langendorfer Berg 4, 18442 Stralsund

16.07.19. Stralsund bis Allinge Bornholm 78km – Oestergade 7, 3770 Allinge, Dänemark 

https://www.bornholmslinjen.de/fahrplan/ – 11:50 Uhr Überfahrt – Ankunft 15:10

17.07.19 Bornholm bis Malmö 90km – Sjömansgatan 2, Norr, 21119 Malmö, Schweden

https://www.bornholmslinjen.de/fahrplan/

18.07.19 Malmö bis Greve über Kopenhagen 38km – Grevevej 20, 2670 Greve, Dänemark

19.07.19 Greve bis Saksköbing 111km – Alleen 2, Radsted, 4990 Sakskøbing, Dänemark

20.07.19 Saksköbing bis Svendborg 87 km – 3 Sangdrosselvej Landet, Tåsinge, 5700 Svendborg, Dänemark

21.07.19 Svendborg bis Kolding 115 km, Grønningen 2, 6000 Kolding, Dänemark

22.07.19 Kolding bis Billum mit Abstecher nach Blavand 85 km (+30km) – Ho bugt vej 49, 6852 Billum, Dänemark

23.07.19 Billum bis esbjerg/ köln 20 km

Von da aus mit der Bahn wieder zurück nach Köln.

Ich reise mit meinem TREK 1120 Reiserad und 2 Ortlieb Waterproof Taschen wie man auf den Bildern erkennen kann. Meine Panik: Ein Platten mit den Fattyres! Ich habe untypischerweise mal nen Schlauch und Flickzeug eingepackt. Normalerweise lasse ich auf solchen Touren sowas zu Hause… weil zum Flicken bin ich eh zu dumm… hiermit also ein Stoßgebet zum Himmel: bitte lass die Reifen ohne Platten ins Ziel rollen…

Morgen bekomm ich noch einen neuen Sattel, der mein Steißbein entlasten soll. ich hoffe der fährt sich angenehm. Was ich so alles eingepackt habe, oder eher gesagt wie minimalistisch mein Gepäck ist, berichte ich die Tage bestimmt auch noch mal.

Wer mir folgend möchte, lädt sich am besten die WordPress-App herunter und folgt mir 😉 Ich freu mich über jeden Mitleser und Motivator 🙂

Das wars erst mal. Mittwoch dann mehr 😉

 

Finale! Oohoooh!

Finale! Oohoooh!

Die Verträge sind gemacht – und es wurde viel gelacht… das was FREIHEIT!

Es wird Zeit sich zu verbeugen,

Ihr seid alle meine Zeugen!

Ja, ich bin eins – Ich bin völlig eins mit mir!

So, ich bin eben noch die letzten 26km bis Esbjerg gefahren! Über die Ho Bucht bei Sonnenaufgang. Ein Traum. In Esbjerg begrüßten mich die weißen Männer Standard gemäß und ich hab einfach mal episch gefeiert 🙂

Danke an alle die mir jeden Tag der Tour hier folgten und mich begleitet haben. Die mir Mut gemacht haben auch beim heftigsten Wind weiterzutreten!

Es waren schöne 15 Tage und das Wetter hat bis auf die zwei Tage Sintflut in meinen Schuhen mitgespielt. In Köln loszufahren ist schon irgendwie ein ganz anderes feeling als erst in die Bahn um zum Start zu kommen. Einfach zwei Taschen aufschnallen und lostreten. Ich hab’s sehr genossen, den Kopf frei bekommen und sehr viel gute Luft geatmet. Bin fit und vielleicht ein paar Kilo leichter Bzw. Meine Beine muskulöser.

War in allen Urlaubsorten die ich mit meinen Eltern besucht habe und habe liebe Weggefährten getroffen. War auf jeden Fall die richtige Entscheidung dieses Jahr nochmal Dänemark zu machen – dafür schlägt einfach mein Herz! Nordisch by nature!

Mein Bus kommt gleich und dann geht’s erst nach Hamburg und dann weiter mit dem Zug nach Köln. Freu mich schon die zwei Turmspitzen endlich wieder zusehen. Manchmal muss man was weiter weg um etwas zu vermissen ❤️

Also dann… bis zum nächsten Abenteuer…

DK Tag 15: Blåvand

DK Tag 15: Blåvand

Ich war so aufgeregt auf den Tag, dass ich kaum schlafen konnte! Mein erster Programm Punkt lag 14km entfernt und öffnete um 9. ich war um 10 nach da, was sehr klug war, wie sich nachher herausstellte! Als ich ankam standen schon einige Autos auf dem Parkplatz. Die Tirpitz Stellung ist eine Bunker-Anlage welche durch Rommels beauftragt wurde.

Glücklicherweise konnte es nie fertig gestellt werden, da vorher der Sturz der Nationalsozialisten erfolgte. Die Nazis beauftragen die Dänen mit dem Bau. Von Deutschen gedacht von Dänen gemacht, und wer zahlt? Der dänische Staat. Erinnert ein bisschen an die mexikanische Trump-Mauer.

2017 wurde hier eine Ausstellung eröffnet die neben der Bunkerbesichtigung auch eine Ausstellung über Westjütland, über Bernstein und über den Bunkerbau allgemein bietet. Super interessant und man lernt viel über Land und Leute. Man beginnt in der Ausstellung über das Land. Jeder hat einen Sprachführer und man steuert die Stationen an wo man die Info scannt und auf den Lautsprecher bekommt. Ich war grad bei der Hälfte der Halle angekommen da wurde es plötzlich dunkel und eine Projektion begann! Super gemacht über mehrere Ebenen. Erzählte nochmal die Entwicklung der dänischen Menschheit.

Dann ging es weiter in die Bunkeranlage. Der Teil der hier steht ist auch noch nicht fertig geworden, aber es wird sehr gut erklärt wie es ausgesehen haben könnte bei Fertigstellung.

Geplant war ein Aufzugsystem was die Raketen und den Treibstoff über Bahnen nach oben befördert. 11 Mann hätten dann das Ding abschussbereit gemacht. Und es wäre in der Lage gewesen 55km weit entfernte Ziele zu treffen. Krass!

Ich hab übrigens hier festgestellt, dass Ich die Orte ganz falsch ausspreche teilweise haha. Jetzt bin ich schlauer.

Aus dem dunklen Bunker wieder raus, kommt man in die Bernstein-Ausstellung. Diese Bernsteinsammler sind total besessen! Und das schon über Jahrhunderte. Da kribbelt es einen in den Fingern direkt runter ans Meer zu fahren und auch zu suchen. Ganze Klumpen tun die teilweise auf. Ein Zitat eines hier bekannten Bernsteinjägers „Zuerst ergreift der Mensch den Bernstein, dann ergreift der Bernstein den Menschen!“ wegen dieser Besessenheit der Sonnentropfen! was ich bisher nicht wusste: Bernstein wirkt Elektrostatisch!

Dann kam noch der Teil über Bunker im Allgemeinen. Die Deutschen haben den Bau scheinbar sehr perfektioniert umgesetzt. Wie ein Ikea-System. In weniger Tagen stand so ein Teil und war ziemlich Safe im Fall eines Bombenangriffs.

Kam ich aus der Ausstellung raus, stand da ne Schlange bis nach draußen. Alles richtig gemacht Drewke

Also auf zum Leuchtturm!

Die Ticket-Verkäuferin am Turm sprach wunderbar deutsch. Lustig war, dass sie mir das Ticket erst im Nebenhaus verkauft hat und während ich mich noch sortierte, teleportierte sie sich zum Turm und meinte als ich kam „gut ihr Ticket muss ich jetzt nicht sehen, kann mich wage an das Gesicht erinnern“ haha. 120 Stufen sind es nach oben und es war strahlend blauer Himmel!

In der besten Ecke für Fotos standen stundenlang 4 Dänen welche vorher auch schon im Tirpitz waren. War dann aber irgendwann auch mal an der Reihe. Als ich wieder runter bin gleiches Spiel wie eben: ne Riesen Schlange von Touristen am Turm. Nochmal Glück!

Und dann war es Zeit für Strand! Natürlich nicht der normale Touristen-Zugang. Nein, wir Drewkes nehmen den Spezialweg am Skippervej! Bester Strandabschnitt überhaupt. Schön ruhig und gut um sein Bike zu parken.

Was für ein perfektes Wetter-Timing mein Strandtag! Blauer Himmel und es fühlt sich wesentlich heißer an als 24 Grad! Ein Träumchen! Erstmal 10km Strandspaziergang und ich war bestimmt 5x im Wasser. Hoffe das reicht erstmal um das Meerweh zu stillen. Hab mich leicht am Rücken verbrannt. War ja wieder kein netter Herr zum Eincremen griffbereit…

Kurz nach 17 Uhr hab ich mich dann mal vom Sand erhoben und mich aufgemacht ins Städtchen. Hier in dem leerstegenden Laden haben wir früher übrigens den ganzen Sommer über bei der lieben Anita Kerzen gezogen. Würde mich gerne nochmal in die Zeit zurück katapultieren. War ne schöne Zeit. Schade wenn so Institutionen irgendwann schließen müssen weil die großen Ketten in das kleine Dorf kommen und das Geschäft unlukrativ machen.

Das Dinner hab ich euch ja bereits gezeigt. 2 Gänge: krabbencocktail mit kavier, Muschel und Brot. Und Seewolf mit Kartoffeln und Gemüse. Dazu Blåvand helles Bio Bier. Ich wurde zu 2 Däninnen an den Tisch gesetzt, weil da noch Platz war. Knalle Sonne, aber schöner Platz. Der Kellner war nett und meinte ich soll doch gerne öfter kommen. Wäre schade dass ich jetzt nach Hause fahre. Musste ich leider zustimmen. Dann noch schnell ein Softeis mit Streuseln, yammy! Ist einfach ein Muss hier in Blavand auch wenn kurz vor Platzen!

Zurück nach Oksbøl fuhr ich gar nicht mal so langsam. Ist aber auch echt ne schön zu fahrende Strecke.

Jetzt noch duschen und dann ab in die Koje. Nochmal die Tour im Traum Revue passieren lassen bevor es morgen ganz früh zur letzten Etappe und Heimreise aufgeht.

Tag 14: Ulfborg – Vejers – Oksbol (90km)

Tag 14: Ulfborg – Vejers – Oksbol (90km)

Und dies war der letzte große Streich auf meiner diesjährigen Tour. Morgen gibts nen Off-Day in Blåvand (35km) und Mittwoch nur nach Esbjerg zum Bus Richtung Heimat (26km).

Das Wetter war den ganzen Tag sehr bewölkt und die Sonne kam nicht durch 😦 Das drückte meine Stimmung noch ein wenig mehr, dass es jetzt quasi fast vorbei ist. Bin ganz locker und entspannt gefahren, nochmal alles genossen. Diese Etappe von o en nach unten zu fahren ist komplett anders ans von unten nach oben, so wie ich es 2016 tat! Da bin ich die Strecke allerdings auch in 3 Etappen gefahren. Wunder ich mich schon den ganzen Tag drüber. Weil mir da irgendwie alles so viel weiter entfernt vorkam. Seltsam. Ich kam auch an nem Biergarten in Søndervig vorbei.

Ich erkannte den Ort wieder aber die Lage und der Name waren in meiner Erinnerung 2016 nicht vorhanden. Auch dachte ich, dass Hvide Sande super weit entfernt wäre. Wars aber gar nicht. Nach 30km war ich schon da. War noch ein bisschen früh für Fischbrötchen, hab aber trotzdem 2 vom besten Fischhändler mitgenommen für später am Strand.

Beim letzten Mal bin ich die Vestkystroute gefahren. Das ist eher offroad über sandige Wege und teilweise Schotter. Dafür genau durch die Heide durch. Super schön. Diesmal fuhr ich erstmal die Fjordroute. Ist der Fahrradweg neben der Autospur und näher am Fjord. Hab dann immer hin und her gewechselt zwischen den Routen. War schon arg sandig und man musste aufpassen dass man nicht wegrutscht in den tieferen Stellen.

Es herrscht eine tierische Luftfeuchtigkeit heute.

Westjütland gefällt mir einfach am besten! Landschaftlich vor allem. Aber auch das ist Westjütland: Militärgebiet! Wenn der rote Ball unten ist, wird nicht militärisch geübt und man kann die Zone gefahrlos betreten. Ist der Ball oben können einem auf den Strassen auch schon mal Panzer begegnen 😳 is aber wie gesagt nur Übung, also nicht schlimm!

Bin bis Vejers durchgefahren gut 80km. Es war zwar immer noch bewölkt, aber ich wollte zum Strand. War ich dann auch.

Gut 3 Stunden, zwei davon auf Sonne und blauen Himmel gewartet. Dann ab ins Wasser. War gar nicht kalt. Die Luft war heut ja auch den ganzen Tag eher warm. Nur halt von Sonne hinter Wolken aufgewärmt statt durch direkte Strahlung. Die Sonne knallte richtig. War aber nicht von langer Dauer, weil die ganztägigen Wolken zurück kamen 😦

wollte aber ja eh weiter nach Oksbøl. Gut 11 km waren es bis zum Hostel.

Hier hab ich auch 2016 schon mal übernachtet weil es in Blavand selbst nur Ferienhäuser gibt.

Die haben das Konzept des Hostels etwas aufgepimpt. Ist ansprechender geworden. Und es gibt Bettwäsche inklusive. Ich hab mich riesig über den Fernseher gefreut aufm Zimmer. Eben stellt sich aber heraus empfängt kein Signal. Hab jetzt alle Technik Skills ausgepackt um was zu empfangen…. tot! Dann halt nicht. Morgen mal an der Rezeption fragen was der Deko Tv soll.

Oksbøl selbst ist ein kleiner Ort. Mit ner Sporthalle, nem Museum und nem Supermarkt. Auf dem Weg hierhin hab ich gesehen wohl auch ein neues Panzermuseum…. naja ich freu mich auf morgen. Da gibt es einen Tag voll Kultur, Strand und Kindheitserinnerungen. Mal sehen ob ich noch alle Bunker finde auf denen wir damals rumgeturnt sind. Leuchtturm ist ein MUSS! Und Aufm Campingplatz aufs Luftkissen haha. Was hatten wir damals Spaß! Dann schauen wir mal was so geht morgen…

Eine Frau, ein Fjord…

Eine Frau, ein Fjord…

Wenn die Sonne rausgekommen wäre wärs schöner gewesen aber Ejal. Fjord ist Fjord 😍 vom Stadtkind zum Deichkind zum Fjordkind… hier stand ich 2016 auch schon. Da hat’s allerdings geregnet 😢

dann beenden wir jetzt mal diese letzte große Touretappe Richtung Blåvand ❤️

DK Tag 13: Vang – Ulfborg 105 km

DK Tag 13: Vang – Ulfborg 105 km

Heute hier morgen dort, bin kaum da muss ich fort… wenn man jeden Tag woanders übernachtet und den ganzen Tag 1000 Ortsschilder passiert bekommt man das mit dem „wo bin ich, wo war ich gestern und wo werde ich übermorgen sein“ nicht wirklich gut auf die Kette. Deshalb schreib ich alles hier auf. Eins ist sicher: letzte Nacht hab ich in einer der schönsten Unterkünfte verbracht! Man sollte auf so Touren auch möglichst in Bed & Breakfast und generell Privatunterkünften übernachten. Dann lernt man das Land und die Leute viel eher kennen. Hotels sind unpersönlich und auf Campingplätzen hängen nur Touristen ab. In kleinen Pensionen findet ein Austausch mit den Einwohnern des jeweiligen Ortes statt. Das gibt einem soviel mehr! Heute morgen verabschiedete ich mich von meiner Gastgeberin und sie fragte wo es heut hingeht. Ich sähe sehr fit aus und sehr braun haha. Sehr süß! Sie machte gerade Frühstück, was sehr gut aussah, aber ich wollt ja los. Dann drückte sie mir eine Hand voll Tomaten aus der Chillzone in die Hand für meine Tour. Fand ich super lieb. Und geschmeckt haben sie natürlich 1000x besser als die ausm Supermarkt!

Das Wetter bei Abfahrt war so lala. Sehr bewölked und normalerweise würde ich ohne Jacke nicht ausm Haus gehen wenn so aussieht. Fuhr aber trotzdem direkt ohne los, weil sehr optimistisch. Nach 15km schafften es die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und ich feierte das ohne Ende!

Die Tour begann beim Nationalpark Thy, der sich scheinbar über mehrere 1000 Hektar des Landes erstreckt!

War ziemlich stürmisch wieder und ich kam nur langsam voran. Im Park ging es auch hin und wieder über Feldwege. Ich hatte im Internet geschaut und gesehen dass die Fähre in Agger nur einmal zur vollen Stunde fährt. Mein Ziel war es also diese um 11 zu erreichen, nach 48km. Die letzten 16 Kilometer davor sollte ich wieder über Schotter und ich dachte na großartig dann gibt das nix mit der Fähre.

Waren aber nur 5 km dann kam man an den Agger Sti. Super zu fahren (bis auf den Wind) Links und rechts Fjord und dann 8km nur stur geradeaus!

Was soll ich sagen? Ich war um 10:40 Uhr da, konnte direkt drauf rollen und die Fähre legte ab. So war ich um 11 bereits auf der anderen Seite! Hab echt gut getreten bis zur Fähre, obwohl ich stellenweise einen leichten Oberschenkelkrampf verspürte.

Von der Fähre runter waren es nochmal gut 10km am Fjord geradeaus gegen den Wind. Kamen mir einige ganz easy entgegen. Die werden sich wundern wenn sie zurückfahren.

Im ersten Ort hab ich noch was zutrinken gekauft weil ich dachte bevor ich dehydriere und gleich nix mehr kommt. Dann hatte ich wieder mal den Wanderweg im Navi gespeichert, welcher hier aber wirklich offiziell auch für Räder gedacht ist. Allerdings hatte ich ja bereits berichtet: dieser hier endete in einer Sanddüne. Ich bin erstmal nach oben ohne Rad um die Lage zu checken. Tatsächlich, da führte ein richtiger Weg weiter. Und andere Radreisende standen dort und schüttelten ebenso die Köpfe über diesen Weg. Ich also wieder runter um das Bike zu holen. Ich schon an und dachte kurz evtl ohne gepäck. Da kam eine Frau den Weg lang und packe direkt an „I can push you from the back!“ super Hilfe! Sehr, sehr liebenswert diese Dänen!

Oben führte ein sehr sandiger weg dann weiter. Musste man trotzdem aufpassen dass man nicht stecken bleibt oder wegrutscht. Irgendwann wurde es wieder zu Schotter und dann zu einem Radweg, der zum Leuchtturm führte. An der Küste waren bestimmt 15 Paraglyder (kein Plan wie man das schreibt). Sah toll aus. Nur fliegen ist schöner! Ähm ich mein biken 😉 scheint hier irgendwie in zu sein. Hat sich bis zu meinem Ziel durchgezogen – überall Flugschirme!

Ich fuhr auch durch Fjaltring. Da haben meine Eltern ihren ersten gemeinsamen Dänemark-Urlaub verbracht und sich verlobt. Und dort ist auch diese Liebe zu Dänemark entstanden. Gutes Karma also in Fjaltring 😉

Dann fährt man zwischen Düne und Fjord gut 10 km geradeaus.

Mittlerweile war es echt warm. Das letzte Stück ging noch mal über Schotter und durch Wälder. Und hej! Es gibt hier nen Gaffelberg 😉

Alles in allem, war die heutige Strecke sehr abwechslungsreich und schön zu fahren.

Ich übernachte im Badehotel direkt am Strand. Gibt auch ein Restaurant und der ganze Kasten hat 3 Sterne.

Mehr gibts hier auch nicht. Nur Strand und Meer! Da bin ich dann auch erst mal hin. Auf ins Wasser und dann ein kühles Tuborg um sich auch von innen zu erfrischen 🤪

Ich hab übrigens auch dieses Jahr wieder mein Dänemark Portemonnaie dabei, welches ich vor Jaaaaaaaahren von meinem Opi bekommen habe. Die D-Mark Umrechnungstabelle und alte Telefonkarten sind Standardinhalt und dürfen nicht fehlen. Ich glaub es ist jetzt 25 Jahre alt und langsam fällt es auseinander. Einige Reise-Glücksbringer sind noch daran befestigt. Bis jetzt war das Glück auf jeden Fall auf meiner Seite.

Sehr interessant auch meine Seiten-Statistik… hello Followers over the World! Trank you for following 😘

DK Tag 12: Hune – Vang (94km)

Tag 12: Hune – Vang (94km)

Geht’s noch windiger? Ja bestimmt, aber wenn man bergab treten muss um nicht stehen zu bleiben, dann ist schon heftig!

Aber um meine liebe Tante Karin zu zitieren: Du gehst doch öfter mal an deine Grenzen, du schaffst das schon! Und sie schaffte es 💪🏻

Kaum saß ich auf dem Rad, zeigte sich auch die Sonne. War trotzdem was frisch aber wenn man strampelt, dann wird’s einem warm. Zuerst ging’s mal wieder ein Stück über Schotterstraße, was ich nicht so prickelnd finde. Ein Steinschlag auf Carbon und die Reise ist zuende!!!

Ich hab erstmal gestrampelt bis das Stück Fjord kam. Super schön! Links und rechts Wasser und Naturschutzgebiet. Gab einen Rastplatz mit Vogel-Beobachtungsposten. Sehr nett gemacht. Gibt sogar einen Monitor mit Kamera die man steuern kann. Super Aussicht! Und die kleinen Vögelchen kreisen die ganze Zeit um das Haus rum weil es aussieht wie ein Vogelhaus!

Und mittendrin auf der Landzunge standen Kühe. Ich glaub es gibt keine glücklichere Kuh, als ne Fjord-Kuh! Sahen zumindest sehr zufrieden und entspannt aus. Auf einem Stück war ein kleines flauschiges Kalb was aus den wilden Sträuchern hervorschaute. Sah aus als hätte es sich versteckt und wollte mir zukniepen „verrat niemandem dass ich hier noch abhänge!“ neeeeee mach ich nicht 🙂

Meine Knie hab ich nach diesen 50km schon gespürt. Aber nützt ja nix, wigger! Nach gut 65km fuhr ich an einem Radreisenden vorbei. Wir grüßten uns und kamen ins Gespräch. Auch Deutscher, aus Kassel, gestartet in Flensburg. Weiß gar nicht wie er heißt, sah aus wie ein Klaus. Macht wohl öfter so Touren fährt allerdings E-Bike und so 70-80km am Tag. Übernachtet auf Campingplätzen und entscheidet von Tag zu Tag wo er hinfährt. Netter Typ. Wir sind gut 10km zusammen gefahren. Da vergaß man irgendwie den Wind. Lustigerweise versuchte ich nicht zu langsam zu fahren weil er ja nen leichteren Tritt hat. Und irgendwann als es nur noch 2km bis zu seinem Campingplatz waren meinte er, so er kapselt sich jetzt mal wieder ab und fährt mal wieder was gemütlicher. Haha und ich dacht ich muss mich dranhalten um neben ihm zu fahren. So schnell wars jetzt auch nicht bei dem Wind.

In Thisted hielt ich an zum Einkaufen, weil es bei meiner Unterkunft ja nix als Felder drum herum gab. Die Stadt hat just in dem Moment als ich ankam alle Bürgersteige hochgeklappt. Alle Läden zu! Der Supermarkt Gott sei Dank nicht. Auf den ist Verlass!

Die letzten 12km waren nochmal heftig mit dem Wind. Glaub ich hab 2 Stunden gebraucht haha.

Die Unterkunft ist ein Bed & Bike. Perfekt für Radreisende. Ich hab ein Zimmer im Haupthaus oben super süß. Und an der Tür ein Willkommensschild für mich ❤️ Die Besitzerin ist auch total sympathisch!

Es gibt einen Riesen Garten und Pferde. Gäste haben einen eigenen Bad-Wagen hinterm Haus. Sehr interessant eingerichtet – am liebsten hätte ich auch da übernachtet 🤪 Mit mir ist noch ein Wohnwagen-Pärchen hier. Sonst niemand. Sehr ruhig und erholsam. Vor dem Haus gibt es einen Wintergarten, die sogenannte „Chillzone“. Hier gibts Kaffee und Tee für jeden und man kann den Tomaten beim wachsen zuschauen.

Aso… eben im Spiegel folgendes festgestellt… vielleicht sollte ich morgen mal ohne Helmgurt fahren 🤦🏻‍♀️

Video Tag 12:

Good Morning Denmark

Die Dannebrog wurde gehisst – auf in einen neuen Tag! Ich dachte immer die bleibt auch über Nacht oben. Nö, die Nationalflagge darf jeden Morgen aufs neue ihre 5 sec. of Fame bekommen!

Wetter und Strecke öden mich gerade an. Heute kein Highlight und am Ende wartet eine Unterkunft im Wald. Ein Tag voller Natur… kann auch nett sein, wenn auch sehr einsam. Also ein schwedischer Tag, dann passt auch das Wetter… 😦

DK Tag 11: Bindslev – Hirtshals – Rubjergs Knude – Hune (Blokhus)

Tag 11: Bindslev – Hirtshals – Rubjergs Knude – Hune (Blokhus)

Nä wat ne schöne Tour! So viel Natur und gute Luft! Man muss auch nicht meinen, dass der Wind, jetzt wo ich mich gedreht habe, auch Rückenwind entsteht. Ne ne, jetzt kommt er aus Westen und bläst von der Seite! Muss Frau Drewke halt ein bisschen kräftiger strampeln.

Die ersten 20km führen durch die Heide und durch Wald, weil ich heute dachte scheiss auf den Wanderweg ich mach’s einfach. Also erstmal durchs Gelände 🙈 das war schön, aber man kommt halt. Ur weniger schnell voran. Und man muss aufs Navi vertrauen dass es dich über die richten Waldwege lotst…

Das ist hier ein ständiger Wechsel von Tannennadelduft zu salziger Luft. Sowas wie Stadtsmog gibts hier nicht!

Es war stellenweise Bewölkt. Aber die Sonne siegte am Ende. Mittendrin stellte ich fest dass das Navi eine Route berechnet hat, die im Wald endet. Also

angepasst und froh dass ich es noch rechtzeitig gemerkt hatte. Zuerst ging’s nach Hirtshals! Ich kenne keinen stürmischeren Ort auf dieser Erde! Ist so ein Fischerort an der Küste. Meterhohe Wellen, klares blaues Wasser, weißer Sandstrand! Stand ne Weile am Strandboulevard und hab mir das wellenschauspiel angesehen.

Dann rief der Leuchtturm, den ich natürlich hochgekraxelt bin! Da oben müsste man echt alles festhalten damit es nicht wegfliegt! Hat sich gelohnt, super Aussicht!

Weiter ging’s zum Zwischenziel Rubjergs Knude. Der Leuchtturm steht in einer Wanderdüne – Spektakulär anzuschauen! Es gibt Marker wo die Düne in 30 Jahren angekommen sein wird.

Schon von weitem wenn man drauf zufährt ist es ein super Panorama mit dem Turm. Was gäb ich für meine Dslr in dem Moment…

Auch hier muss man wieder einen kleinen Fußmarsch in Kauf nehmen um zum Turm zu kommen. Ich ließ meine Schuhe unten und hoffte, dass sie noch da sind wenn ich wieder komme…

Ich bin natürlich Ganz rauf auf die Sanddüne – WAS FÜR EINE AUSSICHT KINNERS! Es war so stürmisch, dass man durch die Sandwehen fast nix sehen konnte. Über mir aber strahlend blauer Himmel und unter mir weißer, feiner Sand! Ein Traum! Und überall Deutsche 🙄

nachdem ich 3 Zillionen Fotos gemacht hatte, ging es weiter Richtung Løkken. Hier habe ich mit meinen Eltern Urlaub gemacht in dem Jahr wo ich gerade in die Fahrschule ging. Deshalb durfte ich da das erste mal 2 Meter mit dem Audi fahren. Whoohoo!

Meine Unterkunft ist ein Vendrehejm – was soviel bedeutet wie „wanderheim“ allerdings ausgestattet wie ein Hotel mit eigenem Bad auf dem Zimmer. Ist ganz ok. Von Hune bis Blokhus sind es 2km.

Bin ich schnell mal an Meer geradelt und hatte richtig Spaß im Meer! Also so RICHTIG! War gelbe Flagge, also jefährlisch!

Meterhohe Wellen – geil!

War allerdings mega kalt weshalb ich es dann am Strand nicht so lange aushielt.

Zum Dinner gönn ich mir heut richtig! Fischbuffet all you can eat in Blokhus! Puh, ich platze! So viel kann man gar nicht essen!

Ich hoffe, diese Nacht kann ich besser schlafen. Die Stiche an den Beinen Jucken tierisch! Hab alles draufgeschmiert was ich finden konnte… naja.

Bei so viel Erlebnissen schlaf ich heut bestimmt auch wenn’s juckt.

Video Tag11: https://www.relive.cc/view/1715198668

Meine Touren findet ihr übrigens in meinem komoot Profil bei Interesse:

https://www.komoot.de/user/71330403012?ref=imk

DK Tag 10: Aså – Skagen – Bindslev (124 km)

DK Tag 10: Aså – Skagen – Bindslev (124 km)

puh, was ein Tag! Ich bin fit wie ein Turnschuh und irgendwie fängt der Urlaub heut erst an. Das bisher war die Anreise, jetzt wird es erst richtig schön.

Ich war heut morgen so euphorisch und heiss darauf von diesem Campingplatz runterzukommen, dass ich glatt vergessen hatte die Popo Creme aufzuschmieren. Kann man machen aber nicht bei 120km! Also am ersten Rastplatz angehalten und die Butz eraff… 🙂

ich hatte die Strecke am Wasser ausgewählt, eigentlich super schön. Fahr ich runter, kommt nach 2 km ne Baustelle und Straße gesperrt. Da ich jetzt nicht unbedingt über flüssigen Teer fahren wollte, fuhr ich wieder auf die Landstrasse. War ein kleiner Umweg aber ging nicht anders.

Da ich gestern mit Erschrecken festgestellt habe, dass mein Datenvolumen aufgebraucht ist, habe ich kurzerhand im Føtex gehalten und mir ne Karte und Volumen gekauft. Und ein Ladekabel für mein altes iPhone 3, was ich eigentlich als Hotspot nutzen wollte und ich dumm nehm natürlich ein leeres Handy mit ohne Kabel. Der Junge Bursche hinterm Tresen meinte es gibt 30 oder 60gb… öhm wie krass seid ihr denn? 5 würden mir eigentlich reichen. Gut ich sag 30 und im Nachhinein stellt sich heraus er hat mir 60 verkauft. Wie werde ich das heut in 6 Tagen los!? Aktivieren muss man das ganze per Anruf. Ging mit dem alten Teil nicht. Hab dann 15 min mit der Hotline über mein aktuelles iPhone telefoniert, wobei der Herr leicht genervt erschien. Ende vom Lied: eine 4g Karte funktioniert natürlich nicht in einem 3g Handy. Also ist jetzt die dänische Karte im neuen Handy und alles funktioniert wunderbar! Außer telefonieren, aber wer braucht schon Normales tel, wenn’s whatsappcall und FaceTime gibt!? Es lebe die Technik!

Deshalb konnte ich dann auch mal direkt ein Live Video von der Panoramaroute machen ohne bedenken. wunderschöne Strecke! Einfach nur Heidelandschaft sonst nix! Bis Skagen waren es gut 80km. Fuhr ich ganz easy heute.

Oben an der Spitze angekommen, hab ich mein Bike geparkt und bin dann zum AussichtPunkt gelaufen. Ein Traum! Ist zwar überfüllt von Touristen aber sobald man hinter den Dünen ist und auf den Strand zuläuft – karibische Zustände! Wasser so cyan man glaubt es nicht! Und dann laufen 1000 Leute wie die Lemmige den Strand runter bis zum nördlichsten Punkt! Sah schon lustig aus. Gibt auch Traktoren die runter fahren aber da stand ne Schlange und ich wollt laufen.

Wenn man dann irgendwann angekommen ist stehen alle vorm Meer und wissen nicht was was weiter mit sich anzufangen als selfies zu machen. 30m ins Meer rein ist eine Sandbank wo einige drauf stehen und denen am Strand zuwinken. Also trauen sich einige auch durch das Meer rüber auf die Bank. Ich natürlich auch. Muss sein. Mit Klamotten!Tolles Gefühl. Jederzeit wieder. Wasser war angenehm kühl, nicht zu kalt. Ich wär gern länger geblieben und richtig ins Wasser zum schwimmen. Badezeug war aber in der Tasche aufm Parkplatz…

Dieses Wetter hat heut für sowas von gute Laune gesorgt. Trotz Wind war es eigentlich bestes Radwetter!

Zurück sollten es noch 30km sein zur Unterkunft. Ich hatte im Navi den Weg mit Strandnähe eingegeben. Stellte sich aber als Wanderweg heraus, den ich unmöglich 27km fahren konnte. Funfact: so hab ich das Kärnten von Skagen kennengelernt. Was da für Snobs in dem Ort rumliefen. Und eine dicke Karre nach der nächsten.

Also bin ich nochmal die Panoramaroute zurückgefahren weils so schön war. Am Ende bedeutete das einen Umweg von 9km, aber ok.

Das Hotel ist sehr alternativ aber lustig und sympathisch. wie ne Art Hippie Kommune.

Die Inhaberin war etwas durch den Wind weil 40 Gäste fürs Dinner in der Scheune erwartet wurden. Ich fand’s lustig. Starvos ihr Mann kocht und hat mir das wlan eingerichtet. Auch sehr nett. Wlan brauch ich jetzt eigentlich nicht mehr aber Ejal.

Hinterm Haus gibts frische Minze wenn ich Tee haben möchte.

Bin in den nächsten Ort geradelt und hab was zu essen besorgt. Waren nochmal 8 km. Läuft heute bei mir.

Tv gibts auch nicht, vielleicht streame ich heut was mit meinen gb haha.

Yeah, yeah, yeah!

BÄÄÄM! Und da war Dänemark 🇩🇰 wohl zuende! 😳 weiter geht’s nicht, muss ich wohl umkehren 🤪 1.050km sind es heut schon in 10 Tagen von Köln bis Skagen mit dem Bike – kann man mal machen! Für dieses Foto musste ich ca. 30m durch 1m hohes Wasser Latschen auf die Sandbank, weil wenn nördlich, Dan richtig nördlich! Ergo: ich fahre jetzt mit nasser Botz die restlichen 30 km zur Unterkunft. Und es war Sommer 😉

DK Tag 9: Randers bis Aså (94km)

DK Tag 9: Randers bis Aså

Ja was gibts denn heute zu berichten…. nicht viel eigentlich. Und ich bin halt kein Camper! Hat Frau Drewke wieder kacke gebucht… man ey. Aber Starten wir heute morgen. Das Wetter war so waschküchenmässig. Also fuhr ich mir Jacke los. Nach dem ersten Hügel aber direkt wieder aus, weil warm. Die Sonne blinzelte durch die dicke Wolkendecke, brauche aber noch ein paar Stunden um sich ganz zu zeigen. Auf dem Hügel kam mir ein Deutschlandtrikot entgegen, hab’s mal unkommentiert gelassen 😉

Erstes Highlight nach 30km – Hadsund. Fährt man über ne Brücke über den Fjord. Sehr schön anzuschauen. Im ganzen Ort gab es extra Barrikaden um die Fahrradfahrer abzubremsen… tut das denn Not!? Weiter ging es bis Øster Hurup. Da würde mir bewusst das Ferien sind. Der erste Touristenort… ein Künstler hat überall Steine bemalt, sieht toll aus. Bin noch ein Stück weiter gefahren bis zum Strandparkplatz wo ich dann Rast gemacht habe.

Das Wetter war mittlerweile echt gut, hätte ich ewig sitzen bleiben können. Ab da führte meine Route über den Kystvej. EinfCh immmer weiter an der Küste entlang. Vorher war Landstraße angesagt.

Nach 20 km kam Hals. Und wie sich herausstellte bekam ich dort auch nen Hals! An der Fähre müsste man vorher Tickets kaufen. Vor mir ein Mann der nix gecheckt hat, weshalb ich die Fähre die da Stand nicht mehr nehmen konnte. Unfähige Leute ey! Dann mit der nächsten rüber und direkt rein in ein Straßen- und Volksfest samt Zirkus. Und mein Navi: bitte geradeaus durch die Menschenmenge, die dir keinen Platz machen wird…. Love it… Not!

Hab mich gefragt ob hier keiner arbeiten muss. Mittags um 13 Uhr alle am Zuckerwatte fressen und Trödel am kaufen. naja vermutlich auch alles Touristen.

Nach 94km war ich auch schon am Ziel. Ein Campingplatz und ich bekam ne eigene kleine Hütte. Wlan hab ich erstmal klar gemacht, weil ich dachte geht nicht. Ist zwar langsam aber ok.

Es gibt ein Bett und einen Tisch aber kein Wasser. Da war die schwedische Hütte im Pippi Dorf besser ausgestattet! Ich bin kein Mensch für so sporadische Unterkünfte! Ist zwar ein Abenteuer-Urlaub aber ein bisschen Standard darfst gerne sein. Also Augen auf bei der Buchung demnächst!

Bin dann erstmal zum Strand gefahren. Und zufällig vorher noch den Bogen zum Hafen gemacht. Was seh ich da!? Ne Meerjungfrau wie die aus Kopenhagen! Gibts doch nicht. Gut, dass ich den Bogen gefahren bin.

Wobei von links ne fette schwarze Wolke kam. Bin trotzdem mal kurz ins Wasser. Bin aber nicht lange geblieben weil es dann kalt würde und dunkel. Bevor das Ding aufplatzt lieber in die Hütte.

War kurz Einkaufen und hab was gegessen. Ja richtig einen ganzen Eimer Skyr! Ich brauche die Proteine 🙂

Weil die Sonne wieder raus kam und man hier sonst nix machen kann, bin ich noch mal zum Strand, der jetzt fasst verlassen ist. Schön. Sitze in den Dünen in schreibe.

Morgen Erreiche ich bereits die Spitze Dänemarks und knacke die 1000er Marke. So groß ist Dänemark ja eigentlich gar nicht. War ja jetzt ziemlich schnell oben eigentlich. Bin gespannt wie windig es wird :-/

Achso, wollt euch auch mal mein Bike etwas genauer vorstellen und wie ich so reise. Es ist ein Focus Raven 29er Jahrgang 2017 – OHNE MOTOR!

Kein E-Bike kommt mir unterm Hintern! Auf manchen Etappen zwar manchmal wünschenswert aber das wäre gegen meine Prinzipien. Dazu zwei Ortlieb-Taschen auf dem extra für die Tour angebrachten Gepäckträger. Eigentlich ist so ein Rad nicht dafür gemacht aber so what. Läuft ja. Viel hab ich nicht dabei. Nur das nötigste. Hab in all den Jahren immer mal wieder festgestellt das man eigentlich auf den Großteil des zuvor angedachten Gepäcks auch verzichten kann. Zelt und co brauch ich auch nicht, weil wir gesagt: kein Campertyp! Ich brauche eine Dusche aufm Zimmer und wlan… und wie ich jetzt feststelle auch gerne ein TV weil abends alleine und ohne Buch ist sonst langweilig. Ich hab noch nicht mal Flickzeug oder ne Luftpumpe dabei. Jaja, no Risk no Fun 😉 irgendwann wird es sich bestimmt rächen. So genug der Worte, gute Nacht 😴

Video zur Tour Tag 9: https://www.relive.cc/view/1710623187

Meerpause…

Man sitzt insgesamt doch einfach viel zu selten am Meer… das änder ich ab heute! Deshalb mach ich erst Rast am Strand und nach 40km schmeiß ich meine Taschen in mein Camping-Häuschen und hüpf direkt noch mal rein. Fahre den Kystvej lang… ja man müsste, leben oben an der Küste! Fährt sich fantastisch mit dem Meer direkt daneben!

Tag 8: Horsens – Åhus – Randers (81km)

Tag 8: Horsens – Åhus – Randers (81km)

Mal wieder bei Sonnenschein gestartet, nachdem ich mich noch sehr nett mit den Besitzern des Bed & Breakfast unterhalten hatte. Er ist Hobby-Fotograf, n ziemlich guter sogar! Und die beiden Reisen sehr gerne. Überall im Haus hängen Fotos aus Neüal, Norwegen und co. Hab Ihnen von meiner Tour erzählt und sie meinten in Blåvand soll ich die Tirpizsrellung besuchen, die wäre neu eröffnet worden. Weiß gar nicht ob wir da jemals drin waren, kann mich nur an außen erinnern. Also steht das jetzt aufm Plan für den letzten Tag. Ich werde berichten.

Notiz an mich: wenn ich wieder zuhause bin muss ich den Blog wohl auch in englisch einrichten. Hoffe ihr könnt es trotzdem lesen liebe Dänen 😉

Ich liebe übrigens diesen Dänemark Duft. Einmal über die Grenze ist direkt ne andere Luft. Hab ich schon mal geschrieben aber ich finds immer wieder juut! Hier duftet einfach alles nach Feldern, Heide, Strand und Meer – herrlich!

Und was ich auch einfach noch mal sagen muss: Radfahrer und Radreisende sind einfach die freundlichsten Menschen auf der ganzen Welt! Wenn man sich auf der Straße begegnet wird gegrüßt. Es ist aber nicht einfach nur ein Gruß! Nein. In diesem Zunicken oder Handheben steckt auch immer ein „ich hoffe du hast heut genauso viel erlebt, hast gekämpft und genossen, hast viel gesehen, dich ausgepowert und bist dabei nie vom rechten Weg abgekommen. Kennst den Weg zum heutigen Tagesziel und lässt es dir dann dort gut gehen“ Wir wissen was es bedeutet auf dem Sattel ein Land zu erkunden, was man alles erleben kann und welche Begegnungen auf einen warten. Autofahrer grüßen nicht, Fußgänger auch nicht. Warum auch? Da ist kein Feeling für die Sache 😉

Heute kamen mir einige entgegen und zwei hab ich sogar überholt. Weiß ging 😉

Zuerst fuhr ich heute durch die Skandeborg Kommune. Und was gabs da am Ende des Städtchens!? Einen Samba Schaumkuss Ausverkauf!!! Zu gern hätt ich da angehalten und mir die Taschen vollgemacht. Aber geht ja schlecht. Besonders bei der Hitze!

Åhus hab ich ja schon ein bisschen geschrieben. Als ich 2016 dort war, kam ich im Regen an und später kam die Sonne raus. Wäre gerne noch 3 Tage länger dort geblieben. Überall junge Leute die das Leben genießen. Cafés und Bars, alles easy going und Hipp.

Wenn man auf Åhus zufährt, kommt man wie immer von einem Hägel runter. Von oben kann man auf die riesige stadt schauen.

Ist natürlich ne Fahrradstadt. Habt ne Säule da steht dieses Jahr führen dort bereits 600000 Räder lang. Und es ist erst Juli!

Habe mir ganz brav eine neue Flasche gekauft. Und die alte entsorgt. Nicht die geilste aber sie wird es wohl tun!

Mein Bike hab ich bei der Gelegenheit auch noch geölt. Bikepflege ist das A und O auf so einer Tour!

In Randers angekommen, war direkt am Ortseingang eine Memphis Mansion… ein Elvis-Tempel! Bisschen krass und unerwartet… aber okaaaay!

Ich übernachte in einem Bed n Breakfast (Davaa’s). Ist ganz nice. Gibt 6 Zimmer und alle ausgebucht heute. Gibt eine Wohnküche wo ich gerade Tour de France geschaut habe. Wlan ist semi optimal und kein tv aufm Zimmer. Aber geht auch so.

Hab erstmal Wäsche gewaschen. Weil ich so früh da war und es gibt mehrere Wäscheleinen. Wat ne Brühe!

Dann bin ich Zu Fuß in die Stadt. Nette alte Häuschen und ein Fluss am Fuße der Stadt. Hat ein bisschen geregnet. Waren aber so dicke Tropfen als wenn gleich ein Unwetter einsetzt. Hat’s aber nicht. War noch einkaufen und dann zurück.

Viel zu früh heute. Macht schon Sinn dass ich längere Strecken geplant habe oder zwischendrin Strandpause. 80km und kein Rahmenprogramm ist blöd. Hätte auch noch länger in Åhus bleiben können aber irgendwie hab ich das mit dem Wetter schon geahnt.

Wieder zurück in der Unterkunft Klingel ich bei der Inhaberin um zu bezahlen. „Oh, You Look different!“ ja wenn ich alles wasche muss ich halt das Kleidchen anziehen haha.

Jetzt kamen auch weitere Gäste an. Motorradreisende. Lustige Truppe. Erstmal alle vollgeschwitzten Klamotten draußen auf die Leine gehangen und der eine ruft die ganze Zeit nach Whisky und ob ich auch wollte…. ähm… nein 🙂 ich bleib bei Tuborg Danke.

Video Tag 7: https://www.relive.cc/view/1708573520

Hello Åhus – I‘m back!

Kurzer Stopp in Åhus! Ich liebe diese Stadt! Eigentlich wollte ich dieses Jahr nur durchfahren oder gar dran vorbei, weil ich dachte wenn ich einmal drin bin will ich auch durch Gamle by schlendern… aber auch ein bisschen durch die Straßen Cruisen Richtung Norden ist schon schön und man wird umhüllt vom Charme der Stadt. Schreibe ich später noch was zu 😉 funfact: meine Route führt über den Randersvej nach Randers, wo ich vor zwei Jahren in einem Hotel übernachtet habe. War mir bis eben gar nicht bewusst dass ich wieder an einem Bekannten Abschnitt vorbeikomme. Und diesmal erscheint mir der Hügel hier gar nicht so steil 🧐 Training ist alles 💪🏻 so jetzt noch gut 35km und dann schauen wir mal was es in Randers so interessantes gibt….

DK Tag 7: Rødrkro – Horsens (120 km)

Also dieser Kro… war ok, aber muss auch nicht nochmal sein. Frühstück war nicht wirklich gut. Ich wollt ja auch nur da übernachten, mehr nicht.

Um 8:00 war es schon super warm. Also aufgesattelt und los. Hatte mich zwar gut eingecremt, aber ich hatte den Eindruck ich verbrenne!

Nach 53km hab ich ne Pause in Kolding gemacht, weil auch meine Trinkflasche aufgefüllt werden musste. An der bekomm ich glaube ich noch nen Ekel. Am Boden und im Ventil hat sich irgendein Schmutzgekröse angesammelt was ohne Bürste nicht weggeht. Glaub ich lass die demnächst irgendwo ausversehen stehen und nehm für den Rest der Tour ne Wasserflasche :-/ ist auch das erste Jahr, dass ich nur eine dabei habe. Normalerweise immer 2. war mir aber Zuviel Gewicht 🤦🏻‍♀️

Ich fuhr glaube ich durch 6 Kommunen. Haderslev, Kolding, Vejle, Hedenstedt, Horsens und in Aabenraa gestartet. Das ist quasi als würde man das Bundesland wechseln glaube ich. Gut ich hab ja auch gut Kilometer gemacht. Horsens ist die drittgrößte Kommune im Ostjütland und hat tatsächlich ein Pferd auf dem Wappen. A horse is a horse, of course, of course!

Hinter Vejle hielt ich nochmal auf nem Rastplatz an um was zu trinken und kurz im Schatten zu erholen. Echt super heiß! Zwischendurch hatte ich auch wieder so ne Tierplage auf mir. Lauter kleine schwarze Tierchen. Kein Plan was das ist vielleicht kennt sich ja jemand aus?

Bis Horsens ging es wie immer in Dänemark auf und ab ohne Schatten weit und breit. Ich war zwar leicht müde, aber guter Dinge weiterzutreten, weil da eine Strandpromenade am Ziel wartete. Einmal quer durch die Stadt. Was übrigens. Bei der nächsten Tourplanung geändert wird. Ich habe heute das Straßenschema erkannt: die Städte hier im Osten sind alle angelegt wie Wuppertal! Rein fährste ziemlich steil bergab, raus ziemlich steil bergauf! Ergo: Drewke umfahren sie die Städte wenn es da nix besonderes zu sehen gibt!

Das Ziel war ein kleiner Strandanschnitt, sehr nett mit Kunst und Strandkörben angelegt.

Im Park dahinter gab es sogar Hängematten für die öffentliche Nutzung! Am Badesteg parkte ich mein Bike und schlüpfte erstmal in den Badeanzug.

Es gab zwei Treppen zum Einsteigen. Ich lief bis ganz hinten wo es was tiefer war und schwamm dann wieder nach vorne. Herrrrrlich! In der Sonne getrocknet und nochmal nachgecremt hab ich dann noch was relaxt. Morgen muss ich wohl neue Sonnencreme kaufen 🙈

Die Unterkunft liegt Mitten im nirgendwo. Also hab ich vorsichtshalber auf dem Weg nochmal im Rema1000 angehalten. Die Strecke die mein Navi geplant hat war gesperrt, also musste ich nen Umweg machen. Wieder Hügel rauf und Hügel runter… war ja nur 28-30 Grad!

Die Unterkunft ist ein Bed & Breakfast. Ich übernachte oben und zwischen meinem Zimmer und dem Bad übernachten die Inhaber. Sehr netter Empfang. Wusste dass ich aus Köln bin und fragte direkt ob ich von da gefahren bin und wieviele Tage man da wohl braucht!?

Ist ein riesen Grundstück mit nem sehr gepflegten großen Garten. Da sitze ich gerade während neben mir der Teich plätschert! Sehr entspannend.

Viel passiert hier heut also nicht mehr. Werde müde von der Hitze ins Bett fallen. Morgen „nur“ 80 Kilometer und kein Strand leider. Wird aber bestimmt trotzdem schön. Gibt nen Fluss, vielleicht kann ich da ja reinspringen 😉

Video Tag 7: https://www.relive.cc/view/1706288990

Video best of

DK Tag 6: Schwesing – Aabenraa – Rødkro

Sonnenschein macht direkt gute Laune, also raus aus den Federn und ab dafür!

Frühstück war ganz in Ordnung. Konnt ich mich aber nicht drauf konzentrieren weil ich wusste, dass es nur 40km bis zur Grenze sind. Also wieder alles eingepackt und los.

Nach 3km wurde ich aber erstmal wieder ausgebremst. Der Feldweg durch den Wald endete plötzlich mit der Tafel „KZ Gedenkstätte Husum/ Schwesing“! Mitten im Wald! Also stieg ich ab und hielt einen Moment inne.

War ich in meiner Euphorie auf den Tag nicht drauf vorbereitet. Sowas holt einen direkt runter auf den Boden der Tatsachen und macht bewusst, dass Dinge über die man sich manchmal ärgert, in Wirklichkeit Lappalien sind im Vergleich zu dem was all den unschuldigen Leuten damals passiert ist und jedem von uns wieder passieren könnte wenn diese braunen, radikalen Vollidioten nicht mal endlich kapieren, dass nur Liebe Macht ist! Gegen das Vergessen – macht es euch bewusst… und seid nett zueinander! Make Love Not war!

Ich schlenderte ne Runde über das Gelände und stieg dann langsam und in Gedanken versunken wieder auf. Bis zur Grenze war es eigentlich unspektakulär. Landstraße bis Flensburg quasi! Wind ging einigermaßen. War weniger wie sonst.

Ich dachte kurz es würde keinen Grenzposten geben. Kam aber dann doch. Mit dem Bike kann man einfach nen Bogen um die Wache machen. Wär ich ein Flüchtling würde ich mich als Radreisender ausgeben und wäre drüben…

Hinter der Grenze bog ich eigentlich direkt auf die Aabenraa Landstraße, wobei mir bewusst wurde, dass jetzt 30km typische dänische Hügel Landstraße ansteht. Nicht so dramatisch wie Schwedische Straßen, aber bei mega Gegenwind etwas anstrengend. Egal ich konnte das Meer schon riechen!

Angekommen in Aabenraa fuhr ich geradewegs auf die kleine Strandbucht zu. Dahinter kam nur noch der Hafen, also hielt ich hier an.

Das Wasser war selbst wenn man 50m reinlief noch zu flach zum schwimmen. Weiter wollte ich dann auch nicht und kühlte mich im flachen Wasser ab. Kein schöner Strand, aber ausreichend für so einen chilligen Stopp. Ich döste auch glatt ein wenig weg auf meinem Handtuch in der Sonne…

Die 9km bis zur Unterkunft im Landesinneren waren ein Kampf gegen den Wind und den Hügel. Aber ich hab gewonnen!

Das Hotel ist ein Kro: typisch Dänisch!!! Am geilsten ist aber das Wlan-Passwort: SCHNITZEL! Haha mega!

Mit 85€ ist es das teuerste Hotel auf der Reise auf der Reise aber war soll der Geiz!? Deshalb wird gleich auch noch schön teuer diniert hier. Hab gelesen soll eine ausgezeichnete dänische Küche hier geben.

Der Ort an sich, also Rødkro ist eher ausgestorben. War kurz im Fakta und hab mir was zutrinken und Erbsen gekauft. Dann auf die Terasse gesetzt und den Bericht geschrieben.

Doch nicht im Kro gegessen. Hab was im Supermarkt geholt weil es so ungesellig und leer war. Wenn dann will ich auch Unterhaltung da. Stattdessen Fußball Finale auf Dänisch geschaut… weil der TV keine deutschen Programme kann 🙄

Hier noch das Video zur Tour Tag 6: https://www.relive.cc/view/1704096124

Danmark CHECK!

Pünktlich 11:11 Uhr an der Grenze angekommen und einen Freudensprung gemacht 🙂 bin jetzt schon kurz vor Aabenraa wo ich gleich ins Meer hüpfen werde whooohoooo!!!

Fehler
Dieses Video existiert nicht

DK Tag 5: Glückstadt – Schwesing/ Husum (120km)

DAS war ein Tag wie ich ihn auf solchen Reisen liebe! Nette Begegnungen von früh bis spät… so kann es weiter gehen!

Also erstmal gabs n super Frühstücksbüffet beim kleinen Muck. Sehr liebevoll zubereitet und sogar frisches Rührei!

Der Maurer, der seit meiner Ankunft gestern die Treppe neu zimmerte und dem ich eigentlich sagte er soll das fertig machen bis ich von der Strandbar wieder da bin, stand bereits um 7 wieder auf der Matte und machte was ein Maurer so macht, in einer Lautstärke wie ein Maurer es halt macht. Ejal, ich war eh wach! Netter Bursche! Meinte er wäre auch 1x in Köln gewesen. Da hätte er sein Auto geparkt und dann 4 Stunden später versucht wiederzufinden 😉 Grund: „ihr habt irgendwie von jedem Laden 4… süß!

Wafa Leypold, die Inhaberin vom Muck, und ihr Sohn waren auch noch super nett beim Verabschieden. Kurz noch ein bisschen geschnackt und von meinem Blog erzählt (hallo neue Follower by the way). Freu mich immer wenn man sympathische Leute unterwegs trifft und nette Gespräche die Reise unvergessen machen.

irgendwann kam ich dann los. Erstmal aufm Deich. Glaube wenn ich kein Stadtkind wäre, wäre ich ein Deichkind. Wunderschön! Und immer über die Schafsköttel drüber 🙂

War schon von Anfang an ziemlich stürmisch heute. Musste ich aber durch. Hätte mir irgendwie gern ein E-Bike gewünscht, aber das wiederspricht ja einfach allem! Das ist eine Drewke-Power-Tour!

Nach 25km dacht ich so: das kommt dir irgendwie sehr bekannt vor. Als ich dann an der Fähre ankam würde mir bewusst, dass ich genau hier auch schon vor 2 Jahren stand. Natürlich fängst an zu regnen wenn ich an der fähre stehe und warte… von der Fähre runter, war die Schauer aber bereits wieder vorbei.

Aso: was ist bitte eine Schwimmbank? Und wie soll das Teil 10 Personen retten? Sachen gibts… unbelievable!

Auf dem Weg Richtung Heide, lag ein Handy auf dem Radweg. Hab ich aufgehoben und den 3 Mädels gegeben die im Garten spielten… oh das ist ja von mir… die heutige Jugend… unachtsam ohne Ende.

Heide war meine 1. Etappe 2016. war mir gar nicht mehr so bewusst, dass ich den Weg da schon so ähnlich gemacht hatte. Da bin ich ja 120km am ersten Tag von Hamburg aus gefahren und erst sehr spät in Heide angekommen.

Hab da heut mal ne kleine Rast gemacht.

Dann 10km weiter die Überraschung des Tages… Die Krägelohs empfangen mich in Fedderiggen. Was eine Freude! Endlich ein Wiedersehen! Wir hatten uns genau hier 2016 zufällig kennengelernt als ich beim Regenstopp unterm Baum anhielt. Das sind so Begegnungen fürs Leben. Habe 1 Stunde hier Pause gemacht und gequatscht mit den beiden. Foto musst auch sein. Wenn die Drewke hier anhält – sensationell! Danke für den lieben Empfang. Immer eine Freude!

Die letzten 30 km waren Ultra stürmisch. Zogen sich ohne Ende. Aber irgendwie habe ich es geschafft.

Hotel ist sehr schön und hat eine Pizzeria unten darunter. Da gehe ich gleich essen.

Vorher bin ich noch nach Husum runter… waren nochmal 7km. Und was dann passierte glaubt man nicht… hab mir nen Sonnenplatz gesucht in einem Lokal was sich an das nächste reihte. Stellt sich heraus dass es ein chinamann ist. Ich wollt ja nur ein Bierchen dacht das sollte er hinbekommen. Während ich wartete dass der Kellner wieder kommt, gesellten sich zwei nette Husumer an meinen Tisch. Glaube es hat 20 min gedauert bis jemand unsere Bestellung aufnahm. Ich sag: Bitte ein großes Bit! Er: ein was!? Ich sag Bitburger… er Bitbürger!? Das haben wir nicht. Ich zeig auf die Karte… achso, ja öhm… ok. Meine Tischnachbarn bestellten noch was hießen und ebenfalls 2 große Bit. Fasst der Kellner zusammen: 1x A2, 1x B36 und 2x Bier… ich sag ne in Summe sind es 3 Bier… groß, aber pronto! Jaja… Getränke ließen weitere 20min auf sich warten. Kam das Essen… ne wir haben keinen Fisch bestellt…. 🙄 Biere kommen gleich… um es kurz zu machen: aus ich fahr mal kurz zum Hafen wurde ein etwas längerer Aufenthalt, dafür aber wieder sehr nette Gespräche mit Einheimischen. Alles schlechte hat auch seine guten Seiten.

Dann leicht beschwingt wieder aufs bike und die 7km zurück geradelt. Ab in die Pizzeria und hoffen, dass es vier schneller geht…

nachher duschen und schnell schlafen! Bin fäädisch!

DK Tag 4: Bremen – Glückstadt 110km

Freitag der 13. und ich hab nix besseres zu tun, als von Bremen bis Glückstadt zu radeln.

Seit gestern hatte ich ne Quietschende Pedale. Hab aber nur Kettenfett dabei, glaub das passt nicht. Nach 30km hörte es heut aber auf zu quietschen, also Alles wieder gut 😉

Diese Nacht bin ich in diesem Hotel immer wieder aufgewacht, weil draußen irgendwie so ein Möven Gekreische war. Ging gar nicht!

Die Tour hatte heut viele Feldwege und Wege durch Baumalleen. Sehr schön und einsam. Auch wieder sehr windig. Wobei ich glaube die Einwohner hier würden sagen Wind? Ich merk nix…

einige wegen führten über Schotter und Sand. Gut dass ich mit dem MTB unterwegs bin…

nach 65km machte ich Rast am waldrastplatz und merkte: kein Netz! Katastrophe! Vor allem weil das so anhielt die nächsten Kilometer! Naja, wigger! War nur mehr Ansporn schneller zu strampeln bis wlan kommt. Handy neu starten ging ja nicht so lange das Tracking läuft…

Das Wetter war grau bedeckt 18 grad. Sonne kam erst nach 70km raus. Bis dahin also Jacke angelassen.

Nach der Rast bin Weitergefahren bis zur Fähre! Wenn’s einmal läuft. Wusste die ganze Zeit nicht wie weit, weil das Navi die Fährfahrt mit angibt. Musst auch gar nicht lange warten. Sehr gut befahren die Fähre. 3,50€ mit Rad ist in Ordnung. Ist glaube ich 5km weite die Überfahrt!

Auf dem Weg kamen mir einige Radreisende entgegen – Alle voll bepackt! Dagegen mache ich nur ne Tour zum nächsten Picknickplatz… 🤪 Frag mich was die alles einpacken. Teilweise auch bepackt für ne Tour zum Nordkap und keine Fahrradklamotten an… das geht doch nicht Leute! Mir reicht spartanische Ausrüstung!

Einmal kurz übern Deich – Endlich wieder Deichschleusentore!

Und dann war ich auch schon am Hotel. Super süß. Schon der Name ist ansprechend: Kleiner Muck! Sehr nett empfangen worden.

Eine Garage für mein Fahrrad gibts auch. Ich hab Zimmer 1. Hab mich kurz draußen auf die Stufen gesetzt, kam die Inhaberin mit einem Glas Erdbeeren Banane Saft frisch gepresst! Mega gut!

Kurzer Rundgang durchs Städtchen und Einkehr in die Strandbar „glücklich @ Strandgut“ zu einem Espresso.

Hier soll es heut Abend den mega Sonnenuntergang an der Elbe geben. Zieht sich allerdings zu. Mal schauen ob das noch was gibt. Auf jeden Fall sehr chillig hier. Gehe jetzt noch was einkaufen und dann komm ich wieder.

Hier gibts übrigens „zum Glück Netz“ ganz mein Humor haha

Aso: zu essen gibts heut: kibbeling mit süsskartoffelpommes 😉 war ja auch fleissig

Aufgestanden – Sonnenschein – alles fein! Nur Klamotten noch nass 🙈

Kleines Frühstück war heut inklusive,

dann nehm ich das doch mal mit…

Heute war mein Bundesstraßen-Move! In der Regel nicht wirklich schön, aber selten. Heute ging’s eigentlich landschaftlich. Is ja auch die Gartentraum-Tour mit der Rose 🌹 gekennzeichnet. War bis auf den mega Wind angenehm zu fahren. Glaub das war schon mal Training für die küste…

Bis Barnstorf bin ich durchgefahren, gut 70km. Hab aber auch nur so lange durchgehalten, weil ich Bianca den Standort schicken wollte 🙂 während der Rast kam ein älterer Herr: na machst du Pause? Und in seinem Plattdeutschen Akzent wollte er noch wissen woher ich komme und wo hin ich fahre. „ na dann viel Spaß noch“… Danke, aber heute war echt anstrengend.

auf dem Weg nach Barnstorf kam ich an sehr vielen Häusern vorbei, die einen Segensspruch über der Tür gemalt hatten. Sah hübsch aus. Macht man das hier in der Region so!?

Heute gab es neben der Bundesstraße wieder sehr viel Felder und ein paar Wälder. Stellenweise wurde es hinter und neben mir sehr dunkel bewölkt so dass ich dachte ich müsste Gas geben damit ich trocken ankomme. Über bestimmt 50km hatte ich schwärme von schwarzen gewittertierchen auf mir. Ekelhaff!!!!?

Musste mich die ganze Zeit Jucken…

Ich fuhr übrigens heute schon „am wilden Meer“ vorbei. Lustige Ortsnamen gibt es hier 😝

Ne zweite Pause bräuchte ich noch 20km vorm Ziel. Der Hintern war taub und die eine etwas müde vom Kampf gegen den Wind. Aber anhalten und hinlegen is ja keine Option…

Kurz vorm Hotel gingen meine Inears leer sodass ich einmal im Kreis vor um das Hotel zu finden.

Ich hatte mich irgendwie auf ne Art Hostel eingestellt. Ist aber ein ich glaub Iranisch geführtes komisches irgendwas. Kann ich gar nicht beschreiben. „Schlaf City“ klingt auch eher wie ne Kette. Das hat allerdings kein Kettenpotential… wie dem auch sei: es war niemand an der Rezeption! Also das gemacht was ich immer mache in solchen Fällen: angerufen. Normalerweise passiert mir das allerdings nicht mitten in der Stat sondern bei Unterkünften aufm Bauernhof… Strange! Naja, es wär jemand unterwegs. Okeeeee. Mein Bike konnte ich in den Laden nebenan stellen über Nacht. Alles besser als draußen in der City! Hoffe nur der Kerl wird morgen um 8 wirklich an der Rezeption sein damit ich es rausbekomme. Wlan funktioniert nur aufm Flur scheinbar. No-Go für meine Ansprüche!

Bin dann erstmal die lustigen Musikanten suchen gegangen. Auf dem Weg dahin noch in ner Apotheke schmerzgel für die Knie geholt.

Also Bremen Altstadt find ich sehr nett. Ich hab leider nicht so viel Zeit und Kraft um alles zu sehen aber schöne Stadt. Natürlich auch mal am Esel gerieben 🙂

einmal ne runde gelaufen und mich dann beim „BECKS“ hingehockt um was zu essen und trinken. Fürchte ich hab einen im Tee… Großes Kräusen und grosses BECKS vom Fass. Ich hatte etwas Durst. Dazu ofenkartoffel mit Lachs. Kann man machen.

Auf dem Platz hinter mir steht ein Saxophon Spieler und unterhält die Gäste – sehr angenehme Atmosphäre! Hier könnt ich ewig sitzen bleiben. Aber muss ja weiter Richtung Meer! Wie lange noch? Wann bin ich da!?

Und hier noch das Video zur Tour: https://www.relive.cc/view/1697625881

DK Tag2: Nordkirchen – Müster – Osnabrück (88km)

Also geschlafen habe ich weniger gut. Bett war hart und meine Stiche haben gejuckt 😦

Kurz nach 7 aufgestanden und gepackt damit ich um 8 loskomme. Fahrrad aufgeschlossen und zur Tür… abgeschlossen! Okeeee gab ja noch ne 2. Tür… nope, du kommst hier nicht raus! Hm. Weit und breit keine Menschenseele. Aber ich wär ja nicht#DieDrewke wenn es nicht noch nen Plan C gäb! Die Seitentür war offen. Also nix wie raus.

Mein linkes Schienbein schmerzte beim rausgehen und das blieb auch die ersten 20km so. Später kamen noch die Knie hinzu. Ich hab für alles ne Pille oder Salbe dabei, nur kein Voltaren. Super…

Die Strecke führte weitestgehend über Felder und durch Wälder. Ich hab sehr viel Mais und Getreide gesehen 🤪

Fühlte mich ein bisschen schlapp und konnte nicht allzu schnell fahren. Aber ich hatte ja keine Eile!

Kurz vor Münster sagte das Navi: in 50m rechts in die „Kölner Straße“… öhm, ok 😉

Das war aber nur der Vorbote, weil in Münster ging es weiter: Moltkestr., Hohenzollernring, ein Dom… ihr könnt köln kopieren aber ihr werdet nie an das original herankommen! Am Domplatz war gerade Wochenmarkt. Ich mal kurz draufgeschoben um ein Foto zu machen kommt das Orsnungsamt: Fahrräder sind hier nicht erlaubt, auch nicht schiebend! Komische Stadt! Wenn auch stellenweise schön.

Über mir braute sich was zusammen und es wurde immer dunkler. Eigentlich war erst ab 14 Uhr regen gemeldet.

Naja, nach 61km musste ich ne kurze Regenrast machen. Und der Wetterbericht schrie mich an: „Fahr gefälligst weiter, heut wird es nicht mehr aufhören!“

Fein, also rein in die Regenschlacht. Mega kacke!

Nach 5km Dach ich kurz ich wär in ein zeitlich gefallen. Fuhren 5 Dampfbetriebene Oldtimer an mir vorbei. Also so richtig Oldschool! Total interessant. Die gaben auch richtig Gas!

Ich hatte noch 25km vor mir und auch noch eine Bergetappe. Im Regen nicht lustig. Muss zugeben das ich am steilsten Hang mal kurz schieben musste. Mein Visier war so beschlagen dass ich nicht mehr sah wo ich hinfuhr.

Bergab durch peitschenden Regen kam mir ein Auto entgegen und der Fahrer hatte das Fenster runtergekurbelt. Ich bin mir nicht sicher ob ich es richtig verstanden habe, aber ich glaub er brüllte: ganz schön hart! Jaja, nur die harten kommen ans Meer…

Osnabrück – was ein Kaff! Ich kam klatschnass an, musste die Socken ausgewrungen!!! Die Zimmer sind sehr sporadisch aber ok. Mini TV und wlan nur im Restaurant Bereich. Heizung geht natürlich nicht, also hoffen wir mal dass die Sachen morgen wieder trocken sind…

Hat nochmal richtig angefangen zu regnen, also Zeit genutzt um mir trockene Sachen anzuziehen. Dann gabs nen Regenstopp und ich dacht ich geh mal um die Ecke in die City! hab ich so eingegeben: Hotel in der City! Musste 2km Latschen bis mal Geschäfte kamen! Sieht aus wie im Ostblock hier. Da mag ich nicht leben wollen!

Sitze gerade im Starbucks und trinke 1 Liter Kaffee während ich das wlan belager.

Ich hoffe ich komme gleich trocken wieder zurück. Mein Hotel ist zwar ein Restaurant aber das sieht wie ne Kaschemm aus, da mag ich nix essen. Supermarkt muss also heut herhalten.

Ok, es regnet schon wieder… vielleicht muss ich gleich noch irgendwo nen Schirm kaufen. Unnötiger Ballast, weil ab morgen wird es ja nicht mehr regnen!

Etappe 1: Köln – Nordkirchen 121 Km

Soooooo heute ging es also los. Mit dem Bike bis Dortmund klang für mich bisher irgendwie utopisch und das muss hunderte von Kilometer entfernt sein! Heute denke ich: kann man ruhig mal machen 😉 sind ja nur einhundert km haha und dann auch gerne noch ein Stückchen weiter wenn man #diedrewke ist 😉

Zur Strecke heute:

Starker Wind bis Leverkusen aber durchaus handelbar! Dann ging es auf ins Bergische und die ersten von insgesamt 1000 Höhenmetern zeigten sich.

Schon als ich losfuhr dacht ich, dass die Taschen doch schwer erscheinen, obwohl sehr leicht bepackt. Hab dieses Jahr nochmal reduziert 🧐.

Im Bergischen gabs schon geile Abfahrten. Mir graute es aber vor den Steigungen in Wuppertal. Seltsamerweise war es gar nicht so heftig wie befürchtet. Ich kam super voran! Und Wuppertal ist irgendwie schön. Könnte man nochmal hin ohne Rad und bei Sonnenschein. Vielleicht mal das Cousinchen besuchen höhö.

ja richtig gelesen: Regen bei Wuppertal City! Aber Schweden hat irgendwie abgehärtet. Einfach wigger! Ich war Topfit aber nass! Hoffe meine Schuhe sind bis morgen früh wieder trocken 😳.

Die Akkus meiner inears musste ich bei ner kurzen rast mal kurz nachladen aber ansonsten haben sich alle Geräte gut gehalten unter Dauereinsatz 😉

Hinter Dortmund ging’s über Felder und durch Wälder. Sehr schöne Strecke. Dann kommt Lüne, auch ein nettes kleines Örtchen. Vor allem kam da die Sonne plötzlich wieder raus!

Vor Nordkirchen fuhr ich noch durch südkirchen natürlich 😉 und dann war ich auch schon da. Verrückt! Und überhaupt nicht kaputt…

Der Plettenberger Hof ist nur 500m vom Schloss Nordkirchen entfernt. super Hotel mit großem Biergarten! Sehr saubere Zimmer und nur 35 Euro die Nacht 😳

mein Bike darf im Saal übernachten, weil man meint da ist es sicherer. Top Laden!

Ich war gerade im Zimmer: Donner! Und Regen setzt ein! Frag nicht nach Sonnenschein! Naja war ja gemeldet aber ich wollt noch ne runde laufen… also erstmal 2 Espressi im Hotel geschlürft – bin heut ohne Koffein OMG!

Nach dem kurzen Unwetter kam die Sonne raus. Also auf zu nem Rundgang durch den Ort. Bei Aldi kurz Getränke gekauft und dann einmal rund ums schloss Nordkirchen. Krasser Schuppen – FH für Finanzen! Super Foto-Location!

Auf dem Weg meinte ein junger Herr zu mir: “Wo gehen sie denn schwimmen!?“ Öhm… noch nie Flipflops hier aufm Land gesehen!? 🧐 erst später fiel mir auf, dass ich ja auch noch mein bike Kopftuch trage, was ja wie Badekappe aussieht haha 😂

Der Schlossrundgang war auf jeden Fall nich nötig, weil ich beim biken ja keine Schritte machen. Die 10.000 mussten also noch sein 😉 war noch nicht genug ausgepowert wohl.

Dafür jetzt verdient Burger und Bier. Gleich duschen und dann Fußball im Bett schauen auf dass ich nicht einpenn…

morgen wigger…

Hier die Tour als Video: https://www.relive.cc/view/1693425957

DK BIKELIFE 2018 – Die Route…

Moin!

Ihr wolltet es ja wissen… wo fahr ich hin, wieviele Tage bin ich unterwegs, wie sehen die jeweiligen Etappen aus… ich hab da mal was vorbereitet 😉

Ich starte am Dienstag (10.07.2018) morgens hier aus Köln Richtung Norden. Die ersten 5 Tage werden demnach durch Deutschland führen bevor es dann über die dänische Grenze geht. Ich fahre im Schnitt 100-120km am Tag und übernachte in Hotels die ich mir schon vorab reserviert habe. Ich brauche ein Ziel vor Augen, spontan geht sowas nicht bei mir. Das Wetter verspricht aktuell noch sommerlich, trocken zu werden. Das einzige was ich wettertechnisch aber ganz sicher voraussagen kann: an der Küste weht ne steife Brise – und das nicht zu knapp! Schaun mer mal, dann seh’n mer schon ob ich das packe.

Bildschirmfoto 2018-07-05 um 19.49.01

Am Tag vor der Rückfahrt, bleibe ich noch einen Tag in Blavand und hoffe auf Strandwetter. Das blieb mir dort 2016 leider verwehrt. Zu Blavand werde ich dann unterwegs noch was schreiben. Leute die mir vor zwei jähren schon folgten kennen meine Verbundenheit zu dem Ort bereits. Zu dem ganzen Land eigentlich.

Zurück geht es mit Flixbus und Flixtrain am 25.07.2018 von Esbjerg aus. In Summe sollte ich dann so 1450km aufm Tacho haben. Sollte ich keinen Bus oder die Bahn zwischendurch benötigen, können es auch ein paar mehr werden – we will See.

Anbei noch die detaillierte Route aus komoot gescreenshotet. Ich glaub der erste Tag wird die Hölle. Dieses Wuppertal soll ja ziemlich bergig sein 😦

So… jetzt muss ich mich noch ein bisschen auf morgen vorbereiten. ist ja nicht so, dass ich mich dieses Jahr schonen würde bevor es losgeht. Der 50/12er Megamarsch steht an! Auf das meine Füße und Beine dann am Dienstag wieder fit sind. TSCHAKKA!

Bildschirmfoto 2018-07-05 um 19.46.06.png

Bike ready to rumble…

Bike gerade aus der Inspektion geholt. Gabel geprüft und Dichtungen erneuert. Bremsbeläge neu… und sogar gereinigt. Ich würde sagen es könnte losgehen 😉

Und die Herren in der Fahrradwerkstatt so: fährste mit n paar Mann in der Gruppe?

Ich: ähm ne allein allein.

Sie: 😳😳😳

Gleich noch die Route finalisieren und das Gepäck parat legen. Dann nur nich auf Dienstag warten 😉

#Etappe18 – Åhus/ Kristianstad/ Lund/ Malmö (37 km)

#Etappe18 – Åhus/ Kristianstad/ Lund/ Malmö (37 km)

Frühstück mit Meerblick und das erste mal auf Tour akzeptables Rühei.

Kurz noch vom Meer verabschiedet und los nach Kristianstad.

Genau 5 Minuten vor Abfahrt pünktlich angekommen. Ticket für 176 Kronen gekauft und nen Platz im Zug gesichert. Bike ordnungsgemäß angeschnallt. Fahrt dauert 1 Stunde.

Von Lund noch mal 20 Km zum Kaltbadhus. Ich hätt auch durchfahren können bis Malmö, aber die Zieleinfahrt sollte schon irgendwie mit dem Bike sein. Ich hätt die Kilometer heut auch fahren können. Aber das Wetter ist heut ziemlich zugezogen und ich dacht in ner Sauna gefällts mir besser. So war ja eh mein Plan von Anfang an. Bei Ankunft in Malmö erstmal in ein Schwimmbad oder ähnliches um sich frisch zu machen. Nachdem ich so viel über das andere Kaltbadehaus gelesen hatte wollte ich unbedingt eins besuchen. Dann also zum Abschluss der Tour!

Von Lund bis Malmö kam die Sonne raus und ich war fast traurig, dass es jetzt doch nur 20km waren.

Totales Gefühlschaos bei Einfahrt auf die Bahnhofsbrücke. Überglücklich, fix und fertig, ich will mehr. War es das? Ich hab doch grad erst angefangen. Jetzt i ernst. Wo sind die 18 Tage hin? Ich bin jetzt erst so richtig angekommen. Mein Kopf ist leer, meine Beine stark, mein Wille groß, mein Ehrgeiz unersättlich. Aber jedes Abenteuer geht irgendwann einmal zuende. Und zwar bekanntlich genau dann, wenn es a schönsten ist. 3 Wochen in der Einsamkeit Schwedens aufm Bike. Ich bin ja nicht die erste, die das hier gemacht hat. Aber alleine ist es schon ein Stück härter, als zu zweit oder in der Gruppe. Das Wetter hat einen dazu echt noch runtergezogen. Ich wollt ja eigentlich 1.700 km fahren. Es soll aber ja auch Spaß machen. Und an dem einen Tag war ich weder körperlich dazu in der Lage 130km zu fahren, noch wäre es sonderlich schön geworden weil es nicht aufhörte zu regnen. Dafür dann die folgenden Tage jeden Tag nass geworden und einfach gefahren, egal was da vom Himmel kam. Manchmal kann man sich kurz unterstellen, manchmal regnet es einfach den ganzen Tag. Man merkt das mit der Zeit und braucht gar keinen Wetterbericht um die Lage einzuschätzen.

Vom Bahnhof aus bin ich Kallbadhus bei Sonnenschein versteht sich. Man zahlt 69 Kronen und ist drin. Es ist ein reiner Aussenbereich wenn man so will. Jeder hat seine Eigene ‚Hütte‘ wo man sich vorhocken kann und ihnen ist Platz für die Klamotten. Kein Luxus. Kein Aufguss. Geheizt wird mit Holz.

Ich auf einmal so: warum sind hier eigentlich nur Frauen?! Vielleicht,… also ganz vielleicht…. weil ich durch den Fraueneingang gegangen bin… Drewke kombiniert. Später hab ich gesehen, dass es in der Mitte auch eine gemischte Sauna gibt, wo sich Männlein und Weiblein treffen können. Manche sitzen auf kleinen Platzdeckchen, manche auf Fliesdecken. Fast alle nehmen sich was zu trinken mit in die Sauna. Ist mir vollkommen unverständlich. Hab ich noch nie gesehen. Manche lassen die Badelatschen an. Die ersten zwei Stunden war es überschaubar. Dann kam anscheinend die Feierabendrunde und die Sauna glich einem einzigen Tratschparadies. Schwedisches Stimmengewirr ist schon ein bisschen anstrengend. Der Abgang ins Meer ist etwas Tricky, weil mit Algen auf der Treppe. Das Wasser ist Eiskalt. Aber wenn man wieder rauskommt ist man so herrlich erfrischt, als hätte man sich mit Menthol eingerieben. In Wirklichkeit ist alles taub vor Kälte und man spürt einfach nix mehr. Aber genial! Dann geht man zurück zu seinem Häuschen da sonnt sich. Um 18 Uhr hab ich heiß geduscht und mir die saubersten Klamotten angezogen die ich finden konnte. Als ich heute in der Bahn saß dacht ich so: was stinkt hier eigentlich so ekelhaft… bis ich merkte, dass ich es bin. Jetzt Sitz ich hier im Espresso House, warte auf meinen Bus und fühle mich so sauber wie lange nicht mehr.

Bin noch durch die Stadt geschlendert, hab ein bisschen was eingekauften mir noch nen Schweden Pulli gekauft. Wollte ich schon in Stockholm. Da gabs coolere. Und vor allem gabs da auch das Fika Brettchen… jetzt muss ich ohne nach Hause fahren. Dachte das gibt’s ja wohl auf jeden Fall in der Touristenstadt Malmö… nö… 😦

Ach was soll ich sagen… es war eine sehr schöne Tour und ich bin doch jetzt schon ein bisschen stolz es geschafft zu haben. Es war die einsamste Tour, es war die ’natürlichste‘ Tour und es war die nasseste Tour. ich les gleich im Bus nochmal von vorne glaube ich. Alles nochmal in Ruhe auf mich einriegeln lassen. Wenn man mitten drin hängt rast alles an einem vorbei. All die Aujeblicke nimmp mer keiner mih…

#Etappe17 – Karlskrona/ Åhus (130 km)

#Etappe17 – Karlskrona/ Åhus (130 km)

Das hat soooooo Bock gemacht! Bei Sonnenschein 130km rocken, einfach nur weils geht! Gut, ohne Gepäck wär noch geiler gewesen. Aber ging ja auch so.

Aber fangen wir erst mal mit dem Frühstück an. Mega Buffet und das Highlight: Ingwer shot! Es gibt nix besseres als mit ner kleinen Portion gepresster Ingwer in den Tag zu starten. Ich hatte jedenfalls Power für 10 danach!

Aus Karlskrona raus ist genauso impliziert wie rein gewesen. Erstmal wieder mit dem Navi gestritten.

Die Strecke war so super zu fahren, dass schnell klar war, dass ich sie komplett fahre. Und weder nach 65km in karlshamn noch nach 90km in söderborg in den Zug steige.ich hatte so Bock, man glaubt es kaum. Am Anfang meiner Tour noch ‚Mimimimi, ich schaff keine 50km!’… und jetzt 130km #holdmybeer.

In Ronneby stand ein Pferd auf dem Turm. Muss irgendwie sowas wie bei uns Richmodis sein. Ich hab zuerst gedacht es wäre echt. Aber das wäre ja Mega krass. Ich google das mal die Tage was es damit auf sich hat.

Achso: ich hab mich übrigens gegen das Ausflugsschiff entschieden. Zum Zeitpunkt als die losgefahren wären, war ich schon 3x in Nättraby. Wäre ein zu großer Zeitverlust gewesen für die 14km.

Die letzten 30 km zog es sich leider etwas zu. Jacke anziehen sah ich aber gar nicht ein. War echt stürmisch. Vielleicht hab ich ja heut was Farbe bekommen bei 7 Stunden powerbiking.

Angekommen am Hotel ‚Åhus Seaside‘. Macht seinem Namen alle Ehre. Ich hielt genau am Zugang zum Meer. Riesen Steg. Ich hatte mir auf der Fahrt schon ausgemalt, dass ich reinspringe… aber der Wind war so kalt und das Wasser super veralgt. Also nur mal kurz die Aussicht genossen. Ich glaub im Hochsommer ist das richtig, richtig schön mit dem Strand! So Cape cod like.

Restaurant gabs im Hotel nicht wirklich… vermutlich weil Off Season mal wieder. Also 2,5km ins Centrum gefahren. Da hatten nur Kebab Buden offen. Hab dann im ica nen großen Salat gemixt und noch was zum Dessert mitgenommen. Hatte gedacht an meinem letzten Hotel-Abend wär nochmal gut essen drin… naja. Morgen heißt mein Hotel ja FlixBus. 14 Stunden Rückreise whooohooo.

Ich hab gerade mal umgeplant was den morgigen Tag betrifft. Hoffe das klappt alles so. Ich will zum Abschluss das Kaltbadehus in Malmö besuchen und n bisschen relaxen. Hat bis 20 Uhr geöffnet. Mein Bus fährt 22:30 Uhr. Da ich heute so reingeklotzt habe, Kürze ich morgen meine Kilometer denke ich und hock mich lieber entspannt in den Spa in Malmö. Kann ich denke ich so verantworten 😉

Ich glaub ich hab übrigens gut 3-5 Kg abgenommen. Maybe auch 10, wenn ich meine Beine anschaue. Wo ist der ganze Speck an den Beinchen hin?! Naja wird 2 Wochen halten und dann ist es wieder drauf.

So… ich freu mich auf meinen letzten Tag in Schweden für diese Tour.

#Etappe16 – Kalmar/ Karlskrona (87 km)

#Etappe16 – Kalmar/ Karlskrona (87 km)

Erstaunlich wieviel geiler ein bisschen Sonnenschein so einen Tag gestalten kann. Ich bin definitiv ein Sonnenkind! Gude Laune heut sowas von an Board! Zuerst heute mal: keine Panik meine Tour hängt in den letzten Zügen, ihr müsst nur noch 2 weitere Tage ertragen. Hier kam ich nämlich heute schon an diesem super Schild vorbei, welches das Tagesziel sowie das Tourziel zeigt. Schon ein bisschen krass wie schnell die Zeit jetzt doch verging.

Also zum Frühstück gabs neben baked beans und Rührei aus dem Tetrapak… geile Bollar! Vielleicht bin ich mit etwas viel Zucker in den Tag gestartet aber so what.

Erstmal musste ich mich in Geduld üben, weil das Navi ständig abkackte und ich die Route nicht offline runterladen konnte. Dann steck ich die inears rein und drücke Start… will nicht koppeln. Ganz ruhig drewke, nehmen wir eben das zweite Paar. Nö… auch nicht. Bevor ich gar nicht los kam, bin ich die ersten 7km ohne gefahren und hab immer wieder das Handy rausgeholt um zu schauen wo es lang geht. Dann nochmal angehalten und den Dingern ne zweite Chance gegeben – ging.

Ohne Navi im Ohr fährt es sich relativ unentspannt. Mit ist es mitunter auch mal Really funny. Folgenden Dialog führen mein Navi und ich mindestens einmal täglich… und ja mein Navi ist eine ‚Sie‘, weil ich mir ja wohl kaum von nem Mann sagen lasse wo es langgeht…

Sie: Du hast die Tour verlassen, wirf einen Blick auf die Karte!

Ich: Halt die Schnauze!

Sie: Die Tour liegt jetzt vor dir, gleich links.

Ich: ach was!

Sie: du bist zurück auf der Tour

Ich: ich war nie weg.

Sie: die Navigation wird fortgesetzt

Ich: sie war nie unterbrochen!

Sie: folge der Tour 30.000 Meter

Ich: geht doch…

Jaja… Wenn beide immer alles besser wissen 😉

Heute führte die Tour über eine Art Landstraße. Wenig Verkehr, angenehm zu fahren. Ich hab keine Rast eingelegt sondern bin die 87km komplett durchgefahren. Hat einfach Zuviel Bock gemacht. Nach 30km hab ich die Jacke ausgezogen weil die Sonne echt knallte und ich dacht jetzt ist mal die Gelegenheit dein Trikot flattern zu lassen.

Jede Pause ist auch eher kontraproduktiv. Normalerweise würde ich bei solchen Etappen auch nicht rasten, aber wenn man mit Gepäck fährt ist das doppelt so anstrengend. Wenn man allerdings anhält, kommt man wie sagt man so schön? ‚Aus dem Tritt‘. Jedes Anfahren morgens ist erstmal anstrengend. So wie das Rad erstmal laufen muss, müssen die Gelenke auch erst mal warm werden. Je wärmer, desto besser geschmiert. Nach 15km hab ich meist die beste Betriebstemperatur. Halte ich aber auch nur 5 Minuten an um etwas zu trinken… Horror! Wenn man zwischendurch mal meint die Knie tuen weh und könnten ne Pause gebrauchen… danach wird es garantiert schlimmer. Also lieber weiter und den Kopf ausschalten.

Angekommen in Karlskrona, hab ich erstmal nen Kaffee und nen richtig fett geilen Vanillepudding-Boller gekauft und auf einer Sonnenbank ne kleine Fika gemacht. Hätt ich ewig sitzen bleiben können. Ich musste für diese Fika jetzt übriges doch Bargeld ziehen. Das Kartenlesegerät der Bäckerei funktionierte nicht. Aber sonst wäre ich nie in den Besitz eines Asteid Lindgren Scheins gekommen. Toll! Und ne Pippi ist auch drauf!

Bin dann erstmal zum Hotel um einzuchecken. First Hotel mitten in der Einkaufspassage aber halt wirklich FIRST! Roter Teppich, Gemälde an den Wänden… dafür aber ne kaputte Heizung aufm Zimmer und nen ollen Röhrenfernseher höhö.

Bin noch mal zum Hafen und durch die Stadt gelaufen. Für 17 Uhr hatte ich die Sauna heizen lassen…. wer kann der kann 😉

Da Sitz ich gerade schön allein im Keller und relaxe. Nach’m duschen im Hotel-Pub noch was futtern und dann vor der Glotze chillaxen. Nachtrag: nett der Pub!

Morgen wird hart! Da fährt doch keine Fähre sondern ein Ausflugsschiffchen. Erst um 10:30. das ist mir zu spät. Dann fahr ich die 127km halt komplett. Bzw so weit ich komme. Gibt ja auch noch ne Bahn. Aber wenn das Wetter geil ist warum nicht!? Wir machen hier schließlich ne Radtour oder!? Tschakka!

#Etappe15 – Mönsteras/ Kalmar/ Öland (53km + 30km)

#Etappe15 – Mönsteras/ Kalmar/ Öland (53km + 30km) – OMG! Schon Tag 15 meiner Tour!? Unbelievable!

Ich bin schon so in dieser Morgenroutine drin: aufstehen, anziehen, alles wieder in zwei Taschen verstauen… wie ungewohnt wird es nächste Woche alles ausgepackt zu lassen…

meine Leggins hat schon seit Tagen ein Riesen Loch. Aber ist ja noch die Radhose drüber, also muss sie jetzt noch 3 Tage aushalten. Die zweite zieh ich immer an wenn ich angekommen bin und noch in die Stadt gehe.

Meine Fahrradhandschuhe waren noch von gestern nass. Egal. Losgefahren und es war trockenes aber trübes Wetter. Die Strecke bis Kalmar versprach weitestgehend flach zu verlaufen… mir teilweise echt schon ZU flach haha. Man kann es mir nicht recht machen. Dann kam tatsächlich irgendwann die Sonne raus, ich traute meinen Augen nicht. Balsam für die Seele.

Jacke ließ ich aber an. Bin super langsam gefahren, war irgendwie extrem müde heute. Kam aber trotzdem schon um 11:30 Uhr am Hotel an. Gott sei dank konnte ich schon Einchecken. Ach ja: so 15km vor Kalmar fand sich eine ausgezeichnete Fahrradwegausschilderung. Sehr angenehm zu fahren und zu folgen.

Die Unterkunft ist eine Mischung aus Rasthof, Restaurant und Hotel. Sagt ja schon der Name ‚Rasta Kalmar‘. Nebenan Bauhaus, Ikea und Mediamarkt. Bis ins Zentrum und zur Fähre sind es gut 5km gewesen.

Hab nur die Taschen abgestellt und bin wieder los. Als ich an der Fährstation ankam blankes Entsetzen. Ich hatte mich soooooooo auf die Überfahrt gefreut! Sonntags leider nein, leider gar nicht. Ätzend! Über die Brücke darf man nicht mit dem Rad oder als Fußgänger.

Bleibt noch: der Bus. Aber welcher!? Das Touristenbüro hat praktischerweise sonntags auch geschlossen. Sehr touristenunfreundlich dieses Land… sorry Schweden. Ich hab mich dann durchgefragt und schließlich nen Bus gefunden der rüberfährt und auch Fahrräder mitnimmt. Kurz bevor der Bus kam, kamen noch zwei Rennradfahrer zur Haltestelle. Deutsche… der Busfahrer schaut mich an und meint: nur Platz für 2! Ich sag ja ich hab eins tadaaa… er schaut zu den anderen rüber erklärt ihnen die Situation und entschuldigt sich. Mein Bike hängt. Die beiden warten eine Stunde auf den nächsten Bus. Sorry guys First Come, First serve 😉

Der Bus fuhr ca. 20 Minuten. Ausgestiegen und erstmal die Abfahrtszeiten zurück gecheckt, weil fährt nur einmal die Stunde. Und dann der Blick rüber zur Brücke und aufs Wasser… herrlich. Erstmal die Straßenseite gewechselt und ein paar Fotos gemacht.

Es war windig, aber sonnig. Also Jacke aus und genossen. Da führte der Ölandsleden vorbei also dacht ich ich folge einfach mal ohne Plan. Hatte vorher nicht wirklich geschaut wo man hinfahren könnte. Bergholm sah aber super aus. Also mal in die Richtung gecruised. Allerdings eine Strecke bis dahin 30km. Dann hätte ich da gar nicht lange verweilen können weil ich ja auch noch zurück muss im hellen möglichst. Gut 10km Richtung Borgholm ging links ein Badeplatz ab. Ich hatte auf der Strecke die ganze Zeit zwei Rentner vor oder hinter mit. Beide blau gekleidet mit irgendwem Logo auf dem Rücken und ziemlich zackig unterwegs. Am Badeplatz hatte ich die Führung und erreichte als erste diese Oase! Einsame Bucht mit Sandstrand und Badesteg. WUN-DER-VOLL!!!!

Hab erstmal wieder Fotos gemacht und mich dann ganz vorne auf den Steg gehockt. Allein allein. Die zwei Rentner standen ne Weile an der Seite wo man durch die Büsche zu dieser Stelle kam und verschwanden dann wieder. Allein allein. Nur ich und das Meer. Für ein paar Minuten. Dann kamen plötzlich 3 Familien und belagerten die Bucht. Bisschen kalt um zu baden, aber die Kids sind abgehärtet. Ich genoss es trotzdem vor mir nur das Meer, was dahinter war interessierte mich nicht. Ich wollte um 16:21 Uhr den Bus zurück nehmen. Hab das auf dem Steg vielleicht etwas zu lange genossen. Plötzlich war ich in Zeitnot und musste ein bisschen schneller in die Pedale treten auf dem Rückweg. ohne Gepäck fährt man so viel entspannter. In Rekordzeit am Bus angekommen und sogar noch 15 Minuten Wartezeit. #Panikdrewke machts möglich. Der Busfahrer ‚You have a Nice bicycle. Are You a Student? Wehre are You from?‘ Nachdem ich alle Fragen beantwortet hatte, konnten wir losfahren 😉

Zurück in Kalmar, hielt ich neben dem Hotel in einem riiiiiiiesen Supermarkt! Hat mich leicht überfordert. Ich wollt nur was zutrinken. Wenn ich hier leben würde…. gefährlich. Ich liebe ausländische Supermärkte. Ich hab dann irgendwann wieder rausgefunden natürlich mit mehr als nur Wasser.

Im Hotel bzw. Dieser Raststätte hab ich mir zum Dinner Lachsfilet mit Kräutersosse und Kartoffeln gegönnt. Bitte ein øl dazu… do you have an ID!? Oooooaaahhh….. Come on bin ich in den zwei Wochen irgendwie wieder 20 Jahre jünger geworden?! So oft musste ich schon lange nicht mehr nachweisen dass ich volljährig bin.

Mein Bike übernachtet bei mir im Zimmer. So gehört sich das 🙂 ins Bett kommt es aber nicht. Wir lassen es langsam angehen 😉

Morgen bin ich gespannt. Laub die Tour wird ganz geil, das Wetter ganz sicher auch, Hotel ist very nice und hat ne Sauna, Stadt ist bestimmt auch interessant… lassen wir uns überraschen 🙂

#Etappe14: Vimmerby/ Mönsteras (93km) die

#Etappe14: Vimmerby/ Mönsteras (93km)

Ihr kennt das. Wenn es einmal regnet, regnet es… und dem Scheiß Wetter ist echt egal was ihr vorhabt an dem Tag. Ich für meinen Teil wollte gemütliche 93 Km zurück ans Meer fahren – möglichst trocken. Das gestaltete sich schon beim Aufstehen schwer… es nieselte schon auf dem Weg zum Toilettenhäuschen 😦 Die Betten übrigens: ich hätt auch auf dem Fußboden schlafen können, die absolute Härte! Ein Wunder dass ich es heut morgen nicht in Kreuz hatte!

Ja und zur Tour… es regnete halt. Felder und Wälder und von meinem Helm tropften Kleine Bäche. Ich fuhr nicht gerade schnell, weil ging einfach nicht wenn man noch die Wassermassen in den Speichen mitschleppen muss.

Nach 42km Rast in Kristdala am Marktplatz. Nur kurz nen Apfel und ne Coke reingedeut und weiter. Ich war nass und klamm, je länger man auskühlt desto schlimmer. Ja und was dann passierte kann ich nicht mehr so genau sagen, weil mein Kopf sich so seine Gedanken machte, während die Beine traten. Komplett ausgeklinkt und weggedriftet, einfach mal abgeschaltet und die Ruhe genossen. Heute hab ich das ganz extrem gemerkt, wie gut es tut mal Abstand vom Alltag zu nehmen. Raus kommen und die Arbeit Arbeit sein lassen. Hab ich jetzt 2 Wochen für gebraucht um komplett runterzukommen. Mich stresst rein gar nix mehr. Nur mein Bike und ich… gut und der Regen 🙂 ne im Ernst. Das war heut wie ein schöner Regenspaziergang. Da ist man auch immer mehr für sich, als wenn man durch die Sonne spaziert finde ich. Weniger Leute und weniger Laute um einen herum. Ich hab meinen Helm und meine Jacke als Schutz und meine Musik auf den Ohren. Und dann sind die Gedanken frei und keiner kann sie erraten.

Plötzlich war ich 30km weiter und dacht huch wie ist das passiert?! Und vollkommen ohne Anstrengung scheinbar. Der Strassenbelag ließ heut auf jeden Fall echt zu Wünschen übrig. So… rau… und grob. Nicht schön zu fahren. Streckenweise.

20 Km vorm Tagesziel, sah ich Meer voraus. Also kurz die Tour verlassen un mal kurz runter zum Wasser. Es war zwar alles trüb, aber ich habe absolutes Meerweh. Das fehlt mir hier auf der Tour ein bisschen. Das man nicht einfach mal kurz in die Fluten springen oder Schuhe aus und ein paar Meter im Sand laufen kann. Einerseits, weil zu kalt. Andererseits, weil kein Strand auf der Route so wirklich. Ist halt ein Herbsturlaub.

Wie ich da so stand und aufs Meer blickte, sprach mich ein älterer Herr an der auf einmal neben mir erschien. Ein Segler, der einen alten Kahn wieder fit gemacht hat und jetzt 400 km die Küste rauf bringt. Er meinte das Wetter wär so nicht vorgesehen um diese Jahreszeit. Aber es soll wohl morgen besser werden. Er fragte wohin ich unterwegs wär und ich erzählte ihm von meiner Tour. Oh wow, that are more Than 1000 km 😳 and you are alone? Yes Sir! That’s pretty though! Wir erzählten noch ein bisschen, wünschten uns gegenseitig besseres Wetter und gingen dann wieder unsere Wege. Wie nett die Leute einem immer begegnen, wenn man alleine mit einem gepackten Fahrrad unterwegs ist. Schöne Momente…

Weiter ging es die letzten Kilometer durch ein Naturreservat. Ja… mit vielen Bäumen, aber der Weg war enger und die Bäume dichter. Wunderschön zu fahren! Mönsteras ist ein kleiner Ort aber es gibt sogar einen eigenen kleinen Hafen in einer Meerenge. Das B&B ist Fussläufig vom Zentrum in gut 500m erreichbar in einer kleinen Seitenstraße. Die Vermieterin ist sehr nett und wohnt selbst mit ihrer Familie im unteren Teil des Hauses.

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mer War noch nicht fertig als ich kam, aber wir haben erstmal das finanzielle geregelt und uns über meine Tour unterhalten. Wie das so ist ganz alleine und wie sich Dänemark und Schweden unterscheiden. Vom Land und den Leuten her. Schon ein Riesen Unterschied, wie ich finde. Dänemark ist mir persönlich sympathischer. Vielleicht auch weil es mehr zu sehen gibt, weil man zwangsläufig öfter ins Gespräch kommt mit den Einwohnern, aber Schweden hat dennoch seine Vorteile. Vor allem, wenn man mal Ruhe finden möchte. Die gibt's hier reichlich.

Im Centrum hatten alle Geschäfte eigentlich geschlossen. Off Season, Samstag und Nachmittag. Bin dann durch den Coop geschlendert und hab mich wieder für ne Tütensuppe und Brot entschieden weil mir einfach uuuuuuuuunendlich kalt war.

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t klein aber fein. Direkt nebenan der Gemeinschaftsraum mit einer kleinen Teeküche. Hab erstmal heiß geduscht.

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wieder ne kurze Strecke. Je nach Wetterlage dann aber noch rüber nach öland. Da hätte ich eigentlich auch übernachten wollen, hab mich aber dann doch fürs Festland mit Ausflugsoption entschieden. Hätte ich drei Wünsche frei, wäre einer #GutesWetter für die nächsten 5 Tage in Schweden.

Hoffen wir das Beste.

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#Etappe13: Rumma/ Vimmerby (53km)

#Etappe13: Rumma/ Vimmerby (53km)

Heute morgen wie immer um 7:20 Uhr aufgewacht, Blick aus dem Fenster: REGEN! Sah auch nicht so aus, als wollte es heute nochmal aufhören. Hab mich langsam fertig gemacht und noch ne halbe Stunde rumgetrödelt. Wollte mich auch noch von meinen Radreisende-Gastgebern persönlich verabschieden. Wir liefen uns beim Rausgehen in die Arme und Maren rief direkt hoch erfreut ‚hach toll, jetzt lerne ich dich auch noch persönlich kennen, komm lass dich drücken!‘ Sie musste leider zur Arbeit, weshalb wir nur kurz Plaudern konnten. Mit Fred habe ich dann noch so lange gequatscht, bis ich mir sicher war, dass der Regen nachließ und packte dann meine Taschen aufs Bike. Ein herzliches Willkommen und eine herzliche Verabschiedung der beiden. Wenn ihr auf Schweden-Rundreise seid, besucht sie doch mal in ihrem B&B in Rumma!

Ich fuhr bei Nieselregen los, leicht gequält, aber guter Dinge. Es sollte schließlich ins Pippi-Land gehen und ich hatte nur 53km vor mir. Der Nieselregen hörte irgendwann auf und wurde irgendwann nur noch zu sehr feuchter herbstlicher Luft. Nach 30km wurde es allerdings wieder konzentrierter, sodass ich leicht nass in Vimmerby ankam. Zwischendurch Pause machen war nicht wirklich drin, gab nix zum unterstellen und wenn man einmal nass ist mag man auch nicht anhalten. Richtiges Regenzeug wäre evtl doch ganz gut gewesen mitzuschleppen, stellt sich jetzt heraus. Ich war schon um 11:30 Uhr da und fragte dann freundlich ob es ok wäre wenn ich mein Häuschen schon ein paar Stunden eher beziehen könnte…

ich bekam Hütte 10. winzig klein aber mit 4 Betten und nem Tisch. Mehr wie schlafen kann man hier drin nicht. Ich hab mein bike noch mit rein geholt jetzt ist die Bude voll. Nebenan ging tatsächlich eine vierköpfige Familie in so eine Hütte. Gut, ist unschlagbar günstig…aber möchte man das? Bei Sonnenschein wenn man mit den Kids den ganzen Tag draußen ist ok, aber im Herbst bei Regenwetter? Ich bin froh wenn ich morgen wieder hier weg bin. Fließendes Wasser gibt es auch nicht. Auf Toilette um man einmal quer über den Platz. Ich hoffe ich muss diese Nacht nicht.

In der Hütte war es arschkalt und ich nass und durchgefroren. Hab die Heizung so hochgedreht wie ging, mir ne trockene Leggins angezogen und beide Jacken. Schirm geschnappt und raus. Ich wollte ja zum Astrid Lindgren Näs. Näheres dazu findet ihr im vorherigen Beitrag hier https://verasbikelife.wordpress.com/2017/09/22/astrid-lindgren-nas/

Ein Foto mit dem Limonadenbaum (wenn auch im Regen) durfte nicht fehlen. In dem netten um warmen Café hab ich noch nen Kaffee getrunken und gehofft, dass es draußen endlich aufhört zu regnen. Tat es leider nicht. Bin noch zum ica was zu essen holen und dann wieder zur Hütte. Die war inzwischen schön aufgeheizt. Gab ne Tütensuppe und Brötchen und jetzt hoffe ich, dass die Familien um mich rum mal langsam Ruhe geben. Da ist ein Gewusel um meine Hütte rum… unglaublich.

Morgen wird wieder anstrengend, 96km. Ich bete, dass es nicht regnen wird. Glauben zu ich nicht so ganz dran, aber dann ist es halt so… 😦

Achso: die Betten sind hart wie Stein. Klasse dieser Abenteuerurlaub 😉

Astrid Lindgren Näs

Bevor ich meinen Tagesbericht hochlade, muss ich einen extra Bericht zur Astrid Lindgren-Ausstellung schreiben.

Es gibt hier in #Vimmerby einmal den Erlebnispark ‚Astrid Lindgren Värld‘ (was eher was für kleine Kinder ist) und ein paar hundert Meter daneben, gibt es ‚Astrid Lindgren Näs‘ Dort steht ihr Elternhaus und der Limonadenbaum – hier wuchs sie auf. Es gibt eine Ausstellung mit Audioguide sowie einen kleinen Garten-Rundweg.

Ich bin durch diese vielen Kilometer allein auf dem bike, vielleicht gerade etwas emotionaler als sonst. Der Besuch der Ausstellung ließ mich leicht nachdenklich zurück.

Das Lebenswerk und die Einstellung dieser Frau sind zutiefst beeindruckend! Wann immer ihr in Schweden seid… besucht diese Ausstellung! Es sollte mehr Menschen wie Astrid Lindgren auf dieser Welt geben, dann wäre es vielleicht eine bessere! Und dann kommen wir auch schon zu dem Punkt der Ausstellung: es gibt ein Kunstwerk ‚die sieben Wunschkreuze‘ von Patrick Dougherty. Eine Skulptur, geflochten aus Weidenruten, die zum Nachdenken und wünschen anregt.

Ich stand inmitten dieser Skulptur, um mich rum plätscherte der Regen. Ich las die Wünsche auf den Zetteln und fing an zu heulen. Was wünscht man sich in dieser Welt in der Hass und Neid regiert? Wo Elend und Kummer herrschen? Nicht die neueste Barbiepuppe oder die neuen Nike Shoes. Nein – auf den meisten Zetteln stand #Frieden #Peace und #BetterWorld! Und nebenan ist die Ausstellung in der Astrid Lindgrens Worte widerhallen, dass die Kinder die Wurzel einer besseren Welt sind. Lasst sie spielen und frei sein, gebt ihnen gute Werte mit auf den Weg, lasst nix Böses an sie heran. Sie hat über 90 Jahre genau das getan und Kinderherzen glücklich gemacht. Die Welt ist voller Abenteuer, man hat doch eigentlich gar keine Zeit für Kriege oder negative Gedanken.

Mein Wunsch ist: lasst uns alle ein Stück weit Kind bleiben und die Unbeschwertheit und Lebensfreude ein Leben lang bewahren. Kinder an die Macht! Und Idioten auf die Stille Treppe statt ins weiße Haus!

Ich mach mir die Welt, wie Sie mir gefällt und die ist ziemlich bunt statt Braun. Passend dazu: wir haben die Wahl – geht wählen und zwar bunt!

#Etappe12: Stegeborg/ Rumma (93Km)

#Etappe12: Stegeborg/ Rumma (93Km)

Was ein Tag! Aufgewacht Bei Regen und gedacht jetzt hab ich keinen Bock mehr. Alle Wetterberichte gecheckt und dann dem einen Weltradar vertraut, welches meinte, dass es in einer Stunde aufhören wird. Ich war um 8:00 parat zum Auschecken und der Regen tröpfelte sich langsam aber sicher aus. Die nette Vermieterin meinte die Nacht wäre gratis, weil ich kein WLAN hatte. Nehm ich dankend an 🙂 um 8:20 Uhr fuhr die Fähre in Stegeborg ab.

Die Fährfrau sah mich und meinte direkt ‚oh willst du weiter Richtung Süden? Durch den Regen sind die Straßen alle nicht so gut, du kommst vermutlich nur langsam voran!‘ Ich bedankte mich für die Info und dachte nur: ja schön, ne Wahl hab ich aber nicht. Es gibt noch nicht mal Bus oder Bahn in der Nähe. Ich war schon froh dass es nicht mehr regnete.

Die Straße am anderen Ufer war auf jeden Fall in Ordnung. So ca. 10 Kilometer. Dann meinte mein Navi: bitte links auf den Schotterweg abbiegen. Ich nur ‚your Ernst?‘ Es gab aber nur diesen Weg also auch hier: keine Wahl!

Die Schotterstrecke erstreckte sich über gut 10km. Beim Blick aufs Navi hatte ich schon mit 30 gerechnet. Dann ging es weiter über eine asphaltierte Landstraße und wieder links und rechts Felder, dann ein hügeliges Stück Wald und dann wieder Felder. Dieser Anblick und die Einsamkeit ließen mich fast kapitulieren. Aber: was wenn ich einfach anhalte!? Hier gibt es nix! Ich kann nicht einfach sagen kommt mich abholen, oder ein Grossraumtaxi anrufen. ‚Ich bin ein Star holt mich hier raus!‘ Funktioniert auch nicht. Ein weiteres Mal: Keine Wahl.

Nach 30km leichter Nieselregen. Aber nix zum unterstellen als es etwas stärker wurde. Ich hab mir die ganze Zeit eingeredet, dass es nur die sehr tief hängenden Wolken sind und kein richtiger regen. Und wenn ein bisschen Wind käme, wäre alles halb so wild. Ich bin bis Valdemarsvik durchgefahren und hab dann kurz rast gemacht.

So früh los ohne was im Magen ist einfach nicht gut. Da kam dann auch tatsächlich die Sonne raus und ich konnte frohen Mutes weiterfahren. Nach 10 weiteren Kilometern sollte ich auf die E22 abbiegen. Nicht schön, aber einzige Straße, die geht. Und war mir eigentlich auch ganz recht, weil angenehmer zu fahren vom Belag.

Zwar hat man immer ein gewisses Risiko wegen dem restlichen Verkehr, aber die meisten fahren sehr rücksichtsvoll und halten einen extra großen Abstand.

Die Straßen im Süden sind teilweise nicht nur ansteigend, sondern dazu noch leicht schräg. Musst du während du dich nach oben schraubst auch noch darauf achten in der Geraden zu bleiben…

die 35Km über die Bundesstraße gingen relativ fix. Mit der Sonne, die vom nassen Asphalt reflektiert wurde, vergisst man alles andere einfach. Kopf aus und laufen lassen… also treten 😉

Meine Unterkunft ist in Rumma. Wenn man von der E22 runterfährt rechts runter. Linke Hand geht es allerdings nach Gamleby, sodass ich erst kurz

dahin noch einen Abstecher machte.

Kurz im Supermarkt das nötigste fürs Dinner eingekauft. Als ich wieder raus kam, schien gerade ne Riesen Schauer runtergekommen zu sein. Ich verstaute die Einkäufe und machte mich auf den Weg. Bis zum B&B waren es noch gut 8km und ich dacht zwischenzeitlich schon was wäre, wenn ich mit den ganzen Einkäufen jetzt die falsche Adresse eingegeben hätte? Ist mir ja noch nie passiert, aber wenn, wäre das echt kacke.

Angekommen schön am Ende einer Abfahrt. Netter kleiner Hof. Geklingelt… keiner da. Angerufen… keiner da. Hinten in der Scheune allerdings ein Lebenszeichen. Ach welcome. Englisch, swedish?! Oh your by bicycle?!… kurz auf englisch über,Radtouren unterhalten und dann: ach, dann können wir auch deutsch sprechen… hahaha.

Was soll ich sagen? Zwei Radreisende treffen aufeinander und man versteht sich!

Er ist mit seiner Frau von Berlin bis zum Nordkap gefahren, hat in Asien gelebt und da ne große Tour gemacht, ist weit rumgekommen und seit 8 Jahren verliebt in Schweden. Seine Einstellung gefällt mir und entspricht genau meiner bzw. Ich glaube aller Radreisenden: wenn du etwas willst, dann tu es und wenn dir etwas nicht mehr gefällt, dann lass es ganz einfach. Es fällt einem nix in den Schoß, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Und wenn du alleine aufm bike sitzt, entscheidest nur du alleine in welche Richtung es geht, wie schnell oder langsam du fährst. Und wenn du ne Pause brauchst, dann machst du sie einfach! Sie haben einen Blog über ihre Abenteuer geschrieben – between 50 and 100 (Liebe, Natur, Leben).

Nachdem sie 50 wurden, wollten sie raus etwas erleben. Leben bevor sie 100 sind und es nicht mehr können. Heute wohnen sie hier in Schweden in einem Häuschen habe hin und wieder Besuch von jungen work and Travelern und wenn sie angeln gehen möchten weil die Sonne scheint, dann tun sie es einfach. Der Junge Tscheche der hier 3 Wochen zum arbeiten und Urlaub verbracht hat, fängt im Oktober als Rechtsanwalt an und wollte hier nochmal in der Natur alles geben bevor es ins Büro geht. Wir haben nachdem sie mit sägen fertig waren, zusammen Kaffee getrunken und ich bekam ein Stück des sehr leckeren selbstgebackenem Zucchinikuchens angeboten. Sehr netter Nachmittag hier.

Ich hab irgendwann doch wieder die Jacke angezogen, als die Sonne hinter den Bäumen verschwand würd es wieder frisch. Eben ist mein Reißverschluss da kaputtgegangen, ich weiß nicht ob ich jemals wieder da raus komme. Ach und irgendwas hat mich 3x in den Finger gestochen. Juckt nicht und tut nicht weh. Ist nur rot und dick.

Ich Futter jetzt meine Pasta mit Pesto und stora räkor und träume dann schonmal von morgen wenn ich eeeeendlich im Astrid Lindgren Dorf ankomme …. wie auuuuuffregend!

Das ist hier ja quasi um die Ecke. Hab ich eben schon einiges von gehört, ich sag nur: Limonadenbaum!!!

Ich wär übrigens heut schon beinahe unter die ‚Sachensammler‘ gegangen a la Pippi. Lag ein Nummernschild im Straßengraben und ich dacht cool pack ein, man weiß nie wofür man es gebrauchen könnte. Ich glaub ich bin auch eine Seeräubertochter und ich brauch dringend ein Haus in Schweden mit nem Pferd und nem Äffchen. Geldkoffer wäre auch nicht verkehrt, aber was nützt dir Kohle wenn dir sonst alles fehlt 😉 hach… sei immer pippi, nicht Annika!

#Etappe 11 – Tystberga/ Stegeborgs Garden (96 km)

Etappe 11 – Tystberga/ Stegeborgs Garden (96 km)

Ich weiß nicht, ob sie es wussten… Es ist Herbst!!! Und ich hab Sommerkleidung dabei! Brrrr! Bin schon um 8:00 von diesem verlassenen Schloss los. Mitbewohner sind mir keine begegnet. Nächster Ort wo man was kaufen kann war Nyköpping und 37km entfernt. Apfel und Coke gesichert und weiter. Nettes kleines Städtchen, haben extra Girlanden für mich aufgegangen höhö.

Wetterbericht auf Facebook meinte ‚es wird regen geben, bleib lieber drin!‘ Und tatsächlich fing es an zu tröpfeln. Aber nicht von Bedeutung. Die Landschaft war heut wieder so: hä, war ich in diesem Wald nicht gestern erst… und das Feld kommt mir aber bekannt vor… nur um Nyköpping rum war Leben wahrzunehmen, sonst verlassen.

Nach 47km kam mir die Idee, du könntest vielleicht auch mal was trinken. Ich hab eigentlich die Regel, dass ich erst nach mind. 15km was trinken darf, um nicht zu früh alle Reserven aufzubrauchen. Wenn man im Sommer fährt kann die Zunge da schon am Asphalt kleben. Hier jedoch… alles feucht, trinken wird überbewertet 🙂 ich wusste, dass die Fähre nach 67 Km kommt. Ich verspürte zwar leichte Schwäche und auch Hunger, wollte aber partout keine Pause vorher einlegen. An der Fähre muss man ja eh anhalten, also kann man das auch verbinden. Wartezeit ca. 20 min. Also sinnvoll genutzt.

Von der Fähre runter, fing es leicht an zu tröpfeln. Ich hatte noch 27km vor mir. Irgendwann wurde es Nieselregen aber ich dacht das schaff ich noch trocken… Nope! 10Km vor Ziel fing es richtig an. Hab mich kurz untergestellt und gewartet. Allerdings sah mir das direkt so aus als ob es sich einregnet… was es dann auch tat.

Also hab ich die Jacke wieder fest zugeschnürt und hab mich in die Fluten geschmissen. War echt nicht schön. Zudem sind meine inears leer gegangen und die zweiten ließen sich nicht koppeln, sodass ich mir die Route einprägen musste wenn ich nicht ständig das Handy rauskramen wollte. Apropro Navi! Das hat heut Mega gesponnen. Links oder rechts fahren wo gar kein Abzweig war und mich blöde Anmachen weil ich die Tour verlassen habe nachdem keine Ansage kam dass ich hätte abbiegen sollen! Spinnt wohl! Gut, dass ich ein natürliches Gespür für die richtige Richtung habe.

Angekommen auf dem Campingplatz, war ich total nass und durchgefroren. Die Rezeption und der zugehörige Kiosk haben bis 12 geöffnet sonst soll man klingeln. Kam eine ältere nette Dame und gab mir die Schlüssel. Ich fragte ob sie ausnahmsweise den Kiosk nochmal öffnen könnte. Es gab Eis, Chips, Kekse, Bier. Was für ein ausgewogenes Dinner heute 😉

Der Campingplatz liegt direkt an der Fähre die ich morgen früh nehmen muss. Glaub im Sommer ist es hier ganz nett, wenn auch das Restaurang (schwedisch) geöffnet hat und man im Meer baden kann. Irgendwo hab ich eben gelesen es gäb sogar Delfine in der Bucht zu sehen wenn man Glück hat. Noch nie gehört – Delfine in Schweden?! Naja das Haus besteht aus mehreren Wohneinheiten mit großem Gemeinschaftsraum und Küche. Ich bin mal wieder alleine. Und das erste was mir auffiel: kein WLAN obwohl angekündigt. Wäre nicht überall Empfangbar, müsste ich rausgehen. Klar, ich bin noch nicht nass genug. Ich ging vorm duschen nochmal schnell rüber zur Fähre um zu schauen wann ich morgen parat sein sollte. Dabei fand ich auch ne Ecke mit WLAN. Ob ich dafür gleich nochmal rausgehe weiß ich noch nicht. Aber Bilder hochladen geht da wohl schon besser.

Warum gibt es an so einsamen Orten noch nicht mal nen TV im Haus!? Ich kann doch nicht schon wieder um 19 uhr schlafen… Morgen die Unterkunft ist auf jeden Fall besser. Ich muss nur irgendwo im Wald nen Laden auftun, der mir Pasta und Pesto verkauft damit ich mal was warmes kochen kann. Schaum wir mal. So, 8:20 Uhr nehm ich die Fähre. Ahoi und bis morgen!

P.S. Neben Äpfeln hatte ich heute noch Daim mit Lakritz gekauft. Mega! Hier gibt’s ja alles mit Lakritz. Sogar Joghurt. Warum eigentlich? Wurde das hier erfunden?

Stockholm/ Bränneriet Nynäs Slott, Tystberga (83km)

Stockholm/ Bränneriet Nynäs Slott, Tystberga (83km)

Nachts hatte es anscheinend noch weiter geregelt, als ich morgens rausschaute war es zumindest nass. Im Hotel (2home South Stockholm) gab es Frühstück und Äpfel konnte ich auch mitnehmen.

Als ich los bin, sag es schon ziemlich verdächtig nach weiterem Regen aus. Hielt sich aber gut 25km, dann kam heftig was runter! Ich konnte mich noch rechtzeitig unter nen Baum retten.

Dann thrillerte mir Michael Jackson lautstark ins Ohr ‚don’t Stopp till You geht enough!‘ Und ich fuhr weiter 😉

Heute war mehr Felder und Wiesen als Wald und recht angenehm zu fahren.

Das Highlight natürlich die 357m Fährfahrt. Stand schon da als ich kam und ging auch direkt los. Und: gratis! Da alles so schnell ging hab ich total vergessen ein Foto der ganzen Fähre zu machen #Shameonme

Und was passierte dann? Die Kette sprang! Hatte ich schon kommen sehen, weil ich 2 Tage nicht geölt hatte und die Schaltung nicht rund lief. Riesen Sauerrei. Zum Glück hat Frau Drewke in ihren kleinen Fahrradtaschen alles dabei. So auch Feuchte Tücher 👆🏻🙋🏻 direkt mal noch was Öl auf die Kette gepackt in wigger. Die nächsten Meter erst mal schiss

Zu schalten, aber alles Roger!

Das Wetter war echt nicht wirklich Nice. Es hat eigentlich die ganze Zeit getropft oder genieselt. Zum Pause machen auch nicht schön. Also erst nach 62 Km an einem Ica gehalten und eine etwas längere Pause gemacht. In weiser Voraussicht nahm ich zusätzliches Gepäck für 20km in Kauf, weil mir schon klar war, dass es da im Wald nix mehr geben wird. Paar Brötchen und Kekse und ne Flasche Wasser müssen reichen. Wie sich herausstellte sehr weise von mir. Aus dem Ica raus kam plötzlich Mega Sturm und Regen. Hab dann noch was gewartet. Meine Finger waren schon wieder taub vor Kälte. Da half auch nicht, dass ich beide Jacken angezogen habe.

Taute dann irgendwann auf durch die Anstrengung an diversen Hügeln. Unterwegs schluckte ich noch ne Fliege/ Mücke oder ähnliches und hatte kurz Panik dass das Vieh noch lebt und mir womöglich irgendwo innerlich hinstricht. Hats aber nicht 🙂

Angekommen am Übernachtungsort: super schönes Naturreservat mit Schlossgarten. Bis 16.09. ist hier auch noch ein Hofladen, Restaurant, Programm… aber wie überall wo ich hinkomme: oh leider jetzt nicht mehr. Einmal hat hinten durch den Park durch kommt man an einen See und direkt davor steht die Bränneriet mit der Unterkunft. Der Schlüssel Gig für mich an der Tür. Ich war alleine. Erstmal durchs Haus gegangen und geschaut was es hier so gibt. Dann raus um ne runde zugehen und da kamen zwei Mädels die wohl auch da übernachten. Allerdings wohl Schwedinnen. Vielleicht sind auch noch mehr hier, keine Ahnung. Während meines Rundgangs nieselte es, sodass ich das nicht sonderlich lange ausgedehnt habe. Einen großen Gemüsegarten gibt es auch. Sehr schön gepflegt

Als ich zurück war, hab ich entschlossen mal ne Runde zu waschen. Kam ne ganz schöne Brühe raus. Ich hoffe nur, dass das morgen früh wieder trocken ist. Die Heizungen funktionieren nur so semi gut :-/ alles klamm also nach der Wäsche selbst unter die heisse Dusche gesprungen.

Ja und sonst!? Gibt’s nicht viel. Ich hab kein WLAN und muss das Datenvolumen der schwedischen Karte bis morgen früh noch schonen. Ich komm hier ohne Navi doch nie wieder weg. Bevor ich morgens losfahre wird immer zuerst die Route für offline-Navigation heruntergeladen. Das können auch schonmal 300mb sein. Warum buche ich auch 2 Unterkünfte ohne Internetanschluss ich Depp. Krass wie schnell sich 5 Gb verbrauchen wenn man mal unterwegs ein paar Bilder hochlädt. Das lädt hier Mega lahm, ich schieß die Fotos morgen hinterher 😉