Tag 4 – Noordwijk nach Texel 60km

Tag 4 – Noordwijk nach Texel 54km

Ich hab es versucht. Hab gekämpft und alles alles gegeben was so ging. Der Wind war zu heftig und mein Wohlbefinden ließ zu wünschen übrig. 

Am liebsten wäre ich heute morgen noch mal baden gegangen. Aber dann wäre ich gar nicht weggekommen. Das hat meinen Beinen aber richtig gut getan die heisse Wanne. Bin schon erst um 9:30 Uhr diesmal los, weil es ja noch Frühstück gab und ich mich nochmal rumdrehen musste. Wenn ich im Sommer fahre komme ich manchmal schon um 7:30 los, weil das Wetter einfach anders motiviert. Das Frühstück war ganz nice. Gab auch frisches Obst und richtig geil einen Kuchen mit Zimt. So wie in Dänemark ähnlich. Hab ich direkt mal 2 Stücke gegessen wegen der Kraftmässigkeit. 

Trotz Sonne war es bitter kalt. Ein Glück habe ich die dicken Handschuhe eingepackt… die inzwischen auch wieder trocken waren. Schon die ersten Meter dacht ich Holla die Waldfee ich bin kapott und es ist extrem windig. Ca. 2 Km weiter kam ein Hotel was speziell für Läufer und Radfahrer scheinbar war. Da kamen auf einmal super viele Sportler auf die Strecke. Generell sehr viele Rennradfahrer in aerodynamischen Trikots unterwegs. Das scheint ne sehr beliebte Strecke zu sein um sich auszupowern. Ohne Gepäck, windschnittig und mit dünnen Reifen bestimmt mega. 

Nach 12km kam ich in Zandvoort an und hab den ersten Supermarkt angesteuert der kam. Äpfel, nen Shot und Protein-Drinks. Wobei mir im Laden echt schummrig war und ich dachte wenn ich jetzt das oder das essen würde kam es wieder raus. Ich bin nicht fit und irgendwas stimmt nicht. Hoffe es ist kein Corona. Ich vermute auch dass ich ne Blasenentzündung dazu entwickel nach den Regentagen auch kein Wunder eigentlich. Mir war streckenweise echt schlecht. Das hatte ich ja schon von Tag 1 an. Genauso das komische Gefühl im Hals.

Dazwischen wieder die ganzen Ebikes. Am schlimmsten waren alle die mir komplett gechillt entgegenkamen, weil Rückenwind. Am liebsten hätte ich mich einfach auch wieder umgedreht und hätte mit schieben lassen. 

Mitten im Naturschutzgebiet super cool, kam plötzlich ein Anschieber von hinten. Einfach ein Mountainbiker der mich hinten am Rücken gepackt und am Berg angeschoben hat. Das ging auf einmal so flott. Ich wollt schon fragen ob er das bis Den Helder bitte machen kann. Vor allem habe ich kein Akku gesehen. Der war so flott dass ich dachte da muss doch Unterstützung am Start sein… Falls wirklich nicht, dann Respekt! 

Der Weg bis zur ersten Fähre hat sich echt gezogen. Ich dachte das kommt nach 20km schon waren aber dann 31km. Musste nur 5 Min warten und es war scheinbar auch umsonst. Hatte schon geschaut bezüglich Bahnanschlüssen. Der nächste Ort hatte einen Bahnhof, aber dann hab ich gesehen dass Alkmaar nur 20km entfernt ist und ich hab mich entschlossen das Stück noch durchzuziehen. Also kurzerhand umgeplant was mit Komoot ja kein Problem ist. Was schon gut im Landesinneren zu fahren. Aber der Wind war auch da noch heftig. Wie mir ein Freund eben erzählte sind gestern bei einem Radrennen aber auch super viele Leute nicht ins Ziel gekommen weil das Wetter einfach zu heftig war. Das relativiert mein schlechtes Gewissen etwas. Es tut mir auch sehr leid, dass das hier diesmal kein happy sunshine gute Laune blog ist. So läuft es halt manchmal… da muss ich ja nix vorspielen. Kannte ich so nicht nicht, aber auch die Erfahrung muss Frau scheinbar mal machen. Ich war heute so geschwächt, dass ich noch nicht mal für Fotomotive anhalten wollte. Nur wenn ich mir vorgaukeln musste dass ne pause grad eh gut wäre. Aber immer absteigen, Handschuhe aus und wieder Antreten ist halt ein Grund auf Fotos zu verzichten und einfach nur kurz alles on Point zu genießen.

In Alkmaar am Bahnhof musste ich mich erstmal zurecht finden. Bahnfahren in Holland funktioniert so, dass man sich ein Ticket kauft, dann durch die Schranke geht mit eingescanntem Ticket, dann merkt dass man von hier gar nicht auf Gleis 2 kommt, wieder raus geht und den netten Sicherheitsmann/ Polizist fragt wie man darüber kommt und dann mit dem Lift einfach rüber fährt. Hat eigentlich gut funktioniert. Für 18 € mit Fahrrad für 50km war in Ordnung. Manchmal muss Frau einfach vernünftig sein und auf ihren Körper hören. Ich hätte es im Leben nicht geschafft noch weiter 50km gegen den Wind anzufahren. Und wenn dann hätte ich noch ein Problem mit der letzten Fähre nach Texel bekommen wie ich mich kenne. So war es wesentlich entspannter und ich hatte noch etwas vom Abend irgendwie.

Vom Bahnhof Den Helder waren es noch 2km bis zur Fähre und mein Navi wollte mich nicht lotsen. Habs trotzdem gefunden. War aber extrem heftig da noch mal anzutreten auf dem Stück. Der Ort war ausgestorben, ist ja Sonntag. Die Fähre ist ganz gut beschildert wo sich Fahrräder einzufinden haben. Für 5 Euro kann man nix sagen. Und auf der Toilette empfängt einen Möwengeschrei und Wellenrauschen. Beim Anlegen hatte ich kurz Probleme mit meinem Schloss. Ich sah mich schon zurück fahren mit der Fähre weil ich das Schloss nicht aufbekomme. Die Frau neben mir hatte ein ähnliches Problem. Die hatte ein Mietrad was elektronisch verriegelt war. Wir haben es aber dann beide geschafft. 

4km bis zum Bed & Breakfast. Sehr versteckt in einer Häusersiedlung. Super nette Vermieter. Haben mir alles erklärt und sprachen trotz des etwas höheren Alters gut englisch. Ein Korb stand auch bereit mit Frühstücks Utensilien für morgen Früh. Muss ich noch Hochschleppen :-p Ok nein muss ich nicht dass haben sie schon für mich gemacht 😉

Bin ne Runde durch den Ort gelaufen. Der SPAR hatte leider schon zu. Ist eine kleine Ortschaft und halt Sonntag. Die Gastro allerdings auf Hochbetrieb. Ich hab mir das KLIFF23 ausgesucht. Sehr gute Entscheidung. Nen Veggi Burger und Inselbier. Geht wieder. Wobei der Schleier in meinem Kopp noch dezent da ist. Übrigens gibt es hier sehr viele Geschäfte oder Services wo man ausschließlich mit Karte bezahlen kann. Ich Liebs grad eh einfach das handy hinzuhalten mit Apple Pay zack alles erledigt.

Tag 2 – Helmond bis Dortrecht 98 KM

Die Nacht im Bed & Breakfast „Hush“ war ganz angenehm. Ich konnte nur nicht so wirklich schlafen. War eigentlich todmüde bin aber immer wieder aufgewacht und war auch schweißgebadet. Schon auf den letzten Metern gestern hatte ich Sodbrennen und irgendwie Schluckbescherden. Hals tut so nicht weh nur wenn ich was esse oder trinke. Sehr komisch. Vermutlich brühte ich etwas aus. Ich hoffe ich muss die Tour nicht abbrechen.

Frühstück heute Morgen was sehr liebevoll zurecht gemacht. Ich hatte ja gesagt ich brauch nicht viel. Kaffee und Ei und ich bin glücklich. Hat er aber natürlich noch ne Schippe draufgelegt. Ich hab mir was für die Fahrt mitgenommen, um nicht zu viel liegen zu lassen. Das Omelett war hervorragend.

Während des Frühstücks ging draußen schon die Post ab. Kam richtig was runter und ich hatte schon angst dass ich nicht wegkomme wenn das nicht abebbt. Hörte dann aber kurz auf…. Zwar kam ich nur 3 Ecken weit bis es wieder los ging aber hey ich konnte trocken Aufsitzen. Das Bike lief gut und ich war guter dinge, weil die Tour heute die ganze Zeit am Kanal langführte. Hielt leider nicht so lang die Freude. Der Regen wurde heftiger, ich fuhr weiter. Der Wind wurde stärker, ich fuhr weiter. Die Wind-Regen-Kombi fegte mich fast vom Rad, ich fing an zu fluchen und zu heulen… womit habe ich das verdient? Ich hatte schon geschaut dass es drei Möglichkeiten für eine Bahn-Option gibt. Da es kenne Möglichkeit zum Unterstellen gab (gibt es hier grundsätzlich nie) wusste ich dass ich bis Best mindestens durchtreten musste. Ich kam nach 15km in den ersten Ort und sah einen Dachvorsprung. Habe mich kurz untergestellt um mich zu orientieren. Noch 8 Km bis Best und der Regen wurde nicht weniger. Ich begann zu frieren, weil mein kompletter Unterkörper und meine Hände nass waren. Unter der Regenjacke war ich durch die Anstrengung komplett verschwitzt. Also hilft nur weiterfahren um warm zu bleiben.

Meine Devise war heut ich fahr von Bahnhof zu Bahnhof solang es eben nicht mehr geht. Auf dem Weg nach Best hörte es tatsächlich kurz auf bzw. nieselte nur noch. ich musste immer die Kanalseite hin und her wechseln. Bei einem Übergang war es so schön, dass ich kurz doch die Kamera auspacken musste. Während ich rumfriemelte hupte es hinter mir. hatte nicht bemerkt dass das ne Brücke für Auto ist weil ziemlich eng. Sogar ein Reisebus zwängte sich aber rüber :-p Trotz Regen war es wunderschön anzuschauen und ich glaube wenn man die Strecke im Sommer fährt wenn auch alle Bäume dicht mit Blättern bewachsen sind ist es ein Träumchen. In Best packte mich der Ehrgeiz. Es nieselte nur noch, ich war eh schon nass aber gut im Tritt und eben wunderschön am Kanal. Also entschied ich gar nicht den Weg zum Bahnhof zu nehmen sondern direkt weiter gerade aus Richtung Tilburg zu nehmen.

Da kam tatsächlich auch noch kurz die Sonne raus. Der Wind war solange ich von Bäumen umringt war auszuhalten. Aber wehe ich fuhr durch freies Feld – PAMM! Ende mit Entspannung. Bis Tilburg lief es recht gut. Das Regenradar meinte ich könnte es noch ohne extremen Regen nach Breda schaffen. Von dort aus wäre auch eine direkte Zugverbindung möglich gewesen. Ich war noch nicht aus Tilburg raus da regnete es schon wieder mehr. Bis Breda waren es noch mal 25km. Auf halber Strecke regnete es wieder so doll, dass ich mich am liebsten unterstellen wollte. und zwar natürlich schräg von der Seite. So konnte man gut sehen woher der Wind kam. Also brachte es auch nix sich auf meiner Fahrseite an einen Baum oder so zu stellen (den es eh nicht gab) weil der Wind alles an mich ranknallte.

Also fuhr ich weiter. Das blöde ist immer wenn man das handy mal checken muss wenn das Navi Blödsinn erzählt. Immer die nassen Handschuhe aus und nachher in nasse Handschuhe wieder rein. Ich wollt sie aber nicht aus lassen weil kalt. und meine Finger frieren ja eh so schnell ein. Ich kam schon am Ortsschild von Breda an aber der Regen wurde so heftig, dass ich eine Brückengelegenheit zum Unterstellen nutzte. Das mit dem Warm bleiben lief nicht so gut. relativ schnell war mir wieder ultra kalt. Also wigger. Noch 4,5km zum Bahnhof immer mit dem Gedanken ans Warme und einen heißen Kaffee.

Im Bahnhof gab es Sitzbänke und einen Starbucks. Und irgendwo wurde warme Luft reingeblasen. Göttlich! Der Regen wurde mal weniger und dann wieder mehr. Das Radar sagte erst um 15 Uhr soll es aufhören, dann 15:30. um 20 nach fuhr ich wieder los. Scheiss auf den Regen. Der Kaffee mit extra Shot hat mir nen Extra Kick verpasst. Noch 28km bis Dortrecht und ich hatte mir erhofft, dass die Windrichtung für mich auf diesem Abschnitt gut stand. Teilweise stimmte das. Dann gab es aber eine Biegung nach Links und volle Breitseite Orkanböen. Also einfach ein paar Gänge runtergeschaltet und im Schneckentempo gegen den Wind angefahren… weil bloss nicht Absteigen und schieben! Die nächste Biegung schien tausende Kilometer entfernt. Irgendwie hab ich es aber wieder geschafft und ein bisschen wind von schräg unten in den Rücken bekommen auf den letzten 18km. wenn ich sage ein bisschen, meine ich ein bisschen. Aber alles was nicht ausbremst fühlt sich gerade gut an.

Wenn der werte Herr Wiltscheck das hier ließt wird er schimpfen. Aber ich habe auf Tour unterwegs immer ne richtige Nackenstarre. Wenn ich den Kopf nach unten senke knackt es mehrfach. Nicht besonders gesund den kopf die ganze zeit in einer Radfahrer Position zu halten. Abends schmier ich mir immer Pferdesalbe auf Nacken und Knie. Keine Ahnung obs hilft aber es wird schön warm.

Apropro warm. Im Hotel angekommen hab ich erstmal gecheckt ob es einen Unterstellplatz für mein Bike gibt. Ein Holzschuppen ums Haus den man abschließen kann, wunderbar. Fragt die Rezeptionistin allen ernstes ob es Regnen würde… ich war kurz davor zu sagen, ne ich bin eben nur in einen Pool gefallen mitsamt Klamotten und Gepäck. Meine Zimmerkarte funktionierte irgendwie nicht. musste zweimal runter die neu aktivieren lassen. Mein ersten Mal stand eine Familie mit 5 Kindern da die natürlich was länger brauchen zum Einchecken und irgendwie komplett nervig waren, weil ich wollte heiß duschen und zwar sofort! Das war einfach fantastisch. Mit Regenwasserfallduschkopf und 40 Grad heißem Wasser einfach mal 20 Minuten drunter stehen geblieben. Musste sein, sorry fürs Klima, aber sonst wär ich erfroren. Ausserdem war das Hotelzimmer teuer genug, da ist das wohl drin.

Nebenan gibt es wieder keinen Supermarkt aber ne Tanke. Wollte ich noch kurz Getränke kaufen. Was ist das für ein Mist, dass man hier in Holland kein Bier an der Tanke bekommt? Spinnen die? An jeder Ecke gibts Drogen, aber an ner Tanke wo eh nur 18 Jährige halten Fehlanzeige. hab ich halt wieder nur Wasser mitgenommen. Und Minzbonbons wegen meinem Sodbrennen und Halsschmerzen. 

Hab mir zum Dinner nen Tisch reserviert. Das Hotel hat ein sehr gutes Restaurant. Ich wohne heute im Postillion Hotel Dortrecht. Es gab ein 2- oder 3-Gang Menü oder a la cart. Ich hab ne Mischung genommen und zu Hauptgericht und Dessert noch eine Möhrensuppe von der Karte. Meine Augen waren zu groß. Ich war schon nach der Suppe satt. Entsprechend voltgefressen war ich später. Danach hab ich noch meine Klamotten trocken geföhnt. Hier gibt es nur so ne blöde Klima. Ich brauch aber doch nen Heizkörper man. Die Schuhe werden auf gar keinen fall trocken. Hab Zeitungen reingestopft. Naja morgen gibt es ja auch noch mal Regen also so what. Mein Schlafshirt war von der Schwitzattacke in der Nacht noch nass. musste ich auch föhnen. Läuft hier also alles. Ich hoffe sehr dass ich nicht richtig krank werde.

Morgen geht es endlich BIS ANS MEER! Da darf gern bei Ankunft auch kurz die Sonne rauskommen. Ich hoffe ich kann heut entspannter Schlafen. Gute Nacht! Hier noch ein Bild aus Venlo 🙂

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Holland-Tour 2023 – Tag 1 (127 Km)

So… dies war der erste Streich… und weil alles so viel länger gedauert hat folgt der nächste wohl zugleich :-p

Aber fangen wir mal von vorne an. Nach einer kurzen Nacht war ich um 8 Uhr parat. Musste aber noch 3x an allen Gepäckstücken zubbeln bis alles gut sass. Es war so warm, dass ich die Regenjacke direkt wieder ausgezogen habe. Gefühl habe ich irgendwie sehr wenig, oder gar noch weniger als sonst dabei. kann aber nicht sagen was fehlt… ok eine Sache schon, das fiel mir nach 20km ein. Für mein Macbook, was ja nicht unerheblich vom Gewicht her ist, lag das Netzteil natürlich noch zu Hause. urplötzlich dacht ich Driss das Kabel hattest du beim packen nicht in der Hand. Wollte dann zuerst jemanden schicken das mir meins zuhause holt und bringt… hab mich aber dann doch für Neuanschaffung entschieden, weil ich ja durch Mönchengladbach fuhr. Später dazu mehr.

Die ersten Kilometer aus der Stadt raus waren etwas komisch, weil ich öfter mal die Venloerstroß er’s bis Stommeln fahre. Heute aber no Point of return. Tatsächlich bin ich vergangenen Spätsommer sogar für einen Job mit dem Rad bis Grevenbroich gefahren daher kannte ich die Strecke sogar bis dahin. Was mir auch gut bekannt ist, ist die leichte Steigung bei Stommeln, die nicht so tragisch wäre, wenn da nicht einfach IMMER Wind drauf stehen würde. So auch heute. Beinmuskeln zum ersten strapaziert. Als das Stück geschafft war, dacht ich ok geil Check höher gehts heut nicht mehr. Denkste. So Abschnitte kamen noch mehrfach in identischem Ausmaße PLUS Orkanartige Regen-Windböen. Mein Rad bewegte sich im Schneckentempo, Autofahrer dachten vermutlich ich kipp gleich auf der Stelle stehend um. Der Größte Mist auch dass immer wenn diese starken Regenergüsse kamen einfach NIE NIE NIE etwas zum Unterstellen in Sicht war! auf dem letzten Abschnitt passierte das im Minutentakt. Sonne, Regen, Sonne, Regen, was nie weg ging, war der Wind, das arschige Kind!

Ich weiß nicht warum, aber ab Stommeln hatte ich das Gefühl ich komm nicht mehr vorwärts. Die Kilometer auf meiner Uhr wurden einfach nicht mehr. Also natürlich weiß ich warum, wegen dem Wind. Aber obwohl ich da anfangs noch die ganze zeit irgendwie getreten hab wie blöd, war die Geschwindigkeit der ersten 20km fott. Ich hab dann gedacht, ok schau halt nicht ständig auf die Garmin. Macht Frau aber unweigerlich.

Bis Mönchengladbach zog es sich dementsprechend elendigst und ich durfte mir bis dahin schon 3x eine Regenpackung abholen. Was sich wirklich gelohnt hat, war der Kauf einer wasserdichten Regenjacke. Ne Hose wär auch noch nice gewesen, aber bei dem Wetterwechsel wär ich da bekloppt geworden. MG Dach ich hat nen Mediamarkt und die werden garantiert das Netzteil haben… genau nämlich nicht. ich hatte mir eins geschnappt und war schon auf dem weg zur Kasse, da hatte ich ne kleine Eingebung und dachte ich frage lieber einen Verkäufer ob das das richtige ist. Natürlich nicht. Aber er hat mir einen Apple Reseller empfohlen. Da hab ich schlauer Fuchs vorher angerufen und bin nach Bestätigung hingefahren. Kabel hatte ich natürlich auch nicht dabei, also KATSCHING 110€ gelatzt für meine Dummheit. Lädt ausgezeichnet!

Mit meiner 360 Gradkamera und meiner GoPro habe ich auch noch Fotos und videos gemacht die glaube ich auch sehr geil geworden sind. ich hab aber jetzt keinen Nerz mehr dafür die noch zu bearbeiten. Maybe morgen dann ,-) Sofern mich das Wetter nicht nochmal so lange ärgert.

Das war wirklich die längste Tagesetappe EVER! Ich wollt auch schon 3x aufgeben. Die ersten 50km haben schon richtig geschlaucht. heißt noch vor erreichen der Hälfte war ich eigentlich komplett erschöpft und abgefuckt. Aufgeben ist für mich aber nur in absoluten Ausnahmesituationen eine Option. Beispiel Schweden im Dauerregen wo plötzlich noch Gewitter einsetzte. Und dann war zufällig Bus und Bahn erreichbar. hier gab es auch eine Bahn, aber die Stationen waren in sehr großen Abständen und ich hätte keine Ahnung ob dann auch die passende gekommen wär. Am Ende wo ich wirklich gar nix mehr konnte, gab es natürlich weder Bahn noch Bus um mich rum und ich spielte schon mit dem Gedanken einen Transporter zu stoppen für ne Mitfahrgelegenheit. Aber der Schweinehund war stärker grrrrrr.

Mit Überqueren der Grenze war meine Laune för ne Moment ganz prächtig. Schon ein paar Meter davor war überall ZOLL zu sehen und ich dacht ok dann kommt gleich der Übergang… ich fuhr aber wieder wie 2015 einfach über nen Schleichweg und nur weil mein Navi auf einmal holländische Straßennamen versuchte auszusprechen wusste ich dass ich in meinem Zielland angekommen war. 2015 bin ich original durch ein Waldstück gelotst worden da hatte ich etwas schiss dass ich gleich vom Zoll gestoppt werde. Eine kurze Phase Sonnenschein. BAP singt von Rotterdam, Annenmaykantereit vom Meer und BRINGS davon dass man seine Träume einfach mal leben und wahrmachen sollte. Meine Playlist war on Point mit Ankunft in Venlo. Ich hatte mir gemerkt dass nach 80km die Abfahrt kommt die mich wieder in flacherer Gefilde katapultiert aber nicht nachgeschaut wo das kommt. Als ich kurz nach Grenzüberqueren dann auf eine Abfahrt zufuhr war mir direkt klar aha jetz kütt et. Venlo bediente erstmal jedes Klischee. Marihuana Duft in der Luft, bunte Zebrastreifen, begrünte Architektur und mega coole Radwege. ich mags.

was dann passierte war ich nicht vorbereitet. Das Navi meinte bitte auf den Radfernweg abbiegen. Frau Drewke freut sich weil das grundsätzlich cool ist… jo aber weit und breit nur Radweg über mehrere Kilometer und meine Getränke waren leer. Zwischendrin natürlich wieder Platzregen. Die letzten 40 km waren wie Kaugummi. ich musste alle paar km anhalten und kurz ausruhen. was mich natürlich auch ausm Tritt gebracht hat, aber bei dem Wind kann man gar nicht von Tritt reden. Während ich halb am verdursten war setzte der nächste Regen ein, ich stelle mich an ein kleines Bäumchen mit Efeuzaun und der Regengott Peitsche alles noch heftiger zu mir. Bin dann an die einzige Häuserfront geflüchtet war aber schon drissnass weil auf dem Weg dahin einfach alles runterkam war ging.

In AMERICA habe ich dann endlich einen Supermarkt gefunden auf der Strecke und habe mit nen Liter Coke geholt. Hat das Ziel nicht mehr erreicht und danach war mir schlecht. Das letzte Stück fuhr man an einem Kanal vorbei, war landschaftlich sehr schön, aber alle 5 Minuten Platzregen und auch hier kein Tempo möglich wegen wind.

In Helmont habe ich mich natürlich noch kurz verfahren, war klar. Und am Ziel long Story short: ich bekam kein richtiges Essen und auch kein Bier. Das muss morgen besser werden! Das Bed & Breakfast ist ganz süß. Das einzige was mich stört ist dass die Toilette die Treppe runter in der Waschküche ist. Wenn ich nachts muss mag ich keine Nachwanderung machen. Das Paar ist aber ganz nett und das Bett ist bequem. Habe schön heiß geduscht und liege gemütlich im Bett während ich das tippe. Es gibt auch einen Pool und eine Sauna. Hätte auch mir gegönnt wenn ich wie ursprünglich geplant um 15 Uhr statt 19:30 hier eingetroffen wäre.

So. Morgen bitte Wind abschalten sonst frech ich zusammen. Danke.

Mehr Bilder folgen 😉 War heute sehr mit mir selbst beschäftigt.

Tag 11 – Padborg bis Heide (91km)

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Ein letztes Mal heißt es alles zusammen packen und aufsitzen auf dieser Tour. Heute wurde auch mal der extra neu gekaufte Drybag gefüllt und angeschnallt. Passt perfekt. 

Das Wetter war sehr bewölkt aber stellenweise sonnig. Bin trotzdem mit Jacke gefahren weil war schon sehr frisch. Ich war guter Hoffnung, dass ich dem Regen davon fahren kann und nicht nass in die Bahn steigen muss. 

Die Grenze war gut 7km entfernt. Bin über die Grenzroute gefahren. Der Fahrradweg nach drüben war gesperrt also hab ich mein Rad an den Grenzpolizisten vorbei geschoben. Hinter mir kamen noch zwei Radler die fuhren einfach locker geschmeidig durch. Schienen auf dem Weg zur Arbeit zu sein. 

Was fällt als erstes auf wenn man in Deutschland ist? Die Auf- und Abfahrt zu Fahrradwegen ist nicht erleichtert durch kleine Rampen, nein man darf einfach rauf und runter knallen. In Dänemark wird sogar bei kurzfristigen Baustellen mit Umleitung darauf geachtet dass Radfahrer easy die Wege kreuzen können. Ich wollte eigentlich an der ersten Tanke halten und nen Kaffee kaufen. Kam aber irgendwie keine. Nach 25km dann ein Supermarkt mit Bäcker. Ich super, freu, reingestürmt. Stehen da 3 Muttis in der Schlange, können sich nicht entscheiden und die Verkäuferin verzweifelt. Ich auch auch Dreh mich wieder um und fahr weiter. Mega Kontrast auch plötzlich wieder Maske tragen zu müssen nach 1,5 Wochen ohne. War auch nicht nötig, ich saß ja den ganzen Tag aufm Rad an der frischen Luft. Und im Supermarkt war nie viel los, keine Menschenmassen auf der Tour. Nur in Aarhus in der Einkaufspassage. 

Bin dann weitergefahren und dachte ich stopp halt in Husum für nen Kaffee. Der Weg dorthin war echt nicht schön. Alle paar Meter Schilder dass der Radweg Schäden aufweist. Das seh ich selbst liebe Leute, da braucht es kein Schild. Vor allem merk ich es. Ein geholper sondergleichen. Da fährt man sich echt das Rad kaputt. Nach 20km bin ich auf die Straße gewechselt, das war wesentlich entspannter. Nach gut 7km winkt mich ne Polizeikontrolle rechts raus 😳🙄 das hatten wir doch schon am ersten Tag der Tour haha. Ich soll bitte den Radweg benutzen. Ich sag guter Mann das ist eine Zumutung, da kann man nicht fahren. Er sagt er kennt das Problem er wohnt ein paar Meter weiter und will da demnächst eine Eingabe zu machen. Trotzdem wäre es zu gefährlich für mich auf der Straße und ich soll bitte wieder auf den Fahrradweg. Fragte noch wo ich herkomme und ob ich ganz alleine reise. Jo, Veri ist ganz allein 1.144 km in 11 Tagen gereist. 

Nach 60km hab ich dann endlich mal für Kaffee gestoppt. Wäre sonst auch viel zu früh am Bahnhof gewesen. Noch nen Proteinriegel reingepfiffen und wigger. Das schlug mir allerdings irgendwie auf ne Magen…

6km vorm Ziel gabs nen spontanen Platzregen. Gott sei Dank fuhr ich gerade durch eine Baumallee und konnte mich kurz unterstellen. 

Am Bahnhof angekommen hatte ich noch etwas mehr als ne Stunde Zeit. Bin noch mal durchs Städtchen und hab mir später am Bahnhof nen grossen Café Crema geholt. Die Bahn war pünktlich und bis jetzt gibt es auch keine Komplikationen. Ich hoffe dieses Jahr komm ich ohne Verzögerung zurück nach köln. 

War eine schöne Tour, aber irgendwie doch zu kurz. Ging alles viel zu schnell. Dadurch dass ich die Unterkünfte nicht so flexibel buchen konnte war ich natürlich etwas eingeschränkt. Es ist einfach immer wieder wunderschön im Norden. Auch wenn das Wetter nicht immer mitspielt. Auf dem bike ist es natürlich schöner wenn die Sonne scheint, es trocken ist und der Wind nicht zu stark ist. 

Im RE war ne Frau die stieg schon mit vollgepisster Botz ein mit rollator. Setzte sich dann ins Fahrrad Abteil weil da viel Platz ist. 1,5 std fahrt. Ich hab immer geschaut ob was tropft nebenan. Als wir aussteigen mussten und sie aufstand plätscherte ne Pfütze vom Sitz mega ekelhaft! Sind ja stoffsitze. Jetzt frag ich mich immer ob schon jemand draufgepinkelt hat bevor ich mich setzte… 

Der Ausstieg war links so dass wir alle man eine Tür nach vorne mussten. Mit meinem breiten Lenker und Gepäck etwas schwierig aber irgendwie hat’s geklappt. War schon leicht panisch weil wir eh 7min Verspätung hatten. War sogar noch zeit um im Rewe2go Bierchen und Brezeln für die Fahrt zu kaufen. 

Der IC stand schon aufm Gleis, ist ja ein Kopfbahnhof. Allerdings waren Wagen 5 und 6 vertauscht so dass die Reservierungsnummern alle nicht stimmten. Hat mich leicht verwirrt. Das nächste Paar mit Rad was Einstieg meinte das passiert öfter einfach irgendwo das Rad aufhängen und hinsetzen. Schaffner hat auch nix gesagt. Ein netter Herr hat auch ungefragt direkt beim Reinwuchten des Rades angepackt. Super lieb. Jetzt sitz ich im mega schnell fahrenden Zug und schau noch mal alle Bilder der Tour durch. Vielleicht schaff ich es dieses Jahr ein Rückblick-Video zu erstellen. 

Bleibt zuletzt die Hoffnung dass ich gleich am Gaffel ein kühles Kölsch noch bekomme. 

Tag 10 – Kolding bis Padborg (74km + 12km)

Ich hab mega gut geschlafen und bereit für den Tag. Meine sieben Sachen waren wieder schnell gepackt. Vor der Abfahrt musste ich aber noch die Rezeption suchen und zahlen. Wieder so ein Laden der nur Dancards nimmt oder Visa. Ohne Visa kann man hier manchmal aufgeschmissen sein, wie sich etwas später am Tag erneut bestätigte. 

Da ich kein Frühstück gebucht hatte, wollte ich irgendwo anhalten und nen Kaffee trinken. Wenn ich aber einmal im Tritt bin ist das mit dem Angalten aber gar nicht so einfach, weil ich weiß dass ich mich dann wieder warm fahren muss. Also fuhr ich immer weiter und wollte dann in aabenraa am Strand halten. Auf dem Weg dahin überholten mich an einem Hügel klingelnd zwei Omis auf ihren e-bikes mit Spiegel am Lenker. Frechheit. Und auf gerader Strecke schleichen sie dann vor mir her. Hab ich einfach zurück überholt mit Muskelkraft. Als ich kurz anhielt und die Route zu checken fuhren sie wieder an mir vorbei und kreuzten dann vor mir die Straße sodass ich erstmal 2 Minuten auf verkehrsberuhigte Zone warten musste. Dauerte aber nicht lang da hatte ich sie wieder ein.

Hab mir an der Tanke bei bestem Wetter nen Kaffee geholt und bi. Rüber zum Strand. Schau ich nach links kommt ne Riesen dunkle Regenwolke an. Und dann tröpfelt es auch noch. Hab schnell die Jacke angezogen und bin rüber auf die andere Straßenseite in ein Bushäuschen. Die Pause hab ich für ein Telefonat genutzt. Leider aber den Stopp-Knopf an meiner Garmin nicht richtig gedrückt. Hat natürlich meinen Schnitt heut versaut.

Die restlichen 25km bis zum Motel zog die dicke Wolke vor mir her. Blieb Gott sei dann trocken aber man sah dass es überwall heftig geregnet hatte vorher. 

Das Motel liegt wie Motels so liegen an der Hauptstraße im nirgendwo. Ist komplett verlassen. Hab ne Mail bekommen mit einem Bezahllink. Wenn man über den die Zahlung tätigt bekommt man den Schlüssel Code für die Box. Großartig. Man kann wieder nur mit dancard, Visa oder Maestro zahlen. Meine Visa war nicht fürs mobile Banking freigeschaltet, musste ich mich umständlich über den Browser erstmal reinhacken. Hab glaube ich ne Dreiviertelstunde hier vertrödelt bis ich mal drin war. Jeder hat ne eigene Wohneinheit mit Bad und TV. Ich denk ich schlaf oben 🙂 

Als ich gerade wieder losziehen wollte stand n minihündchen in meiner Tür. Wollte sich mal umschauen. Bin die 6km zur Bucht gefahren und hab mir vorher im Rema1000 noch was zum snacken geholt. Ist wieder bergab. Kann ich gleich wieder Hochstrampeln. Hier ist es richtig schön. Mein Handy meint ich wär schon wieder in Deutschland. Die Grenze liegt vor mir im Wasser. Hab hier einfach 2,5 Stunden in der Sonne gechillt. 

Am Supermarkt nochmal kurz gehalten und n paar dänische Goodies zum mitnehmen gekauft. Bisschen schade dass es hier nur nen Rema gibt. Der hat allerdings das Müsli was ich so liebe. Draußen standen zwei Mädels sagt die eine zur anderen: schau mal solche dicken Reifen hätten wir gebraucht eben auf der sandigen Strecke… :-p Ausnahmsweise mal deutsche. Kurz danach kam ein Mann und staunte über mein Monsterschloss. Musste er sogar anfassen haha. Ja ja, ich weil ich hab schon nen geilen scheiss am Start :-p

Am Motel hab ich mich noch auf die Picknickbank in der sonne gesetzt und meine Kanelstang genossen. Meine direkten Nachbarn sind glaube ich Hardcore Alkoholiker. Den ganzen Kofferraum voll wein und Bier und nach dem Ausladen wurde erst mal n Schnaps getrunken. Er grüßt mich mit besoffski rotem kopp. Kurz darauf steigen sie wieder ins auto und fahren vermutlich essen… gut ohne Auto bekommt man hier auch nix zu essen mehr, aber schon sehr bedenklich.

Ich hätte heute eigentlich gerne noch mal so ein Essen wie gestern. Das war ultra gut. Ich hab übrigens noch mal nachgeschaut, die nette Bedienung hat mir tatsächlich nur das eine kleine Bier berechnet. Das große fehlt. Danke, es war köstlich. Mir würde übrigens in Köln im Traum nicht einfallen für ein normales Bier 7-9€ zu bezahlen. Hier vollkommen normal :-p und im Supermarkt kostet es grad mal 1€. Ganz Schöner Gastroaufschlag. 

So, morgen ist der Finaltag. Noch 90 km über die Grenze und bis Heide. Dann ab in den Zug zurück nach Köln. Ich hoffe es bleibt trocken. Mag nicht drissnass 6 Stunden Bahn fahren 😦 

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Tag 9 – Aarhus bis Kolding

Heute gibt es gar nicht so viel zu berichten. Ich bin um 7 aufgestanden und wollte zeitig los, weil ich wusste, dass es anstrengend wird. Mit 660 Höhenmetern und Wind aus der falschen Richtung ist nicht zu spaßen. Bevor ich losfuhr hab ich noch kurz ein Telefonat geführt. Es war relativ frisch so dass ich leicht verkühlt losfuhr. Es dauerte 11km um aus der City rauszukommen. Hier bin ich ja Gestern schon langgefahren. Heute morgen kam es mir leider noch ein wenig schmutziger vor als gestern. Aarhus ist cool, aber ich glaube man muss sich mehr mit der Stadt befassen. Ich war jetzt glaube ich schon 4x hier. Immer nur für eine Nacht. Es ist ein bisschen Klein-Kopenhagen. Aber irgendwie war mir auch schon wieder zu wuselig, weil eben Großstadt. Auf dieser Tour liebe ich die kleinen Ortschaften mit ihrem besonderen Charme. Insgesamt fand ich dieses Jahr leider etwas ernüchternd, weil ich gar nicht richtig am Strand und im Meer war. Das Wetter hat nicht wirklich mitgespielt leider. 

Als ich aus der Stadt raus war führte mich mein Navi auf die große Strasse. Gab noch ne Nebenroute bis zum nächsten Ort aber danach musste man wieder darauf. Ne Alternative gab es nicht groß. Nach 20 km musste ich noch mal telefonieren. Das hat mich gedanklich und körperlich etwas rausgerissen. Bei Wind und Hügeln wieder antreten kann manchmal ziemlich schmerzhaft sein. 

Horsens war der Nacht größere Ort wo ich Rast machen wollte. Da gab es richtig große Sterne Hotels und es schien mir auch eine Art Regierungsgebäude. Bin einmal durchgefahren und hab dann gestoppt für ne kurze Pause. Kam echt nur langsam voran heute. Mega mies. Nach 35km wollte ich schon aufgeben weil ich nicht mehr konnte. 

In Veijle gibt es die größte Steigung Dänemarks. Das Bild was mein Navi anzeigte hat mich gestern schon in Angst un schrecken versetzt. Einmal von 100m runter auf null und dann direkt wieder hochdrehten. Die Abfahrt war richtig geil. Auch ein schönes Städtchen irgendwie. Ich hatte allerdings Angst vor der Auffahrt. Die erwies sich als gar nicht soooooo schlimm. Ich hatte mir schon überlegt sonst abzusteigen. Aber diese Blöße geb ich mir natürlich äußerst ungern. Die nächste Rast wollte ich erst nach dem Kampf nach oben machen. Gab noch nen zweiten „Aufstieg“ da konnte ich aber auch gut hochschrauben. Für Rennradfahrer ist es wohl ein Traum. 

Das letzte Stück bis Kolding war ok. Noch einige Abfahrten und Aufstiege. Ich hatte noch kurz die Strecke etwas umgestellt, was mich plötzlich vor einem Riesen Transformer stehen ließ. Monströs gut. Kolding liegt natürlich auch in einem Tal. Problem: Mein Hotel liegt schon wieder ausserhalb, also muss ich erstmal wieder aus dem Tal raus. Diese Hügel machen mich fertig. Besonders so kurz vorm Ziel. Das Hotel liegt etwas versteckt. Wegen Corona liegen die Schlüssel wieder in einer Schlüsselbox. Das Zimmer ist sehr geräumig. Ich denke ich werde mein bike gleich mit rein nehmen. Sehr sportlich sich das Sporthotel nicht aus. Man kann wohl nebenan Bowling spielen und das Fitnesscenter benutzen. Ich hatte heute aber genug Fitness 🙂 

Bin nochmal runter in die City gefahren, weil ich noch was unter Leute wollte. Da wo ich letztes Jahr gegessen hatte ist gegenüber ein Cafe am Fluss das sieht sehr einladend aus. Bin einmal ne Runde gelaufen, hab im Foxe was eingekauft und bin jetzt da eingekehrt und genieße noch ein wenig die Sonne bei einem Bierchen. Und zum Abend gibt es klassisch dänisch Skjernskund (Scholle, Lachs, Krabben auf Brot). Wollte zuerst nix hier essen, aber ist wohl die letzte Möglichkeit schätze ich. Das blöde: gleich muss ich voltgefressen den Berg wieder hoch :-/ 

Morgen gibt es nur eine kleine Tour bevor es am Donnerstag wieder über die Grenze geht. Ich weiß auf jeden Fall jetzt schon, dass ich so eine Tour zukünftig lieber wieder an der Westküste enden lassen möchte.

Puh… zwei Bier und Drewke ist hinüber. Zuviel Sport und frische Luft verdirbt den Bier-Charakter :-p 

Tag 8 – Hals bis Aarhus (105 + 9km)

Auf die Strecke heute hatte ich nicht so wirklich Lust. Wind aus der falschen Richtung, Hügel rauf und runter und am Ende eine scheiss Unterkunft. 

Deshalb bin ich auch nicht so motiviert aus dem Bett gesprungen wie sonst. Bevor ich zum Frühstück ging, fiel mir auf, dass ich meine Fahrradhandschuhe gar nicht auf die Heizung gelegt hatte. Waren natürlich noch klitschnass, super. Also Heizung nochmal volle pulle an und hoffen dass es was bringt bis zur Abfahrt. 

Das Frühstücksbuffet war super. Vor allem gab es „echte“, frische Brötchen und nicht so nen Aufbackscheiss. Und ne mega leckere Kuchenstange. Und ich weiß nicht ob ich es schon mal erwähnt habe, aber ich liiiiiebe dänischen Honig. Ja der schmeckt besser als deutscher! 

Die Inhaberin wuselte rum und beglückwünschte mich zu meinem tollen Bike. Wieviel Kilometer ich fahre und wo ich herkomme. Lustigerweise kannte sie Köln, aber nicht Cologne. Sie hat glaube ich 10x gesagt wie mega mein Bike ist. Das zieht echt alle Aufmerksamkeit auf sich, langsam bekomm ich Minderwertigkeitskomplexe. Jetzt gerade im Hostel kam auch ein Mann und wollte es sich mal genauer anschauen weil es so mega ist…

Als ich losfuhr waren die Handschuhe leider immer noch nass. Meine Schuhe auch ein wenig. Es hat aber auch geschüttet Gestern. Echt fiese Pfützen stellenweise weil das Wasser gar nicht abfloss. Hab die Handschuhe dann vorne draufgeschnallt und bin erstmal ohne gefahren. Meine neuen Griffe sind echt mega entspannt zu fahren. Überhaupt keine Taubheitsgefühle oder so. War letztes Jahr echt ein Problem. Das Navi hatte heute übrigens nen richtig easy Job. Nur 1x die Stunde ne Ansage, dass ich weiter geradeaus fahren soll… ach was :-p

Ich war keine 500m gefahren da musste ich schon wieder absteigen. War doch keine Brücke sondern ne Fähre. Aber natürlich wieder umsonst die Überfahrt. Und der Himmel war strahlenblau. Hab dann direkt nach der Überfahrt die Jacke schon ausgezogen. Die heutige Fahrt führte nach MIDT – also Midt-Jylland quasi ins Landesinnere. Mein Bike  hat sich aus dem Seitenwind nix gemacht. Wir fuhren ziemlich Speed die ersten 20km. Da ging es hin und wieder sehr dicht am Meer vorbei. Richtig schön. Um ein paar Kilometer zu sparen und auf einer befestigten Straße zu fahren, habe ich nicht den Ostkystvej gewählt sondern die etwas größere direkte Straße. War natürlich nicht so schön zu fahren mit den Autos daneben. Pause wollte ich da auch nicht machen, gab nix schönes zum Anhalten. Zuerst wollte ich nach 50km pause machen, weil vorher ein zickzack stück gegen den Wind war. Dann zog es sich aber zu sodass ich die Jacke wieder anzog und auch nicht halten wollte. Dann sagte ich mir ok bei 60km. Und dann kam das Schild, dass Randers in 20 km liegt… gut, also bis Randers voll durchgezogen, obwohl es nach 50km sehr Hügelig und anstrengend wurde. Erstaunlicherweise waren meine Beine und mein Hintern fit und schmerzfrei. Mit Randers bringe ich seit meiner ersten Dänemarktour auch prinzipiell immer Bundesstraße und Hügel in Verbindung. Da fuhr ich einmal quer durchs Land von Ringkoebbing aus und hatte an dem Tag ausnahmsweise Rückenwind. Ich weiß aber noch genau wie sehr es rauf und runter ging und ich etwas erschrocken war, weil ich Dänemark bis dahin nur flach kannte. Es scheint egal zu sein aus welcher Richtung man kommt, immer Hügel. In Randers gibt es auch diese tollen Geländer wo Radfahrer an der Ampel easy anhalten können. Wünsch ich mir in jeder Stadt.

Von Aarhus wusste ich ja auch schon dass es in einem mega Tal liegt und mich schon öfter zum Schwitzen gebracht hat wenn es wieder rauf ging. Das Gute an Hügeln ist aber, dass es geile Abfahrten gibt. Ging ganz schön ab. Mir fällt gerade ein, ich sehe unwahrscheinlich viele Tandem-Paare reisen. Ist das ein neuer Trend? Muss ich mir das leichter oder schwerer vorstellen? Würde das ja gerne mal ausprobieren. So viele Radreisende sind mir bisher noch nicht begegnet, aber sind schon einige unterwegs. Die Inhaberin vom Hotel meinte das heute morgen auch. Dieses Jahr sind Radreisen im Trend. Manchmal schaue ich während der Fahrt an meinem Bike rauf und runter und denk mir man ist das geil dass ich einfach alles festschnallen und losfahren kann wohin ich will. Und mein Bike löst das wirklich ausgezeichnet. Danke, dass wir bisher noch keine Panne dieses Jahr hatten!!!

Die zweite Hälfte der Tagesetappe verlief dann auch auf einem Radweg. Der Gamle Aahusvej war schön zu fahren. Von Randers (wo ich ein paar Regentropfen während der Pause abbekam), waren es nur noch 35km. Die ganze Zeit durch Felder, rauf und runter. Das Wolkenspiel war interessant. Auf den Regen folgte direkt wieder blauer Himmel, aber dicke graue Wolken folgten mir noch eine Weile. Gott sei dank nicht über mir aufgeplatzt. Kurz vor Aarhus konnte ich die Jacke auch wieder ausziehen. Da ist echt ne heftige Abfahrt und direkt  auch wieder ne kleine Steigung wen man in die Stadt will. Ist schön so kurz vorm finale noch mal ranklotzen. 

Die Unterkunft ist wieder ein Danhostel und liegt quasi im Wald wie ein kleines Zeltlager. Ist restlos ausgebucht. Als ich ankam war ein Schild, dass erst um 16 Uhr die Rezeption wieder besetzt ist. Toll. Also erstmal 40 Minuten auf der Bank gechillt. Der Junge an der Rezeption war sehr nett. Meinte er hätte 3 Jahre deutsch in der Schule gehabt, aber viel hängen geblieben wäre nicht. Mein Zimmer hat 4 Betten und einen Tisch. Zeigt Richtung Wald, sodass durch das Fenster kein licht kommt. Das Bad für Frauen ist um 3 Ecken, das für Herren nebenan. Ätzend. Fühle mich null wohl hier. Ist wie Feriencamp ohne coole Freunde mit denen man den ganzen Tag so viel scheiss macht dass einem am ende des Tages egal ist wo man schläft. Ich bin noch verwöhnt von gestern, menno. Umbuchen ging nicht mehr. Egal. Hab meinen Badeanzug drunter gezogen und wollte zu diesem Strand 1km weiter runter. Ist irgendwie eine geführte Badestelle. War aber blöd hinzukommen und ich wollte erstmal noch in die Stadt wenn ich schon hier bin. Dachte vielleicht ist es gleich noch so warm dass ich mit ein bisschen Food noch hingehe und dort den Abend ausklingen lasse. Nach dem Spaziergang durch die überfüllte City war mir aber ultra kalt. Sitze jetzt im Hof des Hostels, hatte Joghurt mit Müsli und ne Tassensuppe. Und natürlich nem Bier. Das war sehr gut. Ein Dark Ale. Überleg noch ob ich heute hier duschen mag, ist alles so bäh. Stinken tue ich heut jedenfalls nicht, wäre also nicht so dramatisch.

Heut zahlt sich wieder mein MacBook aus. Hier ist nix los und es gibt keinen TV. Kann ich gleich schön im Hochbett noch netflixen. Und morgen steh ich früh auf und hau hier schnell ab :-p Aufs morgige Hotel bin ich echt gespannt. Ein Sporthotel. Ich hoffe ich kann auch noch kurz ins Wasser in Kolding. War da schon mal am Strand. Wenn das Wetter passt mach ich das auf jeden Fall.

Tag 7 – Skagen bis Hals (99 km)

So dann stellen wir uns mal dem Regentag. Anders als die anderen Tage war heute wirklich konstant Regen gemeldet und mir blieb keine andere Wahl als da durch. Ich hatte ja mit den ersten Tagen noch richtig Glück. Wirklich viel bin ich nicht nass geworden. Das sollte sich heute ändern…

Gestern Abend habe ich mein Rad noch 3x hin und her geschoben um den Perfekten Platz zu finden, wo es so wenig Regen wie möglich abbekommt. Ich wäre ein richtig guter Pfadfinder geworden glaube ich. Hab geschaut von wo kommt der Wind, welche Wand bekommt am wenigsten ab. Als es dann anfing zu regnen als ich gerade duschen war, schaut ich aus dem Fenster und sah dass mein bike halbwegs trocken blieb – ich Fuchs. Heute Morgen regnete es beim Aufstehen unerwarteterweise noch nicht. Hab mich angezogen und fertig zum Frühstück gemacht und bin kurz runter um die Gin-Flasche in der Rahmentasche zu verstauen. Ich denke dort ist am wenigsten Eruption unterwegs. Hab mich entschieden doch nicht zum Outdoorladen um 10 zu fahren, sondern erst mal 55km bis Saeby durchzuziehen und dann dort in die Filiale zu hüpfen. Hatte soweit alles gut verstaut. Als ich grad wieder gut aufm Zimmer war kam natürlich ne schauer runter. Wenn man sich zu früh freut. Das Frühstücksbuffet war wieder super. Zwei andere deutsche Radreisende waren zeitgleich mit mir frühstücken. eins der Räder ist aber auf jeden fall mit E betrieben. Ließen sich ne große Kanne Kaffee füllen. Wär mich viel zu schwer mitzuschleppen. Ich konzentrier mich lieber auf Gin :-p 

Als ich losfuhr war nur so Nieselfieselregen. War auszuhalten. So nach 15km wurde es aber stärker, sodass ich nach kurzer zeit Driss nass war. Zu allem Überfluss habe ich heute morgen vergessen die Popocreme draufzuschmieren. Die ist so fettig dass man sich eigentlich immer die Finger danach waschen muss. Deshalb wollte ich erst unterwegs und komplett nass nicht anhalten. Nach 30  km kam ne Tunnelunterführung da hab ich mich untergestellt und mal kurz die Hose runtergelassen. Natürlich war die creme ganz ganz unten in den Taschen. Aber bevor ich mir nen Wolf fahre lieber das in kauf nehmen. Als ich aus dem Tunnel rausfuhr hörte es kurz auf zu regnen. Das war angenehm. Dauerte aber nicht lang. Neben dem regen kam auch der wind stärker sodass ich kaum vorwärts kam. In Saeby war es kurz trocken und ich habe sogar meinen Drybag bekommen. Winzig klein. Will da jetzt alles reinpacken wo ich weiß ich packs nicht mehr aus. bzw. am letzten Tag noch ein paar Einkäufe verstauen. 

Die gesamte Strecke war auf einer Nebenstraße wo es keine Unterstellmöglichkeiten gab. Vor allem wenn man auf so einem Stück bei dem Wetter im Wald anhält, wissen wir was passiert. Die Stecher kommen und zerfleischen dir die ganzen Beine. Sind sehr aggressiv hier. Als ich noch 26km vor mir hatte uns es mal kurz Regenstopp war, machte ich ein paar Diensttelefonate. Das war ein Fehler. Die letzten 25km schüttete es aus Eimern. Mega ekelhaft. 2 Rennradreisende kamen an mir vorbei mit sehr stylischen Socken und grüßten mich nett. Sie hatten nur Arschraketen angeschnallt. Wenn ich mein Macbook nicht mitschleppen würde, würde ich auch so easy reisen. 

Ich habs dann irgendwie zum Hotel geschafft. Bin erst dran vorbeigefahren weil mein Navi mir nicht sagte dass ich angekommen bin. 

Der Ort, Hals, ist ein kleiner Fischerort mit Hafen. Stehen kleine Segelboote neben Riesenschiffen. Ist ein bisschen ausgestorben habe ich den Eindruck. Kann aber auch am Regen liegen. Bin jetzt in der Pizzeria essen weil ich schon seit heute mittag bock auf pizza hatte. Allerdings mit dem mega ultra Riesen fail! Die Bedienung kam und ich war noch nicht ganz fertig mit Entscheiden. Ich dachte aber irgendwie dass Peperoni pizza hier diesmal wirklich Peperoni also Chili meint…. Nope! Ich bekam ne Salami-pizza… für nen Vegetarier natürlich nicht so super. Normalerweise würde ich auch nix essen wo salami schon mal drauf lag weil das auch so nen markanten Geschmack hat. Habs aber einfach untergepopelt, weil Hunger treibt es rein. Die Bedienung fragte schon ob ich was falsches bekommen hätte… ich sag nein ich war nur zu blöd. 

Jetzt Regnet es wieder. Werde auf dem Weg zum Hotel wieder ultra nass. Gott sei Dank funktioniert die Heizung. Bis morgen ist alles wieder trocken. Gleich richtig heiss duschen und ab ins Bettchen. 

Die Ostkystroute bzw. Ostseeseite ist mir nicht so lieb wie die Vestkyst. Drüben ist irgendwie alles gechillter, mehr hygge. Kann es nicht beschreiben, aber halt ähnlich wie die Meere. Hier ist auch alles Grüner und industrieller. Im Westen ist es heidiger und dörflicher… finde ich. Die Tour andersherum ist für mein Gemüt wohl besser. Langsam steigern und der Höhepunkt kommt dann oben an der Wende von Ost nach West. Die Westküste runter kommt für mich ein Highlight nach dem anderen. Hier an der Ostküste liebe ich Aarhus. Das ist genau meine Stadt. Super urban und hipp. Mein morgiges Ziel. Allerdings wohne ich leider etwas ausserhalb weil nichts anderes frei war. Also, hier im Ort gibt es ein Fahrradmuseum. Aber leider schon zu und mir war auch eher der Sinn nach Nahrungsaufnahme :-p 

ok, super, jetzt konnte man in dem Laden nur mit dänischer Karte bezahlen. Musste ich schnell drüben noch Bargeld ziehen. bis jetzt nirgendwo gebraucht. ich dachte schon ich komme ohne Bares durch die 10 Tage.

Tag 6 – Hirtshals bis Skagen (60 km)

Die kürzeste Etappe der Tour stand heut auf dem Plan. Nur knapp 60km bis Skagen. Ich hab so gut geschlafen wie lange nicht mehr. Bin aber ja auch schon echt früh in dieses gemütliche Bett gefallen. Das B&B war echt jeden Cent wert. Mit Liebe eingerichtet und geführt. Das Frühstück ein Traum. Vieles frisch selbstgemacht und auch hier sehr darauf bedacht dass alle Gäste sich vor dem Gang zum Buffet desinfizieren. Es gab mega gute Eier, die in Kuchenform präsentiert wurden. Muss ich mir merken wenn ich mal zum Frühstück einlade. Pancakes und geilen Käse gab auch. Ich hab natürlich zu viel gegessen, aber es war zu gut. Die Inhaberin kam mit einer Schnapsflasche zu meinem Tisch und fragte ob ich gerne mal eine Hirtshals-Spezialität probieren möchte. Ich sag zum Frühstück? Ja sicher… okeeee. War gar nicht so stark. Die Geschichte dahinter ist süß. Damals gab es natürlich noch nicht so viel Medizin wie heute und dann hat ein altes Mütterchen in der Umgebung Kräuter gesammelt und diese mit Aquavit versetzt. Hilft gegen alles. Wer ihr eine Flasche klaren Aquavit brachte, dem verwandelte wie die Flasche in ihren Zaubertrunk. Wer heute eine Flasche mit ins Museum hier bringt, bekommt auch ein Flasche von dem Bjesk im Tausch. Konnte ich jetzt leider nicht mitnehmen. Aber mal im Hinterkopf gehalten fürs nächste Mal. 

Bin um 9 erst los, hatte ja genug zeit. War leider sehr stürmisch und zugezogen. Mir war morgens schon klar, dass ich keinen schönen Fotos in Skagen machen kann. Letztes Jahr war hier Bullenhitze und ich war so froh da ins Wasser zu können. Aber zurück zur Tour. Schön finde ich hier immer wenn mein Navi sagt: Jetzt links auf den Radfernweg. Sowas sagt es in Deutschland nie. Ein Radfernweg ich echt ne prima Sache. Extra für weite Strecken mit dem Rad ausgelegt. Hier geht man halt davon aus, dass auch etwas weitere Wege mit dem Rad getätigt werden statt immer mit dem Auto. Die ersten Kilometer führten durch den Wald. Sehr entspannt, nur Fahrräder und Jogger. Der Weg ging in eine Dünenlandschaft über und ich fuhr total euphorisch immer weiter. Das Navi sagte links, ich mach grad noch ein Video, auf einmal steh ich am Sandstrand und ich soll rechts weiter fahren. Ja ne is klar. Da ist kein Weg. Gott sei Dank ist mein Bike mit den breiten Reifen ja für solche Fälle bestens ausgestattet. Bin also einfach mal auf den Strand gerollt. Da war aber kein Weg. Ich sah wo das Navi hinwollte, dafür musste man aber über einen Fluss. Mir war aber klar wo der Abzweig dahin war. Ich schon also wieder zurück und dann über ein neu angelegtes Steg und Brückensystem. Immer äusserst flexibel wenn mal was nicht so klappt wie geplant. Fun Fact: In der Zufallswiedergabe auf meinen in Ears lief gerade „Vamos a la playa“… kannste dir nicht ausdenken.

Kurz danach ging es durch einen kurzen Wald-Single-Trail über Wurzeln und Hügel. Genial. Hier bin ich auch schon mal auf einer anderen Tour langgefahren mein ich. 

Als ich gestern so auf Hirtshals zufuhr hatte ich auch ne super Playlist auf den Ohren. Plötzlich Kölsche Tön und Frau Drewke fängt an zo kriesche. Jo dann schleiht et Kölsche Hätz su wie n dicke Trumm. Jo dann hüpp dat Kölsche Hätz un kritt sich mit mit in, su muss es sin. Morgen befinde ich mich ja schon wieder auf der Retour. Gibt doch nix schöneres als wieder nach Köln nach Hause zu kommen oder? 

Auf dem Weg durch die Heide hab ich mich irgendwann kurz umgedreht. Da war hinter mir eine riiiiiiiesengroße schwarze Wolke. Gott sei Dank nicht aufgeplatzt. Aber wenn man bei Sonnenschein da lang fährt ist es 3 Zillionen mal schöner. Als ich gerade in Skagen rein fuhr bekam ich eine sms dass mein Zimmer fertig sei. Fand ich perfekt getimed. Laut Plan sollte das nämlich erst in 2 Stunden bezugsfertig sein und ich wollte meine Klamotten nicht mit zur Spitze nehmen. Also kurz eingecheckt. Ist ein Hotel mit Bar. Süßes kleines Zimmerchen mit Gemeinschaftsbad. Hab meinen Badeanzug angezogen weil ich eigentlich noch ins Wasser hüpfen wollte. War allerdings arg kalt und ich hatte das im Hotel schon abgeschrieben. Trotzdem mal los. Die Sonne zeigte sich kurz, aber wirklich nur ganz kurz leider. Als ich grad am Wasser ankam wars schon wieder zugezogen und stürmisch. Egal trotzdem weiter bis Grenen (der Punkt wo Nord- und Ostsee aufeinander treffen). Ich hab meine Schuhe ausgezogen und lief die 3km durchs Ostseewasser. Meine Füße waren schnell taub vor kalte. Aber ist bestimmt gesund für die Fööss. Ich glaube es pilgerten ungefähr 500 Leute dorthin, der Strand war voll mit menschen, obwohl das Wetter so scheisse war. Oben angekommen tummelten sich alle an der Spitze und machten Selfies. Ich natürlich auch. Ich hatte immer noch die Hoffnung, dass die Sonne mal für nen kurzen Moment durchkommt. Total faszinierend finde ich, dass die Ostsee ultra rau und kalt ist. Die Wellen schlagen hoch es stürmt. Auf der Nordeseeseite, also 1m entfernt, ist das Wasser ruhig und fast mild. Die beiden Meere knallen unaufhörlich die ganze Zeit zusammen und keins der beiden gibt nach. Find ich ultra interessant. Die 3km laufen tat ganz gut. Aber meine Füße waren echt Eisklötze. Auf der Nordseeseite wäre ich glatt mal kurz ganz reingehüpft, aber es war echt zu kalt. Und dazu kommt, dass Baden dort oben verboten ist wegen der Strömung. Dabei ist das Wasser dort richtig türkis und karibisch, auch wenn die Sonne nicht scheint. Ich mag diesen Ort. Als ich auf dem Parkplatz zurück war, war ein paar Meter weiter eine Dame an einem Fahrradschloss am sägen. Komischer Moment. Aber ich glaube es gehörte ihr und sie hat den Schlüssel verloren. Wirkte leicht verzweifelt. 

Zurück in Skagen war ich kurz Getränke kaufen. Im Supermarkt gab es eine mega gute Gin Auswahl. Ich musste leider einen mitnehmen, den ich so in Deutschland nicht bekommen würde. Die Flasche ist dunkelblau und wenn man sie aufs licht stellt leuchtet sie hellblau. Mattiertes Glas. Bin gespannt wie er schmeckt. Blöd nur dass ich es jetzt noch 4 Tage mitschleppen muss. Und vor allem morgen, wenn es regnet ätzend. Ich wollte im Ort noch einen Drybag für die rechte bike Seite kaufen, dachte aber 1. eh nicht dass es hier sowas gibt und 2. dachte ich die Geschäfte haben noch ne Weile offen. Steh ich auf einmal eisschleckend vor einem outdoorladen soeben geschlossen mit drybags im Fenster. Scheisse! Könnte ich morgen echt gut gebrauchen für den Kram den ich eigentlich sowieso nicht mehr auspacken muss die Tage. Wie Gin und Honig oder die Loggins die ich unnötigerweise mitgenommen habe. Der Laden macht morgen früh erst um 10 auf. Ich überlege dann etwas später loszufahren. Das blöde ist nur, dass ich dann schon Driss nass sein werde bis ich an dem laden ankomme :-/ 

Im Ort ist ein Restaurant neben dem anderen und scheinbar ist Live musik gerade willkommen. In jedem Laden gab es Musiker mit Livemusik die scheinbar einmal Reih um gereicht wurden. Bisschen Nieselregen gab es. Woran erkennt man die blöden Touristen? Dass sie dafür einen Schirm aufspannen :-p Aber es sind wirklich fast nur Dänen hier. Ich habe selten so wenig deutsch gehört wenn ich in typischen Urlaubsregionen hier bin. 

Ich hab mir einen Laden ausgesucht wo ich Fish and chips essen wollte. Die hatten nämlich eine große Bierkarte. Der Durst ist mir allerdings vergangen, weil das scheinbar ein Laden ist, wo man nur Einheimische bedient. Hab super lang gewartet, mich sogar noch umgesetzt und erst als ich jemanden direkt fragen konnte bekam ich die Karte. Dahingegen ein Rudel junger Dänen, alles Herren, setzt sich an den Tisch, der Kellner kommt mit Karten und wischt den Tisch, kurz darauf kommen die Drinks. Und das obwohl ich noch gar nicht den Mund aufgemacht hatte. Scheinbar sah man mir das touristische an… hab ich so noch nie nie niemals in Dänemark wahrgenommen. Vielleicht lag es auch woanders dran. Aber die beiden süßen Kellnerboys haben mich ganz klar eiskalt ignoriert. 

Jetzt bin ich nach einem Bier wieder im Hotel und muss mich jetzt noch um einen Duschslot bemühen. Das Nebenzimmer duscht gerade alle nacheinander… und laut sind sie auch. 

Drückt mir die Daumen dass ich morgen wenigstens trocken zu dem Laden mit dem Sack komme. Dann kann es meinetwegen den ganzen Tag weiter regnen. Was nicht schön ist aber scheinbar unvermeidbar. 

(c) by Vera Drewke http://www.facebook.com/diedrewke http://www.veradrewke.photography

Tag 5 – Thisted bis Hirtshals (130km)

Halbzeit! 5 Tage sind rum, knapp 600 Kilometer stecken in meinen Beinen und ich bin kurz vorm Ende der Welt Ähm Dänemark angekommen. 

Da ich erst um 8:30 auschecken und bezahlen konnte hab ich bis dahin schon mal alles gepackt und aufs Rad geschnallt . Sodass ich dann direkt aufsitzen konnte. Die Dame an der Rezeption meinte „Drewke“ wäre für Dänen very schwer auszusprechen…. ok… 🙂 vor dem Hostel knallte die Sonne schon. Als ich 5km weiter war zog es sich mega zu und ich hatte schon Angst dass es regen geben würde. Da ich so schnell strampelte war mir in jedem Fall trotzdem ordentlich warm. Heute hatte ich Glück mit dem Wind ausnahmsweise. Bei den ganzen Hügeln die ich rauf und runter musste war ich sehr dankbar für Wind von schräg hinten oder der Seite. Waren einige coole Abfahrten dabei schon direkt bei den ersten Kilometern. Kam dann irgendwann auf den Aalborgvej also ne größere Straße und dachte schon ich müsste die 130km jetzt hier rauf bleiben. Kam an der Jammerbucht vorbei – total schön. Bin dann irgendwann von der großen Straße auf eine etwas kleinere und entspanntere. Übrigens immer wieder interessant wer einen so grüßt. Ich glaube Radreisende grüßen sich immer, weil man auf Tour einfach auch die ganze Zeit happy ist und weiß cool der andere hat auch ne gute Zeit. Heute grüßte mich auch ein Opi auf seinem Rad sehr euphorisch und ein kleiner Junge. Dahingegen sind Rennradfahrer meist eher verhalten, weil sie sich oft für was geileres halten… 

Ich hab den Eindruck, dass dieses Jahr viele Dänen im eigenen Land Urlaub machen. Mehr Dänen als Deutsche trifft man in den Hochburgen wo ich einkehre. 

Bei Lokken hab ich mit meinen Eltern schon mal vor sich Jahren Urlaub gemacht. Da sind wir in dem Jahr hier oben auch ziemlich viel abgefahren und haben viele Ausflüge gemacht. Ich bin nur an dem Weg vorbeigefahren wo wir gewohnt haben aber nicht in den Ort rein, weil ich ja noch zum Leuchtturm wollte. In diesem Weg durfte ich mal kurz ans Steuer in dem Jahr wo ich meinen Führerschein gemacht habe. Das weiß ich noch. Und zum Bäcker war es immer so weit dass wir meist das Auto nahmen und nur manchmal das Rad… Die Kante hier oben verwirrt mich immer. Ich komm immer durcheinander in welcher Reihenfolge die Orte kommen. Aber mein Navi führt mich schon.

Nach 40km hab ich ne kleine Proteinriegelpause gemacht, nach 80 ne Apfelpause weil ich bis zum Leuchtturm durchfahren wollte, der so ca. Bei Kilometer 108 erst kam. Kurz bevor ich dort ankam, zog es sich leider zu. Deshalb sind die Fotos leider Wolkenverhangen. Schade. Ich hab mein Bike brav unten geparkt und darauf gehofft, dass trotz massivem Touristenstrom niemand mein Bike anfasst. Ein Bikereisender fuhr nachher an mir vorbei bis ganz vorne. Ich dachte das wäre verboten und hab lieber vorne abgestellt. War auch besser, da hinten gab es nicht wirklich was zum Anlehnen und ich will die Natur ja nicht zerstören. Bin einmal kurz hochgelaufen aber nicht lange geblieben, wurde echt frisch. Als ich zurück kam begutachteten zwei Herren mein Bike. Es zieht schon wirklich große Aufmerksamkeit auf sich :-p 

Waren noch 23km bis zum Ziel. Auf der nächsten Bergkuppel habe ich lieber die Regenjacke mal ausgepackt. Fing leicht an zu nieseln. Wurde aber Gott sei dank nicht mehr. 10m bevor ich am Bed & Breakfast ankam klingelte mein Handy mit einer dänischen Nummer. War nicht drangegangen aber die Inhaberin kam direkt raus und meinte sie war der Anruf und wollt nur fragen wann ich komme, aber da bin ich ja schon. Super netter Empfang. Hat mich rumgeführt und alles gezeigt. Ist mit 9 Sternen ausgezeichnet bei Booking und ich finds auch sehr ansprechend. Liegt direkt am Meer. Sie fragte direkt, wo ich denn heute hergekommen bin. Als ich sagte Thisted riss sie die Augen auf und fragte: alles mit dem Rad?!? Jo… 

Mein Bike kann ich im Innenhof parken. Als ich raus ging um das Rad um die Ecke zu fahren, sprachen mich zwei Norweger draussen an, weil mein Equipment sehr imposant wäre. Wo ich denn herkomme und wo ich hinfahre. Sie waren heute mit dem Auto in Skagen. Haben bisschen gequatscht, war sehr nett. Hab mich kurz ins Badeoutfit geworfen und bin runter zum Meer. War schon sehr frisch aber ich wollte unbedingt. Leider war vorne an alles veralgt und viele Quallen. Bin noch ein Stück gelaufen, dachte ich Versuchs einfach und bin dann mal ein Stück reingelatscht. Nicht schön, aber hey: MEER!!!! Tat meinen brennenden Beinen ganz gut denke ich. War gut kalt aber wenn man einmal drin war ging’s. Hab mich direkt wieder angezogen und wollte im Ort noch was rumlaufen und schauen wo mein Fischrestaurant für heute Abend ist.

Natürlich stand da schon um 17 Uhr ne lange schlänge vor. Die hatten ein take away eingerichtet. Sah aber so aus als gäbe es drinnen mit Bedienung. Bin dann noch einkaufen gegangen und habe mir ein softeis geholt. Kurz zum Hotel zurück und dann wieder los. Mein Tisch war tatsächlich reserviert… aber man musste sich trotzdem draussen am Fenster anstellen, so ein Dreck. So langsam wie die sich bewegten hätte ich da noch ne Stunde gestanden und das Bier gab es auch nur aus Plastikbechern. Hab mich dann rumgedreht und bin zum Kro oben gegangen was ich vorher auch ganz ansprechend fand. Waren noch genug platze draußen frei. War aber auch echt frisch. Fisch and Chips und ein Fassbier Classic und was soll ich sagen, es war mega gut. Waren keine kleinen Fischnuggets sondern ein großer Filetklotz dazu Erbsen, wildkräutersalat und Remoulade. Ausgezeichnet! Und das Essen kam innerhalb kürzester zeit. Durch dieses Chaos kommt mein Bericht jetzt erst später als sonst. 

Meine Garmin meinte ich soll mich 38 Stunden ausruhen… ja ne is klar. Morgen geht es weiter. Aber nur ne Kleine Runde bis Skagen. Da hoffe ich sehr auf gutes Wetter damit ich mich am Meer was hinlegen kann. Ich hätte gerne eine Beinmassage. Kann das bitte jemand organisieren? Muskelkater heißt hier übrigens Sportskater hab ich heute gelernt. 

Das Bed & Breakfast hat keine Fernseher auf den Zimmern. Aber wie schlau von mir mein Macbook mitzuschleppen. So hab ich immer mein Netflix am Start und kann nach einer heißen dusche gleich schön wegdösen. 

Tag 4 – Hvide Sande bis Thisted (135km)

Wenn man weiß, dass man für die heutige Tour mal eben 9-10 Stunden aufm Bock sitzen wird, steht man mal lieber was früher auf. Ich war aber eh wach. Komischerweise kann ich auf Tour super früh aus dem Bett springen und bin fit. 

In der Nacht haben mich die kreischenden Möwen wachgehalten. Viel Schlaf bekomm ich aktuell nicht. Bin um 7:45 Uhr los bei bestem Wetter direkt ohne Jacke. Als ich über die kleine Brücke in Hvide Sande fahre, was seh ich da? Genau wie vermutet waren da drüben noch mehr Restaurants und auch noch ein Fischrestaurant. Naja… 

Als ich gestern in den Ort fuhr hat mich übrigens fast so ein Hans-Guck-in-die-Luft umgefahren. Kam mit hohem Tempo auf mich zu, schaute aber lieber die Häuser linksuni rechts statt die Fahrbahn an. Ich also laut HE gebrüllt, da ist er aufgewacht. Aber ich sah mich natürlich schon da liegen. Ich mach mir auch eher ums bike sorgen als um nicht haha. 

Heute war ein bisschen mein Landstraßen-Move. Die Wege waren nicht schön, weil man oft aufpassen musste. Das hielt einen aber auch wach und fit. Andererseits aber halt auch landschaftlich extrem schön. Links hohe Dünen, die ein bisschen den Wind aufhielten, Rechts der Fjord und weite Weidewiesen. Und dann fährt man einfach monoton auf dem kleinen Fahrbahnstreifen ganz aussen und versucht auszublenden wieviele Kilometer noch vor einem liegen. Nach gut 25km und einem kurzen Waldstück, kam ich an einem Badehotel raus und dachte das kommt dir bekannt vor. Na klar, hier hab ich letztes Jahr geschlafen. hatte nur nicht mehr aufm Schirm dass das hier war :-p 

Ein langes Stück führte über Schotterwege, Sandstraßen und durch Wald und Heide. Wenn ich sehe, dass ich auf eine Schotterstraße abbiegen soll, bekomm ich schon nen Anfall. Da rollt man halt nicht so gut und das zerstört den ganzen Zeitplan. Aber diesmal ging es eigentlich. Dann ging es wieder auf die Hauptstraße. Ich wollte durchziehen bis zur Fähre. In Thorsminde habe ich zeitgleich mit einem MTB-Paar an einer Schleuse gestoppt um ein Foto zu machen. Sie fragte dann direkt ob sie von mir auch ein Foto mit meinem Handy machen sollte. Ich hab dann in retour eins von ihnen gemacht. Ich bin zwar vor denen wieder weiter, aber sie sind ziemlich zügig wieder an mir vorbeigezogen. Ich bin schon nen 22er Schnitt gefahren. Mit Gepäck ist konstanter Speed aber echt hart. 

Nach 64 km und einigen zahlreichen Hügeln die ich rauf und runter gefahren war, hielt ich kurz für nen Apfel an. Stärkung war auch gut, weil kurz darauf kamen schottrige Hügel. Die Fähre lag 84km entfernt. Ich bin im vergangenen Jahr Teilabschnitte auch gefahren, nur eben anders herum. Da sieht vieles direkt sehr anders aus auf den ersten Blick. Letztes Jahr bin ich zum Beispiel  bei Fjaltring direkt an den Dünen gefahren. Da ist oben eine schöne Kirche und viele Paraglyder. Ausserdem haben sich meine Eltern in dem Ort verlobt munkelt man. Heute fuhr ich stur die Landstraße durch die Mitte. Zur Fähre führt ein langer Weg ohne viel drum herum. Zieht sich ein wenig. Leider war gerade keine Fähre da, sodass ich warten musste. Tat meinen Beinen aber ganz gut. Wollte einTicket ziehen und dann stand dort, dass Radler und Fußgänger im gesamten Juli gratis übersetzen. Ich hatte sowas gelesen, dachte aber dafür braucht man die Dänemarkkarte (neu wegen Corona). Scheinbar aber nicht. Einfach drauf und weiter.

Auf der anderen Seite bei Agger angekommen währt man erstmal so 11km durch ein Naturreservat, was viele Ornithologen anlockt. Ich könnte schwören hier war auch noch irgendwie eine Vogelbeobachtungsstation. Vielleicht verwechsle ich das aber mit einem anderen Reservat. Im Grunde ist ganz Dänemark ein Naturreservat. Mein Ziel liegt im Nationalpark Thy, quasi das wilde Dänemark. Ich hatte Glück, der Wind kam von der Seite schräg unten. Je nachdem in welcher Kurve man sich befand war es von Vorteil. Man fährt hier so oft rauf und runter, kreuz und quer, dass man total den Überblick verliert wo jetzt Norden ist und wo man lang muss. 

Die letzten 50 fuhren sich ganz gut. Mein Hintern war wieder gut dabei. Ich bin heut übrigens mal ohne Unterhose gefahren (für alle die diese Thematik interessiert). Man sollte Fahrradhosen ja immer ohne was drunter tragen, ich hab aber extra nahtlose Schlüpfer, denke immer das währe hygienischer und man muss die Hose mit dem dicken Polster nicht so oft waschen. Ich glaube aber dass da in der Tat was dran ist. Je weniger extra Reibung, desto besser.  In Thisted angekommen wollte ich schnell in den Supermarkt noch was zu essen und trinken holen, weil in meiner Unterkunft nix ist. Irgendwie hab ich die Einkäufe dann noch zusätzlich auf dem Bike balanciert bekommen bis ich dann 3,5km später am DANHOSTEL ankam. War bisschen spooky. Meine Schlüssel lagen im Umschlag parat, aber kein Mensch weit und breit zu sehen oder zu hören. Gibt Gemeinschaftsräume. Ich hab ein kleines Zimmer mit Bad. Nicht schön aber ok. Musste mir noch Handtücher und Bettwäsche kaufen, lag Gott sei Dank auch vorne bereit. Bezahlen kann ich leider erst morgen um 8:30 Uhr. Heißt ich komme später los. Morgen hab ich aber auch keine Fähre die mich aufhält. Mal schauen wann ich dann ankomme. Meine Cousine war so lieb und hat während ich am strampeln war für morgen Abend einen Tisch im Fiskehuus in Hirtshals für mich reserviert. Hab nicht noch mal Bock auf Schlange stehen und dann weggeschickt zu werden. So… ich schau gleich noch was Netflix und gehe sehr früh schlafen fürchte ich. Bin leicht kaputt. Gute Nacht!

Tag 3 – Esbjerg bis Hvide Sande (110km)

Heute war mein Lieblingstag, weil mein Lieblingsort auf dem Plan stand. Ih war relativ früh wach. Die Nacht war aber sehr unruhig. In dem Bed & Breakfast wat die ganze Nacht Action. Um 4 hörte es sich an als ob Handwerker irgendwas räumen würden. Generell alles sehr hellhörig. Und das Bett war sehr schmal, sodass ich mich die ganze Nacht hin und her gedreht hab. 

Als ich morgens die Jalousie hochzog – Regen. Allerdings kam auch direkt noch Sonne dazu. Ich ging erstmal Frühstücken. Die Dame die das Breakfast zubereitet hat schaut mich an und meinte „oh you Look Sporty!“ Ich wollte schon sagen ich seh nicht nur so aus haha. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Wollte eigentlich um 8 los, wurde dann viertel nach. Dafür war es dann trocken. Allerdings noch frisch, deshalb fuhr ich mit Jacke.

Bin nicht an den weißen Männern vorbei sondern über Tarp durchs Hinterland. Vor Ho durch Naturreservat, wo ich schon öfter durchgefahren bin. Letztes Jahr habe ich dort übernachtet. War eine schöne Unterkunft. Heute jedoch nicht mehr frei gewesen bzw. Passte von der Entfernung nicht in den Plan. War schon ziemlich windig, aber ich hb reingetreten damit ich zügig nach Blavand kam. Um 10 fuhr ich nach 40km in den Ort. Gestern bin ich erst nach 10 losgefahren. So kann’s gehen. 

Mein Navi so: fahr dort hoch…

Ach man ich würde gerne länger genau dort bleiben. 2 Stunden sind zu wenig. Bin direkt zum Leuchtturm durch. Erst Fotos gemacht dann eine Ticket gekauft für hoch. Dürfen gerade nur 15, also 20 min. Wartezeit. Bin noch ne Runde auf die Düne solange. Ich glaube rund um den Leuchtturm habe ich mir 3x die Hände desinfiziert, weil überall darauf hingewiesen wurde. Die Dänen setzen viel mehr auf Desinfektion als auf Aerosol Eindämmung. Wirklich alle Läden haben vorgesorgt. In Köln gibt es nur noch in den wenigsten Läden Desinfektionsmittel am Eingang. 

Bin dann einmal kurz hoch und danach noch zu unserem Strand mit den Pferdebunkern. Einmal Schuhe aus und ins Wasser musste auch sein. Kurz noch ein Äpfelchen gegessen und dann auch schon wieder weiter. Eigentlich wollte ich in Vejers oder Henne noch halten, aber über mir hingen Regenwolken, welche dann auch tatsächlich aufplatzte als ich gerade im Heidegebiet war. Also keine Möglichkeit unterzustellen. Naja. Ich liebe es übrigens dass es hier so mega gut nach Heide, Tannen, Sand und Meer riecht. Hab die ganze Zeit sehr tiefe Atemzüge genommen :-p 

Bin dann direkt weitergefahren Richtung Fjord. Auf dem Weg dahin war es schon sehr windig, deshalb hatte ich ein bisschen Angst wie es dann da unten wird. Eigentlich war der Plan auf der Straße zu fahren, bin dann aber doch auf den Radweg weil der so schön neu betoniert war und genau an der Straße langlief. Jetzt fragt ihr was ist daran besonders, das tun Fahrradwege immer. Ja… aber hier am Fjord kannte ich nur die Vestkystroute wer durch die Dünen im Slalom auf Schotter. Der schöne Weg hörte irgendwann auf und wurde genau dazu… Einerseits schön, andererseits viel schwerer zu fahren und durch die ganzen Kurven auch viel länger. Die eingesparten 5km hatte ich also durch die Wahl der Fahrradroute wieder drin. So 6km vor Heide Sande wurde der Weg wieder schön. Meine Knie sind aber durch das Ankämpfen gegen den Wind echt hinüber. Deshalb sehnte ich das Ziel herbei. Heute übrigens schon das zweite Mal eine Luft und Reparaturstelle für Bikes gesehen. Mitten in der Pampa. Die Dänen denken mit.

Bevor ich ins Hotel fuhr, musste erstmal ein Fischbrötchen her. Weil hier ist man direkt an der Quelle. Nebenan das Fisch-Auktionshaus. Früher lagen hier immer Haiköpfe vor der Tür. Als Kind wusste ich nicht so recht was ich davon halten sollte, aber irgendwie wars cool. Gab ein großes warmgeräuchertes Lachsbrötchen und dazu ein Bier aus der Brauerei nebenan. Sehr lecker. Mir war richtig kalt durch den Wind. Bin dann schnell ins Hotel. Meine Zimmerkarte hing schon am Board. Mein Bike hab ich aufm Hinterhof angekettet. Hoffe es steht morgen noch da. Gab keinen an der Rezeption um zu fragen ob es ne Garage gibt. 

Bin dann noch mal raus um Getränke zu kaufen. Und eigentlich hatte ich mich schon seit Tagen darauf gefreut hier Abend frischen Fisch essen zu gehen. Vor dem Fischrestaurant stand schon als ich aus Hotel rauskam ne lange schlänge. Bin kurz einkaufen. Danach war sie noch länger. Hab mich trotzdem mal angestellt. Leider wurden fast alle wieder weggeschickt, weil 45 Minuten Wartezeit, gibt keine freien Tische. Dabei war das Restaurant echt riesig. Bin rüber zu einem anderen Restaurant. Das war aber so ein Edelschuppen. Die Pizzeria hatte eine sehr komische Karte, sprach mich nicht an. Die Fisch-Räucherei hatte mittlerweile auch schon zu. Also ging ich nochmal zur Fischbude und hab mir noch ne Pommes mit Schollenfilets und Remoulade reingezogen. Hab ja genug Kalorien heute verbrannt. 

Softeis hätte ich eigentlich auch gewollt, aber erstens wars schon sehr frisch und zweitens wollt ich ja noch was richtiges essen. Normalerweise schreibe ich den Bericht immer beim Essen. Hier war der Tisch aber so üsselig da wollte ich mein Macbook nicht auspacken. Ausserdem sehr unentspannt. 

War eigentlich ne schöne Tour heute. War richtig froh dass in Blavand die Sonne so schön schien. Meist ist auf meinen Touren genau da scheiss Wetter. Danach war es schon kalt und teilweise nass, aber das war mir dann egal. Morgen steht die längste Tour an. Bin gespannt wie weit ich komme… 

Tag 2 – Dagebüll bis Esbjerg (115 km)

Let’s get ready for Regen-Rumble!!! Ich wusste ja gestern schon dass es heute ziemlich sicher ziemlich viel regnen wird. Ging Nachts um 3 los und wurde auch nicht besser bis zum Frühstück.

Das hatte ich gestern noch dazu gebucht. War doch nicht inklusive. Und dann fragt die Dame an der Rezeption doch tatsächlich ob ich Kaffee trinken würde. Als sie meinen Blick sah war ihr alles klar „okay, okay, es wird eine groooooße Kanne parat stehen“ :-p

Es schüttete echt aus Eimern, draußen vom Fenster blöckten die Schafe. Denen war es wohl auch zu nass. 

Ich hab sämtliche Wetterberichte und Regenradare gecheckt und kam zu dem Schluss, dass es um 10 weniger wird. Hätte ich auch noch was liegen bleiben können… Beim Frühstück sassen Dänen am Tisch neben mir. Das sollte schon mal auf den Tag einstimmen. Weil heute war Grenzüberquerungstag. Leider sind aktuell ja nur bestimmte Grenzposten geöffnet ich wäre sonst gerne über die westlichste gerollt. Musste umplanen und über Süderlügum fahren. Da bin ich schon mal über die Grenze allerdings über nen anderen Posten. Ich hatte mich drauf eingestellt, dass hier auch ein Grenzstein Deutschland und Dänemark teilt. War aber scheinbar an anderer stelle. Bin da damals auch erst über sehr viele Feldwege gehoppelt…

Also noch mal von vorn. Ich hab tatsächlich bis 10 gewartet und es rieselte nur noch ein wenig. Habe mir zwei 1L PET Flaschen in meinen Zweiten Haltegurt geschnallt. Mich vergewissert dass es gut hält und bin los. 

Über Niebüll wo auch der Sylt-Autoreisezug abfährt. Was ich in diesem Zusammenhang gestern noch sagen wollte: hier haben einige Ortsschilder immer die Hochdeutsche und dadrunter die nordfriesische Bezeichnung. Find ich gut, sollten wir in Köln auch einführen damit die Sprache und Kölsche Begrifflichkeit nicht aussterben. 

Bin halbwegs trocken bis zur Grenze gekommen. War echt gut zu warten. Bis zur Grenze führte ein Fahrradweg. Aber nur auf der Straße gab es das Dänemarkschild. Ausserdem war die Kontrolle auf der Strassenseite. Wollte ja nicht einfach vorbeiradeln. Die Autos wurden eigentlich alle durchgewinkt ohne Kontrolle. Ich wurde rausgewunken – völlig klar. War ganz lustig. Der Grenzpolizist sprach deutsch und meinte: Weißt du was das da drüben ist? Ich sag Deutschland? Er: ihm… ja und was noch? Ich sag ein Fahrradweg, da kam ich auch her, wollte euch aber guten Tag sagen. Ja ich sollte unbedingt vorsichtig sein, weil auf der Straße wäre es gefährlich für Fahrräder. Ausweis- und Buchungskontrolle hat er auch gemacht. Passt alles. Warum ich denn bei dem scheiss Wetter allein unterwegs wäre auf diesem Abenteuer. Ich sag wird gleich besser. Er: das sagen sie alle… ich hatte meine GoPro währenddessen laufen. Wer an dieser Comedyveranstalung interesse haben sollte, dem schick ich es :-p

Kurz hinter der Grenze fing es wieder an zu schütten. Einmal richtig heftig sodass mir das Wasser von der Nasenspitze tropfte. War dann immer ein hin und her. Mal viel Regen, mal nur ein bisschen und dann plötzlich wieder gar keiner. Die Regenwolken konnte man die ganze zeit wandern sehen. War wohl auch ganz gut dass heute keine knalle sonne war. Hab mich gestern schon leicht verbrannt. War nicht eingecremt weil es so frisch war. Die nordische Sonne knallt ganz schön.

Ich wollte bis Ribe durchfahren. Das wären so 78km. Ich hab aber nach 60 schon an ner Tanke angehalten, weil es a) regnete und b) dürft ihr 3x raten was mit meinen Trinkflaschen passiert ist… genau, ich weiß es auch nicht. Einfach noch vor der Grenze rausgefallen ohne dass ich es gemerkt habe. Eigentlich war das gar nicht möglich. Hab ich hinter der Grenze dann bemerkt. Das gute an Regentagen ist ja dass man nicht so viel Durst hat. Aber an der Tanke dacht ich komm ich hohl jetzt ne Coke. Hab mich kurz davor auf nen Stuhl im Trockenen gesetzt und gewartet bis der Regen nachließ. Dann weiter bis Ribe. Ich mag die Stadt total. Halt die älteste Dänemarks mit einer ganz besonderen Romantik. Sehr alte Häuser, eine Art Dom, die klassische dänische Einkaufspassage, kleine Gässchen mit schiefen Häuschen – schön. Da fällt mir ein, es war heut ja so richtig usselig und hier und da roch man Kaminfeuer. Da möchte man am liebsten absteigen und sich in ner Decke davon kuscheln. Geht aber ja leider nicht. Aus Ribe raus war auf der Straße über die ich musste ne Riesen Baustelle. Generell sind gerade auch hier viele Baustelllen die einem dem Weg versperren. Mein Navi ist dann immer verwirrt. Ich natürlich nicht :-p 

Die letzeten 30km waren wieder sehr anstrengend. Der Wind hatte gedreht und kam drückend von der Seite. Hab noch ne Apfelpause gemacht. Dann auf direktem Weg zum Fahrradladen, der ja 1km entfernt auf dem Weg zu meiner Unterkunft liegt. Ich hatte gedacht die hätten vielleicht mehr Auswahl. Leider nicht. Hab nur eine Flasche und einen Halter genommen, muss reichen. Ist die gleiche die ich letztes Jahr in Kopenhagen gekauft habe, die ist aber Driss. Der freundliche Verkäufer hat mir noch geholfen die Schrauben dran zudrehen. Das Hotel ist ein Bed and Breakfast. Sehr schöne Anlage. Schlüssel lagen im Safe draußen. Ich habe eine eigene Terrasse und es gibt eine Gemeinschaftsküche. Ich war noch kurz beim riesengroßen BILKA bisschen was zu essen holen. 

Steh ich vorm Bierkühlschrank fällt mir auf dass ich mein Geld noch draußen in der Fahrradtasche habe… ey Drewke voll verteilt. Wenn da jetzt jemand reingelangt hätte… habs dann schnell geholt und bin nochmal rein. Also eins muss ich sagen: Respekt an die Dänen. Alle super vorbildlich. Am Eingang ne riesige Desinfektionsstation und überall Abstandsschilder. Die brauchen keinen Mundschutz. Ich hatte trotzdem einen an und habe die Aufmerksamkeit uf mich gezogen… sorry. Hab mir zwei Salate mitgenommen. Morgen gibt es wieder frischen Fisch und was anständig warmes. 

So, ich hoffe ich hab nix vergessen. Sonst morgen noch ergänzen. Jetzt muss ich noch schnell duschen und dann bin ich von der frischen Luft auch schon bereit fürs Bett. Achse, in Esbjerg unten in der Stadt war ich jetzt nicht mehr. Hatte kurz überlegt noch mal runter zu fahren aber war schon so spät. Ich war ja schon öfter hier. Weiß gar nicht ob ich morgen früh durchfahre. Muss man schauen ob ich an den weißen Männern noch vorbei komme.

Tag 1 – Heide bis Dagebüll 90 km

Wo fang ich nur an? Zur Abfahrt habe ich ja bereits berichtet. Ich muss sagen ich hatte eine super gute Bahnverbindung. Kein Umstieg, Platz genau vorm Fahrradabteil, immer alles im Blick. Der Zug war in meinem Abteil bis Essen relativ leer. Die meisten stiegen in Hamburg dazu. Es war aber noch möglich alleine zu sitzen. Im restlichen Zug war es wohl stark überfüllt sodass durchsagen kamen man solle bitte die ganze zeit die Masken tragen, da der Mindestabstand nicht mehr gewährleistet werden könnte. 

Kaffee kostet jetzt 2,92€ freut sich die Trinkgeldkasse der Servierkraft. 

Auf der Strecke gab es keine Behinderungen, sodass wir pünktlich um 10:50 Uhr in Heide eintrafen. Um mit dem Rad vom Bahnhof weg zu kommen musste ich zwei Aufzüge benutzen. Erst runter und dann am anderen Tunnelende wieder hoch. Bekloppt. Dort war ein Bahnhofs-Kiosk, wo ich erst mal ne Flasche stilles Wasser gekauft habe für die Tour. 1 Liter ist natürlich etwas wenig , aber ich wollte auch keine zwei mitschleppen. Hab versucht es mir möglichst gut einzuteilen, hat irgendwie geklappt. Obwohl ich am Ende ziemlich entkräftet ankam. 

Die ersten 8 km hab ich gefühlt alle 250 Meter angehalten um irgendwas zu fotografieren oder mich zurechtzuzubbeln. 

Einen Großteil der heutigen Tour bin ich schon mal gefahren und kenn die Gegend recht gut. Der eigentliche Plan war ja von St Peter Ording zu fahren, dann hätte ich ne Streckenalternative gehabt. Natürlich bin ich dann auch durch Fedderingen gefahren, wo ich auf meiner ersten Dänemark Tour Christina im Regen traf. Erinnert ihr euch? Da fing der Tag schon mit Regen an, ich war unmotiviert dadurch, war kraftlos. Als der Regen heftiger wurde trafen wir uns in einer Baumallee und kamen ins Gespräch. Seitdem liest Sie begeistert all meine Reiseberichte. Lieben Gruß an dieser Stelle. 

Bis Husum wollte ich durchfahren bevor ich die erste Pause mache. Hab nur kurz nach 20 km nen Zwischenstopp eingelegt um mein GoMo Energielieferant in die Wasserflasche zu kippen. 

Kurz vor Husum kommt mir ne Familie entgegen. Der Vater weit zurück. Steht am Rand und pinkelt. Dafür steigt er noch nicht mal vom Rad ab. Mann müsst man sein, verstehste! 

In Husum war grad kein Meer mehr da, da Schleuse dicht. Ich hatte kurz überlegt dort schon mein Fischbrötchen zu essen, aber dann hätte ich dazu ein Fens gewollt und wäre keinen Kilometer mehr weiter gefahren. Also nur kurz ein Äpfelchen und n bisschen Social News gecheckt un wigger. Der Ort war mir auch ehrlich gesagt zu überlaufen am Hafen. Als gäbs kein Corona! 

Weiter ging es direkt Richtung Deich. Weil ich irgendwie dachte wäre schön den Bogen zu fahren. Grundsätzlich gilt: Deich = Wind…. Ich wusste es also von vorn herein schon besser und hab nicht auf mich gehört. Aber schön war es trotzdem. Ein Streckenabschnitt lief ziemlich easy, dann kam ne Biegung und der pralle Wind fegte über mich hinweg. Das fiese daran ist ja, dass alle 200m eine Deichschaafschleuse kommt. Also muss man die ganze Zeit kämpfen um im Tritt zu bleiben und darf dann absteigen und wieder neu reinkämpfen. Ich war mir auch nicht sicher ob die innen oder Aussenseite vom Deich besser ist. Hab die ganze zeit versucht den Wind und den Streckenverlauf zu lesen. War vollkommen Wurscht. überall wind. 20 km vorm Tagesziel hab ich mir noch nen Proteienriegel reingepfiffen und den Vorletzten Schluck Flüssigkeit :-p dann musste es so weiter gehen. Plötzlich war der Deich aber Baustelle und ich musste auf die Straße wechseln. Die bin ich auch schon öfter mit dem Auto gefahren, da kommt es einem entspannter vor. Jetzt dacht ich teilweise ich wäre die kompletten 600km mit dem Rad gefahren so fertig war ich. Mein Hintern geht noch, aber Beine wurden müde und ich hatte keine Lust mehr. Beziehungsweise ich hatte vorhergegoogelt, dass es in Dagebüll nen Fischladen mit Krabbenbrötchen gibt und ich sah es zusammen mit einem kühlen Flens schon sehr realistisch vor Augen. Das ist tödlich auf Tour. Noch 4km und mir war richtig schlecht vor Anstrengung. Bin direkt zum Koobmann und hab mir ne Coke und Wasser gekauft. Dann direkt zum Krabbenbrötchen und einfach nur genossen. Mit 6 Euro war es das teuerste Brötchen. Aber ich hab mir gesagt egal, irgendwer wird die Dinger ja gepuhlt haben und das ist diesen Preis auf jeden Fall wert. 

Die Unterkunft ist 2,5 km vom Hafen entfernt. Da war ich aber wieder sehr entspannt, weil sehr gesättigt. Als ich drauf zu fuhr las ich dass es nicht nur ein nettes Restaurant mit inkludiert hat, sondern auch eine Fischräucherei. Genial! Also wusste ich schon, dass ich nicht nochmal in den Ort fahren werde, sondern schön hier speise und dann einfach ins Bettchen fallen kann. 

Der Koch persönlich empfing mich und zeigte mir direkt die Garage für die Fahrräder. Mega gut! Die Treppe rauf gibt es mein ich 8 Zimmer, vielleicht auch mehr. Mein Zimmer ist super ausgestattet und hat sogar nen Kühlschrank mit 2 kühlen Flens als Betthupferl. 

Draußen standen 2 Tische hatte ich direkt ausgeheckt. Eigentlich ist da coronabedingt kein Service aber ich hab so nett gefragt. Super Platz in der Sonne. Variation von gebratenem Fisch: Katfisch, Lachs, Dorsch und Heilbutt gebraten dazu Salzkartoffeln und Dillsoße. Tammy. Dazu dunkles Flens in Bernsteinfarben. Ich liebe den Norden. Kulinarisch, Landschaftlich, Menschlich… die Mentalität ist ja ähnlich zu und kölschen finde ich. Einfach schön. 

Der Koch hat sich für meine GoPro interessiert, so kamen wir aufs Thema Fotografie und scheinbar hat er das Fotografen-Handwerk gelernt. Irgendwann aber die Lust verloren. Aber kochen kann er auch ganz gut. 

Irgendwas hatte ich noch unterwegs wo ich dachte muss ich berichten, hab ich ab er jetzt verdrängt. Meine Augen sind schwer und müde. Ich geh jetzt duschen und dann Füße hoch. Meine Eltern wiesen mich eben darauf hin, dass morgen 114km anstehen. Ich hatte bis eben irgendwie nur mit 84 geplant. Puh, wenns wieder so viele Gegenwind gibt könnt ihr mich begraben. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wie ich die Tage drauf 130 und 140 km  schaffen soll. Je höher desto windiger!

Naja irgendwie kriegt #DieDrewke das schon hin.

Gute Nacht!

Abfahrt 13.07.2020 / 4:55 Uhr

Der Wecker klingelte um 3:30 Uhr obwohl ich kaum geschlafen hatte. Die Aufregung war zu groß! Bloß nix vergessen, klappt auch wirklich alles, verschlafe ich nicht? Entsprechend kurz war die Nacht. Also rausgehüpft Checkliste noch mal durchgegangen und das Fahrrad beladen. Eine Sache sollte ich doch vergessen und die ist leider essentiell ich Depp! Hab noch kurz dem Karnevalsbrunnen tschö gesagt, nen letzten Gruß rauf zu den zwei Domspitzen, Maske auf und rein in den Bahnhof. Der Zug stand schon parat obwohl noch 25 Minuten zeit war.

Was gar nicht ging: 1m zwischen Gleis und Bahn zu überwinden! Hab’s dann irgendwie geschafft und meinen Platz gefunden. Und da fiel mir mein Riesen Fauxpas auf 😳 ich habe BEIDE Trinkflaschen zu Hause in der Küche stehen gelassen! Arrrrrgh! War nur kurz am Kühlschrank und hab mir ingwershots rausgeholt und die im dunklen stehenden Flaschen einfach ignoriert. Phantastisch! Problem ist auch: meine Halten sind magnetisch. Heißt ich kann nicht einfach irgend ne andere Flasche reinschieben. Brauche eine Klickflasche… werde mir gleich am Bahnhof wohl einfach ne Flasche Wasser kaufen und in den Taschen verstauen müssen. Morgen in Esbjerg schaue ich dann ob ich in einem bike Shop was neues finde. Im Zweifel kurz nen neuen halten montieren. Man bin ich dämlich!

Naja… ich bin euch noch die Story schuldig weshalb ich überhaupt mit der Bahn fahre. Geplant war ursprünglich mit meinem Smart nach Ast Peter Ording zu fahren, wofür ich mir extra einen Heckträger bestellt hatte. Super Sache wurde rechtzeitig geliefert und Smart konnte mich noch dazwischen schieben mit der Montage. Und dann nahm die Misere ihren Lauf. Als Smart Mittwoch das Packet öffnete stellten sie fest dass ein Teil fehlt. Kein Problem wurde per Express Donnerstag geliefert. War aber immer noch nicht vollständig. Freitag rief Smart an dass noch was fehlt. Der Hersteller des Trägers sitzt in Hamburg (Paulchen) und hat auf ganzer Linie versagt. Teil vergessen, Falsches Teil geliefert, Neulieferung falsch terminiert. Smart hatte extra Notdienst eingelegt um den Träger Samstag noch zu montieren. Leider kam nix an. Da ich Montag um 5 los wollte um dann noch meine 90km bis Dagebüll Mittags fahren zu können, musste ich mir wohl oder übel noch ein Bahnticket organisieren und komplett umplanen. Ätzend!

Probe-Pack Check!

Morgen ganz ganz früh geht es los. Es kam natürlich alles anders als ursprünglich geplant. Davon werde ich morgen auf der Fahrt berichten denn da habe ich ja nen Moment zeit für sowas 🙂

Basis
Mit Flaschenhalter, Luftpumpe, Satteltasche und gefüllter Rahmentasche

Ich habe gerade mal Probe gepackt – ganz final geht ja erst diese Nacht vor Abfahrt weil diverse Dinge bis zuletzt in Gebrauch sind.

Ich habe mit Sicherheit etwas vergessen, fragt sich nur was. Ich hab die komplette Bude auf den Kopf gestellt und finde leider mein Dänemark-Taschenmesser nicht mehr. Das fehlt in jedem Fall 😦 naja wird schon wieder auftauchen… nach der Tour!

Mit Frontroller und Seesack-Backroll

Typisch: ich hab extra neue Spanngurte für vorne gekauft… passt nicht. Naja ich hatte ja noch Reserve. Hoffen wir nur dass mir nicht wieder einer abspringt und in die Speichen knallt…

Morgen heißt es um 3:30 Uhr aufstehen, fertig machen und auf zum Bahnhof. Ich hoffe die Bahn kommt gut durch und macht mir nicht noch einen weiteren Strich durch meine Rechnung. Hab grad auch ne Probefahrt ein paar Meter gemacht… was soll ich sagen, es ist eine Maschine – ohne Motor wohl gemerkt. Fährt sich einfach wahnsinnig geil!

Gut… lassen wir uns überraschen was du Tour so Erlebnisse bereit hält. Let‘s Go!

Dreiländertour D-B-NL

Vatertag ist Ausflugstag… und dazu noch der heißeste Tag 2020 bis dato! Also hab ich gestern Abend noch einen Ultra genialen Bikeplan geschmiedet.

Nur nach Venlo war mir zu kurz, also suchte ich nach einer Alternative. Und fand die Markierung zum Dreiländereck! Das war mir auf direktem Weg auch zu wenig Kilometer. Also mal geschaut was man sonst noch so einbauen könnte. Richtung Erkelenz zum Skywalk Aussichtspunkt Garzweiler. Gesagt getan, rauf aufs Bike und los. Ok die Garmin findet kein GPS also nochmal bisschen rumfriemeln und zeit vertrödeln. Kann ich leiden wie Fusspilz sowas. Gut dann gestartet, Richtung Aachen natürlich über die Aachener Straße, völlig klar! Eigentlich wollte ich das Rennbike nehmen, aber gerade wegen der Aachener hat ich schon wieder kein Bock. Stellte sich allerdings als unbegründet heraus.

Die Strecke bis Bergheim bin ich schon öfter pedeliert. Hab die erste Stunde nen 25er schnitt gefahren. Eigentlich bis zum Skywalk. Danach kam der Wind nicht mehr von der Seite sondern von vorne. Wie das eben so ist… dat Ding ist schon interessant anzuschauen. Irgendwie wie in nem outerworld Film.

Danach ging es über Felder und Landstraßen. Sehr chillig aber auch extrem windig. Wenn ich weiß dass ich noch 60km gegen den Wind fahren muss bekomm ich ne Antistummung. Aber hey das Wetter war mega, ich hatte ein Ziel und jede Menge Zeit, also wigger!

In Aachen erstmal ne schöne Abfahrt. ABER: ich wusste ja dass zum 3Ländereck noch ne Steigung auf den letzten 10 km auf mich wartet. Das bestätigt wieder meine These: alle größeren Städte liegen in Tälern. Rein fährt man bergab, raus bergauf. Ätzend.

Dann hab ich mich noch verfahren weil die Navi-Fxxxxze nicht richtig navigiert hat aufm Ohr. Naja… das letzte Stück ist eigentlich ein Wanderweg. Ich hab immer den Aussichtsturm in der ferne gesucht um mich zu beruhigen dass ich die Steigung in wenigen Momenten besiegt habe. Gar nicht so leicht wenn man schon 95km in den Beinen hat, aber ging auch.

Und dann kommst am Point of no Return an un wat is? Keine Beflaggung wegen Drecks-Corona! Is klar. Jetzt denkt doch jeder ich steh einfach vor irgend nem uninteressanten Stein. Einmal mit Profis arbeiten ey. Hab mir ne Coke gegönnt und natürlich eine Souvenir Münze gedreht wenn ich schon mal hier bin 🙂

Der Turm war auch zu. Naja komm ich noch mal wieder.

Zurück ging’s nur noch bergab bis zum Bahnhof. Beim Aufstieg hat man die Steigung gar nicht soooooo extrem gemerkt. Dafür ging es richtig flott runter.

Am Bahnhof flott n Ticket gezogen. Noch n bisschen zeit, deshalb draußen am Kiosk noch n Bierchen geholt. Mein Horror war ja das keine Bahn zurück fährt wegen eingeschränktem Verkehr. Stündchen mit Mundschutz und Hitze bis Köln – Träumchen… nicht.

Vom Bahnhof in Köln angekommen ging ich zu Fuß nach Hause. Eigentlich wollt ich noch im Gaffel einkehren, aber die Dusche hat lauter nach mir geschrieen! Funfact, der eigentlich gar nicht so lustig ist: ich hab die ganze Fahrt über Unterleibsschmerzen gehabt und mich geärgert dass ich die ibus vergessen habe. Steh ich vor der Tür und hol den Schlüssel raus… ibus 🤦🏻‍♀️

So, dies war die Geschichte wie Frau Drewke zeitgleich auf 3 Grenzen stand. Mal schauen was wir morgen erleben.

Köln – Rösrath – Overath – Bergisch Gladbach

So… dann holen wir mal den rot-weißen Drahtesel raus an die frische Luft. Ist echt n super Rennbike. Aber mir fehlt die Routine im Klick, was dazu führt, dass ich immer panisch reagiere auf dem Weg aus der Stadt heraus. Zu viele Ampeln und Boardsteine, zu viele Menschen und Autos denen man ausweichen muss oder die einen zum Anhalten zwingen. Anhalten bedeutet bei Klick: den Fuß leicht nach außen raus drehen um sich zu lösen. Reagiert man zu langsam, klatscht man einfach wie ein Buch zur Seite, weil die Füße noch fixiert sind. Ist man einmal auf Kurs und aus der Stadt raus, ist es mega.

Ich war mit Frank unterwegs, der die Strecke regelmäßig fährt. Ich für normalerweise immer mit meinem MTB mit ihm und wusste noch nicht welche Steigungen mich erwarten. Und da wären wir wieder beim Klick: ich vertraue dem System noch zu wenig, weshalb mein Kopf vor einem Berg schon dicht macht und sagt in der Mitte verlässt dich die Kraft, die schaffst es nicht mehr aus der Pedale raus und knallst in der Steigung einfach zur Seite. Brichst dir vermutlich dabei noch ne Schulter und hängst mitten im Wald. Blende solche Gedanken mal einfach aus wenn du das Bike nicht so kennst. Insbesondere die Schaltung war mir noch suspekt. Muss mich noch eingrooven wie ich am effektivsten schalte. Demnach: ich mach aus dem Rennbiken noch eine zu große Kopfsache und steh mir selbst im Weg. Auf gerader Strecke ist aber locker 35km/h möglich, was an dem Ganzen richtig viel Bock macht!

Morgens war es noch frisch, weshalb ich ne dünne Jacke drüber zog. Beim Pfaffen angekommen war diese natürlich einfach nur lästig und viel zu warm. Ich hab sie mir umgebunden. Ging auch.

Das mein Trinkflaschenhalter die ganze Zeit schon locker war und deshalb so ruckelte, merkte ich dann 18km vor Ziel. Also kurz festgeschraubt. Werkzeug hat Frau ja immer dabei.

Frank musste zwischendurch seine gewohnten Pausen einlegen um Bananen zu futtern. Ich bin da ja eher die Durchfahrerin und werde von Pausen nur nervös. Danach wieder antreten ist furchtbar. Auf meinen Touren Versuch ich auch erst so nach 75km Pause zu machen und vielleicht mal n Äpfelchen zu futtern. Manchmal fahr ich auch einfach durch wenn unterwegs nichts interessantes auf der Strecke liegt. Auf Tagestouren ab Köln mach ich nie Pause wenn ich allein unterwegs bin. Naja pausen und Berge waren diesmal also für die miese Zeit verantwortlich!

Am Ende muss der gemeine Biker an sich natürlich an der Schmitzebud halten. Das tat gut! Nen Schlauch brauchte ich Gott sei Dank nicht!

Ich werd jetzt mal wieder öfter mit dem bike fahren. Kann man meinen was man will. Es ist ein Riesen Unterschied im Feeling welches Bike man fährt!

Köln – Bonn – Beuel – köln

Seit einer Woche rede ich davon, dass ich die Runde nach Bonn fahren will. Heut hab ich mich um 16 Uhr noch spontan aufs Bike gesetzt und bin los. Traumhaftes Wetter! Und ich stelle fest: ich bin definitiv ein Sommer-Biker! Ich liebe es wenn das Trikot nach 5Km bereits drissnass geschwitzt ist und man spürt dass man den Verbennungsmotor angeworfen hat.

Gut 70km sind es wenn man nicht die erst beste Brücke und auch nicht die Fähre nimmt. Super angenehm zu fahren da unten an der Bonner Rheinaue. Zwar auch sehr viele Corona-Sonnenanbeter aber irgendwie entspannter als in köln.

Vorausschauend wie ich bin, hab ich 2 Getränkeflaschen an Board. Die eine mit GoMo Drink gefüllt damit ich wach bleibe, die andere mit Elektrolyten (die wie eingeschlafene Füße schmeckten). Ich glaub es war auf meiner Holland Tour. Da hab ich mir selbst eine Regel auferlegt. Trinken darf ich immer erst wenn ich die ersten 15 km abgerissen habe… aus Angst dass ich es mir falsch einteile und am Ende der Tour halb verdurstet bin weil es nirgendwo was zu trinken gibt. Lacht nicht, in Schweden wäre es fast so weit gewesen obwohl gut eingeteilt. Manchmal kommt man einfach in Gegenden wo man nix auffüllen kann. Und heute hatte ich kein Geld dabei, muss also reichen, so oder so. Wobei die zweite Flasche echt eklig war aber die Flüssigkeit brauchte ich.

Ich wollte eigentlich mit meinem trek rennbike fahren hab mich aber dann doch fürs Focus MTB entschieden. Rollt ja auch mega gut 😊

Ich erwische mich super oft dabei wie ich mitten auf der Tour bis zur den Ohren breit grinse. Das ist immer der Moment wo der Endorphin Pegel sein Maximum erreicht hat und ich einfach nur glücklich bin auf dem Rad zu sitzen und durch die Gegend zu cruisen.

3 Stunden mal kein Corona, kein Mundschutz, keine Bad News. Auspowern fürs mentale Wohlbefinden.

So 15km vorm Ziel denke ich plötzlich an eiskaltes Bier. Ein Blick nach Vorn und da ist auch schon wieder das 18/1 Plakat mit den Bierhumpen was mich seit Tagen anlacht. Ab da kann ich nur noch an eins denken: wie goldenes Glück meine Kehle herabfließt! 15km können verdammt lang sein wenn man solche Gedanken entwickelt… ein Ansporn nochmal alle müden Muskeln ans arbeiten zu bringen und Gas zu geben.

Zuhause angekommen erwartet mich endlich die kühle Belohnung – ich hab’s mir verdient… ganz sicher 🥳🍺

Auf ins Bergische

Na gut… jetzt wo ich gerade ein wenig mehr Zeit habe (Danke Corona), kann ich mich ja auch mal wieder meinem bike Blog widmen und ein paar Touren dokumentieren.

Rund um köln kenne ich eigentlich schon alle Strecken und tu mich sehr schwer mich für eine Tour zu entscheiden bis es losgeht.

Heute fiel die Wahl aufs Bergische. Was wie der Name schon verrät sehr bergig ist. Das Gute: wenn man sich raufgekämpft hat und dem Drang einfach loszuheulen und aufzugeben nicht nachgegeben hat, erlebt man meist ne mega geile Abfahrt. So auch heute. Mit 50km/h bei Altenberg abgefahren wo für Autos nur 30 erlaubt war. In einer Kurve stand die Schmier als schön abgebremst…. bei Vosswinkel ging es nochmal ein Stück rauf und dann wieder ne nice Abfahrt. Die erste kleine Steigung gabs auf der bergischen Landstrasse wo eine Elektro-Funz – ja wenn man mit erhobener Nase an mir vorbeizieht kann man so bezeichnet werden – meinte sie wär die geilste. Aber was sie nicht weiß: MEINE Beine haben heute gearbeitet und haben sich die Couch heute wirklich verdient. Ich spüre meine Muskeln, sie hat vermutlich gar keine… ich hab sie dann auch wieder überholt, vermutlich war ihr Akku leer, haha.

Ich bin in Ansätzen schon mal diese Tour gefahren. Hatte aber trotzdem keinen Plan wo ich war zeitweise. Richtig schöne Tour! Wenn die Busse plötzlich Wupsi heißen weißte hier schlagen die Uhren in einem anderen Rhythmus. Interessant: irgendwo meinte mein Navi ich sollte rechts auf den „Stationsweg“ fahren. Stationsvej kenn ich sonst nur aus Dänemark. Typisch für Bahnhofs Straßen. Ohne mein Navi im Ohr hätt ich mich vermutlich 5x verfahren.

Das Wetter war Bombe. 24 Grad und Sonnenschein. Hier im Bergischen sind die Straßen ja so oder so etwas leerer. Innerhalb Kölns mag ich aktuell nicht fahren da sind zu viele Neue Freizeitsportler die wegen corona meinen sie müssten sich jetzt plötzlich auf meinen Straßen bewegen.

Wieder zu Hause angekommen gibt es ein kühles, isotonisches Erfrischungs-Bierchen. Weil gerade alle Tage wie Sonntage für mich sind, heute ein „Sunday“. Sehr lecker! Empfehlung!

Das letzte Ritzel, oder die Frage „woran hätt et jelejen?“

Nach der Tour ist vor der nächsten Tour… da muss man das Bike erst mal wieder fit machen.

Das Knacken was irgendwann auftauchte, hatte natürlich eine Ursache. Unterwegs dachte ich ja zuerst es wäre zu viel Öl drauf und dass es deshalb immer raushüpft. Nach 3 Tagen Öl abwischen kam ich zu dem logischen Schluss, dass ich das Ritzel kaputt gefahren haben muss. Hm. Machst unterwegs natürlich nix. Bin ich eben in anderen Gängen gefahren, was ziemlich blöd war, weil mir das selbst im schwersten Gang eigentlich zu leicht war teilweise.

Naja,… wieder zurück in köln bin ich direkt in die Werkstatt gerollt, hab mich 2,5 Stunden mit meinem Fahrradmechaniker des Vertrauens unterhalten und dann geduldig gewartet bis ich es wieder abholen konnte. Zuerst sah das Ritzel noch vollkommen in Ordnung aus. Aber nachdem alles nix half hat er es ausgetauscht. Warum ich dieses Bike jetzt noch mehr liebe? Man kann meine 2 meist gefahrenen Ritzel einzeln austauschen! Dä! Bei meinen anderen bikes war immer direkt die ganze Kassette tauschen angesagt! Das geht natürlich ins Geld. Ich hab mir das kleine Scheisserle (gereinigt) mitgeben lassen. Ganz besonderes Andenken an die Tour 2019! Was könnt ich denn daraus machen!? Jemand ne Idee?!

Lange Rede kurzer Sinn: mein Trek1120 ist wieder bereit für neue Abenteuer – wo soll’s hingehen?

FINALE – Kumm los mer heimjonn…

Das wars dann wohl mal wieder. 13 Tage sind irgendwie bisschen kurz. Ist man gerade richtig im Tritt, muss man schon wieder stoppen. Mit hat dieses Jahr ein bisschen Badezeit im Meer gefehlt leider. Hatte gehofft ich hätte bei besserem Wetter öfter die Gelegenheit dazu bekommen. Aber das Meer läuft ja nicht weg. Komm ich eben wieder 🙂

In Zeiten wie diesen ist dies doch eigentlich der einzige richtige Weg seinen Urlaub zu verbringen – klimaneutral mit eigenem Antrieb und ohne CO2 Rucksack. Ich nehm auch hin und wieder ein Flugzeug oder so wie jetzt zurück die Bahn. Aber hey: Radreisen sind nicht nur für unseren Planeten ganz okay. Bist du mit dem Rad unterwegs, siehst du viel mehr oder anders, als mit dem Auto. Nimmst andere Wege und bist den ganzen Tag in der weiten Natur unterwegs. Du bewegst dich den ganzen Tag, kannst abends richtig schlemmen was die Landesküche so hergibt und fällst totmüde ins Bett. Wachst jeden Morgen in einem anderen Ort auf, lernst Leute kennen die sich für das begeistern was du tust. Triffst du Gleichgesinnte wirst du von einem unheimlich starken Verbundenheitsgefühl durchströmt. Was Radreisende erleben, kann man nur nachempfinden, wenn man es selbst mal probiert hat (oder eben einem Radreisenen per Blog folgt höhö). Ne im Ernst: ich kann das nur empfehlen mal selbst zu probieren. Vorher aber vielleicht testen wieviele Kilometer so möglich sind pro Tag. Gepäck auf das nötigste reduzieren, nicht auf Werkzeug und Ersatzschlauch verzichten!

Positiver Nebeneffekt: man kommt wieder zurück mit mehr Muskeln, weniger Fettmasse und unter Umständen braun gebrannt. Man muss das nicht so Harakiri machen wie ich. Ich komm so aber ganz gut klar.

Ich mach das ganze ja schon ein paar Jahre. Hauptsächlich um den Kopf frei zu bekommen. Beim Biken kommen einem die besten Ideen, die Gedanken sind frei. Und ich teste mich selbst wie weit ich gehen kann. Was kann ich alleine schaffen, mit welchen Situationen komm ich klar. Erreiche ich die mir gesetzten Ziele oder neige ich zum vorzeitigen Aufgeben? Ich fordere mich gerne selbst heraus. Ob man das dann noch Urlaub nennen kann muss jeder für sich selbst beantworten. Für mich ist alles wo ich meinen Kopf frei bekomme gut.

Heute morgen bin ich sehr früh los. Die Bahn um 8:58 Uhr wollt ich auf gar keinen Fall verpassen. Neben der Panik einen platten zu haben, ist die zweite Panik einen Anschluss zu verpassen und dann da zu stehen. Diese Nacht hab ich die ganze zeit Geräusche gehört und dachte da wär jemand an meinem bike. Deshalb bin ich morgens auch zu aller erst hin um die Reifen zu fühlen. Bisschen beklopppt, aber wenn es jetzt platt gewesen wäre, hätte ich die Bahn Knicken können.

Ich fuhr durch das Naturreservat der Ho Bucht. Die Sonne stand noch sehr tief, die Felder dampften den Morgentau nach oben. Alles war in einen güldenen Schimmer gehüllt. Auf dem Weg überall Babykröten, sodass ich Zickzack fahren musste. Ich hoffe ich hab keine unter meinen Reifen erwischt. Echt super schön wenn keine Menschenseele da ist und die Natur gerade erwacht.

Bei den weißen Männern hab ich natürlich gestoppt für ein Foto… oder drölf. Ist schon imposant. Die „Menschen am Meer“ in Esbjerg sind eigentlich ideal für ein Tourabschluss-Foto. Noch ein letzter Blick aufs Meer und dann heißt es goodbye.

Den Bahnhof habe ich überpünktlich erreicht und könnte mir sogar noch nen Kaffee holen. Gab in dem Shop einen Coffee Cup Halter fürs bike. Blödsinniges Gimmik, aber ich musste es kaufen haha.

Jetzt Sitz ich schon im ersten Zug und denk nochmal zurück. Waren schon ganz schön weite Sprünge dieses Jahr. Und Bornholm ist echt wunderschön. Da muss ich wieder hin.

Jetzt drückt mir die Daumen dass ich alle Anschluss-Verbindungen bekomme. Und dann freu ich mich heut Abend auf ein kaltes Gaffelkölsch am Dom.

Ich musste auf der gesamten Reise übrigens kein einziges Mal meinen Ausweis vorzeigen. Es leben die offenen Grenzen!

In diesem Sinne: Danke fürs Folgen ihr Lieben 🥰 ich freu mich immer über Motivatoren auf der Reise.

Tag 13: Kolding bis Billum und Blavand 127 km

Heute ist der letzte Tour-Tag und der Wetterbericht meinte es würde nass, sehr nass! Leider hatte er recht 😦

Ich bin extra früh aufgestanden obwohl ich eine kurze Nacht hatte. Bin immer wieder wach geworden weil das Bett so schmal war dass ich dacht ich falle raus! Außerdem musste ich etwas Retterspitz auf meine Knie legen weil ich befürchtete dass sie heute sonst so weh tun dass ich gar nicht treten könnte.

Als ich losfuhr nieselte es schon leicht. Ich kam aber ein paar Kilometer weit ohne großartig nass zu werden. Die ersten paar Meter kam ich schwer in den Tritt. War müde und antriebslos. Und es ging halt bergauf wie gesagt.

Was mich außerdem tierisch aufregt, aber ja schon seit Tagen, ist dass wohl meine kleinstes Ritzel kaputt gefahren ist. Ich dachte ja immer es läg an zu viel Öl. Ne der größte Gang knallt einfach immer raus. Bzw. Überdreht irgendwie. So kann ich damit jedenfalls nicht mehr irgendwo im stehen antreten. Muss ich in köln reparieren lassen. Für die letzten paar Kilometer hab ich es unter Fluchen jetzt noch ertragen.

Nach so 18 km hat es angefangen etwas mehr zu regnen. Ein Blick auf die Wetterkarte verriet, dass ich mich gar nicht unterstellen brauch. Ich werde heute bis auf die Unterhose nass ankommen. Und so war es auch. Ich war um 13 Uhr an der Unterkunft klätsch nass.

Schuhe und alles konnte man auswringen. Mein Plan war eigentlich zeitig hier ankommen und dann direkt weiter nach Blåvand. Stattdessen musste ich erstmal heiss Duschen und trockene Klamotten anziehen. Und dann warten bis die Regenfront vorüber gezogen ist. Das hat leider bis 16:45 Uhr gedauert. Aber ich könnte mir in der Unterkunft ne Kanne Kaffee kochen. Genial!

Schuhe und Jacke waren noch nass als ich mich wieder aufs Bike setzte. Aber das musste ich jetzt wohl aushalten. Weil Blåvand auslassen geht gar nicht.

Ich wählte die offroad Route an der Ho Bucht lang. Bisschen sehr viel offroad weil war ja nass und matschig. Und ich kam nicht so schnell Vorwärts wie ich wollte. Und dann wollte das navi dass ich ins Militär Gebiet fahre. Wenn der rote Ball unten ist ja kein Problem. Trotzdem wollte ich lieber befestige Wege.

Nach 15km war ich endlich in meinem

geliebten Blåvand. Ich lieb es einfach.

Das ist fast Heimat. Wieviele Sommer hab ich hier schon glücklich verbracht? Unzählige.

Früher war hier natürlich alles ein bisschen „unschuldiger“, nicht so touristisch, neumodisch. Waren halt auch andere Zeiten damals. Ein Leben ohne Handy. Verrückt.

Ich hab das Blåvand Speed Programm gemacht: Bäcker angefahren um Kuchen zu kaufen. Gab es leider keinen mehr 😦 wie kann das angehen? Da fahr ich 1400 km für diesen Kuchen und es gibt keinen? Tzzzz! Das ist echt der beste Kuchen überhaupt. Man findet hier in Dänemark ja in allen Bäckereien diese geilen Kuchenstangen. Und man mag ja meinen dass eine Karnelstang überall gleich gebacken wird. Nein wird es nicht. Und wer einmal in der Blavand Bageri alle Stangen durchgetestet hat, der will nix anderes mehr. Ich hab eben im Supermarkt dann stattdessen ne wienerstang mitgenommen. Schmeckt nicht so gut wie vom Bäcker. Kann man natürlich nur essen wenn man vorher ein paar hundert Kilometer geradelt ist haha.

Nächster Programmpunkt: Leuchtturm. Zum hochklettern war keine Zeit, kein Wetter und geöffnet war wohl auch nicht mehr.

Weiter zum Strand. Natürlich zu dem der nicht ausgeschildert ist und die normalen Touristen nicht kennen. Da wo die Bunkerpferde stehen 😉

War leider zu stürmisch und ein Handtuch hatte ich auch nicht dabei, sonst wär ich mal kurz in die Fluten gesprungen.

Dann kurz in den Supermarkt und anschließend im fischrestaurant essen. Zum Nachtisch Softeis mit Salzlakritzstreuseln.

Puh, so vollgefressen musste ich dann noch 17km zurück radeln. Ich kenn die Gegend ja wie aus der Westentasche und liebe den Radweg hier sehr. Das letzte Stück durch die Ho Bucht, super schön und toll zum Abschalten.

Heute werde ich bestimmt gut schlafen, wenn auch nicht lang weil ich ja früh raus muss. Musste auf dem Rückweg ein paar sentimentale Tränchen verdrücken. Zu viele Erinnerungen an diesen Ort. Da muss man einfach immer wieder her kommen. Und irgendwann Kauf ich mir einfach ein Häuschen hier 😉

Jo das wars dann wohl wieder für dieses Jahr. Morgen noch 22km bis Esbjerg und dann sind es doch knapp 1500km. Morgan wenn ich in der Bahn sitze mehr 😉

Brrrr…. SCHIIIIIETTWEDDER!

Ich sag mal so… das Wasser steht in meinen Schuhen… 85km Regen! Brrrr. Dazu mehrere emotionale Wutausbrüche gegen mein bike weil ich das kleinste Ritzel scheinbar kapott gefahren habe… und nunja ich bin Ultra geh hier, sitze aber jetzt 3 Stunden fest bis der Regen aufgehört hat damit ich mit nassen Schuhen nach Blavand fahren kann. Aber immerhin: es gibt ne ganze Kanne Kaffee hier gleich für mich!

Tag 12: Landet bis Kolding 119km

Puh, was ein Tag! Ich hab die ganze Nacht gebetet, dass es heute morgen aufgehört hat zu regnen. Und darüber hab ich vergessen die Daumen zu drücken, dass ich keinen Platten auf dieser Tour bekomme. Dummer Fehler.

Ich hab mich fertig gemacht und wollte kurz ein paar Kleinigkeiten schon raus bringen um in die Rahmentasche zu stecken. Da sag ich das Übel! Vorderrad platt! Wovor ich immer Angst hatte! Und dann ist auch noch Sonntag morgen, 7:00 Uhr. Alles schläft und Läden öffnen erst Montag wieder… also hab ich erstmal Lene vom B&B gefragt ob sie jemanden kennt der helfen könnte Bzw ne anständige Pumpe hat. Weil Werkzeug und ersatzschlauch hab ich ja dabei. Sie war gerade fertig mit dem homemade ökölogisk breakfast und

meinte wir frühstücken erstmal. Okeeeee.

Und dann haben die Nachbarn sich gemeldet und wir konnten eine Pumpe abholen. Leider kein fähiger Mann in der Nähe der sich die Finger schmutzig machen wollte. Also muss die Drewke wohl selbst ran. Oh man, mein absoluter Horror. Ich hab noch nie allein ein Rad gewechselt. Auch wenn die Theorie ganz einfach ist… ich hab immer schiss was falsch zu machen und dann fährt es gar nicht mehr… aber: sag niemals nie und stell dich tapfer seinen Ängsten. Du wirst daran wachsen und reich an neuer Lebenserfahrung. Also in die Hände gespuckt und erstmal versucht den Schnellspanner zu lösen. Saß ziemlich fest. Mit schnell war da eher weniger. Irgendwann hatte ich dann aber endlich das Rad in der Hand. Und dann die Frage wie man jetzt mit dem Heber den Schlauch rausbekommt. Hätte ich kein Tutorial angeschaut wäre ich nie auf die Idee gekommen dass man den Heber in de Speiche fixieren kann. Auf jeden Fall ziemlich schlau von mir den zweigeteilten Heber zu besorgen vor der Fahrt. Der hat’s gebracht. So ein Billo Mini Teil hätte kläglich versagt.

Naja lange Rede kurzer Sinn: ich hab’s geschafft. Ganz allein. Ohne auf kleines dummer Mädchen zu machen, was nen Mann zu Hilfe ruft. Allerdings hab ich alle paar Kilometer mal nach gefühlt ob noch alles ok ist. Weil ich trau dem Braten nicht. Hab direkt nen neuen Schlauch reingemacht, weil ich bei dem alten auch gar kein Loch gefunden hatte. Gut dass ich alles dabei hatte.