
Ein letztes Mal heißt es alles zusammen packen und aufsitzen auf dieser Tour. Heute wurde auch mal der extra neu gekaufte Drybag gefüllt und angeschnallt. Passt perfekt.

Das Wetter war sehr bewölkt aber stellenweise sonnig. Bin trotzdem mit Jacke gefahren weil war schon sehr frisch. Ich war guter Hoffnung, dass ich dem Regen davon fahren kann und nicht nass in die Bahn steigen muss.
Die Grenze war gut 7km entfernt. Bin über die Grenzroute gefahren. Der Fahrradweg nach drüben war gesperrt also hab ich mein Rad an den Grenzpolizisten vorbei geschoben. Hinter mir kamen noch zwei Radler die fuhren einfach locker geschmeidig durch. Schienen auf dem Weg zur Arbeit zu sein.

Was fällt als erstes auf wenn man in Deutschland ist? Die Auf- und Abfahrt zu Fahrradwegen ist nicht erleichtert durch kleine Rampen, nein man darf einfach rauf und runter knallen. In Dänemark wird sogar bei kurzfristigen Baustellen mit Umleitung darauf geachtet dass Radfahrer easy die Wege kreuzen können. Ich wollte eigentlich an der ersten Tanke halten und nen Kaffee kaufen. Kam aber irgendwie keine. Nach 25km dann ein Supermarkt mit Bäcker. Ich super, freu, reingestürmt. Stehen da 3 Muttis in der Schlange, können sich nicht entscheiden und die Verkäuferin verzweifelt. Ich auch auch Dreh mich wieder um und fahr weiter. Mega Kontrast auch plötzlich wieder Maske tragen zu müssen nach 1,5 Wochen ohne. War auch nicht nötig, ich saß ja den ganzen Tag aufm Rad an der frischen Luft. Und im Supermarkt war nie viel los, keine Menschenmassen auf der Tour. Nur in Aarhus in der Einkaufspassage.


Bin dann weitergefahren und dachte ich stopp halt in Husum für nen Kaffee. Der Weg dorthin war echt nicht schön. Alle paar Meter Schilder dass der Radweg Schäden aufweist. Das seh ich selbst liebe Leute, da braucht es kein Schild. Vor allem merk ich es. Ein geholper sondergleichen. Da fährt man sich echt das Rad kaputt. Nach 20km bin ich auf die Straße gewechselt, das war wesentlich entspannter. Nach gut 7km winkt mich ne Polizeikontrolle rechts raus 😳🙄 das hatten wir doch schon am ersten Tag der Tour haha. Ich soll bitte den Radweg benutzen. Ich sag guter Mann das ist eine Zumutung, da kann man nicht fahren. Er sagt er kennt das Problem er wohnt ein paar Meter weiter und will da demnächst eine Eingabe zu machen. Trotzdem wäre es zu gefährlich für mich auf der Straße und ich soll bitte wieder auf den Fahrradweg. Fragte noch wo ich herkomme und ob ich ganz alleine reise. Jo, Veri ist ganz allein 1.144 km in 11 Tagen gereist.

Nach 60km hab ich dann endlich mal für Kaffee gestoppt. Wäre sonst auch viel zu früh am Bahnhof gewesen. Noch nen Proteinriegel reingepfiffen und wigger. Das schlug mir allerdings irgendwie auf ne Magen…
6km vorm Ziel gabs nen spontanen Platzregen. Gott sei Dank fuhr ich gerade durch eine Baumallee und konnte mich kurz unterstellen.
Am Bahnhof angekommen hatte ich noch etwas mehr als ne Stunde Zeit. Bin noch mal durchs Städtchen und hab mir später am Bahnhof nen grossen Café Crema geholt. Die Bahn war pünktlich und bis jetzt gibt es auch keine Komplikationen. Ich hoffe dieses Jahr komm ich ohne Verzögerung zurück nach köln.

War eine schöne Tour, aber irgendwie doch zu kurz. Ging alles viel zu schnell. Dadurch dass ich die Unterkünfte nicht so flexibel buchen konnte war ich natürlich etwas eingeschränkt. Es ist einfach immer wieder wunderschön im Norden. Auch wenn das Wetter nicht immer mitspielt. Auf dem bike ist es natürlich schöner wenn die Sonne scheint, es trocken ist und der Wind nicht zu stark ist.
Im RE war ne Frau die stieg schon mit vollgepisster Botz ein mit rollator. Setzte sich dann ins Fahrrad Abteil weil da viel Platz ist. 1,5 std fahrt. Ich hab immer geschaut ob was tropft nebenan. Als wir aussteigen mussten und sie aufstand plätscherte ne Pfütze vom Sitz mega ekelhaft! Sind ja stoffsitze. Jetzt frag ich mich immer ob schon jemand draufgepinkelt hat bevor ich mich setzte…
Der Ausstieg war links so dass wir alle man eine Tür nach vorne mussten. Mit meinem breiten Lenker und Gepäck etwas schwierig aber irgendwie hat’s geklappt. War schon leicht panisch weil wir eh 7min Verspätung hatten. War sogar noch zeit um im Rewe2go Bierchen und Brezeln für die Fahrt zu kaufen.
Der IC stand schon aufm Gleis, ist ja ein Kopfbahnhof. Allerdings waren Wagen 5 und 6 vertauscht so dass die Reservierungsnummern alle nicht stimmten. Hat mich leicht verwirrt. Das nächste Paar mit Rad was Einstieg meinte das passiert öfter einfach irgendwo das Rad aufhängen und hinsetzen. Schaffner hat auch nix gesagt. Ein netter Herr hat auch ungefragt direkt beim Reinwuchten des Rades angepackt. Super lieb. Jetzt sitz ich im mega schnell fahrenden Zug und schau noch mal alle Bilder der Tour durch. Vielleicht schaff ich es dieses Jahr ein Rückblick-Video zu erstellen.
Bleibt zuletzt die Hoffnung dass ich gleich am Gaffel ein kühles Kölsch noch bekomme.
