FINALE – Kumm los mer heimjonn…

Das wars dann wohl mal wieder. 13 Tage sind irgendwie bisschen kurz. Ist man gerade richtig im Tritt, muss man schon wieder stoppen. Mit hat dieses Jahr ein bisschen Badezeit im Meer gefehlt leider. Hatte gehofft ich hätte bei besserem Wetter öfter die Gelegenheit dazu bekommen. Aber das Meer läuft ja nicht weg. Komm ich eben wieder 🙂

In Zeiten wie diesen ist dies doch eigentlich der einzige richtige Weg seinen Urlaub zu verbringen – klimaneutral mit eigenem Antrieb und ohne CO2 Rucksack. Ich nehm auch hin und wieder ein Flugzeug oder so wie jetzt zurück die Bahn. Aber hey: Radreisen sind nicht nur für unseren Planeten ganz okay. Bist du mit dem Rad unterwegs, siehst du viel mehr oder anders, als mit dem Auto. Nimmst andere Wege und bist den ganzen Tag in der weiten Natur unterwegs. Du bewegst dich den ganzen Tag, kannst abends richtig schlemmen was die Landesküche so hergibt und fällst totmüde ins Bett. Wachst jeden Morgen in einem anderen Ort auf, lernst Leute kennen die sich für das begeistern was du tust. Triffst du Gleichgesinnte wirst du von einem unheimlich starken Verbundenheitsgefühl durchströmt. Was Radreisende erleben, kann man nur nachempfinden, wenn man es selbst mal probiert hat (oder eben einem Radreisenen per Blog folgt höhö). Ne im Ernst: ich kann das nur empfehlen mal selbst zu probieren. Vorher aber vielleicht testen wieviele Kilometer so möglich sind pro Tag. Gepäck auf das nötigste reduzieren, nicht auf Werkzeug und Ersatzschlauch verzichten!

Positiver Nebeneffekt: man kommt wieder zurück mit mehr Muskeln, weniger Fettmasse und unter Umständen braun gebrannt. Man muss das nicht so Harakiri machen wie ich. Ich komm so aber ganz gut klar.

Ich mach das ganze ja schon ein paar Jahre. Hauptsächlich um den Kopf frei zu bekommen. Beim Biken kommen einem die besten Ideen, die Gedanken sind frei. Und ich teste mich selbst wie weit ich gehen kann. Was kann ich alleine schaffen, mit welchen Situationen komm ich klar. Erreiche ich die mir gesetzten Ziele oder neige ich zum vorzeitigen Aufgeben? Ich fordere mich gerne selbst heraus. Ob man das dann noch Urlaub nennen kann muss jeder für sich selbst beantworten. Für mich ist alles wo ich meinen Kopf frei bekomme gut.

Heute morgen bin ich sehr früh los. Die Bahn um 8:58 Uhr wollt ich auf gar keinen Fall verpassen. Neben der Panik einen platten zu haben, ist die zweite Panik einen Anschluss zu verpassen und dann da zu stehen. Diese Nacht hab ich die ganze zeit Geräusche gehört und dachte da wär jemand an meinem bike. Deshalb bin ich morgens auch zu aller erst hin um die Reifen zu fühlen. Bisschen beklopppt, aber wenn es jetzt platt gewesen wäre, hätte ich die Bahn Knicken können.

Ich fuhr durch das Naturreservat der Ho Bucht. Die Sonne stand noch sehr tief, die Felder dampften den Morgentau nach oben. Alles war in einen güldenen Schimmer gehüllt. Auf dem Weg überall Babykröten, sodass ich Zickzack fahren musste. Ich hoffe ich hab keine unter meinen Reifen erwischt. Echt super schön wenn keine Menschenseele da ist und die Natur gerade erwacht.

Bei den weißen Männern hab ich natürlich gestoppt für ein Foto… oder drölf. Ist schon imposant. Die „Menschen am Meer“ in Esbjerg sind eigentlich ideal für ein Tourabschluss-Foto. Noch ein letzter Blick aufs Meer und dann heißt es goodbye.

Den Bahnhof habe ich überpünktlich erreicht und könnte mir sogar noch nen Kaffee holen. Gab in dem Shop einen Coffee Cup Halter fürs bike. Blödsinniges Gimmik, aber ich musste es kaufen haha.

Jetzt Sitz ich schon im ersten Zug und denk nochmal zurück. Waren schon ganz schön weite Sprünge dieses Jahr. Und Bornholm ist echt wunderschön. Da muss ich wieder hin.

Jetzt drückt mir die Daumen dass ich alle Anschluss-Verbindungen bekomme. Und dann freu ich mich heut Abend auf ein kaltes Gaffelkölsch am Dom.

Ich musste auf der gesamten Reise übrigens kein einziges Mal meinen Ausweis vorzeigen. Es leben die offenen Grenzen!

In diesem Sinne: Danke fürs Folgen ihr Lieben 🥰 ich freu mich immer über Motivatoren auf der Reise.

3 Kommentare zu „FINALE – Kumm los mer heimjonn…

  1. Ja, Mensch. Schade, dass es vorbei ist.
    Auf für den geneigten Leser.
    Schön war’s mal wieder mit dir auf Tour.
    Lass das Bierchen heute Abend zischen und feier‘ die beiden Heimattürme.
    Und Dich natürlich! Du hast es gerockt. 🙂

    Gefällt 1 Person

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