Heute ist der letzte Tour-Tag und der Wetterbericht meinte es würde nass, sehr nass! Leider hatte er recht 😦
Ich bin extra früh aufgestanden obwohl ich eine kurze Nacht hatte. Bin immer wieder wach geworden weil das Bett so schmal war dass ich dacht ich falle raus! Außerdem musste ich etwas Retterspitz auf meine Knie legen weil ich befürchtete dass sie heute sonst so weh tun dass ich gar nicht treten könnte.
Als ich losfuhr nieselte es schon leicht. Ich kam aber ein paar Kilometer weit ohne großartig nass zu werden. Die ersten paar Meter kam ich schwer in den Tritt. War müde und antriebslos. Und es ging halt bergauf wie gesagt.
Was mich außerdem tierisch aufregt, aber ja schon seit Tagen, ist dass wohl meine kleinstes Ritzel kaputt gefahren ist. Ich dachte ja immer es läg an zu viel Öl. Ne der größte Gang knallt einfach immer raus. Bzw. Überdreht irgendwie. So kann ich damit jedenfalls nicht mehr irgendwo im stehen antreten. Muss ich in köln reparieren lassen. Für die letzten paar Kilometer hab ich es unter Fluchen jetzt noch ertragen.
Nach so 18 km hat es angefangen etwas mehr zu regnen. Ein Blick auf die Wetterkarte verriet, dass ich mich gar nicht unterstellen brauch. Ich werde heute bis auf die Unterhose nass ankommen. Und so war es auch. Ich war um 13 Uhr an der Unterkunft klätsch nass.
Schuhe und alles konnte man auswringen. Mein Plan war eigentlich zeitig hier ankommen und dann direkt weiter nach Blåvand. Stattdessen musste ich erstmal heiss Duschen und trockene Klamotten anziehen. Und dann warten bis die Regenfront vorüber gezogen ist. Das hat leider bis 16:45 Uhr gedauert. Aber ich könnte mir in der Unterkunft ne Kanne Kaffee kochen. Genial!
Schuhe und Jacke waren noch nass als ich mich wieder aufs Bike setzte. Aber das musste ich jetzt wohl aushalten. Weil Blåvand auslassen geht gar nicht.
Ich wählte die offroad Route an der Ho Bucht lang. Bisschen sehr viel offroad weil war ja nass und matschig. Und ich kam nicht so schnell Vorwärts wie ich wollte. Und dann wollte das navi dass ich ins Militär Gebiet fahre. Wenn der rote Ball unten ist ja kein Problem. Trotzdem wollte ich lieber befestige Wege.
Nach 15km war ich endlich in meinem
geliebten Blåvand. Ich lieb es einfach.
Das ist fast Heimat. Wieviele Sommer hab ich hier schon glücklich verbracht? Unzählige.
Früher war hier natürlich alles ein bisschen „unschuldiger“, nicht so touristisch, neumodisch. Waren halt auch andere Zeiten damals. Ein Leben ohne Handy. Verrückt.
Ich hab das Blåvand Speed Programm gemacht: Bäcker angefahren um Kuchen zu kaufen. Gab es leider keinen mehr 😦 wie kann das angehen? Da fahr ich 1400 km für diesen Kuchen und es gibt keinen? Tzzzz! Das ist echt der beste Kuchen überhaupt. Man findet hier in Dänemark ja in allen Bäckereien diese geilen Kuchenstangen. Und man mag ja meinen dass eine Karnelstang überall gleich gebacken wird. Nein wird es nicht. Und wer einmal in der Blavand Bageri alle Stangen durchgetestet hat, der will nix anderes mehr. Ich hab eben im Supermarkt dann stattdessen ne wienerstang mitgenommen. Schmeckt nicht so gut wie vom Bäcker. Kann man natürlich nur essen wenn man vorher ein paar hundert Kilometer geradelt ist haha.
Nächster Programmpunkt: Leuchtturm. Zum hochklettern war keine Zeit, kein Wetter und geöffnet war wohl auch nicht mehr.
Weiter zum Strand. Natürlich zu dem der nicht ausgeschildert ist und die normalen Touristen nicht kennen. Da wo die Bunkerpferde stehen 😉
War leider zu stürmisch und ein Handtuch hatte ich auch nicht dabei, sonst wär ich mal kurz in die Fluten gesprungen.
Dann kurz in den Supermarkt und anschließend im fischrestaurant essen. Zum Nachtisch Softeis mit Salzlakritzstreuseln.
Puh, so vollgefressen musste ich dann noch 17km zurück radeln. Ich kenn die Gegend ja wie aus der Westentasche und liebe den Radweg hier sehr. Das letzte Stück durch die Ho Bucht, super schön und toll zum Abschalten.
Heute werde ich bestimmt gut schlafen, wenn auch nicht lang weil ich ja früh raus muss. Musste auf dem Rückweg ein paar sentimentale Tränchen verdrücken. Zu viele Erinnerungen an diesen Ort. Da muss man einfach immer wieder her kommen. Und irgendwann Kauf ich mir einfach ein Häuschen hier 😉
Jo das wars dann wohl wieder für dieses Jahr. Morgen noch 22km bis Esbjerg und dann sind es doch knapp 1500km. Morgan wenn ich in der Bahn sitze mehr 😉
Das hört sich aber doch nach einem sehr versöhnlichen (und leckeren :-D) Schlusspunkt an. Wahnsinn, wie schnell die Zeit rennt.
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