
Der Tag begann etwas blöd. Ich hatte auch nicht so gut geschlafen trotz super Bett. Hab erstmal noch die beiden Nespresso Kapseln getrunken und in Ruhe gepackt. Waren ja nur 85km geplant, da muss ich mich ja nicht hetzen.
Wetter war trocken und ein kleiner Sonnenstrahl versuchte durchzubrechen. Mein Hotel lag ja direkt an der Maas und keinen Kilometer weiter war die Brücke über die ich an Tag 1 schon gefahren bin. Generell war die Tour heute quasi genauso wie am ersten Tag nur in die andere Richtung. Außer ein paar Ausflüchte in diverse Wälder. Die Abfahrt von Venlo musste ich erstmal wieder rauf. Keine Ahnung warum aber sehr viele Orte liegen einfach in einem Tal. So auch Venlo. Über die Grenze fuhr ich auch zurück sehr unspektakulär. Da war ein Schild da stand Bundesrepublik und NRW und schwupp war man drüben. Bin diesmal nicht an der Zollpatroullie vorbei keine Ahnung wo der Abzweig dahin war. Auf der ersten Hälfte kurz vor Viersen lotste mich das Navi in ein Waldstück. Prinzipiell schön, aber Single Trails mit Gepäck bremsen immer aus. Hab auch immer etwas Angst um mein MacBook bei den ganzen Erschütterungen. War trotzdem ganz cool auch wenn teilweise mehrere Steigungen enthalten waren. Eine krasse offroad Abfahrt war auch dabei. Der Wind kam natürlich von Süden also Gegenwind, wenn auch nicht stark aber auch 13kmh mit 35 Böen bremsen gut aus. Den Regen hab ich übrigens hinter mir lassen können. Bin einfach davon gefahren, ich Fuchs.




Richtig nervig ist übrigens seit Tagen meine triefende Nase. Fahre mit permanenten Tropfen an der Spitze so dass es schon ganz wund ist. Außerdem habe ich seit 5 Tagen schmerzen am rechten Fussspann. Hab abends immer was draufgeschmiert aber hat nix genutzt. Immerhin hab ich den Infekt nicht final ausgebrühtet sondern erfolgreich ausgeschwitzt wie es scheint.
Nach 40km habe ich eine kleine Pause eingelegt und was gefuttert.

Ich konnte mich ganz genau erinnern an welcher Ecke es mich auf der Hinfahrt fast vom Sattel gefegt hat und wo richtig heftige Platzregen Attacken runter kamen. Sehr ungewohnt in diese Richtung zu fahren. Ab Grevenbroich bin ich immer nur in die andere Richtung bisher geradelt, so wusste ich immer ungefähr was gleich für ein Streckenabschnitt kommt, war aber auch überrascht über die Abfahrten die sich auftaten weil normalerweise schraubt man sich da die ganze zeit gegen den Wind hoch. Heute relativ entspannt. Ab Pulheim konnte Ich auch final aufs navi verzichten. Bei der Einfahrt nach köln begann es etwas zu nieseln. War aber nicht dramatisch weil nur ganz wenig. Wesentlich schlimmer fand ich die Tatsache, dass ich innerhalb Kölns mehr klingeln musste als in der gesamten Woche zusammen. Kein Mensch achtet darauf wo er lang läuft in köln und jeder fährt wie es einem passt. Und was für Menschenmassen unterwegs sind. Wahnsinn.





Was richtig richtig negativ ins Gewicht gefallen ist, sind die Radwege in Deutschland. Ich war bisher immer der Meinung Jo es läuft wir arbeiten daran das zu verbessern. In der Kölner Innenstadt stimmt das soweit. Außerhalb ist es eine Katastrophe. Teilweise schmaler wie ein Meter breit und zerfressen von Bodenwellen. Wenn es dann überhaupt einen Fahrradweg gibt. Gelsenkirchen und Gladbach fallen da komplett durch. Der krasse Vergleich wenn man aus einer Woche Holland in diesen Irrsinn hineinfährt. Wirklich erschreckend schlimm!

Ich hab noch kurz umgeplant am Ende weil natürlich muss der Dom das Ziel einer solchen Reise sein. Leider hat meine Cam vor Ort ein gutes Vorschaubild gezeigt und hier zuhause war der Moment der Auslösung viel zu spät. Aber egal. Hauptsache ich bin angekommen und hab bis auf eine Ausnahme alles so geschafft wie geplant. Wenn ich die 780 Km mit dem Auto gefahren wäre, sähe meine CO2 Bilanz sicherlich nicht wirklich gut aus. So habe ich etwas für meine Gesundheit und Fitness getan und die CO2 Emission gesenkt. Was meine Ausgaben für Hotels und Verpflegung betrifft, fand ich die Tour etwas teuer im Vergleich zu vorherigen. Ich habe mir die Woche ausgesucht ohne auf die Ferienzeit zu achten. Sonst wäre es vll günstiger geworden. In Dänemark übernachte ich auch mal gerne in den DanHostels wo man auch mal für 60 euro die nicht parat kommt. In Holland lag der schnitt eher beim Doppelten. Zelten wäre weitaus günstiger, ist aber nicht so mein Ding. Erst Recht nicht bei so einem Drecks Wetter.




So richtig runterkommen konnte ich auch noch nicht. Die ersten 4 Tage haben mich körperlich so gestresst, dass auch geistig nicht abschalten konnte. Insgesamt bin ich der Meinung, dass eine Woche im Frühjahr ganz schön ist, aber meine zwei wöchigen Touren im Sommer haben mir mehr gegeben. Da gab es auch schon viele Regentage aber die Temperaturen sind angenehmer und man fährt entspannter wenn man nicht so dick eingepackt ist. Vor allem erfrieren einem die Zehen nicht ständig. Wenn Frühjahr oder Herbst Tour, dann in jedem Fall lange Regenhose für jeden Tag einplanen. Die Etappenlänge war auch eher an Sommertouren orientiert. Würde ich im Wissen dass das Wetter schlecht werden kann zukünftig etwas kürzen nehme ich an.
Video schneide ich die Tage und eventuell lade ich noch ein paar Fotos nach. Jetzt erstmal relaxen.
Willkommen zu Hause und jetzt eine entspannte Badezeit und ein oder zwei Gläschen Gin🥃.
Wünsche Dir eine schöne erholsame Osterzeit und Danke für deine tolle Berichterstattung.
Häste jod jemaat👍🚲👏👏💅 . Suuuuuper, dass Du durchgehalten hast .
Schlof jod😊
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Schön, dass du ohne ernsthaft krank zu werden wieder gut angekommen bist. War wieder spannend dir über die Schulter zu schauen.
Ich dachte tatsächlich auch – eine Woche ist eigentlich zu knapp um sich wirklich zu erholen und die Seele baumeln zu lassen. Nächstes Mal müssen es wieder zwei Wochen sein.
Schööööööne Feiertage ♥
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Sollte ja eigentlich nur ne kleine Vortour sein um überhaupt mal rauszukommen. Mal schauen was noch so geht dieses Jahr.
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