Tag 6 – Alkmaar bis Amersfort 84Km

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Ich hab schon Probleme mich abends zu erinnern wo ich morgens war. Genau, ich bin im Knast aufgewacht. Trotz tollem Bett habe ich nicht so super geschlafen. Bin Nachts mehrfach aufgewacht und immer wenn ich zur Tür geschaut habe und die Luke sah dacht ich hoffentlich beobachtet mich niemand. Bis 23 Uhr sind auch ständig Leute durch die Korridore gezogen und es war mega laut. Frühstück war ganz ok. Gab auch Obst zum mitnehmen was ich immer sehr begrüße. Ich war leicht panisch, dass ich nicht rechtzeitig loskomme, weil ich für HEINEKEN schon ein Ticket vorab gebucht hatte. Um 12 war mein Slot man sollte aber etwas früher da sein. Bin um 8:30 Uhr losgefahren. Sollte unter normalen Bedingungen locker ausreichen aber ich vertraue dem Wind und den Gegebenheiten hier nicht mehr. Ausserdem stecken mir halt die ersten 4 schlimmen Tage noch in den Knochen. Es lief aber ganz gut. Hatte eigentlich gedacht die Fähre kommt nach 21km, kam aber dann doch erst nach 30km und ich bin einfach ganz easy uraufgerollt, so als wäre ich ein Amsterdamer der zur Arbeit fährt und „Tach auch“ ruft. 

Anziehtechnisch musste ich heute etwas umdisponieren. Draußen auf den Autos war Frost und die Leute kratzten schon als ich aufstand. Also hab ich unter das Longsleeve noch das kurze Trikot gezogen und statt der Regenjacke die Fleecejacke angezogen. Weil die liebe Gesa mir das schon zu einer meiner Dänemark touren geraten hatte habe ich schlauerweise eine eingepackt. Und weil sie schwarz ist hat sie in der sonne nochmal extra gewärmt. Das ist hier sehr krass sobald man einen Zentimeter in den schatten fährt wird es richtig eisig. Für meine Beine hab ich nix dabei zum extra anziehen. Ich hatte vorher noch überlegt die lange Radhose anzuziehen statt kurz plus Leggings. Ich hatte aber irgendwie doch noch auf besseres Wetter gehofft… ich Depp.

Nach der Fähre war man quasi schon in Amsterdam und zwei Holland-Großfiguren begrüssten einen. Da ich sehr gut in der Zeit war habe ich noch kurz für diverse Fotomotive angehalten. Noch gut 10km weiter war mein heutiges Zwischenziel HEINEKEN EXPIERIENCE. Kann man besseres Marketing für eine Biermarke machen als so eine Führung zu inizieren? Maga Show. Und es war noch 3x besser als vor 8 Jahren. Ich hatte mein Bike unten am Kanal angeschlossen und die ganze zeit gebetet dass es später noch da steht. Wie ist eigentlich die Diebstahlqoute von Rädern n Holland? Wahrscheinlich Null, weil jeder mindestens eins hat oder? Es gab Schließfächer wo ich meine Tasche eingeschlossen habe. Alles elektronisch mit selbstvergebenem Pin. Dann bekommt jeder ein Armband wo zwei chips dran sind für Freibier. 

Die Führung ist Self-guided. Man geht also selbst durch und an verschiedenen Stationen erzählt dir jemand was. Erst gab es ein Probiergläschen und dann in der Bar unten die zwei Heineken die man frei hat. Ich hab natürlich auch noch an der Zapfchallenge teilgenommen, da zapft man sein Bier selbst und bekommt danach auch noch einen Ansteckpin geschenkt. Im Shop bin ich natürlich auch noch fündig geworden. Und als ich eigentlich schon fertig angezogen war und gehen wollte, dacht ich Moment was ist denn mit dieser Rooftopbar. Bin ich rüber gegangen und die nette Servicedame war sehr gut drauf. Sie gab jedem einen extra Coin und als eine andere fragte wofür der denn sei meinte sie nur „MORE BEER! Go and Drink more Bier guys!“ Das lass ich mir ja nicht zweimal sagen. Ich musste allerdings ja noch 43km Rad fahren. Also oben in der Sonne erst mal noch n Äpfelchen dazu gefuttert. Oben konnte man aussuchen ob mal Heineken normal, 0,0 oder spezial möchte. Ich hab mal spezial genommen was auch ganz gut. Hätte gerne die Gläser, aber blöd mitzuschleppen aufm Rad. Muss ich wohl nochmal mit dem Auto einen Ausflug machen. Habe mir noch eine Flasche personalisieren lassen und das Rad war auch noch da. Also wieder aufsitzen und wigger. Bin quasi einmal quer durch Amsterdam im Halbkreis gefahren. Mich hätte bei dem Wetter noch eine Grachtenfahrt gereizt aber das hätte zu viel zeit gefressen und hab ich ja auch schon 3x eigentlich gemacht.

Das Bier drückte etwas auf die Blase musste zweimal anhalten. Normalerweise muss ich an einem Tourtag nie anhalten für sowas, dieses Jahr jeden Tag weil sich alles so zieht.

Trotz Sonne war es eisig kalt. Musste die dicken Handschuhe anlassen. Der Nachteil ist immer dass man erst kämpft dass die Finger in den Handschuhen warm werden und die Taubheit aufhört und dann ist plötzlich alles nassgeschwatzt und man kommt kaum rein oder raus. Auf den letzten Metern habe ich mich aber getraut auf kurze Handschuhe zu wechseln, ging grad so. Ich glaub Holländer haben auch viele die fliegende Hitze. Super viele die hier mit Kurzer Hose auf ihren Rädern sitzen. Brrrrr. 

Konnte heute auch ausnahmsweise mal ein paar Meter im kleinsten Ritzel fahren. Fahre ich Normalerweise komplett immer. Hier mit dem Wind nicht wirklich möglich. Naja dann kann ich es vielleicht diesmal auch nicht kaputt fahren hehe. Konnte sogar einmal kurz 25km/h treten. Wie ungewöhnlich. Heute haben mich unterwegs zwei Fahrradfahrer angesprochen wo ich herkomme, wo ich hinfahre und was die Antenne auf meinem Helm soll. Kurz vor Ziel war da eine Rennradfahrerin die von hinten angefahren kam und mich in eine Gespräch verwickelte statt einfach an mir vorbeizurasen. Fand ich total nett, weil ungewöhnlich. Sehr sympathisch. So und dann kommen wir zum heutigen Problemfall. Wäre ja nicht meine Tour, wenn nicht irgendwas schief laufen würde. Ich hab die ganze Fahrt über gedacht, ach ist ja nicht schlimm dass das Hotel nicht im Ortskern ist, ich kenn es ja schon aus Nordwiijk und weiß es gibt ein gutes Restaurant und was zu trinken zu kaufen. Hab mich schon ultra drauf gefreut. Komme ich da an, ist es ne Baustelle. Kurz sah es aus als hätten die gar kein Betrieb. Die Rezeption war notdürftig eingerichtet. Kein Restaurant, keine Bar und dementsprechend kein Abendessen und kein Frühstück. Fein! Ich wollte schon bei Lieferando bestellen und hab mich dann doch entschieden die 1,5km noch mal zurück zu fahren und mich in ein Restaurant zu setzen. In dem Zimmer wäre ich deprimiert geworden. Irgendwie in den 70ern stehen geblieben. Die Dusche überzeugt mich auch nicht und es richt irgendwie nach Toilette. Die Lüftung im Bad läuft die ganze Zeit durch und ich bekomme morgen früh kein Tageslicht, weil vor meinem Fenster ein Ascheplatz mit Flutlicht ist und ich die Vorhänge zugezogen habe. 

Es gab wieder mal nen veggi Burger. Der war wirklich sehr gut. Und dazu Heineken wie es sich gehört nach so einem Tag. Morgen geht es zurück nach Venlo. Bin nicht so wirklich guter Dinge dass ich die 122km schaffen werde aber wir werden sehen.

2 Kommentare zu „Tag 6 – Alkmaar bis Amersfort 84Km

  1. Klar schaffst du die. GO FOR IT!!! Es läuft doch eigentlich gerade gut gegen die ersten Tage. Ich drücke die Daumen, dass das Wetter weiter mitspielt und du gut voran kommst. 👍

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