#Etappe8 – Hallsberg/ Mosstorps Gard (110 Km)
Heute war ich sowas von fit… da war mir egal, dass es 30 km lang regnete. Gut, ganz egal wars mir nicht, aber 2 Stunden unter nem Baum warten hat ich auch kein Bock drauf. Ich hab kurz mal nach 10 km angehalten als es stärker wurde, aber dann dacht ich: Radfahren ist wie Golfen – da bleibt ma auch draußen bis das Spiel rum ist!
Und dann fuhr ein #Bianchi Rennradbiker an mir vorbei und ich stieg wieder auf, weil was der kann, kann ich schon lange. Er kam mir Allerdings schnell schon wieder entgegen, freundlich zunickend. Er konnte ja schnell unter die heisse Dusche und was trockenes anziehen… ich musste noch 90km fahren…. brrr. Unter der Jacke nass geschwitzt und von außen auch klatschnass. Dann fuhr noch so ein Spinner von LKW Fahrer an mir vorbei und spritze mich von oben bis unten nass! Super! Nach 30km war ich endlich aus der Regenwolke raus und die Sonne kam hervor. Ich hab ein super schönes Haus gesehen, leider kein Foto, weil regen und gerade Steigung. Schwarzes Holz mit cyan Akzenten. Fand ich super. Man sieht so einige schöne Häuschen. Aber die stehen dann irgendwo total ab vom Schuss mitten im Wald und du denkst dir:!who the fuck lives here!?
Nach 60 km achte ich rast auf einer Bank. Da war ich wieder trocken. Die Schweden kochen übrigens den stärksten Kaffee überhaupt. Der zieht dir die Strümpfe durch die Schuhe aus sag ich euch! Vermutlich kommt meine extra Energie daher haha.
Mein Navi meinte: Folge der Straße 46.200m… und schwieg dann auffallend lang. Nach der Pause bemerkte ich, dass es nen Aussetzer hatte und kein konstantes Tracking aufwies. Ich hasse es, wenn die Technik versagt. Nach den 46km wies es mir aber dennoch den korrekten Weg zur Unterkunft.
Heute war die Strecke eher flach und auf einer Landstraße vorrangig. Die 204 kann man ganz gut fahren, auch wenn es nicht sonderlich schön ist neben Autos. Dafür gab es heute einiges an Gegenwind. Aber das war mir lieber wie 100km bergauf.
Irgendwann kam der Abzweig die letzten 15km über eine Nebenstraße. Super schön durch Felder und Baumalleen. Wenn das nicht der schönste Abschnitt heute war.
Und: das erste Achtung Elche Schild!!! Gesehen hab ich trotzdem keinen. Allerdings ist gerade Jagdsaison und ich hab mehrere Schüsse kurz vor Ankunft gehört. Mehr will ich dazu gar nicht wissen. Die letzten 2km führten durch den Wald und ich dacht wann bin ich denn mal endlich da?! Es wurde immer einsamer und einsamer. Navi sage mitten zwischen 2 Felden „du bist an deinem Ziel!“ Ich so: öhm nö… musste dann wieder ein Stück zurück. Verlassener Hof, keiner da. Also wie schon so oft, beim Vermieter angerufen. Er kommt in 45 Min. Das Haus ist offen. Mein erster Blick: oh Gott es gibt wirklich nur ne Aussendusche! Und drinne ein Chemie Klo. Kein fließendes Wasser! Alles sehr schön eingerichtet und im Sommer bestimmt schön… nicht aber im Herbst und wenn du nach 110 km einfach nur duschen und dich wohlfühlen möchtest.
Der Vermieter kam irgendwann, wohnt gegenüber in dem Haus. Er meinte er müsste eh gerade erst mal die Pferde versorgen, ich könnte auch grad bei ihm duschen. Hach herrlich! Wie gut das tat. Unglaublich. Er fragte wo ich herkomme und wo ich hinfahre. Meinte ich mach das sicher nicht das erste mal so alleine. Ich erzählte von Dänemark und Holland und er meint ‚wow, strong legs!‘ Jepp… aber nur wenn ich im Training bin haha.
Aber essen oder trinken gibt’s hier nicht. Über Frühstück haben wir auch nicht gesprochen. Mag ich auch gar nicht. Ich fahr einfach früh wieder los. Will ja auch Stockholm noch sehen. Hab mir grad nen Earl grey gemacht und Sitz auf dem Sofa während ich TÜV glotz. gruppenkuscheln heißt auf Schwedisch übrigens Gruppkram höhö lustig.
Ich hoffe ich kann hier irgendwie pennen. Das gestern war purer Luxus! Dieses Bett! Ein Traum! Ich hab noch nie besser geschlafen! Sowas brauch ich für zuhause!
Also dann… abschalten 😉