Tag 9 – Aarhus bis Kolding

Heute gibt es gar nicht so viel zu berichten. Ich bin um 7 aufgestanden und wollte zeitig los, weil ich wusste, dass es anstrengend wird. Mit 660 Höhenmetern und Wind aus der falschen Richtung ist nicht zu spaßen. Bevor ich losfuhr hab ich noch kurz ein Telefonat geführt. Es war relativ frisch so dass ich leicht verkühlt losfuhr. Es dauerte 11km um aus der City rauszukommen. Hier bin ich ja Gestern schon langgefahren. Heute morgen kam es mir leider noch ein wenig schmutziger vor als gestern. Aarhus ist cool, aber ich glaube man muss sich mehr mit der Stadt befassen. Ich war jetzt glaube ich schon 4x hier. Immer nur für eine Nacht. Es ist ein bisschen Klein-Kopenhagen. Aber irgendwie war mir auch schon wieder zu wuselig, weil eben Großstadt. Auf dieser Tour liebe ich die kleinen Ortschaften mit ihrem besonderen Charme. Insgesamt fand ich dieses Jahr leider etwas ernüchternd, weil ich gar nicht richtig am Strand und im Meer war. Das Wetter hat nicht wirklich mitgespielt leider. 

Als ich aus der Stadt raus war führte mich mein Navi auf die große Strasse. Gab noch ne Nebenroute bis zum nächsten Ort aber danach musste man wieder darauf. Ne Alternative gab es nicht groß. Nach 20 km musste ich noch mal telefonieren. Das hat mich gedanklich und körperlich etwas rausgerissen. Bei Wind und Hügeln wieder antreten kann manchmal ziemlich schmerzhaft sein. 

Horsens war der Nacht größere Ort wo ich Rast machen wollte. Da gab es richtig große Sterne Hotels und es schien mir auch eine Art Regierungsgebäude. Bin einmal durchgefahren und hab dann gestoppt für ne kurze Pause. Kam echt nur langsam voran heute. Mega mies. Nach 35km wollte ich schon aufgeben weil ich nicht mehr konnte. 

In Veijle gibt es die größte Steigung Dänemarks. Das Bild was mein Navi anzeigte hat mich gestern schon in Angst un schrecken versetzt. Einmal von 100m runter auf null und dann direkt wieder hochdrehten. Die Abfahrt war richtig geil. Auch ein schönes Städtchen irgendwie. Ich hatte allerdings Angst vor der Auffahrt. Die erwies sich als gar nicht soooooo schlimm. Ich hatte mir schon überlegt sonst abzusteigen. Aber diese Blöße geb ich mir natürlich äußerst ungern. Die nächste Rast wollte ich erst nach dem Kampf nach oben machen. Gab noch nen zweiten „Aufstieg“ da konnte ich aber auch gut hochschrauben. Für Rennradfahrer ist es wohl ein Traum. 

Das letzte Stück bis Kolding war ok. Noch einige Abfahrten und Aufstiege. Ich hatte noch kurz die Strecke etwas umgestellt, was mich plötzlich vor einem Riesen Transformer stehen ließ. Monströs gut. Kolding liegt natürlich auch in einem Tal. Problem: Mein Hotel liegt schon wieder ausserhalb, also muss ich erstmal wieder aus dem Tal raus. Diese Hügel machen mich fertig. Besonders so kurz vorm Ziel. Das Hotel liegt etwas versteckt. Wegen Corona liegen die Schlüssel wieder in einer Schlüsselbox. Das Zimmer ist sehr geräumig. Ich denke ich werde mein bike gleich mit rein nehmen. Sehr sportlich sich das Sporthotel nicht aus. Man kann wohl nebenan Bowling spielen und das Fitnesscenter benutzen. Ich hatte heute aber genug Fitness 🙂 

Bin nochmal runter in die City gefahren, weil ich noch was unter Leute wollte. Da wo ich letztes Jahr gegessen hatte ist gegenüber ein Cafe am Fluss das sieht sehr einladend aus. Bin einmal ne Runde gelaufen, hab im Foxe was eingekauft und bin jetzt da eingekehrt und genieße noch ein wenig die Sonne bei einem Bierchen. Und zum Abend gibt es klassisch dänisch Skjernskund (Scholle, Lachs, Krabben auf Brot). Wollte zuerst nix hier essen, aber ist wohl die letzte Möglichkeit schätze ich. Das blöde: gleich muss ich voltgefressen den Berg wieder hoch :-/ 

Morgen gibt es nur eine kleine Tour bevor es am Donnerstag wieder über die Grenze geht. Ich weiß auf jeden Fall jetzt schon, dass ich so eine Tour zukünftig lieber wieder an der Westküste enden lassen möchte.

Puh… zwei Bier und Drewke ist hinüber. Zuviel Sport und frische Luft verdirbt den Bier-Charakter :-p